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Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Samstag 2. Dezember 2017, 17:59
von centershocksb
Hallo zusammen,

ich habe gerade mein erstes Bier in Flaschen abgefüllt. Hier war ich voll ein wenig zu euphorisch, denn nach dem Abfüllen ist mir aufgefallen, dass ich vergessen habe zu spindeln und den Restextrakt zu messen. Auf Grundlage des Rezeptes habe ich ca. 7% (=1,5l) an Speise für ein untergäriges Bier verwendet.
Jetzt meine Frage(n): Fehlt mir durch die ausgebliebene Messung des Restextrakts nun "nur" der Alkoholgehalt des Bieres und die absolute Sicherheit, dass die Gärung abgeschlossen ist (augenscheinlich war sie abgeschlossen), oder muss ich hier nur was weiteres beachten?

Vielen Dank für eure Mühe und noch ein schönes Wochenende!

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Samstag 2. Dezember 2017, 18:12
von gulp
der muss ich hier nur was weiteres beachten?
Vor allem musst du obacht passen, dass es dir die Flaschen nicht um die Ohren haut. Also so lagern, dass zerissene Flaschen keinen Schaden anrichten. Hast du ein Flaschenmanometer? Dann hättest du wenigstens einen Anhaltspunkt.

Gruß
Peter

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Samstag 2. Dezember 2017, 18:18
von centershocksb
Danke für die schnelle Antwort.

Ein Flaschenmanometer habe ich leider nicht. Ich denke, dann wird wohl regelmäßiges überprüfen des Flaschendrucks die einzige Möglichkeit gegen Plätzen sein, oder?

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Samstag 2. Dezember 2017, 19:27
von hyper472
centershocksb hat geschrieben: Samstag 2. Dezember 2017, 18:18 Danke für die schnelle Antwort.

Ein Flaschenmanometer habe ich leider nicht. Ich denke, dann wird wohl regelmäßiges überprüfen des Flaschendrucks die einzige Möglichkeit gegen Plätzen sein, oder?
Schaffe Dir eines an, stelle eine Flasche sehr kalt (das bindet das CO2 gut ins Bier) und schraub da das Manometer drauf. Dann Flasche wieder zu den anderen in der Nachgärung stellen. Durch das Öffnen hast Du natürlich Druck verloren, daher würde ich 0,5 zu dem abgelesenen Wert addieren.
Frage an die Kenner: ist man mit angenommenen 0,5bar Druckverlust auf der sicheren Seite?
Viele Grüße, Henning

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Samstag 2. Dezember 2017, 20:59
von §11
Hast du ein Refraktometer und eine Spindel?

Dann kannst du die StW vor dem Anstellen bestimmen :Wink

Jan

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Samstag 2. Dezember 2017, 22:38
von Alt-Phex
Wenn man schon mit Speise arbeitet dann braucht man auch den Restextrakt um die richtige Speisemenge zu berechnen. Das kann man also eigentlich gar nicht vergessen, da einem sonst ein Berechnungsparameter fehlt. Pauschale Speisemengen sind immer eine blöde Idee. Entweder das Bier hat zuwenig Kohlensäure oder zuviel, bis hin zu geplatzen Flaschen geht hier alles.

Woran hast du denn ausgemacht das die Gärung "augenscheinlich" abgeschlossen war und wie lange gärte das Bier mit welcher Hefe bei welcher Temperatur ?

Wenn überkarbonisierte Flaschen platzen kann das sehr gefährlich werden. :achtung

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Samstag 2. Dezember 2017, 23:28
von centershocksb
Im Buch war die Berechnung der Speise nicht angegeben, es wurde pauschal von 7% gesprochen, und wider besseren Wissens habe ich daher keine vorherige Messung gemacht.

Das Bier gärte 6 Tage bei einer Temperatur von 18 Grad, die lt. Hersteller der Hefe die untere Grenze war. Augenscheinlich heißt, dass sich die befindlichen Blasen auf dem Bier nicht mehr geändert haben. Dies wurde in dem Buch als Abschluss der Gärung beschrieben (hier stand aber auch noch, dass man, um sicher zu sein, messen sollte...).

Der Tipp von hyper472 hört sich gut an, was sind denn "normale" oder "gute" Werte für den Flaschendruck?

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Samstag 2. Dezember 2017, 23:32
von §11
centershocksb hat geschrieben: Samstag 2. Dezember 2017, 23:28 Im Buch war die Berechnung der Speise nicht angegeben, es wurde pauschal von 7% gesprochen, und wider besseren Wissens habe ich daher keine vorherige Messung gemacht.

Das Bier gärte 6 Tage bei einer Temperatur von 18 Grad, die lt. Hersteller der Hefe die untere Grenze war. Augenscheinlich heißt, dass sich die befindlichen Blasen auf dem Bier nicht mehr geändert haben. Dies wurde in dem Buch als Abschluss der Gärung beschrieben (hier stand aber auch noch, dass man, um sicher zu sein, messen sollte...).

Der Tipp von hyper472 hört sich gut an, was sind denn "normale" oder "gute" Werte für den Flaschendruck?
Darf ich fragen welches Buch?

Jan

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Sonntag 3. Dezember 2017, 01:14
von Boludo
Hagen Rudolph?
Bei 18 Grad untergärig ist auch nicht ok.
Kopf hoch! Beim ersten Mal klappt es selten. Nächstes mal wird alles besser.
Vor allem, wenn du dich nicht an dieses Buch hältst.

Stefan

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Sonntag 3. Dezember 2017, 06:19
von Chrissi_Chris
Hm, doofes Buch... in die Ecke legen und in einem Jahr noch einmal lesen und sich amüsieren was da drin steht wenn du es besser weißt.

Meine Vorredner haben bereits alles wichtige gesagt, ein normaler Druck in Flaschen hängt vom Bierstil ab und kann so ca. 2-2,5 Bar betragen für Weizenbiere oder Witbiere auch gerne mal Richtung 3 Bar die sind etwas spritziger.

Tja leider ist das nun ein Blindflug, ist aber auch irgendwo fies als Anfänger holt man sich extra ein Fachbuch um nichts verkehrt zu machen und dann wird darin gerade so wichtige Sachen wie Speiseberechnung und HG komplett falsch gelehrt.
Man ist ja drauf angewiesen es zu glauben...

Naja sei es drum, Kopf hoch bei den nächsten Bieren wird alles besser. Nun würde ich an deiner stellle trotzdem reagieren und dir ein Manometer besorgen und den Kasten in eine Decke wickeln um das schlimmste zu vermeiden.

Wenn du etwas handwerklich begabt bist kannst du morgen in den Baumarkt Düsen und dir ein Manometer zurecht basteln.
Andere Idee wäre du gibst deinen Standort preis und fragst ob ein Hobbybrauer in deiner Gegend noch eins hat.
Ich habe ca. 8-10 Manometer hier Standort
49401 Damme .

LG Chris

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Sonntag 3. Dezember 2017, 15:58
von centershocksb
Die 18 Grad standen tatsächlich auf der Hefe, wo diese als Gärtemperatur angegeben war.
Ansonsten, ja, das Buch war es.
Schade, das Buch erschien mir tatsächlich eigentlich gut und nachvollziehbar geschrieben, welche Alternativen gibt es denn dazu, wo der ganze Prozess gut beschrieben ist?

Re: Messung des Restextrakts vergessen

Verfasst: Sonntag 3. Dezember 2017, 16:14
von guenter
Aktuell kann ich "Craft Bier einfach selber brauen" von Ferdinant Laudage empfehlen. Geht nicht in die Tiefe, sollte aber für die ersten Versuche reichen. Allerdings findet man auch alles hier im Wiki.