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Kühlschlange
Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 08:09
von OnkelNorbert
Moin,
ich habe mir eine Kupferschlange zur Würzekühlung selber gebaut.
Jetzt höre ich immer mehr, dass man kein Kupfer nehmen soll sondern Edelstahl.
Wieso ?
Re: Kühlschlange
Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 08:19
von DevilsHole82
Wo hast Du das gehört? Du kennst die bakteriziden Eigenschaften von Kupfer und weißt warum es als Trinkwasserleitung verwendet wird?
Ich sehe keinen Grund, welcher gegen Deine Kühlspirale aus Kupfer spricht. Außer Du hast mit bleihaltigen Lot gearbeitet, das mit der Würze in Verbindung kommt.
Re: Kühlschlange
Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 08:28
von OnkelNorbert
Nein, habe ich nicht.
Der Kupfereintrag in der Würze, soll angeblich wegen der Oxidation für die Hefe nicht gut sein.
Re: Kühlschlange
Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 08:50
von Doemensianer
manno und ich werfe extra noch Kupferblech in die Sudpfanne

Re: Kühlschlange
Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 16:57
von Mjoelnir
In Brauereien wurde früher fast alles aus Kupfer gebaut...
Kupfer ist kein Problem
Re: Kühlschlange
Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 17:37
von DarkUtopia
Kupfer macht nur bei gewissen Reinigungsmittel Probleme!
Re: Kühlschlange
Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 18:49
von §11
Mjoelnir hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Dezember 2017, 16:57
In Brauereien wurde früher fast alles aus Kupfer gebaut...
Kupfer ist kein Problem
Kupfer im Heissbereich ist in der Tat weniger ein Problem, aber deine Argumentation taucht nicht wirklich. Frueher hat man auch Tanks mit Formalin desinfiziert und Lungenkranke Quecksilberdampf inhalieren lassen
Jan
Re: Kühlschlange
Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 18:51
von schollsedigger
Hi,
Cu (und andere Schwermetalle) stehen momentan mal wieder in der Schusslinie bezüglich Umweltverträglichkeit und Toxizität.
Mir fiel mit dem Cu-Kühler auf, dass der leicht angelaufene Kühler nach dem Eintauchen in die heiße Würze blitzblank war. Entweder hat die Würze die Auflauschicht chemisch reduziert (glaube ich nicht) oder aber aufgelöst (wahrscheinlich). Im zweiten Fall wäre das Cu in der Würze. Gesund ist das nicht unbedingt, aber tragisch nmE. auch nicht.
Der Unterschied zur Wasserleitung ist u.A., dass die sich mit der Zeit mit Kalk auskleidet und das Wasser auch nicht unbedingt sauer ist.
Grüße
Matze
Re: Kühlschlange
Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 22:59
von afri
Edelstahl ist schlicht von allein geruchshemmend, eine Kühlschlange daraus gewickelt nimmt halt keinen Geruch an, auch wenn sie schlecht gereinigt wurde. Kupfer ist da etwas empfindlicher, aber hinsichtlich der Kühlleistung sehr viel besser.
Achim (eine Edelstahlkühlspirale verwendend)
Re: Kühlschlange
Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 00:01
von Alt-Phex
schollsedigger hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Dezember 2017, 18:51
Mir fiel mit dem Cu-Kühler auf, dass der leicht angelaufene Kühler nach dem Eintauchen in die heiße Würze blitzblank war. Entweder hat die Würze die Auflauschicht chemisch reduziert (glaube ich nicht) oder aber aufgelöst (wahrscheinlich). Im zweiten Fall wäre das Cu in der Würze. Gesund ist das nicht unbedingt, aber tragisch nmE. auch nicht.
Das sehe ich bei meinem Kupferkühler auch immer. Ist doch schön, braucht man den nicht ständig zu polieren.
Ich glaube der Alkohol im Bier ist da wesentlcih schädlicher. Und es wird ja nach wie vor mit Kupfer im Brauprozess gearbeitet, wenn auch eher bei kleineren Brauereien. Gibt halt auch den richtigen Geschmack ab. Ich halte das für absolut unbedenklich.
Re: Kühlschlange
Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 14:53
von manno_matze
hb9cjs hat geschrieben: ↑Freitag 8. Dezember 2017, 14:27
Als ich meine Brauerei offiziell als Gewerbe anmeldete wurde mir die Kupferkühlschlange vom Gewässerschutzamt abgesprochen weil ich beim reinigen Kupferabrieb erzeuge der dann in die Kanalisation gelangt (Schwermetall).
Und wahrscheinlich ist Kupfer im Bier doch ein Problem. Einem Kollegen von mir wurde Kupfer im Bier durch die Lebensmittelkontrolle nachgewiesen, die Ursache war so ein Plattenkühler. Er musste die Anlage dementsprechend anpassen. Deswegen meine ich das Kupfer doch problematisch ist.
Da stimme ich dir zu, ich würde auch kein Kupfer verwenden. Kupfer hat top wärmeleitende Eigenschaften und ist leicht formbar, aber das waren die Vorteile vor V2A und V4A Stahl. Eine dumpfe oxidierte Kupferschicht ist nicht schlimm (sogar besser), solange sie nicht abgewaschen wird, was ja scheinbar doch der Fall ist. Und der sogenannte "Grünspan", wie man ihn auch von Hausdächern alten Museen kennt, enthält zudem noch Cu-sulfate und Cu-Chloride, was man auch nicht im Bier haben möchte.
§11 hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Dezember 2017, 18:49
Mjoelnir hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Dezember 2017, 16:57
In Brauereien wurde früher fast alles aus Kupfer gebaut...
Kupfer ist kein Problem
Kupfer im Heissbereich ist in der Tat weniger ein Problem, aber deine Argumentation taucht nicht wirklich. Frueher hat man auch Tanks mit Formalin desinfiziert und Lungenkranke Quecksilberdampf inhalieren lassen
Genauso. Früher sind die Menschen auch 20 Jahre früher gestorben. Die Argumentation früher war alles besser und das haben wir immer schon so gemacht lässt uns heute nicht länger leben und uns gewisse Gefahren vermeiden
Glaub monatlich 20 Liter Bier einmal mit einer Kupferspirale runterzukühlen sollte keine Problem sein, aber wenn es sich vermeiden lässt, sollte man doch auf inertere Werkstoffe umsteigen.
LG und ein erfolgreiches Brauwochenende!
Matze
Re: Kühlschlange
Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 16:41
von Doemensianer
hb9cjs hat geschrieben: ↑Freitag 8. Dezember 2017, 14:27
Als ich meine Brauerei offiziell als Gewerbe anmeldete wurde mir die Kupferkühlschlange vom Gewässerschutzamt abgesprochen weil ich beim reinigen Kupferabrieb erzeuge der dann in die Kanalisation gelangt (Schwermetall).
Und wahrscheinlich ist Kupfer im Bier doch ein Problem. Einem Kollegen von mir wurde Kupfer im Bier durch die Lebensmittelkontrolle nachgewiesen, die Ursache war so ein Plattenkühler. Er musste die Anlage dementsprechend anpassen. Deswegen meine ich das Kupfer doch problematisch ist.
Wieviele Käsereien mögt ihr noch im Emmental haben ?
Wieviele Käser werden wohl noch mit einem Kupferkessel arbeiten ?
und dir verbietet das AfU eine Kühlschlange aus Kupfer ?
Ich arbeite im Gewässerschutz.
Kupfer in gelöster Form akummuliert sich an partikuläre Feststoffe im Abwasser und reichert sich dadurch im Klärschlamm an.
Kupfer und Zink sind die zwei Schwermetalle, mit denen der Klärschlamm am meisten belastet ist aber in der Schweiz muss Klärschlamm seit 2008 verbrannt werden und deshalb interessiert das nicht grossartig, solange die Grenzwerte nicht überschritten werden.
Kupfer stammt fast ausschliesslich von den Hausdächer, Fasadenverkleidungen, Regenrinnen
Kupfer in partikulärer Form hat vor ca. 15 Jahren mal Probleme bereitet und hat zu umfangreichen Messkampagnen geführt.
Eruiert wurden Hafenanlagen, Bootswerften, der Unterwasseranstrich von Booten ist Kupferhaltig und wenn ein Boot im Herbst ausgewassert und mit einem Hochdruckreiniger gewaschen wird, gelangen Partikel (im besten Fall) in die Kanalisation.
Unterwasseranstriche sind auch heute immer noch Kupferhaltig und es ist auch noch kein Baugesuch abgelehnt worden, weil man sich seine Dachgaube mit Kupfer einkleiden will.
Ich glaube, vom Amt für Umwelt hast du sicher keine Auflage bekommen, bezüglich deiner Brauerei-Ausrüstung.
Viel eher ist ein Kontrolleur vom Lebensmittelinspektorat vorbei gekommen, das sind in der Regel Personen, die in der Lebensmittelbranche einen Beruf gelernt haben. Die können dir schon sagen, was du wie zu tun hast aber Verbindlich ist das nicht, letzten Ends muss denen ihr Chef, das ist der Kantonschemiker, dir eine schriftliche Auflage machen.
Re: Kühlschlange
Verfasst: Montag 11. Dezember 2017, 19:34
von SIK
Ich benutze einen Kupferkühler. Geh mal in eine Brauereigaststätte. Alle die Kupfer verwenden sollte man schließen

Irgendwie kommt mir das wie Religion vor.