Hobbybrauer.de

Hallo zusammen,

ich hab mich schon an verschiedenen Stellen eingelesen, mir stellen sich aber noch 2-3 Fragen...

Nach der Abfüllung in Flaschen... wie lange bleibt das Bier bei Zimmertemperatur bis es in den Kühlschrank kommt.

Hintergrund: bei meinem Starterset der Besserbrauer steht in der Anleitung man soll das Bier in Flaschen 3 Wochen bei Raumtemperatur stehen lassen zum Nachgären und Reifen. Dann für 2 Tage in den Kühlschrank um die Gärung zu stoppen. Dann ist es trinkbar. Hat soweit auch gut geklappt. Hier hab ich in der Brauanleitung für Anfänger gelesen, dass das Bier noch einer Woche schon in den Kühlschrank kommt und es hier reift.

Eine weitere aber nicht unwichtige Frage: Muss das Bier abschließend zwingend in der Kühlung gelagert werden? Meine Frau erzählt mir einen, wenn der Kühlschrank immer halb voll mit nicht trinkbarem Bier ist

Danke und viele Grüße,
Matthias

Moin,

Dann für 2 Tage in den Kühlschrank um die Gärung zu stoppen.

Achtung, so kannst Du keine Gärung stoppen. Das Bier muss immer fertig vergoren sein. Also Hauptgärung messbar durch, abfüllen, karbonisieren mit Haushaltszucker (berechnet), eine längere Zeit warm stellen (3 -4 Wochen oder je nach Hefe und StW. auch länger schadet nicht). Dann in den Kühlschrank.
VG, Markus

Das war ein sinngemäßes Zitat aus der Anleitung. So wie du es beschrieben hast hab ich es jetzt auch 3 mal gemacht. Aber noch die Frage, ob es bis zum Verzehr im Kühlschrank bleiben muss.

Vg

Am besten lässt du das Bier im Kühlschrank. Unser unfiltriertes Bier sollte man nicht warm lagern. Unter 10°C sollte es mindestens sein, besser aber kälter.

Optimalerweise überwachst du deine Nachgärung mit einem Flaschenmanometer. Ist die beendet kommt das Bier in den Kühlschrank und reift dort für weitere 2-4 Wochen oder länger je nach Bierstil. Eine Nachgärung dauernd i.d.R. halt 1-2 Wochen. Die 3 Wochen aus deinem Bierkit dienen da nur der Sicherheit. Bier braucht kälte.

Okay soweit verstanden, danke.

Ist denn jetzt im Winter eine Lagerung draußen möglich, sofern die Temperaturen über dem Gefrierpunkt sind oder sind diese Temperaturschwankungen zwischen sagen wir mal 0 und 10 Grad akzeptabel? Evtl mit Decken einwickeln oder so? Die Lagerung größerer Mengen auf Dauer ist da ja schon ein Problem wenn man keinen extra Kühlschrank in der Garage hat oder so.

VG,
Matthias

elcanalio hat geschrieben: Dienstag 9. Januar 2018, 18:27

Hintergrund: bei meinem Starterset der Besserbrauer steht in der Anleitung man soll das Bier in Flaschen 3 Wochen bei Raumtemperatur stehen lassen zum Nachgären und Reifen. Dann für 2 Tage in den Kühlschrank um die Gärung zu stoppen. Dann ist es trinkbar.

Hallo!

Hier zeigt sich wieder gut wie Pauschalangaben zwangsläufig mit dazu beitragen, dass man nicht zum richtigen Verständnis durchdringt.

Die Nachgärung ist nicht nach drei Wochen vorbei, sondern dann wenn der vergärbare Zucker vergoren wurde.
Und vorher spricht man auch nicht von "Reifen"
Die Gärung wird also auch nicht durch 2 Tage im Kühlschrank gestoppt.
2 Tage Kühlschrank sind allerdings ein absolutes Minimum dafür, dass sich das Co2 für eine "Geschmacksprobe" nach der Nachgärung gescheit im Bier bindet.
Ich denke es gibt wenig Biere, die man über 10 Grad Reifen lassen sollte, untergärige so zwischen 5-10 Grad.
(Es sei denn, es soll schnell Reifen...)
Will man das Bier dann möglichst lange bei einem Reifegrad belassen geht man an die 0 Grad.
(Lagern)
Allzeit gut Sud!

Ciao,Alex!

Etwas verwirrend ist für Anfänger aber möglicherweise auch die Zusammenfassung zum Abfüllen und Reifen in diesem Forum (https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=212).

13. Das Bier sollte nun noch ein wenig reifen. Da dies hauptsächlich durch die Hefe geschieht, braucht es dazu etwas Temperatur. Am schnellsten geht es bei Raumtemperatur. Es gibt aber auch chemische und physikalische Reifeprozesse, die bei verschiedenen Temperaturen verschieden schnell ablaufen. Durch die Wahl der Reifetemperatur kann man diese im Prinzip steuern.

Bei diesem Leitfaden wandert das Bier erst nach mehrwöchiger Reifung bei Raumtemperatur in den Kühlschrank (auch wenn ansatzweise auf andere Möglichkeiten hingewiesen wird).

Wer nun erst die Zusammenfassung liest und dann gesagt bekommt, nach Karbonisierung ab in den Kühlschrank, wird sich fragen: Was denn nun? War bei mir zumindest anfänglich so.

Es gibt, wie immer, keine pauschalen einfachen Anworten.
Untergäriges Bier profitiert sehr von einer langen kalten Reifung, aber z.B. ein Hefeweizen bei 0°C reifen lassen macht keinen Sinn.

Stefan

Dinkhopf hat geschrieben: Mittwoch 10. Januar 2018, 11:45 Etwas verwirrend ist für Anfänger aber möglicherweise auch die Zusammenfassung zum Abfüllen und Reifen in diesem Forum (https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=212).

13. Das Bier sollte nun noch ein wenig reifen. Da dies hauptsächlich durch die Hefe geschieht, braucht es dazu etwas Temperatur. Am schnellsten geht es bei Raumtemperatur. Es gibt aber auch chemische und physikalische Reifeprozesse, die bei verschiedenen Temperaturen verschieden schnell ablaufen. Durch die Wahl der Reifetemperatur kann man diese im Prinzip steuern.

Bei diesem Leitfaden wandert das Bier erst nach mehrwöchiger Reifung bei Raumtemperatur in den Kühlschrank (auch wenn ansatzweise auf andere Möglichkeiten hingewiesen wird).

Wer nun erst die Zusammenfassung liest und dann gesagt bekommt, nach Karbonisierung ab in den Kühlschrank, wird sich fragen: Was denn nun? War bei mir zumindest anfänglich so.

Ganz genau so war das Diverse Anleitungen und Guidelines gelesen und oft deutlich abweichende Vorschläge gelesen.

VG

Hallo!

Ja, nun, da muss man halt selber raus finden, welche Vorgehensweise für einen persönlich und vor allen für welche Art Bier die Richtige is.
Es geht ja eigentlich auch erst bei der Reifung/Lagerung so richtig auseinander.
Die Nachgärung macht man warm(zwischen 15-20Grad),
ist die vorbei geht es in die Kühlung.
Wenn es ne Woche in der Kühlung war, würd ich mal probieren. Dabei kann man dann schon sagen, wohin die Reise geht.
Es sind wohl eher Biere mit vielen verschiedenen Malzen in der Schüttung oder welche, bei denen sich die Bitterkeit noch balancieren muss, die besser reifen wenn es noch was wärmer is.
Aber letzdenedes muss man auch entscheiden, wie schnell man das Bier jetzt aufm Punkt haben will...
Allezeit gut Sud!

Ciao, Alex!

Man muss vor allem sehr zwischen unter und obergärig unterschiedlichen.
Und wenn ein obergäriges Bier monatelang braucht, bis es rund schmeckt, dann ist oft was mit dem Wasser oder der Gärführung faul. Aber auch hier gibt es Ausnahmen wie Barley Wine oder Imperial Stout.
Untergärig sollte nach ungefähr 2 Monaten ausgereift sein, wenn man alles richtig gemacht hat auch schon früher.

Stefan

Ich bewege mich erstmal im obergärigen Anfängerbierbereich.
Also am sinnvollsten mit Flaschenmanometer Nachgärung überwachen, wenn diese beendet zum Reifen für 2 Wochen in den Kühlschrank?

Ich brauche für den Anfang mal ne Richtlinie

Genau so .. Nachgärung mit Flaschenmanometer und dann kalt stellen. Die Flasche mit dem Manometer kannst Du ja schon nach 2 oder 3 Tagen kosten, damit Du weißt, wo die Reise hingeht. Und dann immer mal wieder eine Flasche probieren. Da wirst Du sehen, wie sich das Bier entwickelt.

HubertBräu hat geschrieben: Donnerstag 11. Januar 2018, 11:43 Und dann immer mal wieder eine Flasche probieren. Da wirst Du sehen, wie sich das Bier entwickelt.

Ich befürchte eher dass dann am Ende nichts mehr übrig bleibt

Das kann natürlich auch passieren

Tut es denn so ein Manometer mit Schraubverschluss und ich fülle einfach immer eine kleine Plastikflasche dafür ab oder muss es so ein Universal Bügelflaschen Kombi Manometer sein?

Das ist egal. Durchsichtige Kunststofflaschen können halt einen Lichtgeschmack bekommen.

Stefan

Boludo hat geschrieben: Donnerstag 11. Januar 2018, 13:41 Das ist egal. Durchsichtige Kunststofflaschen können halt einen Lichtgeschmack bekommen.

Stefan

Sollte im dunklen Keller abgedeckt kein Problem sein oder?

Danke,
Matthias

Nein, und sonst nimm halt nur ne kleine Flasche.

Stefan