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Wasserwerte – gut so oder Grund für nachhängende Bittere?

Verfasst: Samstag 13. Januar 2018, 14:54
von Michael Wendt
Edit: Ich kürze meine ursprüngliche Frage mal ein, in der Hoffnung, doch noch eine Antwort zu erhalten

Liebe Braugemeinde,
jetzt muss ich doch auch mal eine Frage zu meinem Wasser stellen. Grund ist ein leichte, unangenehme, irgendwie muffige Bittere, die im Abgang bei vielen – nicht allen – meiner Biere am Gaumen hängt. Grundsätzlich würde ich sagen, dass die dunkleren Biere das Problem nicht hatten. Evtl. liegt es auch am zu alten Malz, aber:
Ich möchte nun das Wasser erst einmal als Grund ausschließen – oder ermitteln, je nachdem. So oder so kann es ja nicht schaden, dass man das Wasser gut einstellt. Vielleicht mag jemand einen Blick auf die Werte werfen (genaue Analyse, siehe unten).

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HCO3-Konzentr.: 1,6 mmol/l
Kalzium:         65 mg/l
Magnesium:        7 mg/l
Sulfat:         115 mg/l
Chlorid:         31 mg/l
Natrium:         21 mg/l
Restalkalität:  0,9°dH
Wenn ich nun im Braumagazin schaue (http://braumagazin.de/article/von-der-w ... rauwasser/), dann kommen mir meine Werte unauffällig vor. Sprich: gut geeignet zum Brauen.

Als nächstes wollte ich den SNPA-Klon brauen (https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ipe&id=197). Um den Maische-pH-Wert von (unbehandelt) 5,7 auf die empfohlenen 5,4 zu drücken, müsste ich laut dem Rechner auf MMUM 9 Gramm 80-prozentige Milchsäure zugeben – ist das bei meinem Wasser sinnvoll?

Danke für eure Hilfe!
Michael



Link zur kompletten Wasseranalyse:
http://wasserversorgung.hoya-weser.de/d ... 281[1].pdf

Re: Wasserwerte – gut so oder Grund für nachhängende Bittere?

Verfasst: Montag 15. Januar 2018, 17:09
von Michael Wendt
:crying buhuhu. Weiß niemand Rat? Ich habe extra den Text gekürzt - ja, war noch länger :Greets

Re: Wasserwerte – gut so oder Grund für nachhängende Bittere?

Verfasst: Montag 15. Januar 2018, 18:45
von schlupf
Restalkalität 0,9; hoher Sulfatwert; genug Calzium. Das kannst du für ein amerikanisches Pale Ale eigentlich schon fast so lassen.
Aber mit Milchsäure noch den letzten Rest perfekt zu machen ist natürlich auch nicht verkehrt.

Alle Angaben wie immer ohne Gewähr...

Re: Wasserwerte – gut so oder Grund für nachhängende Bittere?

Verfasst: Montag 15. Januar 2018, 22:09
von Ernie

Re: Wasserwerte – gut so oder Grund für nachhängende Bittere?

Verfasst: Montag 15. Januar 2018, 23:31
von Tozzi
Ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Sehr gute Wasserwerte, besonders für hopfigere Biere. Bei malzbetonten Bieren würde ich das Chlorid:Sulfat Verhältnis etwas erhöhen, z.B. durch Zugabe von CaCl2.
Für die Restalkalität reichen wohl ein paar Tropfen Milchsäure.
Für Deine Zwecke sollten alle verfügbaren Wasser Berechnungs Tools (auch die einfacheren) ausreichend sein.

Nachtrag:
Um nachhängende Bittere in Form von Gerbstoffen zu vermeiden, solltest Du das Nachgusswasser behandeln, und dabei einen pH von 5,6 anstreben.
Temperatur nicht über 78˚C, besser 75.

Re: Wasserwerte – gut so oder Grund für nachhängende Bittere?

Verfasst: Dienstag 16. Januar 2018, 20:11
von Michael Wendt
Super, danke für eure Einschätzungen und Tipps! Den Wasserwertetext aus dem Braumagazin kannte ich ja schon, den anderen noch nicht. Das Nachgusswasser hätte ich aus Faulheit wohl nicht behandelt - nun mache ich es und rechne mal etwas rum und schau mir die Chorid/Sulfat-Sache nochmal genauer an.
Abgemaischt habe ich eh schon bei 76 statt 78 Grad. Dann geh ich nochmal etwas runter mit der Temperatur.

Danke nochmal
Michael