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UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 09:23
von DerFranke
Hab mal ne Frage in die Runde!
Ich wollte demnächst ein IPA brauen mit ca 17 °P.
Jetzt zu der Frage wie sieht's denn damit aus statt der für den Bierstiel typischen obergärigen Hefe eine untergärige zu nehmen?
Geplant ist von einer berechtigten freundlichen Brauerei entsprechende Hefe einzusetzen (Huber Freising)!
Top oder Flop?
Gruß
der Franke
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 09:31
von Dinkhopf
Wird es halt ein IPL.

Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 09:35
von Boludo
Super Idee! India Pale Lager ist was feines!
Da das Hopfenaroma auch durch die Hefe beeinflusst wird, kannst Du mit etwas anderen Aromen rechnen.
Das Problem ist ein wenig, dass Untergärig länger zum Reifen braucht und die Stopfaromen mit der Zeit abbauen.
Da gilt es einen Kompromiss zu finden. Ich würde es eher zu früh als zu spät trinken.
Stefan
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 09:44
von Oberbräu
Boludo hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. Januar 2018, 09:35Das Problem ist ein wenig, dass Untergärig länger zum Reifen braucht und die Stopfaromen mit der Zeit abbauen.
Moin Stefan, bauen Stopfaromen sich autark ab oder werden sie abgebaut (durch die Hefe zB)? Könnte man sich nicht vorstellen, dass dieser Prozess im Kalten langsamer abläuft?
Gruß Michael
edit: sorry ich glaub jetzt hab ichs kapiert - in beiden Fällen kalte Reifung, die aber bei UG über längere Zeit.. Und wenn man erst gegen Ende der Reifung stopft, geht das auch?
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 09:50
von Boludo
Wie die sich genau abbauen, weiß ich auch nicht.
Kälte hilft aber auf jeden Fall. Bzw ist Wärme sehr schlecht.
Und Sauerstoff sollte auch so gut wie möglich vermieden werden, sonst oxidieren die Polyphenole des Stopfhopfens durch nicht denaturierte Polyphenoloxidase. Das Bier wird dann dunkel und bekommt eine scharfe Bittere und die Aromen leiden noch mehr. Bei Flaschengärung die Flasche fast voll machen (kleines Luftpolster muss aber bleiben) hilft da sehr, eventuell noch Ascorbinsäure.
Stefan
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 10:51
von hopfenbär
Du könntest nach der Hauptgärung in ein mit Hopfen und CO2 gefülltes Fass umfüllen. Nach ein paar Tagen in ein neues Fass umdrücken (Hopfen bleibt im erstenFass), dann hast du das volle Aroma

. Während das Bier schon im Hopfenfass ist kannst du mit Druck auf carbonisieren. Vorteil ist auch das du über das Steigrohr von oben CO2 reinblasen kannst und der Hopfen immer in der Schwebe bleibt.
Ich stopfe so für nur 2.5Tage bei 19°C, null Grasigkeit oder unschöne Bittere.
Geht natürlich auch am Ende der Reifung wenn schon Kohlensäure im Bier ist.
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 10:54
von gulp
Und wenn man erst gegen Ende der Reifun ... das auch?
Am Besten stopft man 5 Tage vor dem Anzapfen, so man Fässer hat.
India Pale Lager? Wasn shit, Da nimmt man Nobelhopfen und braut einen Bock oder Doppelbock.
Gruß
Peter
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 11:25
von Dinkhopf
Boludo hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. Januar 2018, 09:35
[...]
Da gilt es einen Kompromiss zu finden. Ich würde es eher zu früh als zu spät trinken.
Stefan
Wäre es eine Möglichkeit, die Whirlpoolhopfengabe etwas aggressiver anzugehen?

Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 11:37
von Felix83
Boludo hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. Januar 2018, 09:50
Bei Flaschengärung die Flasche fast voll machen (kleines Luftpolster muss aber bleiben) hilft da sehr.
Kleiner Tipp: Auch unkarbonisiertes Bier (ist ja dennoch etwas Kohlensäure drin gebunden) kann man, wie bei professionellen Abfüllungen, mit einem winzigen Wasserstrahl aufschäumen. Einfach Wasser aufkochen und in einer Spritze aufziehen (die sind aus PP und halten 100 Grad aus. Ich nehm so 80 Grad heißes Wasser). Kanüle drauf und nach dem Füllen vielleicht 2-3 ml Wasser reinspritzen, mit Schmackes! Das schäumt kontrollierbar auf und man verdängt die Luft aus dem Kopfraum.
Das mach ich seit einiger Zeit so mit meinen 5 l Fässchen (Allerdings wird der Füllraum da vorher auch mit CO2 ersetzt durch die "CO2 gegen Wasser" Methode) und das funktioniert einwandfrei. Absolut keine Oxidationserscheinungen.
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 11:56
von Humulus
Felix83 hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. Januar 2018, 11:37
Einfach Wasser aufkochen und in einer Spritze aufziehen (die sind aus PP und halten 100 Grad aus. Ich nehm so 80 Grad heißes Wasser). Kanüle drauf und nach dem Füllen vielleicht 2-3 ml Wasser reinspritzen, mit Schmackes!
Hallo Felix, spricht aus deiner Sicht etwas dagegen anstelle Wasser einfach das gerade abzufüllende Jungbier in die Spritze zu füllen und mit Schmackes einzuspritzen? Oder muss die Flüssigkeit heiß sein?
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 12:11
von Felix83
Bin nicht sicher. Ich hab frisch abgekochtes Wasser gewählt, weil es entgast ist, also keinen gelösten Sauerstoff enthält und weil es eben heiß ist, wie in Profi Abfüllanlagen.
Edit: Mir fällt grad ein. Wenn die Kanüle drauf ist, geht das nur sehr sehr schwer, was damit aufzuziehen. Du ziehst praktisch nur ein Vakuum in der Spritze. Daher auf jedenfall Spritze vorher aufziehen (große Spritze) und dann Kanüle aufstecken.
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 13:00
von Oberbräu
gulp hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. Januar 2018, 10:54Am Besten stopft man 5 Tage vor dem Anzapfen, so man Fässer hat.
Aha das ist ja mal ne Ansage. Ich habe Fässer! Also kann ich morgen anstechen
naja

erst noch aufcarbonisieren
Zum Fass kann ich persönlich nur ermutigen. Bin selbst erst umgestiegen, aber bin happy, das Genudel mit den Flaschen ist vieeel aufwändiger, und so teuer ist das Equipment auch nicht, jedenfalls nicht, wenn ich sehe, dass viele Leute tausend(e) Euronen für grainfathers oder Braumeister & Co ausgeben: neues 50er KEG mit Fitting 105€, Zapfkopf und Schankhahn und Schlauch rund 100, Druckminderer, Gasschlauch, CO2 Flasche.. insgesamt leistbar.
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 14:52
von danieldee
Mach doch einfach bisl ascorbinsäure dazu dann sind deine stopfaromen nach 6 Wochen auch noch da
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 14:56
von hopfenbär
danieldee hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. Januar 2018, 14:52
Mach doch einfach bisl ascorbinsäure dazu dann sind deine stopfaromen nach 6 Wochen auch noch da
Wieviel g/l würdest du bei einem 20L Sud empfehlen?
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 15:02
von danieldee
Einen gestrichenen Löffel oder bisl weniger (das löffelchen ist dabei und hat 125mg) auf 0.5l.
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 15:03
von danieldee
Der Stefan (boludo) macht immer weniger hat wohl auch gute Erfahrung damit gemacht. Frag ihn mal Wieviel er ninmt
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 15:33
von Dinkhopf
Ascorbinsäure nutze ich für meine gestopften Hohes-C-Biere auch. Dosiere es mit 30 mg/l und rühre es vorm Abfüllen vorsichtig unter.
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 17:14
von Boludo
Ich nehm auch 30 mg/L und werf es zusammen mit dem Stopfhopfen rein. Ich bin mit aber immer noch nicht sicher, ob es was bringt.
Ich hatte seither jedenfalls keine oxidierten Polyphenole mehr, wobei ich aber zusätzlich die Flasche fast ganz voll mache.
Stefan
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 17:30
von hopfenbär
Danke für die Info. Wär ein Interessanter Test, einmal ohne einmal mit.
Re: UG statt OG!
Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2018, 18:34
von Oberbräu
Ascorbinsäure werd ich auch ausprobieren. Steht eh im Kühlschrank rum!