Seite 1 von 1
Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Montag 19. Februar 2018, 19:03
von Spasskrapfen1
Ich wollte mir jetzt mal demnächst mal ein Altbier brauen. Hab dazu natürlich mich auch ein bisschen informiert und mir selbst dann folgendes zusammengebastelt. Bei der Gärung wollte ich die ersten 5 Tage bei 18° halten und dann auf 20° hoch gehen für die Diacetylrast (lieg ich da richtig???? 20°C = Diacetylrast?). Beim Hopfen hab ich gelesen, dass der Spalter einer der klassischen Hopfen dafür ist. Kennt jemand Alternativen? Oder sollte ich vielleicht auch etwas in Richtung Fruchtigkeit gehen, wie z.B. Brewers Gold Ich hoffe ihr hab noch den einen oder anderen Tipp für mich.
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Montag 19. Februar 2018, 19:08
von Flothe
Hallo Robert,
Ich würde eher bei 15-16 °C starten. Später kannst du dann ruhig über 18 bis auf 20 °C gehen. Diacetylprobleme gibt es beim Alt eher nicht so sehr, 18 °C reichen da auch beim Pilsener schon als Diacetylrast.
Hopfenmäßig fährst du mit allen klassischen deutschen Sorten ganz gut. Hallertauern Mittelfrüh, Tradition, Perle oder auch Tettnanger.
LG Florian
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Montag 19. Februar 2018, 20:42
von ctiedtke
Das kann ich unterstützen was Florian schreibt. Hatte letztens mein Alt mit der OGA 9 angestellt bei 14 Grad und es im 12 Grad warmen Keller stehen

. Ist ganz gut geworden. Wunder dich aber nicht über den niedrigen SEVG bei der OGA 9 ich habe es bisher nicht über 70% bei der OGA geschafft auch in der 2. Führung nicht. Finde ich jetzt aber auch nicht schlimm bei einem Alt. Ich habe meins im Zweimaischverfahren gebraut. Ist veilleicht noch ne Idee wenn Du die Möglichkeit dazu hast.
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Dienstag 20. Februar 2018, 16:08
von Spasskrapfen1
Ok, dann werde ich die Gärung also bei 15° beginnen lassen. Eigentlich wollte ich eine Kombirast machen. Für Dekoktion sind meine Gerätschaften nicht ausgelegt. Wenn, dann ginge noch das Earlsche Verfahren. Ein niedriger SEVG stört mich jetzt nicht
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Dienstag 20. Februar 2018, 16:47
von Alt-Phex
Dekoktion ist jetzt auch nicht unbedingt ein gängiges Verfahren für Altbier. Kombirast allerdings auch nicht. Was natürlich nicht heisst das man es nicht machen kann. Die Wahl der richtigen Hefe ist hier schon die halbe Miete. Und nicht, wie so manch andere glauben, das auch ne US-05 oder S04 geeignet ist.
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Dienstag 20. Februar 2018, 22:53
von MachdenDeckelRund
Kombirast ist nicht unbedingt üblich für ein Altbier. Ich habe es aber noch nicht ausprobiert. Meine Altbiere braue ich im Infusionsverfahren.
Jedoch: Fritz Wülfing gibt in seinem Altbierrezept im Buch "Craft-Bier" eine Wassertemperatur von 74°C / Maischtemp. 65°C für die Kombirast an. Sollte also auch klappen.
Mit Spalter oder Perle hast Du den richtigen Hopfen.
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Mittwoch 21. Februar 2018, 15:55
von Spasskrapfen1
Alt-Phex hat geschrieben: Dienstag 20. Februar 2018, 16:47
Die Wahl der richtigen Hefe ist hier schon die halbe Miete. Und nicht, wie so manch andere glauben, das auch ne US-05 oder S04 geeignet ist.
Also bei der Hefe bin ich mir mit der Gozdawa OGA 9 ziemlich sicher, zumindest scheint die hier im Forum einen guten Ruf für ein Altbier zu haben.
Hab jetzt mal ein bisschen bei Maischemalzundmehr gespickt. Viele Rezepte haben eine Eiweißrast, Maltoserast und Verzuckerungsrast. Also werde ich auch so vorgehen.
1. Rast 52° 10min
2. Rast 63° 45min
3. Rast 72° 25 min
Auf jeden Fall schon mal danke für die Tipps
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Mittwoch 21. Februar 2018, 16:09
von Alt-Phex
Ja, die OGA9 ist super für ein Altbier. Aber auch für andere Biere sehr gut geeignet. Mach die Eiweißrast bei 57°C.
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Freitag 23. Februar 2018, 10:57
von ant2alex
Passt grade gut: Ich hab vorgestern ein Rauchalt mit der OGA9 angestellt, ist super angekommen bei 17° Raumtemperatur und macht den Anschein einer perfekten Gärung (hab noch nicht gemessen). Bin sehr gespannt auf das Ergebnis.
Wie würdet Ihr, die Ihr schonmal ein Alt mit dieser Hefe gebraut habt, den Character beschreiben?
Ich habe vor einiger Zeit einen Uerige Klon mit der Wyeast #1010 gebraut und das Ergebnis war alles andere als zufriedenstellend, ich hatte eine extrem unangenehme Süße hinterher im Bier (keine Malzsüße, irgendwas anderes das ich nicht zuordnen konnte) und da ich ansonsten keine Auffälligkeiten bei den Rohstoffen oder dem Brau und Gärverlauf hatte und kann mir nicht erklären was hier passiert ist, so einen Fehlgeschmack ist mir bisher nur einmal untergekommen, bei einem mit gehopften Extrakt "gebrauten" Alt, das war untrinkbar...
Vielleicht hat ja jemand eine Idee :)
Viele Grüße
Alex
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Freitag 23. Februar 2018, 12:01
von deralex
ant2alex hat geschrieben: Freitag 23. Februar 2018, 10:57
Passt grade gut: Ich hab vorgestern ein Rauchalt mit der OGA9 angestellt, ist super angekommen bei 17° Raumtemperatur und macht den Anschein einer perfekten Gärung (hab noch nicht gemessen). Bin sehr gespannt auf das Ergebnis.
Wie würdet Ihr, die Ihr schonmal ein Alt mit dieser Hefe gebraut habt, den Character beschreiben?
Ich habe vor einiger Zeit einen Uerige Klon mit der Wyeast #1010 gebraut und das Ergebnis war alles andere als zufriedenstellend, ich hatte eine extrem unangenehme Süße hinterher im Bier (keine Malzsüße, irgendwas anderes das ich nicht zuordnen konnte) und da ich ansonsten keine Auffälligkeiten bei den Rohstoffen oder dem Brau und Gärverlauf hatte und kann mir nicht erklären was hier passiert ist, so einen Fehlgeschmack ist mir bisher nur einmal untergekommen, bei einem mit gehopften Extrakt "gebrauten" Alt, das war untrinkbar...
Vielleicht hat ja jemand eine Idee :)
Viele Grüße
Alex
Sie vergärt eher neutral. bringt also wenig eigenen Geschmack ins Bier. Dazu hat sie zumindest in meinen Schüttungen einen relativ hohen EVG gehabt der zwischen 75-80% lag. Das macht bei Münchner Malz und ordentlich Hopfen trotzdem ein Bier, das nicht zu mastig wirkt.
Ich nutze sie auch für Alt, habe damit aber auch schon ein Pseudo-Pils gemacht. Ich habe auch gelesen, dass die Hefe für Kölsch bzw. Wiess verwendet wurde. Für ein Kölsch finde ich aber eine gewisse Fruchtigkeit wichtig und die bietet die Hefe meines Erachtens bei den empfohlenen Temperaturen nicht. Genau für "Pseudo-Pils" würde ich sie aber eher noch verwendenden als z.B. die Notti.
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Freitag 23. Februar 2018, 16:19
von Spasskrapfen1
ant2alex hat geschrieben: Freitag 23. Februar 2018, 10:57
Passt grade gut: Ich hab vorgestern ein Rauchalt mit der OGA9 angestellt,...
Wieviel Rauchmalz hast du den dafür verwendet? Ein Bier mit Rauchmalz steht bei mir nämlich auch noch auf der Agenda
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Montag 26. Februar 2018, 09:02
von ant2alex
Spasskrapfen1 hat geschrieben: Freitag 23. Februar 2018, 16:19
ant2alex hat geschrieben: Freitag 23. Februar 2018, 10:57
Passt grade gut: Ich hab vorgestern ein Rauchalt mit der OGA9 angestellt,...
Wieviel Rauchmalz hast du den dafür verwendet? Ein Bier mit Rauchmalz steht bei mir nämlich auch noch auf der Agenda
Ich habe mich ziemlich genau an dieses Rezept gehalten:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... torha1=6.0
Einzige Änderungen: 60min Hopfenkochen (Gaben dementsprechend angepasst) und die 31 % Wiener Malz durch Rauchmalz ersetzt.
Sobald die Gärung und Nachgärung durch ist, werde ich berichten :)
VG
Alex
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Donnerstag 29. März 2018, 01:01
von ant2alex
Sooo nach knapp 3 Wochen Kaltreifung habe ich heute mal die erste Flasche meines Rauchalts aufgemacht - Wirklich klasse! Röstig, malzig und ein absolut angenehmer Rauchgeschmack, der gut schmeckbar aber nicht unangenehm ist, harmoniert sehr gut mit der Malzigkeit und der Bittere des Alts. Kann ich absolut empfehlen :)
VG Alex
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Donnerstag 29. März 2018, 01:41
von Alt-Phex
Interessant, werde ich mal ausprobieren.
Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Donnerstag 29. März 2018, 08:24
von hyper472
Alt-Phex hat geschrieben: Donnerstag 29. März 2018, 01:41
Interessant, werde ich mal ausprobieren.
Frechheit! Bei mir hast Du Dich noch geweigert

Re: Hab da mal eine Frage an die Experten des Alt-Bieres
Verfasst: Donnerstag 29. März 2018, 12:53
von Alt-Phex
hyper472 hat geschrieben: Donnerstag 29. März 2018, 08:24
Alt-Phex hat geschrieben: Donnerstag 29. März 2018, 01:41
Interessant, werde ich mal ausprobieren.
Frechheit! Bei mir hast Du Dich noch geweigert
ist dann natürlich kein Altbier mehr.
