Zur Zeit in Fahrt mit Märzen
Verfasst: Montag 5. März 2018, 14:57
Guten Tag allerseits,
nachdem ich seit noch nicht mal einem Jahr so viel von diesem Forum und eurer Erfahrung profitiere möchte ich euch an meinem gestrigen Brautag teilhaben lassen.
Zu meiner Motivation: Ich kam zum brauen durch einen Ex-Physik/Chemielehrer der bei uns nach seiner Zeit in der Schule (wo er "Bier Brauen" in der Oberstufe als Prüfungsfach anbot - jedoch nach meiner Zeit) mir eine VHS-Unterweisung angedeihen ließ. Ich blieb dabei, weil mich die Tatsache faszinierte, wie wissenschaftlich der Vorgang ist und mit welchen primitiven Hilfsmitteln (Plastik-Eimer und Einkocher) sich das Brauen durchführen ließ. Deswegen versuche ich (obwohl ich mittlerweile gar nicht nachrechnen darf, was ich investiert habe) bei diesen primitiven Hilfsmitteln zu bleiben, und liebäugle (noch) nicht mit komfortableren Brausystemen. Zur Zeit bin ich richtig hot aufs Brauen, weil es mir einen Ausgleich zum Alltag gibt und die Planung (mit dem kbh und darüber hinaus) mir Lust aufs Brauen macht.
... so viel zu mir. Ach ja, noch eines - ich sitze beruflich viel am Schreibtisch und bin jetzt technisch nicht besonders geschult, aber eine Bohrmaschine und eine Stichsäge weiß ich gerade noch zu bedienen.
Ein Märzen soll es werden. Selbiges Rezept habe ich vor einigen Wochen schon mal angesetzt, aber fälschlicherweise statt WiMa PiMa geschrotet und auch eingemaischt - ich denke, dass das trotzdem ganz gut funktionieren wird, jedoch wollte ich den Vergleich zum "original" testen und die zurückgestellte Hefe neu führen. Ich habe erstmalig einen 5% High gravity-Faktor drin, weil ich sonst Pfannevoll bei 25l+x habe. Habe meine Verdampfungsziffer erst kürzlich im kbh rauf gesetzt was sich noch bewahrheiten sollte.

Am Abend zuvor, Schroten + Programmieren:
Seit kurzem hab ich meine Corona automatisiert, aber eigentlich ist mir mein Akkuschrauber für 5 min Dauerbetrieb zu schade - eine Gebrauchtbohrmaschine muss her oder die Hilti - einen anderen Motor lohnt nicht extra anzuschaffen. Als nächstes werde ich jedoch die Corona umdrehen und in das zu groß geratene Loch des Hockers durchschroten. Trichter ist im Anmarsch. Ein Regenrohr auf dem Einfüllstutzen sorgt für 3kg Aufnahme.

Spelzenbild ganz ok - hatte noch nie Läuterprobleme weil ich seit anfangs schon mit dem Läuterfreund (Druckfeder) läutere. Lediglich meine Sudhausausbeute sinkt seit mehreren Suden von konstant über 65% auf ein 54%-Niveau und ich kann's mir nicht erklären.

Dokumentiert wird fein säuberlich auf einem modifizierten Infusions-Protokoll von happyhibo - eigentlich soll es mir dabei helfen Fehler zu vermeiden (altes QM-Argument
), aber wie oben schon erwähnt hatte ich eigentlich noch keinen Einzigen Sud ohne irgendwelche kleineren oder größeren Katastrophen - aber ihr kennt das ja

Meine neueste Anschaffung: Inkbird 310T-B (das "B" steht für endlich mehr Zeit für die Familie
) - wird nach Rezept programmiert. Ich stelle die Einmaischtemperatur als erste "Stage" ein und das Erreichen auf 3min+Alarmcustom, damit die Temp so lange gehalten wird, bis ich sage weiter.

Weil ich das Einheizen des Braukessels mit Wasser (Osmose+20%Ostalbkalkwasser)...

durch Zeitschaltuhr vor dem Aufstehen starte.

Das Speise- und Abfüllequipment wird desinfiziert - nein, Flaschen werden natürlich nicht gebacken, sondern gedämpft!!! (I love this machine)

Am Brautag:
Nach dem Aufstehen erwartet mich ein nervendes piepsen aus der Garage und möchte mir sagen, dass es Zeit zum Einmaischen ist.
Hier kein Bild, weil ich ja beide Hände brauchte. Das Piepsen des ITC nervt wirklich aber man sollte erst "bestätigen", wenn man eingemaischt hat.
Hefe wird aus dem Tiefschlaf geholt und an Anstelltemp herangenähert. Erntehefe S-23 seit 2 Wochen im Lagerschrank bei 1,5° mit leicht verschraubtem Deckel gelagert, Geruch angenehm nach Bierhefe - oben jedoch ziemlich trocken
. Diese Thermometer hatte ich übrigens vor dem neuen ITC ständig im Einsatz und nun immer noch - für 1€ kann man da echt nicht meckern und die Tempabweichung ist nachweislich kaum der Rede wert. Frage mich, warum die nicht häufiger bei Brauern im Einsatz sind.

Brauhelfer2.0: nein, nicht die Kinderhand, sondern die automatisation in Form des Rührpaddels ist hier der Rede wert.

Brauassistent2.0: Ein Assistent als Unterhalter und Timer ist für mich mittlerweile unverzichtbar. Ich muss ihm demnächst noch beibringen Brix in Plato umzurechnen und meine Füllhöhe in Liter umzurechnen.

Ich erwähnte ja, dass ich technisch meine "Möglichkeiten" habe, diese seinen jedoch nicht sehr ausgeprägt. Das gewinde zur Aufnahme ist einfach durch ein Bohrloch rein gedrückt - macht die Sache nicht besonders stabil aber ich werde mir noch was überlegen - Epoxi vielleicht!?

So schaugt das aus, was mir seit einigen Suden wenigstens die Maischezeit "zurück gibt".
Hab erst vor 2 Tagen in FB von Alt-Phex gelernt, dass dieser Motor eine natürliche Laufrichtung gegen der Uhrzeigersinn hätte was ich verwirrend finde: denn das Gewinde ist natürlich auch rechts herum und dadurch würde sich das Paddel lösen statt fest ziehen und nach meinem Versuche heute lief der Motor auch in dieser Richtung verda... heiß.

Nachgusswasser wärmt den Thermoport auf - zweitneuste Anschaffung weil mein guter alter Plastikeimer herunterfiel.

Gegen den Uhrzeigersinn...

Abmaischtemperatur erreicht

Abmaischen dauert so ca. 2 min.

Läuterruhe und anbau Läutergrant

Der Auslasshahn ist ein Graus und plätschert was das Zeug hält. EIn neuer ist tags zuvor angekommen passt aber um 1mm nicht ins Loch. Der Läutergrant wird heute erst in die Tischplatte eingefasst.

Läutergeschwindigkeit auf 0,4cm/Min passt ganz gut.

Vorderwürze bei 21 Brix ist ganz ok.

Nachgusswasser auf Tupperware
Mittendrin mal einschneiden soll nicht schaden, wäre aber bei dem weichen Treber auch nicht nötig gewesen.

Pfannevoll bei Glattwasser von 4,5Brix und 24l und 2 Plato unter soll (12,6°P) - eigentlich ganz gut.

Erste Katastrophe des Tages: Beim Einstecken des Tauchsieders kippte er nach oben und platschte einige Sekunden später in den Sud. Ergebnis: Zischen und verkohlter Geruch!
(Szene Nachgestellt ;-) )
Edelstahl - aber sauber wurde es auch nach 20min Essigbad nicht wirklich. Hab ich eben ein paar Röstaromen drin...

Hopfenwiegen - schaffe ich nicht immer auf hunderstel g genau ;-)

Kocht dann doch mit gereinigtem Tauchsieder wallend. Der Weck braucht 1h ohne unterstützung von 70° auf wallend. Da ist noch Luft nach oben in der Optimierung.

30 min vor Ende Kühler desinfizieren.

Ende Kochen - Verdampfungsziffer doppelt so hoch wie erwartet (7l) - nächstes mal wieder Tauchsieder bei wallend Kochen aus. - Zielstammwürze bei 14,7°P genau getroffen aber nur 18,5l Würze!?!

Kühlung auf 30° in der Pfanne - 10min auf Absetzung des Trubes warten.

Ab 60°C oder ca. 40l Frischwasser wird im Kreislauf gekühlt mit Teichpumpe und recycleten Essenstransportkaufnahrungskühpads.

Es wurde hier ja schon mehrmals gesagt, dass man in der Pfanne kühlen könne und der Trub sinke nach unten. Ich hab das zum ersten mal so praktiziert und werde zukünftig wieder bis 80°C abkühlen, Whirlpool anwerfen, 20 min warten (und die Isomerisierungszeit in Kauf nehmen) und dann im Gäreimer auf Anstelltemperatur kühlen. Der meiste Trub schwamm diesmal munter im Sud und das Filtern war die nächste Katastrophe.
und zusätzlich verstopfte der letzte Rest des Trubes dann auch noch meinen Auslass - passiert mit WP und Tortenring weniger. Ich habe mit abgekochtem Wasser, das ich eigentlich nach genauer Berechnung vor dem Anstellen zur Verdünnung dienen sollte 1-2l ohne zu messen
rein gekippt (nächste Katastrophe) und einen Teil durch gespült.

Sud auf Anstelltemperatur (12°C) gekühlt nochmal gemessen - zufälligerweise jetzt exakt 14,5°P??? Perfekt, trotz zufälliger Wassergabe. Hab mich wohl vorhin vermessen gehabt....
Vor lauter Euphorie gleich Sauerstoff rein und die Hefe so wie sie war (bei 14,1°C) rein geschüttet. Nächste Katastrophe ließ aber nicht lange auf sich warten: Man erinnere sich an die desinfizierten Flaschen für die Speise!? Ja, die stehen immer noch bereit in der Küche und somit habe ich eben dieses mal wieder keine Speise abgefüllt. Da ich in 21,5l-Hobbocks vergäre hab ich jetzt mit 19,7l Ausschlagwürze gerade mal 9% Steigraum. Schon deswegen bevorzuge ich Speise, weil ich dadurch den doppelten Steigraum erhalte (und der passt eigentlich immer), aber bei UG sollten auch diese 9% langen (hoffentlich).

Ab in den Gärschrank! (Den ITC 308 habe ich schon länger und möchte ihn auch nicht mehr missen. Zusammen mit dem obigen Inkbird kann ich nun 2 Sude parallel steuern - einen OG (Fermentation Heating Belt) einen UG, weil der Kühlschrank dann doch seine Kapazitätsgrenze bei 1 Gäreimer hat.

Fertig!
Abgesehen von den ständigen "Abweichungen von der Norm" bin ich bis jetzt ganz zufrieden.
Das war's dann.
bein gespannt, was ihr dazu sagt.
Darauf gönnte ich mir auch mal eines (Ist ja gerade Fastenzeit und d.h. ich mache es wie die Mönche und trinke nur ein Bier/Tag ;-) )

Da die Stories sich gleichen und ich abends noch einen OG-Sud abgefüllt habe zeige ich euch das auch noch:
Nach Cold Crash (2T bei 1,5^°C) nicht wirklich geklärt...

Umschlauchen in die Speise (bei diesem Sud hatte ich sogar 1l zu viel).

Die Flaschen werden nach Benutzung mit klarem Wasser ausgespühlt, getrocknet und gelagert. Bei Bedarf dann oben desinfiziert mit Iso - passt für mich ganz gut, hatte noch nie Probleme.

Füllen mache ich seit kurzem mit einer China-Beergun (ohne CO2, weil es mir ausgegangen ist und ich hier keine Füllungen nachkaufen kann - ist aber auch nicht essentiell). Das Arbeiten mit der Beergun dauert zwar etwas länger durch den dünnen Schlauch (40-50 sek/0,5l) ist aber super sauber und perfekt ohne einen Tropfen daneben.

Für diese Flaschen heißt es nun ab in die NG - Prost noramoi
!
Alle Bilder:
https://imgur.com/a/Gsocx
nachdem ich seit noch nicht mal einem Jahr so viel von diesem Forum und eurer Erfahrung profitiere möchte ich euch an meinem gestrigen Brautag teilhaben lassen.
Zu meiner Motivation: Ich kam zum brauen durch einen Ex-Physik/Chemielehrer der bei uns nach seiner Zeit in der Schule (wo er "Bier Brauen" in der Oberstufe als Prüfungsfach anbot - jedoch nach meiner Zeit) mir eine VHS-Unterweisung angedeihen ließ. Ich blieb dabei, weil mich die Tatsache faszinierte, wie wissenschaftlich der Vorgang ist und mit welchen primitiven Hilfsmitteln (Plastik-Eimer und Einkocher) sich das Brauen durchführen ließ. Deswegen versuche ich (obwohl ich mittlerweile gar nicht nachrechnen darf, was ich investiert habe) bei diesen primitiven Hilfsmitteln zu bleiben, und liebäugle (noch) nicht mit komfortableren Brausystemen. Zur Zeit bin ich richtig hot aufs Brauen, weil es mir einen Ausgleich zum Alltag gibt und die Planung (mit dem kbh und darüber hinaus) mir Lust aufs Brauen macht.
... so viel zu mir. Ach ja, noch eines - ich sitze beruflich viel am Schreibtisch und bin jetzt technisch nicht besonders geschult, aber eine Bohrmaschine und eine Stichsäge weiß ich gerade noch zu bedienen.

Ein Märzen soll es werden. Selbiges Rezept habe ich vor einigen Wochen schon mal angesetzt, aber fälschlicherweise statt WiMa PiMa geschrotet und auch eingemaischt - ich denke, dass das trotzdem ganz gut funktionieren wird, jedoch wollte ich den Vergleich zum "original" testen und die zurückgestellte Hefe neu führen. Ich habe erstmalig einen 5% High gravity-Faktor drin, weil ich sonst Pfannevoll bei 25l+x habe. Habe meine Verdampfungsziffer erst kürzlich im kbh rauf gesetzt was sich noch bewahrheiten sollte.

Am Abend zuvor, Schroten + Programmieren:
Seit kurzem hab ich meine Corona automatisiert, aber eigentlich ist mir mein Akkuschrauber für 5 min Dauerbetrieb zu schade - eine Gebrauchtbohrmaschine muss her oder die Hilti - einen anderen Motor lohnt nicht extra anzuschaffen. Als nächstes werde ich jedoch die Corona umdrehen und in das zu groß geratene Loch des Hockers durchschroten. Trichter ist im Anmarsch. Ein Regenrohr auf dem Einfüllstutzen sorgt für 3kg Aufnahme.

Spelzenbild ganz ok - hatte noch nie Läuterprobleme weil ich seit anfangs schon mit dem Läuterfreund (Druckfeder) läutere. Lediglich meine Sudhausausbeute sinkt seit mehreren Suden von konstant über 65% auf ein 54%-Niveau und ich kann's mir nicht erklären.

Dokumentiert wird fein säuberlich auf einem modifizierten Infusions-Protokoll von happyhibo - eigentlich soll es mir dabei helfen Fehler zu vermeiden (altes QM-Argument



Meine neueste Anschaffung: Inkbird 310T-B (das "B" steht für endlich mehr Zeit für die Familie


Weil ich das Einheizen des Braukessels mit Wasser (Osmose+20%Ostalbkalkwasser)...

durch Zeitschaltuhr vor dem Aufstehen starte.

Das Speise- und Abfüllequipment wird desinfiziert - nein, Flaschen werden natürlich nicht gebacken, sondern gedämpft!!! (I love this machine)

Am Brautag:
Nach dem Aufstehen erwartet mich ein nervendes piepsen aus der Garage und möchte mir sagen, dass es Zeit zum Einmaischen ist.
Hier kein Bild, weil ich ja beide Hände brauchte. Das Piepsen des ITC nervt wirklich aber man sollte erst "bestätigen", wenn man eingemaischt hat.
Hefe wird aus dem Tiefschlaf geholt und an Anstelltemp herangenähert. Erntehefe S-23 seit 2 Wochen im Lagerschrank bei 1,5° mit leicht verschraubtem Deckel gelagert, Geruch angenehm nach Bierhefe - oben jedoch ziemlich trocken


Brauhelfer2.0: nein, nicht die Kinderhand, sondern die automatisation in Form des Rührpaddels ist hier der Rede wert.


Brauassistent2.0: Ein Assistent als Unterhalter und Timer ist für mich mittlerweile unverzichtbar. Ich muss ihm demnächst noch beibringen Brix in Plato umzurechnen und meine Füllhöhe in Liter umzurechnen.


Ich erwähnte ja, dass ich technisch meine "Möglichkeiten" habe, diese seinen jedoch nicht sehr ausgeprägt. Das gewinde zur Aufnahme ist einfach durch ein Bohrloch rein gedrückt - macht die Sache nicht besonders stabil aber ich werde mir noch was überlegen - Epoxi vielleicht!?

So schaugt das aus, was mir seit einigen Suden wenigstens die Maischezeit "zurück gibt".
Hab erst vor 2 Tagen in FB von Alt-Phex gelernt, dass dieser Motor eine natürliche Laufrichtung gegen der Uhrzeigersinn hätte was ich verwirrend finde: denn das Gewinde ist natürlich auch rechts herum und dadurch würde sich das Paddel lösen statt fest ziehen und nach meinem Versuche heute lief der Motor auch in dieser Richtung verda... heiß.

Nachgusswasser wärmt den Thermoport auf - zweitneuste Anschaffung weil mein guter alter Plastikeimer herunterfiel.

Gegen den Uhrzeigersinn...

Abmaischtemperatur erreicht

Abmaischen dauert so ca. 2 min.

Läuterruhe und anbau Läutergrant

Der Auslasshahn ist ein Graus und plätschert was das Zeug hält. EIn neuer ist tags zuvor angekommen passt aber um 1mm nicht ins Loch. Der Läutergrant wird heute erst in die Tischplatte eingefasst.

Läutergeschwindigkeit auf 0,4cm/Min passt ganz gut.

Vorderwürze bei 21 Brix ist ganz ok.

Nachgusswasser auf Tupperware

Mittendrin mal einschneiden soll nicht schaden, wäre aber bei dem weichen Treber auch nicht nötig gewesen.

Pfannevoll bei Glattwasser von 4,5Brix und 24l und 2 Plato unter soll (12,6°P) - eigentlich ganz gut.

Erste Katastrophe des Tages: Beim Einstecken des Tauchsieders kippte er nach oben und platschte einige Sekunden später in den Sud. Ergebnis: Zischen und verkohlter Geruch!


Edelstahl - aber sauber wurde es auch nach 20min Essigbad nicht wirklich. Hab ich eben ein paar Röstaromen drin...


Hopfenwiegen - schaffe ich nicht immer auf hunderstel g genau ;-)

Kocht dann doch mit gereinigtem Tauchsieder wallend. Der Weck braucht 1h ohne unterstützung von 70° auf wallend. Da ist noch Luft nach oben in der Optimierung.

30 min vor Ende Kühler desinfizieren.

Ende Kochen - Verdampfungsziffer doppelt so hoch wie erwartet (7l) - nächstes mal wieder Tauchsieder bei wallend Kochen aus. - Zielstammwürze bei 14,7°P genau getroffen aber nur 18,5l Würze!?!


Kühlung auf 30° in der Pfanne - 10min auf Absetzung des Trubes warten.

Ab 60°C oder ca. 40l Frischwasser wird im Kreislauf gekühlt mit Teichpumpe und recycleten Essenstransportkaufnahrungskühpads.

Es wurde hier ja schon mehrmals gesagt, dass man in der Pfanne kühlen könne und der Trub sinke nach unten. Ich hab das zum ersten mal so praktiziert und werde zukünftig wieder bis 80°C abkühlen, Whirlpool anwerfen, 20 min warten (und die Isomerisierungszeit in Kauf nehmen) und dann im Gäreimer auf Anstelltemperatur kühlen. Der meiste Trub schwamm diesmal munter im Sud und das Filtern war die nächste Katastrophe.

und zusätzlich verstopfte der letzte Rest des Trubes dann auch noch meinen Auslass - passiert mit WP und Tortenring weniger. Ich habe mit abgekochtem Wasser, das ich eigentlich nach genauer Berechnung vor dem Anstellen zur Verdünnung dienen sollte 1-2l ohne zu messen


Sud auf Anstelltemperatur (12°C) gekühlt nochmal gemessen - zufälligerweise jetzt exakt 14,5°P??? Perfekt, trotz zufälliger Wassergabe. Hab mich wohl vorhin vermessen gehabt....

Vor lauter Euphorie gleich Sauerstoff rein und die Hefe so wie sie war (bei 14,1°C) rein geschüttet. Nächste Katastrophe ließ aber nicht lange auf sich warten: Man erinnere sich an die desinfizierten Flaschen für die Speise!? Ja, die stehen immer noch bereit in der Küche und somit habe ich eben dieses mal wieder keine Speise abgefüllt. Da ich in 21,5l-Hobbocks vergäre hab ich jetzt mit 19,7l Ausschlagwürze gerade mal 9% Steigraum. Schon deswegen bevorzuge ich Speise, weil ich dadurch den doppelten Steigraum erhalte (und der passt eigentlich immer), aber bei UG sollten auch diese 9% langen (hoffentlich).

Ab in den Gärschrank! (Den ITC 308 habe ich schon länger und möchte ihn auch nicht mehr missen. Zusammen mit dem obigen Inkbird kann ich nun 2 Sude parallel steuern - einen OG (Fermentation Heating Belt) einen UG, weil der Kühlschrank dann doch seine Kapazitätsgrenze bei 1 Gäreimer hat.

Fertig!
Abgesehen von den ständigen "Abweichungen von der Norm" bin ich bis jetzt ganz zufrieden.

Das war's dann.

Darauf gönnte ich mir auch mal eines (Ist ja gerade Fastenzeit und d.h. ich mache es wie die Mönche und trinke nur ein Bier/Tag ;-) )

Da die Stories sich gleichen und ich abends noch einen OG-Sud abgefüllt habe zeige ich euch das auch noch:
Nach Cold Crash (2T bei 1,5^°C) nicht wirklich geklärt...

Umschlauchen in die Speise (bei diesem Sud hatte ich sogar 1l zu viel).

Die Flaschen werden nach Benutzung mit klarem Wasser ausgespühlt, getrocknet und gelagert. Bei Bedarf dann oben desinfiziert mit Iso - passt für mich ganz gut, hatte noch nie Probleme.

Füllen mache ich seit kurzem mit einer China-Beergun (ohne CO2, weil es mir ausgegangen ist und ich hier keine Füllungen nachkaufen kann - ist aber auch nicht essentiell). Das Arbeiten mit der Beergun dauert zwar etwas länger durch den dünnen Schlauch (40-50 sek/0,5l) ist aber super sauber und perfekt ohne einen Tropfen daneben.

Für diese Flaschen heißt es nun ab in die NG - Prost noramoi

Alle Bilder:
https://imgur.com/a/Gsocx