(Mein erstes eigenes) helles Obergäriges
Verfasst: Montag 16. April 2018, 21:03
Hallo an Alle!
Nach 12 Suden rezepttreuer Nachbrauerei möchte ich nun mein eigenes Bier entwickeln.
Ich habe zwar schon einige Rezept-Entwicklungs-Threads gefunden - vor allem einige zu hellen Obergärigen -, wollte aber niemandem seinen Entwicklungs-Thread wegnehmen.
Mein Plan ist es, ein helles obergäriges Bier zu entwickeln, das meinem Bekanntenkreis - und vor allem mir - schmecken soll.
Ich braue in der Einkocherklasse.
Es soll ein Durstlöscher sein und muss keine außergewöhnliche Besonderheit aufweisen. Es darf also "langweilig" anmuten. Einem bestimmten Stil muss es auch nicht gerecht werden. Einfach mein "Haus und Hof"-Bier, das im Sommer zum Grillen schmeckt und den Rippchen nicht die Schau stiehlt, aber Lust auf mehr macht. (Vielleicht etwas in die Richtung Bolten Landbier... Das finde ich sehr lecker. Ein Klon soll es aber nicht werden.)
D.h. es soll ausgewogen sein, sodass weder Malz noch Hopfen sich in den Vordergrund drängen. Es soll aber auch kein Versuch â la „Obergäriges Pils“ werden. Man darf sehr gerne schmecken, dass es ein obergäriges Bier ist.
Ich würde gerne mit einem hier besprochenen Rezept anfangen und im Lauf einiger Sude an ein Paar Stellschrauben drehen...
So will ich etwa 5 Hopfensorten und 5 Hefen testen. Bei jedem Brauversuch möchte ich aber nur eine Stellschraube ändern, um nachvollziehen zu können, welche Änderung welche Folge hatte.
Gedacht habe ich mir das etwa so:
12 °P Stammwürze
um 25 IBU
um 5% Alkohol
5-15 EBC
5 g/L CO2
Zutaten:
Bei der Schüttung wäre mir lieb, wenn es bei Pilsener und Wiener Malz bliebe. Andere gängige Malze (Cara, Münchner, etc.) auszuprobieren, wenn Ihr mir die empfehlt, kommt aber selbstverständlich auch in Frage. Auch gegen einen Anteil Weizen habe ich nichts, aber nicht als Hauptzutat. Röst- und Rauchmalz sind (überhaupt gar) nicht mein Ding. Mein erster Versuch wäre 3 kg Pilsner und 1 kg Wiener. Einwände?
Beim Hopfen würde ich gerne rumprobieren. Da dieser aber wie gesagt nicht herausstechen soll, muss es kein besonderer „fancy“-Kram sein. Für den ersten Versuch ist Hallertauer Tradition vorgesehen. Welche Hopfen könntet Ihr mir für so eine Entwicklung empfehlen?
Im ersten Versuch dachte ich an Safale S04. Und Notti würde ich gerne auch noch probieren. Ich betreibe seit meinem dritten Sud eine eigene „Hefebank“ und ziehe mir immer Starter von NaCl auf (2 ml --> 20 ml --> 200 ml --> (Sud Teilen) 2 l am Brautag anstellen --> 20 l – jeweils nach 24 h). Jede Hefe, die irgendwie beschaffbar ist, kommt in Frage (Strippen, Tauschen, trocken, flüssig... Verreisen ist dafür allerdings als Student noch nicht drin.) Welche Hefen findet Ihr in Euren Hellen OGs am besten?
(Edit: Zum Wasser hatte ich noch nichts: Ich habe laut Wasseranalyse 6,7 °dH Gesamthärte. Milchsäure zur Wasseraufbereitung ist vorhanden.)
Brauen:
Maischen würde ich gerne mit Kombirast. Beim ersten Lauf ausgewogen: 68 °C für 60 Minuten.
Zum Kochen brauche ich wohl noch viele Tipps, weil mir bis jetzt nicht so richtig klar ist, wie man Dauer des Kochens und Zeitpunkte der Hopfengabe festlegt. Wie lange ist sinnvoll (und warum?) und wann gebe ich Hopfen („Früh für Bittere, spät für Aroma“ kenn ich … aber kann man dann einfach pauschal bei Kochbeginn bittern und 10 Minuten vor Ende aromatisieren?)? IBU-Schätzwerte berechne ich mit dem kleinen Brauhelfer.
Zum Kühlen habe ich eine große selbstgebaute Kupferspirale die im Sud steht. Unter 80 °C schaffe ich locker unter 10 Minuten nach Kochende. Ich rechne grundsätzlich mit 10 Minuten Nachisomerisierung.
Ich habe einen Gärschrank (Kühlschrank, Inkbird, 100W Heizung) und Geduld. Für die Gärung kommt also jede normale Temperatur und Dauer in Frage. Wenn eine Hefe leckeres Bier macht und dafür 2 Monate braucht, ist mir das auch recht.
Nachdem ich befürchtet habe noch zu wenig geplant zu haben, befürchte ich nun, dass das ein wenig zu ausführlich war. Ich hoffe aber dreist trotzdem auf Antworten :D
Vielen Dank schonmal, allzeit Gut Sud und beste Grüße
Philipp
Nach 12 Suden rezepttreuer Nachbrauerei möchte ich nun mein eigenes Bier entwickeln.
Ich habe zwar schon einige Rezept-Entwicklungs-Threads gefunden - vor allem einige zu hellen Obergärigen -, wollte aber niemandem seinen Entwicklungs-Thread wegnehmen.
Mein Plan ist es, ein helles obergäriges Bier zu entwickeln, das meinem Bekanntenkreis - und vor allem mir - schmecken soll.
Ich braue in der Einkocherklasse.
Es soll ein Durstlöscher sein und muss keine außergewöhnliche Besonderheit aufweisen. Es darf also "langweilig" anmuten. Einem bestimmten Stil muss es auch nicht gerecht werden. Einfach mein "Haus und Hof"-Bier, das im Sommer zum Grillen schmeckt und den Rippchen nicht die Schau stiehlt, aber Lust auf mehr macht. (Vielleicht etwas in die Richtung Bolten Landbier... Das finde ich sehr lecker. Ein Klon soll es aber nicht werden.)
D.h. es soll ausgewogen sein, sodass weder Malz noch Hopfen sich in den Vordergrund drängen. Es soll aber auch kein Versuch â la „Obergäriges Pils“ werden. Man darf sehr gerne schmecken, dass es ein obergäriges Bier ist.
Ich würde gerne mit einem hier besprochenen Rezept anfangen und im Lauf einiger Sude an ein Paar Stellschrauben drehen...
So will ich etwa 5 Hopfensorten und 5 Hefen testen. Bei jedem Brauversuch möchte ich aber nur eine Stellschraube ändern, um nachvollziehen zu können, welche Änderung welche Folge hatte.
Gedacht habe ich mir das etwa so:
12 °P Stammwürze
um 25 IBU
um 5% Alkohol
5-15 EBC
5 g/L CO2
Zutaten:
Bei der Schüttung wäre mir lieb, wenn es bei Pilsener und Wiener Malz bliebe. Andere gängige Malze (Cara, Münchner, etc.) auszuprobieren, wenn Ihr mir die empfehlt, kommt aber selbstverständlich auch in Frage. Auch gegen einen Anteil Weizen habe ich nichts, aber nicht als Hauptzutat. Röst- und Rauchmalz sind (überhaupt gar) nicht mein Ding. Mein erster Versuch wäre 3 kg Pilsner und 1 kg Wiener. Einwände?
Beim Hopfen würde ich gerne rumprobieren. Da dieser aber wie gesagt nicht herausstechen soll, muss es kein besonderer „fancy“-Kram sein. Für den ersten Versuch ist Hallertauer Tradition vorgesehen. Welche Hopfen könntet Ihr mir für so eine Entwicklung empfehlen?
Im ersten Versuch dachte ich an Safale S04. Und Notti würde ich gerne auch noch probieren. Ich betreibe seit meinem dritten Sud eine eigene „Hefebank“ und ziehe mir immer Starter von NaCl auf (2 ml --> 20 ml --> 200 ml --> (Sud Teilen) 2 l am Brautag anstellen --> 20 l – jeweils nach 24 h). Jede Hefe, die irgendwie beschaffbar ist, kommt in Frage (Strippen, Tauschen, trocken, flüssig... Verreisen ist dafür allerdings als Student noch nicht drin.) Welche Hefen findet Ihr in Euren Hellen OGs am besten?
(Edit: Zum Wasser hatte ich noch nichts: Ich habe laut Wasseranalyse 6,7 °dH Gesamthärte. Milchsäure zur Wasseraufbereitung ist vorhanden.)
Brauen:
Maischen würde ich gerne mit Kombirast. Beim ersten Lauf ausgewogen: 68 °C für 60 Minuten.
Zum Kochen brauche ich wohl noch viele Tipps, weil mir bis jetzt nicht so richtig klar ist, wie man Dauer des Kochens und Zeitpunkte der Hopfengabe festlegt. Wie lange ist sinnvoll (und warum?) und wann gebe ich Hopfen („Früh für Bittere, spät für Aroma“ kenn ich … aber kann man dann einfach pauschal bei Kochbeginn bittern und 10 Minuten vor Ende aromatisieren?)? IBU-Schätzwerte berechne ich mit dem kleinen Brauhelfer.
Zum Kühlen habe ich eine große selbstgebaute Kupferspirale die im Sud steht. Unter 80 °C schaffe ich locker unter 10 Minuten nach Kochende. Ich rechne grundsätzlich mit 10 Minuten Nachisomerisierung.
Ich habe einen Gärschrank (Kühlschrank, Inkbird, 100W Heizung) und Geduld. Für die Gärung kommt also jede normale Temperatur und Dauer in Frage. Wenn eine Hefe leckeres Bier macht und dafür 2 Monate braucht, ist mir das auch recht.
Nachdem ich befürchtet habe noch zu wenig geplant zu haben, befürchte ich nun, dass das ein wenig zu ausführlich war. Ich hoffe aber dreist trotzdem auf Antworten :D
Vielen Dank schonmal, allzeit Gut Sud und beste Grüße
Philipp