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stockende Hauptgärung

Verfasst: Montag 19. Januar 2015, 18:41
von bier-klaus
Servus Burschen,
Bei meinem Doppelbock, Stammwürze 18,5 P stockt die Gärung bei 8P Restextrakt seit einer Woche.
Hefe Wyeast 2278, Temperatur 10-12 C
Gibt es irgendwelche Profi-Tipps?

Vielen Dank

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Montag 19. Januar 2015, 18:44
von Trappist
Wie viel Hefe hast du denn verwendet? Temperatur passt ja.

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Montag 19. Januar 2015, 18:48
von Bilbobreu
Vielleicht solltest Du auch sonst noch ein paar Details zum Rezept verraten (Schüttung? Rasten?). Dann lässt sich eher was sagen.

Stefan

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Montag 19. Januar 2015, 18:58
von bier-klaus
Die Schüttung war 3,2kg Münchner, 1,6kg Pilsner und 0,6kg Cara hell.
Kalt einmaischen am Vortag, jeweils 20 min auf 59, 61, 63, 20 min auf 72 und abmaischen bei 78 15 min.

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Montag 19. Januar 2015, 19:06
von bier-klaus
Die Hefe war 1 Packung Wyeast 2278 auf ca. 20 Liter Würze.

Klaus

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Montag 19. Januar 2015, 19:27
von djmoehre
Ganz klar zu wenig Hefe.
Durch zwei Faktoren hättest Du mehr Hefe nehmen müssen.
1. Untergärig
2. hohe Stammwürze

Ein Starter wäre hier das richtige Vorgehen gewesen.

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Montag 19. Januar 2015, 19:29
von cyme
Bei welcher Temperatur hast du angestellt? Wyeast empfiehlt die doppelte bis dreifache Menge.
Ich werd's auf jeden Fall mal wärmer stellen, wenn die Gärung dann noch nicht anspringen will, vorsichtig mal die Hefe aufrühren (vorsichtig, dabei möglichst keinen Sauerstoff einbringen).

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Dienstag 20. Januar 2015, 12:13
von bier-klaus
Servus,

angestellt habe ich bei ca. 24° Celsius.
Wärmer stellen bringt glaube ich nichts, habe eine SVP entnommen und in die Küche gestellt, die springt auch nicht an.
Was haltet ihr von einer erneuten Hefe-Gabe, diesmal Trockenhefe? :Waa

Danke
Klaus

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Dienstag 20. Januar 2015, 12:20
von Boludo
Wenn Du eine geeignete Trockenhefe hast, nimm die.
Dein Vorgehen war alles andere als optimal.
Man stellt untergäriges Bier immer kalt an, etwas unterhalb der gewünschten Gärtemperatur ist optimal.
Die meisten Fehlaromen durch zu warme Gärung entstehen zu Beginn der Gärung, später ist es nicht mehr so wild.
Dazu braucht man aber sehr viel vitale Hefe.
Mit dem Beutel warst Du deutlich drunter.
Ich mach untergäriges Bier nur noch mit Hefe aus der Brauerei, die ist fit und man bekommt genügend.
Weder die Tüten (auch mit Starter) noch die teure Trockenhefe können da mithalten.

Stefan

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Dienstag 20. Januar 2015, 12:34
von Fricky
bier-klaus hat geschrieben: bei 8P Restextrakt seit einer Woche
Gemessen womit und bei welcher Temperatur??? Spindel oder Refraktometer?
Bei 10-12 °C zeigt das was anderes als bei 20°C, worauf die Spindel geeicht ist.
Hast du mal probiert? Ist noch deutlich Restsüße erkennbar?
bier-klaus hat geschrieben:Servus,
angestellt habe ich bei ca. 24° Celsius.
Wärmer stellen bringt glaube ich nichts, habe eine SVP entnommen und in die Küche gestellt, die springt auch nicht an.
Was haltet ihr von einer erneuten Hefe-Gabe, diesmal Trockenhefe? :Waa
sind 24Grad Anstelltemp. nicht schon zu hoch für diese Hefe (2278)??

Du sagst die SVP "springt auch nicht an", und deswegen würde wärmer stellen wohl nix bringen?

Daraus schliesst du, dass wärmerstellen nichts bringt? Wer sagt denn, dass Deine SVP ok. ist, vielleicht ist die einfach nur hin, warum auch immer...

Bei Deinem Sud ist ja nicht die Gärung nicht angesprungen, sondern sie stockt, das ist nicht dasselbe.

Also wenn da kein Messfehler vorliegt, würd ich schon noch etwas wärmer stellen, wenn die jetzt bei 10-12 Grad steht, so ca. 15 Grad, dann muss man sehen.

Gruß, Peter.
--

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Dienstag 20. Januar 2015, 12:37
von Boludo
Mit Refraktometer wären das umgerechnet über 90% EVG. Ich tippe eher auf Spindel, oder?
Dass die Hefe bei so starkem Underpitching irgend wann keine Lust mehr auf die Maltotriose hat kann ich mir gut vorstellen.

Stefan

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Dienstag 20. Januar 2015, 12:58
von Fricky
ja, wohl eher Spindel. Aber würde die aufgrund der höheren Dichte nicht deutlich zuviel zeigen, wenn er bei 10 °C misst anstelle von 20 °C ? Könnte nicht doch nur ein krasser Messfehler vorliegen? Ich würde das schon nochmal messen, und zwar eine Probe bei 20 °C.

und was kann er sonst konkret noch machen?

Also ich würd dann (wenn ein Messfehler ausgeschlossen ist) schon auch nochmal aufrühren (Sauerstoff hin oder her) und ein wenig wärmer stellen. Dann wird man in 2-3 Tagen schon sehen, ob sich noch was tut, oder nicht.

Dann kann man immer noch 'ne andere Hefe nehmen und zur Not irgendwas obergäriges draus machen.

Wobei..., wie ist das denn mit dem Mischen von unterschiedlichen Hefen?
Ich meine mal hier irgendwo gelesen zu haben, dass die sich dann gegenseitig den Garaus machen können. :Grübel

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 01:51
von bier-klaus
Vielen Dank für die Tipps, noch ein paar Infos:
- die SVP habe ich nach der stockenden Gärung entnommen, warm gestellt und bei ca. 20 Grad mit der Spindel gemessen, das ergab ca 8 P Rest Extrakt. Heißt das anders als SVP?
- bei der Hefe habe ich bei Mengen und Temperaturen genau gehandelt wie auf der Packung beschrieben. Hier im Forum steht, dass das falsch ist. Das verwirrt mich etwas.
- ich kann doch auch eine Untergärige Trockenhefe verwenden, dann muss ich UG und og nicht vermischen.
- ich werde den Sud warm stellen und aufrühren.

Merci
Klaus

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 09:34
von Fricky
bier-klaus hat geschrieben:- die SVP habe ich nach der stockenden Gärung entnommen, warm gestellt und bei ca. 20 Grad mit der Spindel gemessen, das ergab ca 8 P Rest Extrakt. Heißt das anders als SVP?
ok., da hast Du ein Verständnisproblem.

Was Du gemacht hast, Du hast einfach eine Probe genommen und die dann gespindelt.

Eine SVP ist aber was ganz anderes. Das ist eine sog. Schnellvergärprobe (such mal im forum danach).
Die macht man, um zu sehen, wohin die Reise beim Vergären geht und wann Schluss ist.

Man nimmt gleich am Anfang, von der mit Hefe angestellten Würze eine seperate Probe und stellt diese wärmer als die andere Würze. Das hat zur Folge, dass diese schneller vergärt (daher der Name) als das andere Jungbier.

Dann sieht man schon, wie weit das Bier vergären kann, kann den Endvergärgrad (EVG) ermitteln bevor das restliche Bier komplett durch ist.

Gruß, Peter.
--

P.S.: Macht aber nur Sinn bei UG, da bei OG die Gärung ohnehin schneller durch ist.

Re: stockende Hauptgärung

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 09:40
von Boludo
Du kannst natürlich untergärige Trockenhefe zugeben, das würde ich Dir sogar raten.
Die Angaben auf dem Beutel sind so ne Sache.
Natürlich hast Du mit dem Beutel eine bessere Chance, wenn Du warm anstellst, da hat der Hersteller Recht.
Aber untergäriges Bier warm anstellen mach halt viele Fehlaromen, darum macht man es kalt.
Und dann reicht der Beutel auf keinen Fall, vor allem nicht bei Bockbierwürze.

Stefan