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Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 16:50
von gerhard63
Hallo zusammen

Wochenende ist es soweit. Zum ersten mal werde ich einen Sud mit Trockenhefe (w34\70) anstellen. Leider ist das Neuland für mich, da ich bisher immer mit frischer Brauereihefe angestellt habe.
Was muss ich denn eig. Beachten? Wo kann ich mich ein wenig einlesen?

Wäre für ein paar Tipps dankbar ... :Smile

Gruß Gerhard

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 16:53
von Boludo
klick

Und nimm genügend. Die Hefe geht eigentlich erst in zweiter Führung so richtig ab.


Stefan

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 17:00
von gerhard63
Danke
Das Pdf kenn ich. Es haltt immer die Rede davon
dass erst vermehrt werden muss usw ...

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 17:02
von Hesse
Schau doch mal im alten Forum, da findest Du unter "Trockenhefe" jede Menge Infos. Lesestoff für Stunden.
Ist eigentlich ganz einfach.

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 17:07
von gulp
Schau mal hier:. Im Beispiel ist das eine obergärige Hefe. Geht aber untergärig genau so. Wichtig ist halt eine aktive Kühlung und soweit wie möglich runterkühlen. Mehr als 17° schaffe ich in der Regel nicht, Das reicht aber um die Hefe anzusetzten und das Gärfass in die Kühlung bei 8-10° zu stellen. Am nächsten Tag sieht das dann so aus:

Gruß
Peter
Untergaerig.JPG
Untergaerig.JPG (48.92 KiB) 4202 mal betrachtet

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 17:13
von tauroplu
Hallo, Gerhard, das verstehe ich nicht, in dem pdf steht doch ganz genau beschrieben, was zu tun ist. Mach das einfach so und Du wirst Erfolg haben.

Gruß
Michael

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 17:14
von Boludo
Wenn Du genügend Trockenhefe einsetzt, musst Du sie auch nicht vermehren.
Vielleicht verwechselst Du das auch mit den Flüssighefen, da kommt man untergärig nicht um einen Starter drum rum.
Belüften kannst Du Dir übrigens theoretisch auch sparen, schadet aber nicht.

Ich weiß, dass Peter sehr erfolgreich mit verdünnter Würze arbeitet, das geht bei vielen Hefen auch sicher problemlos.
Aber gerade die 3470 ist extrem empfindlich und kann während des Aufquellens nicht steuern, welche Stoffe durch die Zellmembran gelangen.
Daher würde ich Dir bei dieser Hefe raten, es mit Wasser zu tun.
Aber es gibt auch Trockenhefen (S-33, Nottingham) die kann man bedenkenlos direkt auf die Würze streuen.

Ansonsten stehr in dem pdf wirklich alles drin, sogar die Dosiermenge.
Kann aber gut sein, dass Du von der Brauereihefe sehr verwöhnt bist und es dieses mal wesentlich länger dauert.
Und kalt anstellen nicht vergessen, wichtig!



Stefan

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 17:27
von ggansde
Nimm wirklich viel! Ich konnte jetzt nicht erkennen, welche Würzemenge Du anstellen möchtest. Ich plane demnächst einen 50 L Sud Böhmisches Pilsner. Das stelle ich bei 8 °C an und nehme dafür 5 Päckchen. In den nächsten Führungen ist die Hefe ein Selbstgänger (wie Brauereihefe). Ich lasse die Hefe in Wasser quellen, weil es diverse Untersuchungen gibt, die dieser Methode die größtmögliche Anzahl vitaler Zellen zusprechen. Willst Du wissen, ob die Hefe lebt kannst Du nach dem Quellvorgang immer noch ein bisschen Zucker oder Würze dazugeben. Du erkennst die Vitalität dann ratzfatz.
VG, Markus

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 18:17
von gerhard63
Danke erst mal für die zahlreichen Antworten.
Ich möchte 30l anstellen. Laut pdf also einfach 2 päckchen Hefe a 11,5g 1/2h in warmen Wasser auflösen und rein in die Würze.
So einfach?

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 18:28
von cyme
Damit kratzt du an der unteren Grenze der Dosierung - das PDF empfiehlt min 0.8g/l, bei kaltem Anstellen bis zu 3g/l. Das sind also 2-8 Päckchen. Wenn du kalt anstellen willst, bist du mit mehr als 2 Päckchen auf der sicheren Seite. Es gibt hier aber sicher viele im Forum, die 1 Päckchen auf 30l nehmen und sich nicht beschweren, wie brav du dich jetzt an die Angaben hältst musst du selbst wissen.

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 23:04
von afri
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Glattwasser <3°P gemacht, einfach einrühren und nach kurzer Zeit geht's ab. Temperatur beachten, das ist wichtig, sonst ist das mit Trockenhefe easy.
Achim

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Donnerstag 22. Januar 2015, 00:25
von Uwe12
Was in diesem PDF nicht erwähnt wird (oder ich finde es nicht): die warme Hefesuspension nicht einfach "Schwups" in die kalte Würze kippen!
Das kann zu sog. "petite mutants" führen - was sich schwerlich mit "zierlichen Mutanten" übersetzen läßt. :Wink
Wenn die Hefe einem Temperaturschock von mehr als 5°C ausgesetzt wird, leidet die Vermehrungsfähigkeit.
Was auf einem Agar (beim Ausstrich) zu nur kleinen Hefe-Inselchen führt...womit "petite mutants" besser umschrieben ist.
...stand m.W. im Buch "Yeast" von White/Zainasheff.

In einem Danstar-Datenblatt fand ich mal erwähnt, daß die Suspension nicht durch bloßes Abkühlenlassen auf die Würzetemperatur zu bringen sei, weil das zu lange dauert.
Stattdessen soll langsam schluckweise Würze in die Suspension gerührt werden, bis der Temperaturunterschied <5°C ist.

...das kann man sich natürlich auch alles sparen, aber wenn man für die Hefe möglichst schonend arbeiten will...

Uwe

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Donnerstag 22. Januar 2015, 12:18
von gerhard63
das PDF empfiehlt min 0.8g/l, bei kaltem Anstellen bis zu 3g/l
Ich hab leider nur 2 Päckchen bestellt.
Spricht eig. was dagegen die Hefe in warmer Würze zu vermehren?
Ich denka da an 1l bei 20°- 25°C in dem ich die Hefe ein paar Stunden anzüchte.

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Donnerstag 22. Januar 2015, 15:45
von cyme
Würd ich nicht machen. Einfach die zwei Päckchen streng nach Anleitung rehydrieren und damit anstellen. Trockenhefe kommt angeblich schon so mit Nährstoffen vollgepumpt, dass sie sich in einem Starter verausgaben würde und davon geschwächt anstatt gestärkt würde.

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Donnerstag 22. Januar 2015, 15:53
von Boludo
Mal ne ganz andere Frage:
Warum steigst Du von der Brauereihefe auf Trockenhefe um?

Ich finde Trockenhefe ganz große klasse, nur untergärig würde ich immer Hefe aus der Brauerei bevorzugen.


Stefan

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Donnerstag 22. Januar 2015, 16:28
von gerhard63
Warum steigst Du von der Brauereihefe auf Trockenhefe um?
Reine Neugier.
Ich braue nun seit 10 Jahren immer mit der gleichen Hefe.
Ich will einfach mal was anderes probieren :Smile

Wenns nix wird, dann halt wurde die Brauereihefe.

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Donnerstag 22. Januar 2015, 16:38
von Boludo
Ok, aber das wird jetzt kein riesen Unterschied machen, außer dass es eventuell länger gärt.
Natürlich gibt es unzählig viele untergärige Hefen, aber gerade die 34/70 ist die Hefe, die man am häufigsten in deutschen Brauereien antrifft.
Sehr viel Abwechslung bekommst Du, wenn Du Dir mal die große Welt der obergärigen Biere anschaust.
Aber klar, Versuch macht kluch!

Stefan

Re: Zum ersten mal Trockenhefe ... was tun?

Verfasst: Montag 26. Januar 2015, 15:58
von gerhard63
Hier nun ein kurzer Zwischenbericht ...

Ich hab also Sonntagmorgen mit den 2 Tütchen (23g) angestellt.
Die ersten paar Stunden ist nichts passiert, aber dann gings ab. Inzwischen habe ich eine wunderschöne, dichte Kräuse und auch schon ein leckerer Biergeruch. Bisher verrichtet die Hefe ihr Arbeit prima.

Was ich beim Anstellen etwas vermißt habe ist der deftige Biergeruch der Brauereihefe. Die Trockenhefe riecht irgendwie nur nach Brot. Das war so neu für mich.
Wenn der Endvergärungsgrad nächste Woche stimmt, dann spricht meiner Meinung nach nix gegen Trockenhefe. :thumbsup