Seite 1 von 1

Temperaturmessung am Boden des Einkochers

Verfasst: Sonntag 8. Juli 2018, 12:37
von Vestenrunner
Hallo zusammen.

Habe im Jannuar mit dem Brauen angefangen. Zunächst habe ich mir einen Silvercrest Einkocher von Lidl besorgt. Isoliert und auch ein Poti zum Vertrimmen der Termperatur eingebaut, weil ich dachte das Kochen würde damit besser funtionieren. Inzwischen habe ich mir zum Kochen einen Weck 14A besorgt, weil der Silvercrest auch mit Umbau nicht ordentlich gekocht hat. Außerdem habe ich ein Rührwerk von Brauhardware.
Die Biere die ich bisher damit gebraut (2x Märzen 1x IPA) habe sind alle sehr gut geworden, schmecken nicht nur mir sondern auch andere Hobbybrauer haben das Zeug sehr gelobt. Soweit so gut.

Der Silvercrest misst die Temperatur in der Mitte des Bodens in dem Nippel. Die Maische wird von unten erhitzt, das Rührwerk müht sich fleißig das ganze ordentlich zu durchmischen. Wenn die integrierte Messung den Sollwert erreicht hat, z.B 62°C beginnt die Maltoserast. Ich hänge zusätzlich immer noch oben ein Thermometer durch das Loch im Rührwerksdeckel rein. Das zeigt dann eine Temperatur die ca. 4K niedriger ist an. Im Laufe der Rast steigt diese dann an und und ist am Ende der Rast gleich.

In meinem Braukurs haben wir auf einer gasgefeuerten Polsinelli-Anlage gebraut, da war das Thermomenter in der Topfwand ungefähr mittig angeordnet. Danach haben wir uns gerichtet. Logischerweise findet der Wärmeübergang hauptsächlich am Kesselboden hauptsächlich statt, auch wenn das heiße Abgas außen herum an der Kesselwand nach oben steigt, so dass ich mir überlege, dass die Tempatur bei der Polsinelli-Anlage am Boden höher sein muss, als in der Kesselmitte. Daher überlege ich eventuell die Temperaturmessung des Silvercrest in die Topfwand zu verlegen. Oder sollte ich des eventuell durch einen höheren Sollwert berücksichtigen? Wie geht Ihr in der Einkocherklasse vor?

Re: Temperaturmessung am Boden des Einkochers

Verfasst: Sonntag 8. Juli 2018, 13:04
von mavro
Nimm den Mittelwert aus dem oberen unten dem unteren Wert, und gut iss

Re: Temperaturmessung am Boden des Einkochers

Verfasst: Sonntag 8. Juli 2018, 14:01
von Bitter
Systembedingt wirst du in einem Einkocher immer eine Temperaturdifferenz zwischen Boden und Oberfläche haben, es wird ja nur punktuell geheizt. Je besser jedoch der Mischer arbeitet, also auch eine vertikale Zirkulation erreicht, desto kleiner wird diese Differenz.Wenn sich dann der Sensor noch in mittlerer Höhe befindet, hast du eine halbwegs genaue Temperaturführung.

Gruß Lothar

Re: Temperaturmessung am Boden des Einkochers

Verfasst: Sonntag 8. Juli 2018, 14:11
von bierfaristo
Hast du mal geguckt, ob die Thermometer an gleicher Position den selben Wert anzeigen?

Re: Temperaturmessung am Boden des Einkochers

Verfasst: Montag 9. Juli 2018, 06:44
von Vestenrunner
bierfaristo hat geschrieben: Sonntag 8. Juli 2018, 14:11 Hast du mal geguckt, ob die Thermometer an gleicher Position den selben Wert anzeigen?
Ja. Wenn ich das Themperaturfühler des Thermometers an den Boden lege ist der Messwert gleich.

Ich überlege mir mal den Umbau.

Re: Temperaturmessung am Boden des Einkochers

Verfasst: Montag 9. Juli 2018, 14:57
von Neubierig
Hat dein Rührwerk auch ne Prallbrett? Das fordert das Aufwirbeln der Maische - ohne so was, wird die Maische nur in Kreis herumgedreht, und die Hitze wird dann nur langsam verteilt. Bei mir gleicht die Temperatur ziemlich schnell aus.

Cheers,

Keith :-)

Re: Temperaturmessung am Boden des Einkochers

Verfasst: Montag 9. Juli 2018, 17:14
von JackFrost
Ich hab nen Weck und auch das Rührwerk von Brauhardware. Ich nutze nur einen Temperaturfühler der den ich reinhänge. Das Delta zum eingestellten Wert unten ändert sich mit der Schüttung. Ich geh davon aus der Wärmeübergangskoefizient bei höheren Schüttungen ( 7 kg ) schlechter ist und damit der Fühler von der höheren Bodentemperatur verfälscht wird.

Ggf versuche ich nochmal einen Doppelbock mit 15 V am Rührwerk.

Ich hab bis jetzt nur vier Sude gebraut.

Gruß JackFrost

Re: Temperaturmessung am Boden des Einkochers

Verfasst: Freitag 13. Juli 2018, 16:08
von Mais
Ich würde eine schlechtere Durchmischung aufgrund gestiegener Viskosität vermuten - was zwar in einer Änderung des Wärmeübergangskoeffizienten aus einem anderen deltaT endet, aber nicht wirklich die Ursache deines Problems ist.

Verbesser die Durchmischung und du wirst keine Probleme mehr haben. Ggf. mal ausprobieren mit/ohne Strömungsbrecher

Viele Grüße

Re: Temperaturmessung am Boden des Einkochers

Verfasst: Freitag 13. Juli 2018, 21:30
von gertstensaft
Hallo Vestenrunner,

ja die Temperaturdifferenz von ca. 4 K kann ich auch bestätigen.
Ich babe zum Messen 3 digitale Sensoren DS 18x20 hintereinander glötet und in ein Kupferrohr gezogen. Das Rohr habe ich dann zum U gebogen so dass ich in 3 Höhen die Temteratur messen kann.
Und nach dem ersten Probelauf mit Wasser habe ich gesehen dass sich das Wasser (oder dann die Maische) nur schichtweise dreht und Prallflächen (->Neubierig) angebaut.
So sieht mein Rührwerk aus.
Ruehrer01.jpg
Dann bekommt man die Differenz auf ca. 1 K herunter. Ist zwar 'buchhalterischer Ehrgeiz' aber für die Reproduzierbarkeit und für eine Steuerung schon ganz OK.

Gruß
Gert

Re: Temperaturmessung am Boden des Einkochers

Verfasst: Dienstag 14. August 2018, 20:24
von Vestenrunner
Hallo,

danke für die Antworten. Das Rührwerk hat ein "Prallbrett". Aufbau siehe Link https://www.brauhardware.de/r%C3%BChrwerke/.

Ich denke, dass sich die Messung zum einen verfälscht durch Wärmeleitung am Topfboden, von der beheizten Fläche zum Mittelpunkt wo die Temperaturmessung ist und sum anderen durch die mangelnde Bewegung der Maische von unten nach oben. Ich werde mal versuchen die Turbulenz weiter zu erköhen.

Grüße!