Hobbybrauer.de

Moin,
in unserer Gemeinde gibt es demnächst einen irischen Abend. Wir als Männerkochkreis wollen dort unser "Irish Stew" anbieten. Im Rezept für ca. 60 Portionen stehen u.a. 3 L Guiness. Wir haben das auch schon probeweise im kleineren Kreis gekocht und das Bier schmeckt lecker raus. Ich hab jetzt die Anforderung, das Guiness wegen möglicherweise trockener Alkoholiker, durch eine alkoholfreie Zutat zu ersetzen. Mir schwebt vor Malztrunk mit Röstmalz aufzukochen und abzuläutern. Gibt es vielleicht andere kreative Vorschläge?
VG, Markus

Malzbier und etwas Röstmalz extra?

Hi,
da soll nach 1 bis 1.5 Stunden kochen noch Alkohol drin sein?
Sonst kocht das Guiness vorher seperat ab...

Grüße Rainer

Rainer,
Alkohol/Wasser bildet ein azeotropes Gemisch, d.h. der Alkohol kocht nie vollständig raus. Das reicht für trockene Alkoholiker oder Kinder wie z.B. auch Kefir oder die überreife Frucht.
Malztrunk und Röstmalz wäre jetzt auch mein Gedanke.
VG, Markus

Muckefuck..

Ich hab auch einen trockenen Alkoholiker. Da darf ich nicht mal Bier über die Würste auf dem Grill spritzen. Alkohol ist wohl definitiv nicht mehr im Spiel. Es geht um die Aromen und die daraus resultierende Verlockung!
Also bestenfalls Irish Stew ohne Bieraroma. Ist leider blöd...

Muckefuck hätte ich da. Fehlen evtl. Röstaromen und Hopfenbitterstoffe?
VG, Markus

Ja sorry. Ich hatte bei dem Post noch etwas nachgelegt und es hat sich überschnitten. Für trockene Alkoholiker halt möglichst ohne Bieraroma. Ist reine Kopfsache..

Ich frage mich nur warum die Anderen darunter leiden müssen..? Da gibt es schon mal ein ordentliches Irish Stew von einer Männergruppe von der ich zumindest eine fähige Person kenne...und dann so ein Surrogat? Ich würde dem trockenen Alkoholiker eine Bockwurst und ein stilles Wasser anbieten aber ich bin auch ein schlechter Mensch..

Hallo Markus,

mit dem Malztrunk würde ich aufpassen, das wird womöglich zu süß. Was du mal probieren könntest wäre einen Carafa spezial-, oder Röstgerstenauszug etwas einzukochen, damit einiges von der Brenzligkeit (die Guinness m.E. gar nicht hat) verloren geht.

Gruß
Andy

Hi Marcus,
hätte ich nicht gedacht, wieder was gelernt.

Grüße
Rainer

Ist es keine Option die Portionen für die ex Alkoholiker vor der Zugabe des Stouts abzuzwacken und gesondert zu behandeln?

Dann wäre der Großteil so wie geplant und für den Rest, nunja - einfach etwas abwandeln und mit Gewürzen aufpeppeln?

Evtl. das dunkle Alkoholfreie von Lammsbräu als Basis statt Malzbier nehmen ...
https://www.lammsbraeu.de/bio-bier/alkoholfrei/dunkel
... und mit mem Röstmalz- oder Röstgerste-Auszug pimpen.

Proximus hat geschrieben: ↑Mittwoch 22. August 2018, 20:52 Evtl. das dunkle Alkoholfreie von Lammsbräu als Basis statt Malzbier nehmen ...
https://www.lammsbraeu.de/bio-bier/alkoholfrei/dunkel
... und mit mem Röstmalz- oder Röstgerste-Auszug pimpen.

Enthaelt halt auch 0,5% Alkohol

Und selbst wenn kein Alkohol drin ist, es aber nach Bier schmeckt oder daran erinnert, ist das sicherlich auch nicht förderlich.

Würde glaube ich sowas vermeiden

Exedus hat geschrieben: ↑Mittwoch 22. August 2018, 20:49 Ist es keine Option die Portionen für die ex Alkoholiker vor der Zugabe des Stouts abzuzwacken und gesondert zu behandeln?

Dann wäre der Großteil so wie geplant und für den Rest, nunja - einfach etwas abwandeln und mit Gewürzen aufpeppeln?

Die "normalen" stellen sich zur Suppe rechts an, die Ex-Alkoholiker links? Finde ich nicht gut. Ich persönich würde entweder auf Bier verzichten oder eine echte Alternative anbieten. Das kann natürlich auch eine bierlose Variante sein, aber nicht eine für "besondere Fälle" abgezwackte Portion.

Bei den Ex-Alkis die ich kenne, sind die Risikofaktoren individuell unterschiedlich. Der eine kann Alkohol/Bier nicht mal mehr riechen und muss den Raum verlassen, der nächste hat damit kein Problem. So wird es auch mit ausgekochtem Guiness in der Suppe sein. Das Thema "Kopfsache" wurde ja schon angesprochen. Und der eine oder andere will sich in der Öffentlichkeit nicht outen.

Alkohol ist auch in Kefir, Sauerkraut, Kombucha, Bananen, Sauerkraut, Essig. Was ist jetzt für wen ein Risikofaktor? Und was gibt es nicht mehr auf Veranstaltungen? Würde bei den Zutaten überhaupt jemand nachdenken?

Am Besten eine Tafel mit Risikostoffen aufstellen. Dann sind auch diejenigen gewarnt, die sich glutenfrei/vegan/vegetarisch/laktisefrei/kohlenhydratarm etc. ernähren.

Ich finde es schlimm, wenn alles immer politisch korrekt sein muss. Ich würde ein zweites, möglichst risikoarmes Gericht für oben genannten Personenkreis anbieten.

Moin,
danke für eure Beiträge. Ich werde jetzt ein alkoholfreies 0.0 Bier mit Röstgersteauszug pimpen.
Guiness wird im übrigen ähnlich hergestellt: der Lizenznehmer muss ein heles Grundbier brauen, darin wird dann die Büchse Guinesskonzentrat gelöst (habe ich mal irgendwo gehört oder gelesen).
VG, Markus

Leute, es geht nicht um physiologisch irrelevante Mengen an Alkohol. Die sind auch nach dem Kochen von normalem Bier nicht mehr vorhanden, Azeotrop hin oder her. Es geht um den Gärgeschmack. Und der ist auch bei 0,0 Bier vorhanden. Alle Lebensmittel, die bis zu 0,5 % Vol. Alkohol enthalten, müssen nicht gekennzeichnet werden. Da gibt es genügend, die auch trockene Alkoholiker konsumieren. Es ist auch ein Irrglaube, dass diese irrelevanten Mengen für Kinder schlecht wären. Da geht es eben auch um die Gewöhnung an den Biergeschmack. Und die sollte in jungen Jahren vermieden werden.

Als hobbybrauer.de- Leser war ich natürlich inspiriert und hab plötzlich tierischen Appetit auf Irish Stew bekommen. Allerdings auf die Variante für die normalen Alkoholiker

Also bin ich gleich losgerannt. Hammel gibt es nur auf Vorbestellung also Rindfleisch und Lamm. Möhren, Staudensellerie, Pastinaken, Kartoffeln und Guinness in den Korb und ab ging es.

Natürlich über Glut/Feuer auf dem Webergrill in einer Paellapfanne. Fleisch, Zwiebeln, Gemüse angebraten mit Salz, Pfeffer, Kümmel, Tomatenmark, einem Sternanis, Lorbeer, frischen Thymian, Rosmarin und Salbei. Mit einem Schuss Whisky und ordentlich Guinness abgelöscht. Für was anderes lässt sich dieses fade Gesöff auch nicht gebrauchen aber hier ist es top..

Leider kam mir ein Gewitter dazwischen also musste ich das Ganze schnell in einen Bräter umschütten und der ging bei 180° ins Rohr. Dort steht er jetzt noch, duftet irre gut und harret auf seine Vollendung.
Mir tropft in Vorfreude der Zahn und womöglich schmecken mir dazu sogar die zwei übrig gebliebenen Guinnessdosen mit den Stickstofftorpedo ?

Danke Markus fürs inspirieren...

m.f.g
René

So, jetzt bin ich auch inspiriert und mir tropft der Zahn. Nur mein Bräter steht leer auf dem Schrank und meine Frau weigert sich standhaft noch schnell die Zutaten einzukaufen.
Hilft nix. Dann gibt es eben Irish Stew, wenn wir bei mir das nächste Mal Rudelbrauen mit den Jungs machen.

Danke fürs inspirieren :-)
Warst du nicht damals auch derjenige , wegen dem ich unbedingt tote Oma kochen musste, René?

Warst du nicht damals auch derjenige , wegen dem ich unbedingt tote Oma kochen musste, René?

Sehr wahrscheinlich! Hat es denn geschmeckt..?

Aber :-)

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. August 2018, 18:01 Warst du nicht damals auch derjenige , wegen dem ich unbedingt tote Oma kochen musste, René?

Gabs einen Anlass?

Jens

Schlafwagenschaffner hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. August 2018, 19:29

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. August 2018, 18:01 Warst du nicht damals auch derjenige , wegen dem ich unbedingt tote Oma kochen musste, René?

Gabs einen Anlass?

Jens

Nicht direkt. Frau war auf Tour, ich habe überlegt mit was ich meine Mädels abfüttere und gerade an dem Tag hat René irgendwo einen Link zu einem Tote Oma Rezept gepostet. Das hatte ich Jahrzehnte nicht mehr gegessen und sofort einen Jieper drauf. Meinen Mädels hat's nach einigen skeptischen Blicken auch geschmeckt

Weiter mit Irish Stew? Ich komme mir gerade wie ein Pirat vor

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. August 2018, 19:42

Schlafwagenschaffner hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. August 2018, 19:29

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. August 2018, 18:01 Warst du nicht damals auch derjenige , wegen dem ich unbedingt tote Oma kochen musste, René?

Gabs einen Anlass?

Jens

Nicht direkt. Frau war auf Tour, ich habe überlegt mit was ich meine Mädels abfüttere und gerade an dem Tag hat René irgendwo einen Link zu einem Tote Oma Rezept gepostet. Das hatte ich Jahrzehnte nicht mehr gegessen und sofort einen Jieper drauf. Meinen Mädels hat's nach einigen skeptischen Blicken auch geschmeckt

Weiter mit Irish Stew? Ich komme mir gerade wie ein Pirat vor

Klär uns mal auf: Tote Oma? Gerne auch mit Rezept, wenn‘s gut ist ;)

Bei uns hier nennt man das "Schlachtschüssel". Oder man macht gleich ein Leber- und Blutwurst Gröstl draus. So jetzt hab ich Hunger.

Irish Stew kenne ich (Banause?) übrigens nur ohne Guinness.

whatwouldjesusbrew hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. August 2018, 21:16 Klär uns mal auf: Tote Oma? Gerne auch mit Rezept, wenn‘s gut ist ;)

Hier heißt das Grützwurst, ist gerührtes Schweineblut mit Fleischstückchen und gebunden mit zB ollen Brötchen. Gern auch mit Majoran gewürzt.
Wikipedia sagt:

Rote Grützwurst oder Blutwurst, in Sachsen Tiegelwurst, enthält neben Fleisch frisches Schweineblut. Die lose gebratene Füllung ist wegen ihres Aussehens regional und sarkastisch auch unter den Bezeichnungen „Tote Oma“, „Verkehrsunfall“, oder kurz „Unfall“, bekannt.

Im Kindergarten wurde ich mal gezwungen den Teller damit leer zu essen, dann musste ich würfelhusten. Seither keine tote Oma für mich.

Jens

Jepp. Verkehrsunfall, tote Oma oder Grützwurst passt
Allerdings kann man das heutzutage auch unkompliziert und jugendfrei herstellen. Ohne Schweineblut rühren und irgendwelche Gedärme bei Seite räumen ...

Das Rezept wars:
https://www.kochbar.de/rezept/500940/To ... siker.html

Dazu Stampfkartoffeln und Sauerkraut. Kannst dich reinlegen in das Zeug.
Als Kind fand ich tote Oma auch immer grausam. Vermutlich hauptsächlich, weil die "Verwandtschaft vom Dorf" wirklich das Blut der geschlachteten und aufgehängten Schweine vor meinen Augen in einer Schüssel klumpig gerührt hat und nachher ankam "Huhu - probier mal Kleiner - lecker lecker ...", während mich die Augen von diesem armen Viech noch angesehen haben. Als heranwachsender Steppke war man da schon etwas "irritiert" und wollte lieber was Anderes essen.

Na, klingt doch einfach nach guter Hausmannskost. Als Pfälzer kenn ich auch noch "Metzelsupp", was das ist, darf sich jeder mal denken
Rezept wird probiert!

Bin eh ein Fan von "Nose-to-Tail" Eating.
Warum soll man das gute Blut wegwerfen.

Großartig in dem Zusammenhang finde ich auch die toskanischen Milzschnitten (Crostini).
Ist auch nix anderes. Kostet fast nichts und dafür ist auch das Tier nicht gestorben; also sogar was für PETA Aktivisten die ansonsten nicht die Vegan Schiene fahren.

Suspekt sind mir die Vegetarier, die für ein Rinderfilet "mal eine Ausnahme machen".
Da stimmt halt irgendwas gar nicht.

Als Kind bin ich bei meiner Oma aufgewachsen mit "echter" Münchner Küche.
Kälberfüße, Kalbskopf, Schweinenieren, Hirn (paniert), Bries.
Danach muss man heutzutage lange suchen.
Im Weißen Bräuhaus im Tal klappt das noch, auch beim Roiderer in Straßlach.
Aber man muss schnell sein, am Schlacht Tag.

Leber- und Blutwurst ist ja da schon "Weich-Ei".

Tozzi hat geschrieben: ↑Freitag 24. August 2018, 02:10 Suspekt sind mir die Vegetarier, die für ein Rinderfilet "mal eine Ausnahme machen".
Da stimmt halt irgendwas gar nicht.

Da würd ich als Vegetarier auch sagen dass es sehr positiv ist wenn man Fleisch isst auch die weniger beliebten Teile verbraucht. So kommt wenigstens nichts um und anscheinend war das früher auch normaler. Ich hab hier zum Beispiel aus dem Nachlass einer verstorbenen Großmutter ein Kochbuch mit allerlei Rezepten für alles mögliche das auch über die Filetstücke hinausgeht.

Tozzi hat geschrieben: ↑Freitag 24. August 2018, 02:10 Suspekt sind mir die Vegetarier, die für ein Rinderfilet "mal eine Ausnahme machen".
Da stimmt halt irgendwas gar nicht.

Da kommt es meiner Meinung nach darauf an warum jemand kein Fleisch essen möchte. Wenn es zum Beispiel aus Klimaschutzgründen ist sehe ich da kein Problem gelegentlich eine Ausnahme zu machen.

Beste Grüße,
Alex