Hallo Mailänder,
Mailänder hat geschrieben: ↑Dienstag 2. Oktober 2018, 16:01
die equivalente SHA ändert sich mit dem HG-Verhältnis, deswegen gibt's Tabellen dafür die auf experimentelle Werte basieren ...
Der HG hat in alleiniger Betrachtung der Vorderwürzekonzentration aber kein Verhältnis. Er repäsentiert im klassischen Sinne einfach nur eine Wassermenge, die ich zum einmaischen verwende und das ganz unabhänig davon, wie viel Nachguss ich noch nachgebe oder was ich an Gesamtgussmenge berechnet habe.
Freilich lässt sich der HG im Verhältnis zum NG ausdrücken, oder aber auch in % vom Gesamtguss. Das hat aber nichts mit der Berechnung einer Vorderwürzekonzentration zu tun.
Mailänder hat geschrieben: ↑Dienstag 2. Oktober 2018, 16:01
...Ich habe eine solche die sogar den Extraktgehalt des Malzes in die Rechnung miteinzieht
Wenn die Tabelle schon so geheim ist, betrachtet sie hoffentlich den gewichteten Extraktgehalt der Gesamtschüttung und nicht nur den eines einzigen Schüttungsanteils(Teilschüttung).
Unabhänig davon bin ich ein großer Fan von "
Extraktgehalt". Ich betrachte die gesamten Vorgänge aus dieser Sicht. Es macht im Umfeld von gewichtsprozentigen Lösungen einfach Sinn nur
kg Extrakt und
kg Wasser zu betrachten.
Mailänder hat geschrieben: ↑Dienstag 2. Oktober 2018, 16:01
Liegt der gemessene Wert immer unterhalb des erwarteten Wertes (nach Tabelle) dann ist die Maischearbeit suboptimal
Eine Tabelle ist nicht zwingend nötig. Zunächst berechne ich VW
konz. max und subtrahiere im Nachgang Verluste, die allgemein üblich sind oder solche, die ich gemessen/erfahren habe. Immer ganz stur nach dieser Formel:
Formel 01: Berechnung einer Massenkonzentration aus Masseanteilen
Extraktkonzentration [%mas] = 100 x E / ( E + W)
E = Extraktmasse
W = Wassermasse
Beispiel 01: VWkonz. max für eine Vorderwürze nach Formel 01:
3,5 kg Schüttug mit einem duchschnittlichen Extraktgehalt von 78% werden mit 12 Liter (12 kg) Hauptguß eingemaischt:
100% x 3,5 kg Schüttung x 0,78 / ( 3,5 kg Schüttung x 0,78 + 12 kg) = 18,53 %mas [(100 x E / ( E + W)]
Die errechneten 18,53°P VW
konz. max reflektieren jetzt das, was maximal an Extrakt in Lösung gebracht werden kann, nicht aber das, was man real beim Spindeln einer/dieser Vorderwürze erwarten kann. Dazwischen werkelt "
Ausbeute".
Die 78% Extraktgehalt für eine Gesamtschüttung hab ich nur angenommen, aber ich denke das kommt in sehr guter Näherung an ein "
Ist" in einem variablen Rezeptumfeld heran(-> darf man allgemein und zu Planungszwecken gerne annehmen).
Was noch bleibt ist, aus den VW
konz. max die VW
konz. ist zu berechnen und auch hier hilft uns ein Faktor weiter der besagt,
dass ein Hobbybrauer min. 85% von den möglichen 100% VW
konz in der Lage sein sollte auszubeuten:
18,53°P x 0,85 =
15,75 °P
Das bedeutet für den Brautag, dass meine Vorderwürze aus 3,5 kg Schüttung und 12 kg Hauptguss min. 15,75°P spindeln sollte. Tut sie das nicht, geht es an die von dir angesprochene Schwachstellenanalyse.
Ergänzend zum Faktor 85%:
Der Faktor korreliert sehr eng mit der Aussage, dass eine Vorderwürzeausbeute mit >= 45% als "
befriedigend" oder besser wahrgenommen wird..
@ProfNuke
FWmax = 100% * egrain / (R + egrain)
max.Plato = 1 / (MD / E + 0,01)
Extraktkonzentration [%mas] = 100 x E / ( E + W)
etc...
Wie auch immer die Formeln aussehen mögen.
Es wird immer eine eingesetzte Extraktmasse mit einer Gesamtmasse in Beziehung gesetzt, um die Konzentration einer gewichtsprozentigen Lösung zu errechnen(°P, GG%, %mas, w/w). Andere Varianten dieser Formeln berücksichtigen bereits Verluste, wie z.B. die auf der Müggelland-Seite.
Jede dieser Formeln hat demnach einen Erfassungskontext, der mit dem verwendeten Zahlenmaterial kommuniziert werden muss, da sonst die Gefahr besteht, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden. Bleiben diese Hinweise aus, kann es gut sein, dass das eine Rechenwerk mal 16,6%, mal 18,0% VW
konz. liefert, richtig rechnet aber trotzdem im Ergebnis falsch verstanden wird.
Zum Abschluß - ich würde für eine "min.geplante Vorderwürzekonzentration" so rechnen:
VWkonz.soll = S x EF / ( S x E% + HG)
S[kg] = Schüttung in Kilogramm
EF = 66,3 (Extraktfaktor: Von 78% Extraktgehalt kann ich 85% gewinnen)
E% = 0,78 (Extraktgehalt der Schüttung gewichtet in Prozent. 78% kann als "
Alltagswert" angenommen werden)
HG[kg] = Hauptgussmenge in kg
Du musst in die Formel also nur die
Schüttung in kg und die
Hauptgussmenge in Liter eintragen, um einen Mindestwert für deine Vorderwürzekonzentration zu errechnen. Liegst du im "
Ist" darunter =
nicht gut, liegst du im "
Ist" darüber =
gut , liegst du im "
Ist" konstant deutlich darüber, EF von 66,3 auf 70,0 erhöhen(-> Anlagenkontext).
Quellen:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... rze#p23289
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... te#p129620
https://hobbybrauer.de/modules.php?name ... =23219#pid
http://braukaiser.com/wiki/index.php?ti ... Efficiency
Edith: Quellenangabe vergessen