brauflo hat geschrieben: ↑Dienstag 2. Oktober 2018, 16:32
einige "Quick and Dirty" Methoden diskutiert
coyote77 hat geschrieben: ↑Dienstag 2. Oktober 2018, 23:48
Warum muss alles schnell gehen? Lass dem Bier Zeit zu reifen.
Naja. "Quick and
Dirty"...
Die Frage ist doch hier wirklich, welcher Bierstil.
Ein fertiges Bier auf dem Geläger zu lassen, kann ja auch nicht das Ziel sein, oder?
Und der Grat zwischen "Reifung" und "Alterung" ist manchmal schmal.
Ich habe Biere, die sind seit bald 2 Jahren in der Reifung, und werden immer besser.
Von anderen habe ich die Reste nach 3 Monaten in den Gully verfrachtet.
Mal ganz provokativ:
Lieber "quick and clean" als "slow and dirty".
Schleppender Gärverlauf und anschließend lange Lagerung, um Fehlaromen abzubauen, am besten noch 4 Wochen auf dem Geläger, sind ja nun auch kein zielführendes Erfolgsrezept was die Qualität betrifft.
Wenn ein Pale Ale mit 11,5˚P Stammwürze länger als 1 Woche HG braucht, hat man was falsch gemacht, bzw. gibt es deutlich Optimierungspotenzial.
Bei Nachgärung in der Flasche halt noch 2 Wochen länger, plus 1 Woche Kühlschrank.
4 Wochen sind also durchaus selbst mit einfachen Mitteln realistisch, vorausgesetzt die Eckdaten stimmen und man hat die Messtechnik raus.
Im Idealfall hilft auch eine Schnellvergärprobe, um schon vorher zu wissen, wohin die Reise geht.
Bei dunklen Bieren, oder höheren Stammwürzen, und natürlich UG liegt der Fall natürlich komplett anders.
"Lager" kommt von "Lagern", und ein belgisches Quad oder ein Imperial Stout will man auch sicherlich erst mal 6 Monate liegen lassen.
Ein helles obergäriges "Frischbier" sollte aber schnell fertig sein und auch schnell konsumiert werden.
Ganz ohne irgendwelche "dirty" Tricks. Richtig gepitcht und richtig geführt sind die "klassischen" OG Hefen nach ein paar Tagen durch.
Dass man sich aber, gerade als Anfänger, in dieser Hinsicht keine Ziele stecken sollte, ist auch klar.
Das Bier ist fertig, wenn es fertig ist. Zeitdruck ist da nicht angesagt. Geduld ist wichtig.
Aber wenn es dann fertig ist, dann ist es halt auch fertig. Wenn das schnell geht, ist es kein schlechtes, sondern ein gutes Zeichen, und schon gar keins für die angebliche "Ungeduld" des Brauers. Das Problem liegt eher darin, zu erkennen, wann das der Fall ist, und da hilft Erfahrung.
