Moin aus Hamburg!
Verfasst: Mittwoch 28. Januar 2015, 00:56
Moin Leute,
Wie unzählige vor mir bin ich nun auch vom Gastleser zum Forumsmitglied mutiert und möchte die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, mich standesgemäß mit einer kurzen Doku meines zweiten Brauversuchs vorzustellen. Danke für all die Tipps, einige werdet Ihr vielleicht wieder erkennen. Es ist schon faszinierend, dass man in diesem Forum auf eigentlich alle Anfängerfragen schnell Antworten findet. Coole Sache!
Das Rezept ist das Landbier vom "Grönwohlder" (ja, wie wohl viele vor mir im Bier-heidnischen Norden (komme selbst aus Westfalen) bin auch ich über Torsten Schuhmacher zum Hausbrauen gekommen):
- Schüttung: 2000g PiMa, 2000g WiMa, 400g Carahell, 100g Sauermalz.
- Wasser: HG: 18l, NG: 16l. 8,4°d, 7,6 pH (neben Sauermalz keine weitere Einstellung). Angepeilt sind 16 l Ausschlagwürze mit 12% StW.
- Hopfen: Hallertauer Tradition 6,2%a, 39g bei Kochbeginn, 13g 10 min vor Kochende. Angepeilt sind 30 IBU.
- Einmaischen bei 35°C, 10 min bei 55°C, 20 min bei 64°C, 10 min bei 72°C, Abmaischen bei 76°C. Kochen für 60 min.
Die Schüttung (im Eimer meines allerersten Bierkits von vor ca. 5 Jahren...), Temperatur im Braukeller 16°C: Mein 30l Edelstahltopf mit 9,5kW Gaskocher und Granitplatte (zur Schonung des Estrichs - der bekam beim ersten Sud so einen komischen Riss...), danach Einmaischen und erste Rast (hat 27 min gedauert, von 35°C auf 55°C zu kommen. Rastdauer 10 min): Weiter ging's auf 64°C in 9 min - Punktlandung! Rastdauer 22 min: Jodprobe war dann wohl okay, beim Verhindern von Feststoffen auf der Untertasse muss ich noch üben. Dann gleich den Nachguss angeschmissen im 30l Einkochtopf: Aufheizen auf 72°C in ca. 15 min - bei der Maltoserast hatte ich wohl etwas Temperatur im Topf verloren. Rastzeit 10 min: Auf 76°C erhöht (dauerte 7 min - auch bei der Verzuckerungsrast gingen wohl ein paar Grad flöten...) und in den Läuterbottich mit meiner neuen Läuterhexe (beim ersten Sud habe ich noch dilettantisch mit dem 1,5l Küchensieb geläutert und daher wohl ordentlich Ausbeute eingebüßt) und ca. 3l 80°C heißem vorgelegtem Wasser abgemaischt. Das Ganze dauerte von Hand mit dem 1l Messbecher 5 Minuten. Dann habe ich 10 min Läuterruhe im Bottich gehalten: Das Läutern ging wie geschmiert mit der Hexe, ich musste ca. 3l Würze vorschießen bis sie klar lief, dann habe ich mit etwa 500ml/min abgeläutert. Als oben trockene Stellen des Trebers zum Vorschein kamen, NG-Wasser drauflaufen lassen. Insgesamt dauerte das Läutern inkl. Anschwänzen 86 min (ach ja... das Geplätscher bei dem langsamen Auslauf aus dem Läuterbottich ging mir und meinem Fußboden dann etwas auf den Geist und ich habe nachgerüstet...): Im Kessel waren dann ca. 25,6 l klare Würze mit 10% StW - kann man mit zufrieden sein!?: Nach 19 min vollem Zunder unter dem Kessel kochte die Würze. Bereits kurz vorher konnte ich Eiweißbruch abheben und den Hopfen vorbereiten (LESSON LEARNED: Bei der Zugabe des Hopfens doch noch ein bisschen vorsichtiger werden - die ganze Suppe ist mir erstmal schön übergekocht und so habe ich bestimmt 1 l verloren
davon gibt's aber kein Foto..):
Nach Ende der Kochzeit (60 min) habe ich den Topf neben meine selbstgebastelte "Hopfenseihstation" auf den Tisch gestellt, den Whirlpool angeschmissen und den Deckel aufgelegt. Ausschlagen dann nach etwa 17 min (LESSON LEARNED: Beim Runterschlauchen Handschuhe anziehen - habe mir beim ersten Schuss gut die Pfoten verbrannt). Zum Ende des Ausschlagens hin einen Tortenring um den Trubkegel gelegt, damit setzte sich der Filter nicht zu und ich kam ohne Ausspülen komplett durch:
Am Ende des Tages kamen 17,5l + 1,5l Speise raus, macht insgesamt 19l (oder etwas weniger nach dem Abkühlen). StW 13%. Das ist gegenüber meiner ersten Ausbeute mit gleichem Rezept von 16,5l mit 12% StW eine gute Steigerung, die mich motiviert, weiter zu optimieren:
Am nächsten Morgen (Montag 26.01.) habe ich dann nach 11h Kühlzeit im 13°C Keller die Würze bei 21°C angestellt. Dazu die Hefe (W34/70) mit etwa 100ml abgekochtem Wasser und etwas Zuckerlösung 50 min vorher bei 20°C rehydriert, die Würze vor der Zugabe nochmal ordentlich durchgerührt und belüftet und den Deckel mit Gärspung auf den Eimer. Heute im Laufe des Tages war die Hefe dann angekommen, nach der Arbeit war eine feine weiße Schaumschicht auf der Würze. Da ich ab nächster Woche 10 Tage verreist sein werde, hat das Ganze nun ordentlich Zeit zur Gärung, bevor ich mit Speise auf Bügelflaschen ziehe.
Sonntag Abend gab's nach getaner Arbeit übrigens noch eine erste Kostprobe meines ersten Sudes (30.12., abgefüllt am 13.01., seit Samstag 24.01. zur Reifung in der Kühlung (aber ich konnte es nicht abwarten - schmeckt schon, allerdings noch ziemlich herb. Nehme an, das wird noch...): Hoffe die Story gefällt und freue mich auf Feedback und Tipps!
Beste Grüße,
Sebas
Wie unzählige vor mir bin ich nun auch vom Gastleser zum Forumsmitglied mutiert und möchte die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, mich standesgemäß mit einer kurzen Doku meines zweiten Brauversuchs vorzustellen. Danke für all die Tipps, einige werdet Ihr vielleicht wieder erkennen. Es ist schon faszinierend, dass man in diesem Forum auf eigentlich alle Anfängerfragen schnell Antworten findet. Coole Sache!
Das Rezept ist das Landbier vom "Grönwohlder" (ja, wie wohl viele vor mir im Bier-heidnischen Norden (komme selbst aus Westfalen) bin auch ich über Torsten Schuhmacher zum Hausbrauen gekommen):
- Schüttung: 2000g PiMa, 2000g WiMa, 400g Carahell, 100g Sauermalz.
- Wasser: HG: 18l, NG: 16l. 8,4°d, 7,6 pH (neben Sauermalz keine weitere Einstellung). Angepeilt sind 16 l Ausschlagwürze mit 12% StW.
- Hopfen: Hallertauer Tradition 6,2%a, 39g bei Kochbeginn, 13g 10 min vor Kochende. Angepeilt sind 30 IBU.
- Einmaischen bei 35°C, 10 min bei 55°C, 20 min bei 64°C, 10 min bei 72°C, Abmaischen bei 76°C. Kochen für 60 min.
Die Schüttung (im Eimer meines allerersten Bierkits von vor ca. 5 Jahren...), Temperatur im Braukeller 16°C: Mein 30l Edelstahltopf mit 9,5kW Gaskocher und Granitplatte (zur Schonung des Estrichs - der bekam beim ersten Sud so einen komischen Riss...), danach Einmaischen und erste Rast (hat 27 min gedauert, von 35°C auf 55°C zu kommen. Rastdauer 10 min): Weiter ging's auf 64°C in 9 min - Punktlandung! Rastdauer 22 min: Jodprobe war dann wohl okay, beim Verhindern von Feststoffen auf der Untertasse muss ich noch üben. Dann gleich den Nachguss angeschmissen im 30l Einkochtopf: Aufheizen auf 72°C in ca. 15 min - bei der Maltoserast hatte ich wohl etwas Temperatur im Topf verloren. Rastzeit 10 min: Auf 76°C erhöht (dauerte 7 min - auch bei der Verzuckerungsrast gingen wohl ein paar Grad flöten...) und in den Läuterbottich mit meiner neuen Läuterhexe (beim ersten Sud habe ich noch dilettantisch mit dem 1,5l Küchensieb geläutert und daher wohl ordentlich Ausbeute eingebüßt) und ca. 3l 80°C heißem vorgelegtem Wasser abgemaischt. Das Ganze dauerte von Hand mit dem 1l Messbecher 5 Minuten. Dann habe ich 10 min Läuterruhe im Bottich gehalten: Das Läutern ging wie geschmiert mit der Hexe, ich musste ca. 3l Würze vorschießen bis sie klar lief, dann habe ich mit etwa 500ml/min abgeläutert. Als oben trockene Stellen des Trebers zum Vorschein kamen, NG-Wasser drauflaufen lassen. Insgesamt dauerte das Läutern inkl. Anschwänzen 86 min (ach ja... das Geplätscher bei dem langsamen Auslauf aus dem Läuterbottich ging mir und meinem Fußboden dann etwas auf den Geist und ich habe nachgerüstet...): Im Kessel waren dann ca. 25,6 l klare Würze mit 10% StW - kann man mit zufrieden sein!?: Nach 19 min vollem Zunder unter dem Kessel kochte die Würze. Bereits kurz vorher konnte ich Eiweißbruch abheben und den Hopfen vorbereiten (LESSON LEARNED: Bei der Zugabe des Hopfens doch noch ein bisschen vorsichtiger werden - die ganze Suppe ist mir erstmal schön übergekocht und so habe ich bestimmt 1 l verloren

Sonntag Abend gab's nach getaner Arbeit übrigens noch eine erste Kostprobe meines ersten Sudes (30.12., abgefüllt am 13.01., seit Samstag 24.01. zur Reifung in der Kühlung (aber ich konnte es nicht abwarten - schmeckt schon, allerdings noch ziemlich herb. Nehme an, das wird noch...): Hoffe die Story gefällt und freue mich auf Feedback und Tipps!
Beste Grüße,
Sebas