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Rezeptidee - Vorderwürze-Doppelbock im Thermoport
Verfasst: Dienstag 25. Dezember 2018, 23:22
von flensdorfer
Moin ihr Braukollegen,
das gute Weihnachtsessen liegt im Magen und während der Verdauungsphase, die ich heute dämmernd auf dem Sofa verbrachte, kam mir ein Gedanke, der mich irgendwie nicht loslässt.
Doppelbock im 38er Thermoport, Kombirast am oberen Ende und nur die Vorderwürze abläutern, also kein Nachguss. Während das dann kocht, den Treber nochmal mit einer zweiten Fuhre Wasser erneut aufrühren und nach einer kurzen Rast bei um die 68°C zubrühen auf 72°C und dort gute 20-30min rasten. Abläutern und schauen, was da noch an Extrakt rauskommt. Entweder reicht es noch für 11-12°P oder es wird ein Leichtbier.
Erste Idee: 7-8kg Schüttung (was genau erstmal außen vor) mit 28-30l Wasser in den Thermoport. Ziel wäre für die erste Runde Läutern eine Ausschlagsmenge von rd. 22l mit gut 17-18°P, nach dem Kochen dann gute 20l mit 19-20°P. Gleiche Menge Wasser (plus vielleicht nochmal etwas frisches Schrot) für die zweite Runde.
Was meint ihr - weiter verfolgen oder "totaler Quatsch, lass das sein"? Wenn "mach mal, klingt gut!" - liege ich mit Schüttung und Wasser scho gut oder wo kann ich mir so etwas ausrechnen?
BG und frohen 2. Feiertag,
Arne
Re: Rezeptidee - Vorderwürze-Doppelbock im Thermoport
Verfasst: Dienstag 25. Dezember 2018, 23:26
von Alt-Phex
Was du da vor hast nennt sich "Parti-Gyle". Ist nichts neues und wurde früher schon genauso gemacht. Spricht also nichts dagegen.
Re: Rezeptidee - Vorderwürze-Doppelbock im Thermoport
Verfasst: Dienstag 25. Dezember 2018, 23:50
von flensdorfer
Danke Bernd, das Stichwort hat gefehlt
Es brachte mich zum Excelsheet vom Braukaiser, damit werde ich mal etwas rumspielen. Sobald ich damit zufrieden bin, werde ich zwecks Schüttung und Hopfengaben hier weitermachen

Re: Rezeptidee - Vorderwürze-Doppelbock im Thermoport
Verfasst: Mittwoch 26. Dezember 2018, 10:53
von BLTLB
Klingt spannend, Arne!
Berichte mal was draus wird.
Re: Rezeptidee - Vorderwürze-Doppelbock im Thermoport
Verfasst: Mittwoch 26. Dezember 2018, 15:06
von flensdorfer
So, ein erster Entwurf:
Ausschlagsmenge: 20l
IBU: 25
STW: 18,5
Schüttung: 7kg
50% Pilsener (3,5kg)
25% Münchner I (1,75kg)
25% Wiener (1,75kg)
Einmaischen in 30l Wasser mit 72°C sollte einen randvollen Thermoport mit gut 67-68°C ergeben. Dort rasten für 60min. Nach dem Läutern sollten das gute 23l mit rd. 16°P werden.
90min kochen, 15g Magnum für 90min, 7g Mittelfrüher für 30min, 7g Tradition für 10min (im kBh nach Gewichtsanteil 50%/25%/25%). Anstellen bei 8°C mit zwei Päckchen W34/70 und uf 10°C kommen lassen.
Treber dann mit 1,5kg Pilsner und 0,5kg Melanoidin "anreichern" und 20l Wasser mit 70°C rauf. 30min rasten und dann läutern. Würden gute 18l mit 10°P werden. 90min kochen und mit Amarillo und Cascade ein einfaches IPA draus machen. Notti oder S-04 dazu und bei 18°C gären lassen.
Was meint ihr?
Re: Rezeptidee - Vorderwürze-Doppelbock im Thermoport
Verfasst: Mittwoch 26. Dezember 2018, 22:53
von afri
Zu deinem konkreten Vorhaben kann ich nicht viel beitragen. Ich habe das einmal gemacht, ein Vorderwürzebock mit ziemlich viel Plato kam heraus und aus den Nachgüssen bekam ich noch ein sehr erfreulich schmeckendes Bier mit ~12°P. Insofern: machen, das lohnt garantiert (jedenfalls das Nachgussbier, mein Vorderwürzebier als Platobombe war bzw. ist noch immer nicht besonders gut oder ist es vielleicht doch, ich kann es nur nicht als solches würdigen).
Achim
Re: Rezeptidee - Vorderwürze-Doppelbock im Thermoport
Verfasst: Donnerstag 27. Dezember 2018, 12:14
von flensdorfer
Hi Achim, danke mir fehlt noch ein freier Termin zum Brauen. Ich wollte das Vorderwürzebier bewusst nicht zu einer Platobombe werden lassen. Ich möchte nach dem Kochen so eben über 18°P ankommen. Sonst ist man ja ganz schnell bei 20°P und höher. Ein Barleywine soll es definitiv nicht werden. Eher so ein schöner etwas dunklerer Maibock. Und das Nachgussbier so ein einfaches AmCa-IPA.
Re: Rezeptidee - Vorderwürze-Doppelbock im Thermoport
Verfasst: Donnerstag 27. Dezember 2018, 12:14
von Odin
Hallo Arne, das ist ein interessantes und zugleich schwieriges Thema.Es gibt Brauereien,wie z.B. Fullers, die betreiben das schon ewig so. Habe das auch schon versucht und festgestellt, dass man sich ein wenig Mühe geben muss bei der Berechnung. Einfach ein Bier aus dem Vorlauf machen und den Nachlauf für Bier zwei zu verwenden, das ist nicht so optimal.
Auch das Nachlaufbier sollte Fraktionen des Vorlaufs enthalten, weil es sonst vorkommen kann, dasss das zweite Bier trotz entsprechender Stammwürze "leer" schmecken kann.
Dazu kommt, dass das extrem lange Brautage werden können beim Parti - Gyle. Würze Nummer zwei, oder gar drei am nächsten Tag erst kochen kann schiefgehen. Alles echt Aufwand (meine Meinung). Habs einmal gemacht, war ok, aber ist jetzt abgehakt soweit.
Hier mal ein Link im Anschluß. Hat mir damals geholfen und einiges klar gemacht. Im Artikel ist auch ein weiterführender Link mit Rezepten enthalten.
https://beerandbrewing.com/practical-pa ... e-brewing/
und
https://beerandbrewing.com/no-math-part ... sb-recipe/
Viel Erfolg.
Stefan