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Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Donnerstag 3. Januar 2019, 23:15
von gebi
Hallo,
ich bin Brau-Anfänger und habe eine blöde Frage, finde aber keine Antwort in der Bedienungsanleitungg meines Braumeisters.
Muss ich den Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen oder nicht?
Vor dem Würzekochen hatte ich 10 l im Braumeister, nach dem Würzekochen 8,5 l.
Ich habe dann mal 1,5 l aufgefüllt, Frage mich aber jetzt ab das richtig war. Denn anstatt der Soll-Stammwürze von 16° hatte ich nur 12°.
Danke für Eure Hilfe.
Gerhard

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Donnerstag 3. Januar 2019, 23:20
von Gandalf15
Normal füllt man den Wasserverlust nicht nach. Ich fülle nur nach, wenn ich klar über die gewünschte Stammwürze hinausschiesse (habe erst 2 mal mit meiner Ausrüstung gebraut und da war das beide male der Fall!). Normal würde man das aber nicht machen. Dies könnte deine 12 Plato erklären.

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Donnerstag 3. Januar 2019, 23:34
von Bierbert
Verluste sind normal und müssen kompensiert werden. Es muss immer bis zur Zielstammwürze aufgefüllt werden.

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Donnerstag 3. Januar 2019, 23:36
von olibaer
gebi hat geschrieben: Donnerstag 3. Januar 2019, 23:15 Hallo,
ich bin Brau-Anfänger und habe eine blöde Frage, finde aber keine Antwort in der Bedienungsanleitungg meines Braumeisters.
Muss ich den Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen oder nicht?
Vor dem Würzekochen hatte ich 10 l im Braumeister, nach dem Würzekochen 8,5 l.
Ich habe dann mal 1,5 l aufgefüllt, Frage mich aber jetzt ab das richtig war. Denn anstatt der Soll-Stammwürze von 16° hatte ich nur 12°.
Danke für Eure Hilfe.
Gerhard
Naja. Man ist entweder "Knecht" der Anlage, "Knecht" der Rezeptur oder einfach nur Bierbrauer.
Für Letzteres bietet sich an "Schüttung" und "Ausbeute" neu zu überdenken und "Betriebsanleitung" in "Schublade" zu versenken.

SORRY für Off Topic: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 00:05
von contraste
Naja. Man ist entweder "Knecht" der Anlage, "Knecht" der Rezeptur oder einfach nur Bierbrauer.
Für Letzteres bietet sich an "Schüttung" und "Ausbeute" neu zu überdenken und "Betriebsanleitung" in "Schublade" zu versenken.
:goodpost: :thumbsup

olibaer, YOU MADE MY DAY (auch die Signatur)!
Aber ich glaub, die ganzen Jungschen verstehen dich nicht.

thx, joerch

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 08:33
von Bierjunge
Hier zum Nachlesen auch noch ein paar Gedanken dazu aus einm ganz ähnlichenb Thread:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=19577

Moritz

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 09:06
von afri
gebi hat geschrieben: Donnerstag 3. Januar 2019, 23:15 Muss ich den Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen oder nicht?
Nein. "Rezept" ist normalerweise so ausgelegt (bei durchschnittlicher Ausbeute), dass man x°P unter Zielwert nach dem Läutern ist und nach dem Kochen bei Ziel°P. Wenn du 16° haben wolltest und nur 12° hast, ist deine Verdünnungsaktion mit schuld
Achim

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 09:13
von haefner
Morgen Gerhard,

Du solltest die Betriebsanleitung dringend durch ein gutes Buch ersetzen. Deine Frage ist schon wirklich Basiswissen für dieses Hobby.

Dass Du Verlust hast ist ja logisch, schließlich verdampft während dem Kochen ja Flüssigkeit. Gleichzeitig erhöht sich die Konzentration der Würze. Diese sollte am Ende dann auf Zielwert sein. Ist dies nicht der Fall, wird nach dem Kochen verdünnt. Wenn diese viel zu niedrig oder viel zu hoch ist, muss man das Rezept vorher auf seine Anlage anpassen oder nach Fehlern suchen (beispielsweise zu grobes Schrotbild).


Gruß Micha

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 10:01
von gebi
Vielen Dank für Eure Antworten, hat mir weitergeholfen.
Vielleicht kann mir jemand noch die Formel geben, wie ich die Auffüllmenge berechne, brauche ich nicht so lange zu googeln.
Also:
20°C temp
10 l Würze
Stammwürze: 16°P
Ziel: 12°P

Wieviel Wasser muss ich jetzt zugeben?
Danke
Gerhard

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 10:17
von Bierjunge
10*16/12 ist das Ziel-Gesamtvolumen.

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 10:30
von gebi
Alles klar, vielen Dank!
Nächste Woche wird ein neuer Ansatz gefahren und dann werde ich Eure Angaben berücksichtigen.
Gruss Gerhard

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 11:08
von afri
gebi hat geschrieben: Freitag 4. Januar 2019, 10:01 Wieviel Wasser muss ich jetzt zugeben?
Moment, ich dachte du hättest durch Verdünnung die STW versehentlich verringert?! Von 16° auf 12°?
Achim

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 17:26
von gebi
Ja ich habe gedacht ich müsste immer das verdunstete Wasser beim Würzekochen auffüllen. Jetzt mache ich es nur noch, wenn die STW zu hoch ist.
Ein anderes Problem ist, das die STW ja bei 20°C zu gemessen werden soll, die Würze nach dem Kochen aber bei ca. 100°C ist.
Wie bekommt ihr die Probe zum messen zu schnell auf 20°C heruntergekühlt??
Gerhard

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 17:47
von Ruthard
gebi hat geschrieben: Freitag 4. Januar 2019, 17:26 Ja ich habe gedacht ich müsste immer das verdunstete Wasser beim Würzekochen auffüllen. Jetzt mache ich es nur noch, wenn die STW zu hoch ist.
Ein anderes Problem ist, das die STW ja bei 20°C zu gemessen werden soll, die Würze nach dem Kochen aber bei ca. 100°C ist.
Wie bekommt ihr die Probe zum messen zu schnell auf 20°C heruntergekühlt??
Gerhard
Da gibt es die unterschiedlichsten Wege.

Einfach: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=2584

Mit Abstand die schönste Lösung: https://hobbybrauer.de/modules.php?name ... &tid=22505

Bild

Cheers, Ruthard

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 17:56
von guenter
Andere nutzen dazu ein Refraktometer:
https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... raktometer

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Freitag 4. Januar 2019, 19:06
von Sierra
Wieder andere nutzen dazu entweder eine temperaturkompensierte Spindel oder eine nicht-kompensierte, ein Thermometer und den fabier-Rechner.

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Samstag 5. Januar 2019, 00:12
von Bierbert
Für 5 Euro gibt es 70 Grad Spindeln

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Samstag 5. Januar 2019, 01:06
von Ruthard
Bierbert hat geschrieben: Samstag 5. Januar 2019, 00:12 Für 5 Euro gibt es 70 Grad Spindeln
Quelle?

Cheers, Ruthard

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Samstag 5. Januar 2019, 18:23
von Bierbert
https://www.hobbybrauerversand.de/Laeut ... el-0-20-05

9,90€ das reicht für den groben Überblick

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Sonntag 6. Januar 2019, 17:12
von gebi
Danke, schon bestellt!

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Sonntag 6. Januar 2019, 20:24
von seriously
Aber auch bei der 70°C Läuterspindel kommt man bei 90°C Würze nicht ums umrechnen herum. (fabier Rechner oder Tabelle)

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Sonntag 6. Januar 2019, 21:54
von olibaer
Lieber gebi,
gebi hat geschrieben: Sonntag 6. Januar 2019, 17:12 Danke, schon bestellt!
du hast nichts gewonnen, nichts wird dadurch besser, genauer oder einfacher - du hörst nicht zu.

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Montag 7. Januar 2019, 10:41
von gebi
olibaer hat geschrieben: Sonntag 6. Januar 2019, 21:54 Lieber gebi,
gebi hat geschrieben: Sonntag 6. Januar 2019, 17:12 Danke, schon bestellt!
du hast nichts gewonnen, nichts wird dadurch besser, genauer oder einfacher - du hörst nicht zu.
Dass ich bald eine zweite Bierspindel besitze und diese quasi meine Reserve ist, kann ja nicht so falsch sein. Es kann ja auch mal eine zu Bruch gehen. Und das sie auf 70° geeicht ist-warum nicht? Wenn es mal schneller gehen soll braucht man nicht so langer zum herunterkühlen.
Ich sehe diese Miniinvestition von 9 € jetzt nicht als "zum Fenster hinausgeworfen", sondern auf Dauer eher nützlich.

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Montag 7. Januar 2019, 21:44
von olibaer
Hallo gebi,
gebi hat geschrieben: Montag 7. Januar 2019, 10:41 Dass ich bald eine zweite Bierspindel besitze und diese quasi meine Reserve ist, kann ja nicht so falsch sein. Es kann ja auch mal eine zu Bruch gehen. Und das sie auf 70° geeicht ist-warum nicht? Wenn es mal schneller gehen soll braucht man nicht so langer zum herunterkühlen.
Ich sehe diese Miniinvestition von 9 € jetzt nicht als "zum Fenster hinausgeworfen", sondern auf Dauer eher nützlich.
Gegen eine "Reservespindel" habe ich nichts einzuwenden.

Warum es aber wieder ein "Schätzeisen" sein muss, dem man in Grenzfällen wieder nicht trauen kann und dessen "Funktionsumfang" derart eingeschränkt ist, erschliesst sich mir auch für 9 € nicht.
Ergänzend macht Beitrag #21 deutlich, dass auch hier Ablesewerte kompensiert werden müssen, sofern sie von 70°C abweichen.

Fernab der Abweichung von 70°C-Messtemperatur wissen viele nicht, ob sich nun ein Ablesewert bei 70°C auf einen vergleichbaren Ablesewert bei 20°C bezieht, oder doch nur auf "Spindelwert" bei 70°C, der dann hoffentlich mit mitgelieferter "Umrechnungstabelle" noch auf 20°C umgerechnet werden kann oder umgerechnet werden muss.
Wirklich fraglich, ob ich mir diesen VooDoo rund um einen einfachen Ablesewert antun möchte.

Etwas zur Historie:
Vor meinen EasyDens-Zeiten hatte ich eine eichfähige Spindel von 0-5 %mas mit Thermometer und Korrekturskala, und eine "Hobbybrauerspindel" als Ersatz. Im Heißbereich(VW%, Pf.voll%, AW%) hab ich die Proben bei Bedarf verdünnt:

50 gr Würze im Bechereimer auf die tarierte Küchenwaage gestellt und dann 2-fach, 3-fach, 4-fach mit Wasser verdünnt und danach den Ablesewert mit Verdünnungsfaktor multipliziert.
Charmanter Nebeneffekt: die Probe kühlt mit Verdünnungsfaktor ab, die Probemenge bleibt klein, die Ablesung kann rasch erfolgen.

Im Kaltbereich dagegen hat man mit der 0-5 %mas-Spindel einen treuen Helfer zur Hand, der genau da misst, wo es anfängt interessant zu werden -> EVG, GKV, Gärverlauf, Speiseberechnung etc..

Tipp:
Eine "gute" Spindel 0-5 %mas mit Thermometer und Korrekturskala einkaufen, bei Bedarf die Proben verdünnen und sich an zuverlässigen Messwerten erfreuen. Für einen evtl. worstcase liegt eine Hobbybrauerspindel bereit, die am Brautag für grobe Orientierung und für "Ausfallsicherheit" sorgt.
gebi hat geschrieben: Montag 7. Januar 2019, 10:41 Ich sehe diese Miniinvestition von 9 € jetzt nicht als "zum Fenster hinausgeworfen", sondern auf Dauer eher nützlich.

Tatsächlich nützlich ?

Ich nehme eher an, dass deine Ablesewerte auf der 9 €-Läuterspindel hier alsbald als vielschichtige Foreinträge aufpoppen werden und uns deine Miniinvestition ganz schrecklich auf die Nerven gehen wird - nichts für ungut - ich reite diese oder ähnliche Themen schon seit ein paar Jahren - sie wiederholen sich stetig ;-)

Supplementum:
Wenige hier nutzen "Läuterspindel" und sie verlassen sich auf "Anzeigewert" - warum nicht.
Flankierend wissen die meisten aber auch, was sie tun und mit was sie es tun. Der Umgang mit Läuterspindel erfordert viel Erfahrung und den geschulten Blick auf "Ablesewert". Kommt "günstig" OnTop, sehe ich wenig Hoffnung auf Erfolg und Mehrwert.



Edith: u und ue

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Montag 7. Januar 2019, 22:29
von Bierjunge
Hallo Oli,
olibaer hat geschrieben: Montag 7. Januar 2019, 21:44 Vor meinen EasyDens-Zeiten hatte ich eine eichfähige Spindel von 0-5 %mas mit Thermometer und Korrekturskala, und eine "Hobbybrauerspindel" als Ersatz. Im Heißbereich(VW%, Pf.voll%, AW%) hab ich die Proben bei Bedarf verdünnt:

50 gr Würze im Bechereimer auf die tarierte Küchenwaage gestellt und dann 2-fach, 3-fach, 4-fach mit Wasser verdünnt und danach den Ablesewert mit Verdünnungsfaktor multipliziert.
Charmanter Nebeneffekt: die Probe kühlt mit Verdünnungsfaktor ab, die Probemenge bleibt klein, die Ablesung kann rasch erfolgen.
Witziges Verfahren!
Vor allem das mit der Abkühlung ist in der Tat charmant.
Andererseits baust Du dadurch neue Unsicherheiten ein. Dass Du damit umgehen kannst, glaube ich unbesehen. In den Händen eines Rookies hätte ich aber Bedenken, dass er allein schon beim Verdünnen Murks macht.
Und selbst wenn er es nachher schaffen sollte, die Spindel korrekt auf 0,1%mas abzulesen, nach der Multiplikation mit dem Verdünnungsfaktor sind das nur noch 0,4%. Das bekomme ich mit einer Hobbyspindel auch hin, ohne Verdünnungs-Voodoo.

Moritz

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Montag 7. Januar 2019, 22:37
von Bierbert
Bei uns Supernoobs kommt es auf ein zwei Grad Plato nicht an. Wir wollen ungefähr das Ziel treffen. Da ist das Schätzeisen ein gute Krücke. Die helfende Hand im Rücken, beim Aufstehen. 9 € und gut. Alles plus minus ein paar Prozent.
Klar, dass das nicht der Anspruch eines Mannes mit 100 Suden ist. Aber es ist Hobby, macht Spaß und kostet fast nichts.

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Dienstag 8. Januar 2019, 00:59
von olibaer
Bierbert hat geschrieben: Montag 7. Januar 2019, 22:37 Bei uns Supernoobs kommt es auf ein zwei Grad Plato nicht an. Wir wollen ungefähr das Ziel treffen. Da ist das Schätzeisen ein gute Krücke. Die helfende Hand im Rücken, beim Aufstehen. 9 € und gut. Alles plus minus ein paar Prozent.
Ok, passt für mich - ich hab Orientierung.

Re: Wasserverlust beim Würzekochen auffüllen?

Verfasst: Dienstag 8. Januar 2019, 02:00
von olibaer
Bierjunge hat geschrieben: Montag 7. Januar 2019, 22:29 Das bekomme ich mit einer Hobbyspindel auch hin, ohne Verdünnungs-Voodoo.
Nein.
Du kannst nie wissen, welche Qualitäten du mit "Hobbybrauerspindel" gekauft hast.
Sie kann beliebig in alle mögliche Richtungen auslenken - nichts hat man unter Kontrolle.

Angesichts dessen, schnalle ich mir einen systematischen Fehler entlang einer Verdünnung gerne auf den Rücken.