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Whisky-Maische
Verfasst: Montag 2. Februar 2015, 14:34
von metaler143
Hallo zusammen,
für die nächsten Wochen plane ich, selbst einen Whisky herzustellen. Es soll ein Bourbon werden und ich plane etwa 15L Maische anzusetzten, unsicher bin ich mir aber beim Rezept. Rauskommen sollen etwa 20% Stammwürze für ca. 8% Alkohol.
Für die Schüttung plane ich:
- 70% Mais (in Form von Maisgrieß)
- 25% Gerstenmalz
- 5% Roggenrohfrucht
Nun schon gleich die erste Frage: Denkt ihr ich bekomm die gesamte Stärke verzuckert mit nur 25% Malz? Der nächste Punkt, wo ich unsicher bin, ist die Menge. Hätte mal etwa 7-8kg geschätzt für die geplanten 15L. Haut das hin? (Bin mir unsicher bzgl dem Extraktgehalt vom Mais im Vergleich zum Malz)
Und zu guter letzt noch das Maischverfahren. Ich dachte mir, es mit einer Kochmaische zu versuchen. Dabei würde ich die ~5kg Maisgrieß (100%) mit ~500g Malz (25%) in ~10L Wasser als Vormaische ansetzten, diese dann mit kaltem Wasser verdünnen und das restliche Malz dazugeben. Welche Rasten sind zu fahren? Wie verhält sich der Maisgrieß beim Läutern? Bekommt man den wieder raus?
Vergären würde ich obergärig mit z.B. einer Nottingham Ale.
Viele Grüße
Jakob
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Montag 2. Februar 2015, 14:55
von Kernstaedter
Ich würde auf jeden Fall noch künstliche Enzyme wie z.B. Amylo-Glucosidase oder so zugeben, damit fast der gesamte Zucker in vergärbaren Extrakt gewandelt wird!
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Montag 2. Februar 2015, 15:30
von Oliver63667
Du musst aufpassen mit dem Maisgrieß , brennt ganz schnell an .
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Montag 2. Februar 2015, 20:22
von christoph83
Bei so hohem Rohfruchtanteil bin ich nicht sicher. Scheinbar brauen die Ami-Makros mit bis 60% Rohfrucht, das wird folglich wohl die Obergrenze dessen sein, was noch halbwegs praktikabel ist (sonst wär der Anteil wohl noch höher). Ich würde allenfalls eine Rohfruchtmaische empfehlen, diesbezüglich wurde hier im Forum einiges gepostet. Die Viskosität des Kukuruzgatsches beim Verkleistern sollte das gut senken. Ob der Malzanteil dazu hinreicht kann ich nicht sagen. Fairerweise sollte ich gleich dazu sagen, dass ich mit derart hohen Rohfruchtanteilen keinerlei Erfahrung habe.
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 09:03
von Laurion
Wenn ich Maisgrieß,Pumpernickel oder ähnliches verwende,koche ich das am Vortag und verzuckere mit Beerzym alpha-beta.Schlage das gefäß in eine Decke ein und lasse es bis zum nächsten Tag stehen.Also eine art ganz lange Kombirast.
Gruß Stefan
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 09:25
von metaler143
Gut, dann sollte ich bei dieser Menge nicht nur auf die Enzyme des Malzes vertrauen.
@Stefan: Das Präperat ist von Erbslöh, oder? Die verkaufen ihre Enzympräperate nur in 1kg Gebinden, was mir ehrlich gesagt fast zu teuer ist für nur eine Anwendung.
Hat schon jemand Erfahrungen mit
diesem Enzym gemacht? Wäre recht praktisch, da es genau für eine Anwendung reicht.
Wie sieht es mit der Ausbeute beim Maisgrieß aus? Kann ich da beim Berechnen der Schüttung 1:1 wie mit normalem Malz vorgehen?
Grüße Jakob
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 09:58
von Laurion
Da ich in Schweden wohne kaufe ich meine Brauutensilien auch meist hier,und da bekomme ich es in 100ml flaschen für wenig Geld.
ich kaufe meine Brauzutaten hier
http://shop.humle.se/.
Gruß Stefan
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 18:27
von Sven
Schau mal bei Simon Schnapsbrenner.EU da müssten enzyme zu kaufen sein. Bei beerzym ist auf die rasten zu achten am besten mal das Datenblatt von Erbslöh anschauen, da sind die optimalen temperaturen für die wirksamkeit der enzyme.
Gruß Sven
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 19:34
von metaler143
Habe sowieso vor, bei schnapsbrenner zu bestellen. Das Erbslöh Beerzym will ich mir eigentlich nicht kaufen, da es nur in 1kg Gebinden zu haben ist und ich so viel nicht brauche. Werde es wohl einfach mal mit
diesem versuchen.
Wie sieht es denn nun mit der Ausbeute vom Maisgrieß aus? Kann man das 1:1 mit z.B. PiMa vergleichen?
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 19:42
von Laurion
Ich glaube die Ausbeute ist etwas höher weil der Maisgrieß weniger unverwertbare Bestandteile hat.
Gruß Stefan
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 19:45
von uli74
Ich hab eine Frage zum Verständnis:
Traditionell wird Whiskey aus Gerste hergestellt. Wieso willst Du Whiskey aus Mais herstellen?
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 19:47
von DerDennis
Bourbon...
wird wohl gerne mit Maisanteil gemaischt.
edith hat schlauen Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bourbon_Whiskey
Grüße
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 19:53
von uli74
Daher der name Hase... Bourbon ist ne amerikanische Angelegenheit. Mais stammt aus Amerikanien...
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 20:07
von Malzwein
Ich wollte auch schon nach dem Mais fragen. Bourbon? Dann hätte er "Whiskey-Maische" schreiben sollen.
P.S.: Wir reden hier aber nicht öffentlich über in Deutschland streng verbotene Dinge, oder?

Re: Whisky-Maische
Verfasst: Dienstag 3. Februar 2015, 20:14
von DerDennis
Nee, ich setz mal voraus dass er sich a) verschrieben hat und b) entweder die Maische zu ner Auftragsbrennerei (oder wie die heissen) bringt, oder alles in einer winz-500ml-Brennblase in ca. 100 Portionen destilliert.
Alles andere wäre relativ unintelligent: in öffentlichen Foren zu fragen, wie man am besten Gesetze brechen kann, ist keine gute Idee.
Grüße
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Mittwoch 4. Februar 2015, 00:48
von Uwe12
Bei der Amyloglukosidase beachten, daß das wohl ein "sehr langsames" Enzym ist. Während der Maische bringt es kaum was.
Sinnvoller ist es, einfach mit einer Amylase massig Dextrine zu maischen und dann Amyloglukosidase zur Gärung zu geben.
...da wirkt es etwa, wie die exkretierten Enzyme der
Belle saison.
Ich hätte noch 'ne halbe Flasche Erbslöh Minical vorne in der Kühlung (hatte mir mal 1kg mit René geteilt), wenn jemand Lust auf Experimente hat...
Aber incl. Fläschchen (10ml oder 20?) und Versand sind die Preise des Komplettenzyms im Beutelchen kaum zu schlagen.
Uwe
Re: Whisky-Maische
Verfasst: Mittwoch 4. Februar 2015, 20:05
von metaler143
Uwe12 hat geschrieben:Bei der Amyloglukosidase beachten, daß das wohl ein "sehr langsames" Enzym ist
Über welche Dauer reden wir hier?
Aktuell würde mein Plan so aussehen:
- Malzanteil auf 35% erhöhen
- Vormaische mit einem Teil des Malzes, dem Mais und dem Roggen ansetzten
- Dabei:
- Einmaischen bei 55°C
- Verzuckerungsrast bei 72° für 45Min
- Kochen für weitere 30Min
- Vormaische mit kaltem Wasser auffüllen
- Sind ~55°C erreicht, wird das restliche Malz und das Enzym dazugegeben
- Maltoserast bei ~60°C für 1-2 Stunden(bzw bis jodneutral)
Könnte das so klappen?
Kochen muss ich das ganze ja nicht mehr, also bleibt das Komplettenzym auch während der Gärung noch mit dabei, die Amyloglukosidase kann also noch weiter arbeiten.
Malzwein hat geschrieben:Wir reden hier aber nicht öffentlich über in Deutschland streng verbotene Dinge, oder?

Auf keinen Fall! Ich mache nur ein Whiskey-Bier, da wird natürlich nichts gebrannt
Gruß Jakob