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Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2019, 08:47
von fonk
Hallo zusammen,

ich möchte am Samstag (möglichst) ein obergäriges Helles brauen. Idee ist dabei, mit einem soliden Grundbier mal etwas mehr Erfahrung mit den Geschmäckern der verschiedenen Hopfen zu sammeln, es soll aber kein IPA werden. Als Quasi-Laie habe ich schon fleißig angefangen, diverse Rezepte unter MaischeMalzundMehr gegen meine vorhandenen Zutaten zu "verproben".

Da das schon etwas mühselig ist, meine erste Frage: Wie geht ihr dabei eigentlich vor? Entwerft ihr kurzerhand eigene Rezepte auf Basis der vorhandenen Zutaten? Kauft ihr für fast jeden Brautag das noch fehlende nach und zahlt dafür die Versandkosten? Oder habt ihr einfach ein riesiges Lager, wo immer das passende drin ist? ;-)

Und als nächstes: Vielleicht hat jemand ein passendes Rezept (oder hat Lust eins zu entwerfen) für meine Zutaten? Folgendes habe ich hier:
Deutscher Cascade ca. 5,5 % Alpha Dolden
Perle ca. 7,5 % Alpha Dolden - ungeöffnet
Crystal ca. 3,7 % - Pellets Typ 90
Tettnanger ca. 3,6 % Alpha - Pellets
BIO Saphir 4,1 % Alpha

SAFALE S-04, obergärige Trockenhefe
Danstar Nottingham Ale
Safbrew T-58, obergärige Trockenhefe
Danstar Munich Wheat
Mangrove Jack's M84 - Bohemian Lager
Saflager W-34/70 untergärige Trockenhefe

Pilsener
Wiener
Münchener
Chocolate Malt (1100 - 1250 EBC)
CARAAROMA® (ca. 350 - 450 EBC)

Auf MaischeMalzundMehr habe ich ansonsten https://www.maischemalzundmehr.de/index ... torha2=6.9 gefunden, aber ich bin mir unsicher, ob der Whirlpool eine Freude wird mit nur Dolden... :-)

Vielen Dank für Tipps und Hinweise und liebe Grüße aus Dortmund,
Frank

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2019, 08:54
von Boludo
Hallo Frank,

die Preisfrage: Wie soll es denn schmecken?
"Obergäriges Helles" ist ein weiter Begriff.

Die Munich Wheat würde ich übrigens nicht für ein bayrisches Weißbier verwenden, die ist da wirklich ungeeignet. Und T-58 ist auch sehr speziell, die passt meiner Meinung nach noch am besten in ein dunkles Weizenbier.

Stefan

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2019, 09:01
von danieldee
fonk hat geschrieben: Dienstag 19. Februar 2019, 08:47 Entwerft ihr kurzerhand eigene Rezepte auf Basis der vorhandenen Zutaten?
Ja so mache ich das eigentlich immer bei meinen UG Suden. Da habe ich mittlerweile so viele durch dass man weiß wolang es geht
fonk hat geschrieben: Dienstag 19. Februar 2019, 08:47 Oder habt ihr einfach ein riesiges Lager, wo immer das passende drin ist? ;-)
Ja mittlerweile fast 300kg verschiedene Malze und beim Hopfen sinds auch paar Kilo. So bleibt man flexibel und kann spontan baruen was man möchte.

Für ein obergäriges Helles wurde ich spontan folgendes machen:

70%Pilsner 30%Wiener

68° Kombirast

Bittern mit Perle, Tettnanger Aromagaben

Die Notti eher am unteren Limit vergären, damit du neutral bleibst

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2019, 11:36
von omitz
Fang doch mit dem Basisrezept im Wiki bzw. auf Brauanleitung.de an.
Pilsner, etwas MüMa, ein Hopfen aus deinem Portfolio und die Notti. Für den Anfang kein schlechter Weg.

Grüsse,
Timo

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2019, 21:36
von fonk
Vielen Dank - das klingt doch schon mal nach guten Tipps. Die Notti scheint gesetzt zu sein und den Malz und Hopfen Aromen nicht zu sehr rein zu pfuschen :-)
Boludo hat geschrieben: Dienstag 19. Februar 2019, 08:54 die Preisfrage: Wie soll es denn schmecken?
"Obergäriges Helles" ist ein weiter Begriff.
Am liebsten gut! ;-) Wie gesagt würde ich gerne mehr Erfahrung zum Hopfengeschmack sammeln - aber ohne die Penetranz, die IPAs oftmals mitbringen. Sofern das möglich ist würde ich also gerne ein leckeres Basis-Bier aus den Malzen machen, aber dann nur eine (leckere) Hopfensorte verwenden, um mehr über den Geschmack dieser Sorte zu erfahren.

Was meint ihr dazu:
Hauptguss: 14 ½ L
Nachguss: 14 ½ L

Pilsner Malz: 3 kg (64.3%)
Münchner Malz: 1.11 kg (23.8%)
Wiener: 330 g (7.1%)
Haferflocken: 220 g (4.8%)
Gesamt: 4.66 kg

Kombirast

Würzekochzeit: 70 min

Cascade (Vorderwürze): 30 g, 5,5% α-Säure
Cascade: 15 g, 5,5% α-Säure, 10 min
Cascade: 15 g, 5,5% α-Säure

Hefe: Notti

Damit hab ich, denke ich, die Empfehlungen einigermaßen eingefangen :-)
Boludo hat geschrieben: Dienstag 19. Februar 2019, 08:54 Die Munich Wheat würde ich übrigens nicht für ein bayrisches Weißbier verwenden, die ist da wirklich ungeeignet. Und T-58 ist auch sehr speziell, die passt meiner Meinung nach noch am besten in ein dunkles Weizenbier.
Danke für die Hinweise - werd ich beizeiten berücksichtigen, wenn ich meinen zweiten (hoffentlich erfolgreicheren :-)) Weizenversuch starte ;-)
danieldee hat geschrieben: Dienstag 19. Februar 2019, 09:01 Ja mittlerweile fast 300kg verschiedene Malze und beim Hopfen sinds auch paar Kilo. So bleibt man flexibel und kann spontan baruen was man möchte.
Ahhja... ich glaube diese Lagerhaltung ist bei mir leider keine Option! ;-D

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2019, 22:49
von hkpdererste
Ich werf mal meinen Vorschlag in den Ring

Pilsener 85%
Münchner15% (vorausgesetzt es ist Münchner II, sonst eher mehr)

62° 30 min
72° 25min
alternativ Kombirast

Hopfung auf 35IBU +/- je nachdem wie herb es werden soll
Aufgeteilt auf 3 gleiche Mengen jeweils VW/20min/7min

Hefe: Notti

Ist so in etwa das Rezept, dass ich selbst zum Hopfensorten ausprobieren verwende, angepasst auf deine Zutaten.

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Mittwoch 20. Februar 2019, 07:07
von danieldee
hkpdererste hat geschrieben: Dienstag 19. Februar 2019, 22:49 Ich werf mal meinen Vorschlag in den Ring

Pilsener 85%
Münchner15% (vorausgesetzt es ist Münchner II, sonst eher mehr)

62° 30 min
72° 25min
alternativ Kombirast

Hopfung auf 35IBU +/- je nachdem wie herb es werden soll
Aufgeteilt auf 3 gleiche Mengen jeweils VW/20min/7min

Hefe: Notti

Ist so in etwa das Rezept, dass ich selbst zum Hopfensorten ausprobieren verwende, angepasst auf deine Zutaten.
Du solltest die Maltoserast bei 64° ansetzen da die Malze in letzter Zeit eine höhere Verkleisterungstemperatur haben

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Mittwoch 20. Februar 2019, 07:35
von uli74
Auch wenns schonmal erwähnt wurde: Behalte die Gärtemperaturen im Auge. Notti zu warm vergoren ist kein Genuß!

Auch wenn sie geschmacklich als neutral gilt: Der Übergang von (relativ) neutral zu noch trinkbar zu Bääh! ist gleitend.

Gärtemperatur ist nicht gleich Raumtemperatur.

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Mittwoch 20. Februar 2019, 08:13
von fonk
uli74 hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 07:35 Notti zu warm vergoren ist kein Genuß!
Ich kann ihr relativ konstant 19° bieten - leider nicht weniger. Ich hoffe sie wird es mir mit einem Genuss danken :-)

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Mittwoch 20. Februar 2019, 11:25
von secuspec
fonk hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 08:13
uli74 hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 07:35 Notti zu warm vergoren ist kein Genuß!
Ich kann ihr relativ konstant 19° bieten - leider nicht weniger. Ich hoffe sie wird es mir mit einem Genuss danken :-)
Wie oben schon geschrieben - Raumtemperatur ist NICHT Gärtemperatur. Bei 19 Grad Raumtemperatur kann die Gärung durchaus etliche Grad darüber erreichen wenn nicht aktiv gegengekühlt wird. Kühlschrank mit einem Inkbird Controller dran, Messfühler an den Gärbehälter und Du bis erstmal gut aufgestellt.

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Mittwoch 20. Februar 2019, 21:40
von hkpdererste
danieldee hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 07:07 Du solltest die Maltoserast bei 64° ansetzen da die Malze in letzter Zeit eine höhere Verkleisterungstemperatur haben
Müsste ich mal ausprobieren, wobei ich mit meinen EVG bisher immer im Rahmen der benutzten Hefe und somit eigentlich zufrieden war.

Re: Rezept für obergäriges Helles

Verfasst: Donnerstag 21. Februar 2019, 18:27
von jnbeer
Moin,

wir haben schon mehrfach den "Gurgelrutscher" von MMuM gemacht. Allerdings immer mit der US05. Sowohl gestopft mit 3-5g/Liter als auch ungestopft. Vorletztes Wochenende gerade wieder gebraut und dabei hat ein Kumpel im Kühlschrank noch ein ca. 11 Monate altes Exemplar davon gefunden und was soll ich sagen. Das war richtig gut. Das Rezept kann ich also nur wärmstens empfehlen. Zum Hopfen, den du verwenden möchtest kann ich allerdings wenig sagen, vor allem zu Dolden nicht. Aber mit Cascade haben wir es auch mal gestopft und das war auch lecker. Halt Zitrusnoten, ist ja klar. Wenn dir das schmeckt, dann versuche das doch ruhig. Für die ersten richtig warmen Tage in 3-4 Wochen hast du dann schon nen feinen Durstlöscher :-)

LG JN