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Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 08:18
von negme
Liebes Forum,

ich hab mich bei meinen letzten Suden dem möglichst sauerstoffarmen Brauen bzw. Oxidationsvermeidung gewidmet. Hab dazu folgende Maßnahmen ergriffen:
  • 30mg/l Kaliumdisulfit zum Stopfhopfen
  • Kein Cold Crash, damit kein Sauerstoff dabei ins Fass gesaugt wird
Außerdem habe ich NC Kegs nach Reinigen mit Wasser gefüllt und mit Co2 ausgedrückt. Wollte sie dann direkt über den Flüssigkeitsanschluss am Keg direkt aus dem drucklosen Gärfass (75l Milchkanne) befüllen.

Hier bin ich aber verstärkt auf ein Problem gestoßen, weil der Fluss nach einiger Zeit einfach gestoppt hat. Auch davor ist es extrem langsam gelaufen. Das Gärfass steht dabei deutlich über dem Keg, aber anscheinend reicht die Schwerkraft nicht aus. Hab dann sogar komplett aufgegeben und den Deckel aufgemacht und so per Schlauch angefüllt.

Weiß jemand, wie ich dieses Problem lösen kann, oder schaff ich das Abfüllen per Getränkeanschluss überhaupt nur dann, wenn ich ein Druck-Gärfass verwende und entsprechend Druck darauf geb?

LG

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 08:22
von stefan78h
also ich mache das auch so!
NC KEG Reinigen
mit Wasser füllen, dieses mit CO2 rausdrücken.

Dann Schlauch an den kugelhanne am Gärfass und an den Getränkeanschluss des NC Fasses (Mit Kupplung)

Ventilöffnen damit das Co2 beim einlaufen des Bieres entweichen kann.

Das funktioniert gut.
Hat es dir vielleicht den Hahnen am Gärfass zugesetzt?

Edit: mit Ventil meine ich, das ich das Überdruckventil ziehe und 1/4 umdrehung drehe zum einrasten.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 08:24
von danieldee
negme hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 08:18 Liebes Forum,

ich hab mich bei meinen letzten Suden dem möglichst sauerstoffarmen Brauen bzw. Oxidationsvermeidung gewidmet. Hab dazu folgende Maßnahmen ergriffen:
  • 30mg/l Kaliumdisulfit zum Stopfhopfen
  • Kein Cold Crash, damit kein Sauerstoff dabei ins Fass gesaugt wird
Außerdem habe ich NC Kegs nach Reinigen mit Wasser gefüllt und mit Co2 ausgedrückt. Wollte sie dann direkt über den Flüssigkeitsanschluss am Keg direkt aus dem drucklosen Gärfass (75l Milchkanne) befüllen.

Hier bin ich aber verstärkt auf ein Problem gestoßen, weil der Fluss nach einiger Zeit einfach gestoppt hat. Auch davor ist es extrem langsam gelaufen. Das Gärfass steht dabei deutlich über dem Keg, aber anscheinend reicht die Schwerkraft nicht aus. Hab dann sogar komplett aufgegeben und den Deckel aufgemacht und so per Schlauch angefüllt.

Weiß jemand, wie ich dieses Problem lösen kann, oder schaff ich das Abfüllen per Getränkeanschluss überhaupt nur dann, wenn ich ein Druck-Gärfass verwende und entsprechend Druck darauf geb?

LG
Der Druck im Faß erhöht sich ja, deshalb kurz mit nem Schraubendreher den Gasanschluss reindrücken und bisl CO2 ablassen. Dann fliesst es wieder.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 09:10
von diapolo
Morgen,
ich verwende eine Novax B20 und einen Ideal Spunder um meine vorgespannten Kegs vom Gärtank zu füllen.
Ich fülle im Gegendruck bei ca. 0,8 bar.

Mfg

Bernd

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 10:03
von AxelS
Ich setze beim Befüllen meiner Kegs auf den Gasanschluss ein Gasanschlussventil (in meinem Fall hellgrau, da ich NC-Kupplungen habe) mit einem kurzen Stück Schlauch, welches in ein Glas neben dem Keg endet. Der Gasanschluss ist nun offen und das CO2 aus dem Keg kann beim Befüllen entweichen. Ist der Keg voll, läuft er über den Gasanschluss über. Dann tausche ich das Gasanschlussventil gegen das mit meiner CO2-Flasche und drücke etwas CO2 ins Keg und damit Bier zurück durch den Flüssigkeitsanschluss, sodass ein "Kopfraum" im vollen Fass entsteht (der nun wiederum komplett mit CO2 gefüllt ist).

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 10:13
von stefan78h
AxelS hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 10:03 Ich setze beim Befüllen meiner Kegs auf den Gasanschluss ein Gasanschlussventil (in meinem Fall hellgrau, da ich NC-Kupplungen habe) mit einem kurzen Stück Schlauch, welches in ein Glas neben dem Keg endet. Der Gasanschluss ist nun offen und das CO2 aus dem Keg kann beim Befüllen entweichen. Ist der Keg voll, läuft er über den Gasanschluss über. Dann tausche ich das Gasanschlussventil gegen das mit meiner CO2-Flasche und drücke etwas CO2 ins Keg und damit Bier zurück durch den Flüssigkeitsanschluss, sodass ein "Kopfraum" im vollen Fass entsteht (der nun wiederum komplett mit CO2 gefüllt ist).
verwirbelt es dir nicht den Bodensatz im Gärfass? Beim zurückdrücken?

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 10:42
von Jomsviking
Servus,

das ist eigentlich ganz einfach.
Zuerst wird das Keg Sauerstofffrei gemacht.
Das geht entweder durch füllen mit Wasser und anschließend ausdrücken mit CO2 oder durch erzeugen eines Unterdrucks (Vakuum) und mehrfachem CO2 Spülen. Das funktioniert beides.
Danach wird der Getränkeeingang des Kegs mit dem Gärbehhälter verbunden und die CO2 Seite mit dem Vakuumgerät.
Jetzt wird nurnoch der Absperrhahn(Am Zapfkopf) geöffnet und es geht per Unterdruck ab ins Keg.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 11:03
von diapolo
Jomsviking hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 10:42

....CO2 Seite mit dem Vakuumgerät.
Jetzt wird nurnoch der Absperrhahn(Am Zapfkopf) geöffnet und es geht per Unterdruck ab ins Keg.
Damit entgast du aber das Bier völlig , das heisst von den ursprünglich durch Gärung entstandene Kohlensäue ist nichts mehr übrig und man muss die Carbonisierung komplett neu machen über Zucker oder CO2. Des weiteren würde ich durch das Entgasen eine Schaumbildung im Keg erwarten, dass sich dieses nicht ganz füllen lässt ohne dass es Schaum in die Vakuumpumpe zieht. Hast du das schon mal ausprobiert oder ist das ein theoretischer Ansatz?

mfg

Bernd

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 12:50
von negme
danieldee hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 08:24
negme hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 08:18 Liebes Forum,

ich hab mich bei meinen letzten Suden dem möglichst sauerstoffarmen Brauen bzw. Oxidationsvermeidung gewidmet. Hab dazu folgende Maßnahmen ergriffen:
  • 30mg/l Kaliumdisulfit zum Stopfhopfen
  • Kein Cold Crash, damit kein Sauerstoff dabei ins Fass gesaugt wird
Außerdem habe ich NC Kegs nach Reinigen mit Wasser gefüllt und mit Co2 ausgedrückt. Wollte sie dann direkt über den Flüssigkeitsanschluss am Keg direkt aus dem drucklosen Gärfass (75l Milchkanne) befüllen.

Hier bin ich aber verstärkt auf ein Problem gestoßen, weil der Fluss nach einiger Zeit einfach gestoppt hat. Auch davor ist es extrem langsam gelaufen. Das Gärfass steht dabei deutlich über dem Keg, aber anscheinend reicht die Schwerkraft nicht aus. Hab dann sogar komplett aufgegeben und den Deckel aufgemacht und so per Schlauch angefüllt.

Weiß jemand, wie ich dieses Problem lösen kann, oder schaff ich das Abfüllen per Getränkeanschluss überhaupt nur dann, wenn ich ein Druck-Gärfass verwende und entsprechend Druck darauf geb?

LG
Der Druck im Faß erhöht sich ja, deshalb kurz mit nem Schraubendreher den Gasanschluss reindrücken und bisl CO2 ablassen. Dann fliesst es wieder.
Ich hab den Druck per Ventil im Deckel abgelassen, hat allerdings auch nix gebracht, der Fluss hat gestoppt...

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 12:51
von Jomsviking
diapolo hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 11:03
Jomsviking hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 10:42

....CO2 Seite mit dem Vakuumgerät.
Jetzt wird nurnoch der Absperrhahn(Am Zapfkopf) geöffnet und es geht per Unterdruck ab ins Keg.
Damit entgast du aber das Bier völlig , das heisst von den ursprünglich durch Gärung entstandene Kohlensäue ist nichts mehr übrig und man muss die Carbonisierung komplett neu machen über Zucker oder CO2. Des weiteren würde ich durch das Entgasen eine Schaumbildung im Keg erwarten, dass sich dieses nicht ganz füllen lässt ohne dass es Schaum in die Vakuumpumpe zieht. Hast du das schon mal ausprobiert oder ist das ein theoretischer Ansatz?

mfg

Bernd
Servus,

das ist bei mir die gängige Praxis. :Drink
Es schäumt nur etwas, wenn das Bier "Warm" ist. Normalerweise mache ich zuvor einen Cold Crash (zwischen 2-4°C)
Ist aber nicht zwingen notwendig. Das Vakuum darf dabei dann einfach nicht zu "stark" sein.
Es entgast in der Regel nichts. Vorallem wenn ein CC gemacht wird.
Meine "Vakuumpumpe" ist eigentlich ein Absauggerät aus dem Medizinischem Bereich. Hier ist ein gibt es einen Behälter in welchem der Unterdruck aufgebaut wird. Falls es doch etwas schäumt o.Ä. gelangt dieser lediglich in den Behälter.
Da ich Grün schlauche, muss ich später nicht nachkarboniseren.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 13:05
von AxelS
stefan78h hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 10:13 verwirbelt es dir nicht den Bodensatz im Gärfass? Beim zurückdrücken?
Das habe ich weggelassen, um den Post nicht noch länger werden zu lassen. Bevor ich das Gas aufdrehe, ziehe ich natürlich den Umfüllschlauch am Gärtank ab. Der Schlauch kommt dann ins bereitstehende Glas, damit zum einen das Bier nicht irgendwo hin läuft und damit ich weiß, wann ich etwa 100ml aus dem Keg gedrückt habe.

:Drink

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 13:13
von Düssel
Ich habe mir dieses Teil besorgt und in den Deckel vom Gärfass geschraubt.
Man darf aber nur sehr wenig (?0,1bar) drauf geben. Vorteil: es wird kein Sauerstoff ins Fass gesaugt. Mache ich seit 5 Suden so, läuft klasse.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 13:28
von stefan78h
AxelS hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 13:05
stefan78h hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 10:13 verwirbelt es dir nicht den Bodensatz im Gärfass? Beim zurückdrücken?
Das habe ich weggelassen, um den Post nicht noch länger werden zu lassen. Bevor ich das Gas aufdrehe, ziehe ich natürlich den Umfüllschlauch am Gärtank ab. Der Schlauch kommt dann ins bereitstehende Glas, damit zum einen das Bier nicht irgendwo hin läuft und damit ich weiß, wann ich etwa 100ml aus dem Keg gedrückt habe.

:Drink
ok :thumbsup dann ist das kein problem.
Gute Idee!

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 14:03
von monsti88
Hab folgendes irgendwo in der Facebook Gruppe gelesen und wollte es beim nächsten Sud mal ausprobieren:

Jungbier einfach ins Fass schlauchen,
Fass schließen,
CO2 an den Getränkeausgang anschließen und Gas von unten über das Steigrohr einfüllen.
Entlüftung ziehen bis Schaum kommt. Das sollte den meisten Sauerstoff aus dem Fass treiben.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 14:59
von stefan78h
die Methode spart das füllen mit Wasser und rausdrücken mit CO2.

Werde ich übernehmen Danke.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 15:33
von Bierwisch
Ich schliesse mich den letzten Posts an. Bei dem vorhandenen Equipment ist alles Andere viel zu umständlich.
Es wird erst praktikabel, wenn Du unter Druck vergärst und kannst dann direkt ins mit CO2 vorgespannte Keg abfüllen. Bis dahin wirst Du mit dem bisschen Sauerstoff leben müssen.

Gruß
Bierwisch

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 16:11
von negme
Unter Druck vergären wird eh das nächste Projekt. Will auch endlich wieder Cold Crashen bevors ins Fass kommt. Hätte jetzt nur nach einer möglichst okayen Übergangslösung gesucht. Wahrscheinlich schließ ich mich dem letzten Tipp an...

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 16:34
von DerDerDasBierBraut
Ich habe es lange Zeit auch so gemacht, dass ich das Keg erst mit Wasser geflutet und dann mit CO2 leer gedrückt habe. Trotzdem hatte ich nach einer Weile immer oxidiertes Bier in den Kegs. Besonders schnell ging das, wenn man das Bier nicht langsam karbonisiert hat (unter Spundungsdruck mehrere Tage angeschlossen lassen) sondern das CO2 mittels rollen und schütteln im Jungbier gebunden hat.
Meine Theorie ist, dass nach dem Füllen mit Wasser an der Innenwand des Kegs unzählige kleine Luftbläschen kleben, die für einen kritischen Restsauerstoff sorgen.

Neuerdings blase ich das Keg mehrfach (5-6 mal) mit sattem Wasserdampf (143°C) aus. Über den Bierweg rein und den Gasweg raus. Beim ersten Durchlauf so lange, bis aus dem Gasweg auch nur noch satter Wasserdampf kommt. Am Ende wird das Keg (weiterhin mit Dampfdruck gespeist) auf den Kopf gedreht, damit das Kondenswasser aus dem Gasweg ablaufen kann. Ist das Kondenswasser raus wird der Zapfkopf gelöst (Fass dicht). Im Keg entsteht beim Abkühlen ein mächtiger Unterdruck. Bis dahin habe ich den Schlauch vom Bierheber entlüftet und am Füllzapfkopf angeschlossen. Nach dem Öffnen des Ventils saugt sich das Keg durch den Unterdruck in sekundenschnelle mindestens 75% voll Bier.
Die Vorgehensweise spart definitiv eine vorherige Desinfektion und Zeit gegenüber der reinen Schwerkraftbefüllung. Langzeittestst stehen noch aus. Bisher habe ich noch kein oxidiertes Bier gezapft, das auf diese Weise abgefüllt wurde.
Nachteil. Eine Vorrichtung muss gebaut werden, weil man sich gelegentlich die Flossen an dem heißen Equipment verbrennt.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 16:41
von stefan78h
und wie machst du den Wasserdampft? 143°C???

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 16:43
von DerDerDasBierBraut
Autoklav. Hochheizen und über das Dampfdruckventil ins Keg leiten.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 16:50
von stefan78h
sorry aber das ist jetzt kein standart Equipment einer Brauerei... :)

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Mittwoch 6. März 2019, 16:54
von Felix83
@Jens: Du bist da auf der richtigen Fährte, mit Luftbläschen an der Wand hats aber nicht direkt zu tun.
Das Problem ist, dass das Wasser nicht entgast ist, das man benutzt. Wenn man das mit Druck rauspresst, entbindet sich O2 aus dem Wasser und die verbleibende Atmosphäre hat dann eben auch O2 Anteil.

Fahre mit der Methode dennoch gut bis jetzt. Spüle den Kopfraum nach dem Füllen aber auch 5 mal durch.
Aber in der Tat. Im Direktvergleich schmeckt ein Ecofass vom selben Bier einen Tacken frischer, als vom NC, nach ein paar Wochen.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Freitag 8. März 2019, 09:16
von Occitanus
Ich habe das mit dem CC so versucht zu lösen: Zufällig passt der Schlauch auf das Gärröhrchen. Das lasse ich jetzt mit < 0,1 bar so stehen (Gasflasche wird noch festgeklemmt, dient nur der Demonstration :Wink ).

Grüße
Sebastian

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Dienstag 30. April 2019, 06:25
von DarkRoast
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 16:43 Autoklav. Hochheizen und über das Dampfdruckventil ins Keg leiten.
Das klingt interessant, darf ich da noch einmal nachhaken?

Welche Schläuche verwendest du und gibt es zufällig ein Foto von dem Setup?

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Dienstag 30. April 2019, 08:49
von DerDerDasBierBraut
DarkRoast hat geschrieben: Dienstag 30. April 2019, 06:25
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 16:43 Autoklav. Hochheizen und über das Dampfdruckventil ins Keg leiten.
Das klingt interessant, darf ich da noch einmal nachhaken?

Welche Schläuche verwendest du und gibt es zufällig ein Foto von dem Setup?
Dafür verwende ich Silikonschläuche mit 1,5mm Wandung. Ideal sind die noch nicht, weil sie etwas milchig durch die Hitze werden.

Von Setup habe ich keine Bilder, auch, weil momentan noch alles sehr provisorisch ist und ich permanent aufpassen muss, keine heißen Teile zu berühren. Technisch ist die Lösung aber grundsätzlich einfach gestrickt. :Wink

Stelle es dir so vor, nur mit dem Unterschied, dass der Heißdampf über den Bierweg in ein Keg geblasen wird, das über Kopf steht, und bei dem man den Gasanschluss zum Kondenswasserablass öffnen kann ... :
IMG_4482.jpg
IMG_4482.jpg (84.86 KiB) 6761 mal betrachtet
Hier mache ich gerade den Brewbucket Mini mit Heißdampf seril.

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Dienstag 30. April 2019, 10:39
von DarkRoast
@DerDerDerDasBierBraut: Danke, jetzt seh ich klarer... :thumbup
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 16:43Dafür verwende ich Silikonschläuche mit 1,5mm Wandung. Ideal sind die noch nicht, weil sie etwas milchig durch die Hitze werden.
Von der Temperaturbeständigkeit her wären Teflonschläuche ideal, die werden teilweise auch in Espressomaschinen für so was verwendet. Allerdings sind sie ein wenig sperrig...

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Donnerstag 6. Juni 2019, 02:06
von DarkRoast
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 16:34Nach dem Öffnen des Ventils saugt sich das Keg durch den Unterdruck in sekundenschnelle mindestens 75% voll Bier.
@DerDerDasBierBraut: Die Methode mit der Dampfsterilisation scheint wirklich gut zu funktionieren, danke für den Tipp.

Auch das "Umsaugen hat ein paarmal sehr gut funktioniert. Einmal hatte ich allerdings das Problem, daß ich von Anfang an fast nur Schaum im Schlauch hatte und das Umsaugen von 4 Liter knapp 15min gedauert hat. Falschluft schließe ich aus, also muß wohl das Jungbier eine Menge CO2 freigesetzt haben. Ich habe allerdings keine Idee, was der Unterschied zu den anderen Malen war wo es gut funktioniert hat...

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Donnerstag 6. Juni 2019, 06:24
von DerDerDasBierBraut
Interessant, dass tatsächlich noch jemand diese Methode benutzt. Womit machst du den Dampf?
Ich denke auch, dass bei dem "Problembier" recht viel CO2 im Jungbier gelöst war.

Bei meinen Ablauf habe inzwischen auch etwas mehr Routine. Ich tippe ihn kurz mal runter. Vielleicht können wir uns austauschen und gegenseitig optimieren ...
- Keg normal hinstellen, Gasweg öffnen, Heißdampf aus dem Dampfreiniger (mein kleiner grüner Freund) über den Bierweg ins Keg blasen, bis das Keg kochend heiß ist und satter Wasserdampf aus dem Gasweg kommt. Das dauert eine Weile ...
- Gasweg beim Keg schließen
- Keg umdrehen, mit Heißdampf aus dem Dampfreiniger vorspannen und Gasweg beim Keg öffnen, um das Kondenswasser rauszudrücken
- Gasweg beim Keg schließen

( Das sollte eigentlich schon reichen, aber ... man kann ja :-) )
- Keg wieder hinstellen, ~140°C Heißdampf aus dem Autoklav reinpusten, Gasweg nach dem Druckausgleich rasch schließen, damit keine Luft eingesaugt werden kann
- Schlauch vom Biersiphon (Absaugrohr) am Bierweg anschließen und auch gleich den Bierweg öffnen

Das Keg ist dann noch kochend heiß und der Unterdruck daher nicht ganz so hoch, als wenn man erst 2-3-4 Kegs vorbereitet und erst dann abfüllt. Geht weniger aufs Material und die Dichtungen. Das einströmende Jungbier kühlt das Keg langsam ab. Man muss das heiße Keg nur einmal kurz zum Kondenswasserablassen umdrehen, was 1-2 "Autsch" einspart. :Bigsmile

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Donnerstag 6. Juni 2019, 14:42
von DarkRoast
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Donnerstag 6. Juni 2019, 06:24 Interessant, dass tatsächlich noch jemand diese Methode benutzt. Womit machst du den Dampf?
Ja, ich finde die Vorgangsweise großartig und Dampf habe ich immer reichlich. Irgendeine Espressomaschine läuft immer... :Bigsmile

Mein Ablauf ist - im Vergleich zu deinem - nicht annähernd so gefinkelt, sondern eher rudimentär gehalten. Ich verwende ja bisher ausschließlich Mini-Kegs (10l und 5l) und die haben eine sehr kleine Öffnung. Bei mir läuft es also bisher so ab:
  • Dampfdüse (damit wird normalerweise die Milch geschäumt) reinigen & ausblasen.
  • Keg mit Öffnung schräg nach oben bedampfen bis es richtig heiß ist
  • Keg umdrehen und Kondenswasser ausleeren
  • Diesen Vorgang drei- oder viermal wiederholen
  • Zapfkopf rasch aufschrauben
  • Warten bis das Keg kalt ist (bzw. aktiv kühlen wenn ich's eilig habe), inzwischen
  • Schlauch vom Hacklstecken an die Steckkupplung vom Getränke-Ausgang hängen *)
  • Hacklstecken ins Jungbier, Steckkupplung ans Faß und ab geht die Lucy
Die Hypothese ist, daß der Wasserdampf den Großteil der Luft bzw. des Sauerstoffs verdrängt und kaum Sauerstoff nachkommt, wenn ich den Schraubverschluß des Zapfkopfs rasch aufsetze. Was mich interessieren würde, wäre eine Messung des O2 Partialdrucks bzw. der verbleibenden Sauerstoffmenge bei meiner Methode.

----
*) Ab morgen kommt der Schlauch nicht mehr an den Hackstecken, sondern an den Hahn vom Brewbucket Mini. :Bigsmile

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Freitag 28. Juni 2019, 17:46
von DarkRoast
DarkRoast hat geschrieben: Donnerstag 6. Juni 2019, 14:42 Ab morgen kommt der Schlauch nicht mehr an den Hackstecken, sondern an den Hahn vom Brewbucket Mini. :Bigsmile
Ich habe letzte Woche das erste Mal aus dem Brewbucket nach meiner oben dargestellten Methode abgefüllt. Nach etwa siebeneinhalb Litern (von knapp 10) war Ende Gelände. Es ging einfach nichts mehr.

Wie sich bei näherer Untersuchung herausstellte, hatte ein Klümpchen Hopfen (vom Stopfen) die Steckkupplung verstopft. Ich mußte daher den Rest in Flaschen abfüllen.

Ich glaube ich muß in Zukunft meinen Workflow ändern, Hefe ernten aus dem Schmodder geht nämlich auch schlecht. Evtl. Umschlauchen vor dem Stopfen und mittels Behälter ((Hopfensäckchen oder Korb?) stopfen? :Grübel

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Freitag 28. Juni 2019, 21:08
von Tomalz
Ich nutze Monofilter und Hoptube. Perfekt.
https://www.brouwland.com/de/unsere-pro ... hop-tube-3

Re: Sauerstoffarmes Abfüllen ins Keg

Verfasst: Samstag 29. Juni 2019, 07:59
von uli74
Keg dämpfen ist ne tolle Möglichkeit wenn man sie hat, die hat aber nicht jeder.

Ich machs so: Keg mit Co2 leerdrücken, per Schwerkraft füllen bis zum Co2-Röhrchen, Ventile montieren, Deckel drauf, Co2 am Getränkeanschluss anschliessen, Druckminderer aufdrehen während ich das Überdruckventil ziehe. Das Überdruckventil ziehe ich so lange bis es kräftig aus dem Überdruckventil schäumt.

Das Ganze macht man in der Badewanne oder Duschkabine, dann hat man die Sauerei nicht auf dem Küchenboden und man kann das Keg auch gleich abbrausen damit nichts antrocknet.

Wissenschaftlich hab ich meine Vorgehensweise noch nicht untersucht/untersuchen lassen, aber ich bilde mir ein dass ich das O2-Problem damit ganz gut im Griff habe (ohne technischen Overkill).

Nachtrag: So gehts wenn man nicht den ganzen Thread liest... Grade seh ich dass ich nicht der Einzige bin der mit meiner Methode arbeitet...