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schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Donnerstag 5. Februar 2015, 22:08
von Odin
Nabend Braufreunde,
da ich mal ein schnell trinkbares Bier haben wollte, habe ich heute vor einer Woche ein Weizen gebraut. Nach zwei Tagen habe ich grün geschlaucht, nach entsprechender Berechnung hierfür. Abgefüllt wurde das dann ins Keg und mit einem Füll/Spundkopf versehen. Ich möchte auf 6g/CO2L karbonisieren und benötige dafür ca. 2,7bar Druck. Das Keg hält das locker aus und das ist nicht das Problem. Bisher habe ich immer Ales gemacht, die ja geringer karbonisiert werden. Das Manometer reicht zwar bis 4 bar, aber bei 2 bar ist eine rote Markierung. An dieser bin ich gerade knapp dran und ich möchte verhindern, dass ich nicht auf meinen Zielwert komme.
Meine Frage:
Kann ich trotzdem auf die gewünschten 2,7bar kommen, oder öffnet die Feder ein klein wenig, so dass bei 2 bar Ende ist. Ich weiss, ich könnte das Fass kälter stellen, so bei ca. 12°C, dann passt das schon. Würde das Fass aber gerne noch einige Tage bei ca. 19°C lassen.
Wer kann Ratschläge geben?
Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Donnerstag 5. Februar 2015, 22:42
von Odin
Edith:
bei 19°C sind es nur 2,5bar benötigter Druck, aber die Problematik bleibt gleich

Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Donnerstag 5. Februar 2015, 22:48
von Ladeberger
Also meine Manometer haben den roten Strich bei 3bar, was m.W. auch dem maximalen Betriebsdruck von Schankanlagen entspricht. Was genau soll da abblasen? Dein Sicherheitsventil kenne ich nicht, das musst du wissen, was für ein Verhalten es zeigt und wie es eingestellt ist. Das Manometer bläst nicht ab.
Gruß
Andy
Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Donnerstag 5. Februar 2015, 22:56
von Odin
das Manometer bläst nicht ab, das ist klar. An dem Kopf ist eine Feder eingebaut, die man entweder manuell betätigen kann, oder an einer Schraube solange nach links dreht, bis ein klein wenig Druck entweicht. Dieser eingestellte Druck wird dann dauerhaft gehalten.
Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Donnerstag 5. Februar 2015, 23:35
von uli74
Für eine schnelle Spundung solltest Du nach Ende der HG das Fass herunterkühlen damit das CO2 leichter gebunden werden kann.
Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Donnerstag 5. Februar 2015, 23:36
von Hesse
Wenn Du ein regelbares Überdruckventil hast, dann justiere es halt auf 2,7 bar ein und gut is. Normalerweise zeigt Dir der rote Strich, in Verbindung mit einem fest eingestellten Sicherheitsventil, an, wann das Ventil abbläst. Du siehst schon, ob sich Dein Ventil soweit regeln lässt.
Das hilft Dir eventuell weiter
https://www.youtube.com/watch?v=S1dwBC-gKc8
Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Donnerstag 5. Februar 2015, 23:39
von Odin
danke Uli,
um auf Nummer Sicher zu gehen, habe ich in dem Raum gerade mal die Heizung abgestellt. Bin jetzt bei 2 bar und will kein Risiko eingehen. Morgen wird sowohl die Temeperatur sowie auch der Druck gesunken sein. Vielleicht teste ich das mal mit Kohlensäure aus der Flasche. Möchte schon gerne mal wissen, ob die Feder bei 2 bar öffnet.
Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Donnerstag 5. Februar 2015, 23:42
von Odin
@ Hesse
das ist nur ein sehr einfaches Ventil, was nicht vergleichbar mit einer Kellerfee ist. Ich kann keinen Druck voreinstellen, sondern nur solange nach links drehen, bis ein wenig abbläst. Dieser Druck wird dann dauuerhaft gehalten.
Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Donnerstag 5. Februar 2015, 23:45
von uli74
Odin hat geschrieben: Vielleicht teste ich das mal mit Kohlensäure aus der Flasche.
Mit der Gasflasche kannst Du den Spundungsdruck sehr präzise einstellen wenn DU DIch mal beim Grünschlauchen vertan hast. Funzt einwandfrei. Nur würde ich auf Temperaturen knapp über Null herunterkühlen. Dann reicht Dein Druckminderer dicke...
Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Donnerstag 5. Februar 2015, 23:58
von Odin
Nochmals vielen Dank Uli.

Klar, mit CO2 aus der Flasche lässt sich jede gewünschte Karbonisierung einstellen. Dann müsste man aber nicht grün schlauchen und könnte einfach den gewünschten Druck aus der Flasche einstellen. Ist zwar nicht nach dem RHG, aber im Hobbybereich stört das keinen großen Geist

Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Freitag 6. Februar 2015, 01:28
von Uwe12
Hmm, da es ein Weizenbier ist und die Druckgärung vielleicht noch nicht beendet ist (?), ist ein kälter stellen eher ungünstig, weil die Gärung dann einzuschlafen droht.
Wie hast Du den Grünschlauchzeitpunkt berechnet?
Wenn noch genug Extrakt vorhanden ist, kannst Du das Überdruckventil immer weiter zudrehen und am Manometer ablesen, ob und wie hoch der Druck ansteigt.
Kommst Du über 2,7bar (oder eben den Druck zur Temperatur zur Wunschcarbonisierung), öffnest Du das Ventil so lange, bis es gerade auslöst.
Prüfe aber dann trotzdem regelmäßig den Druck.
Ich hatte mit so einem einfachen Ventil mal das Problem, daß es beim gewünschten Druck zwar öffnete, aber erst viel niedriger wieder wirklich schloß.
Die Manometer haben kein Überdruckventil...bei mir gabs mal eine verbogene Nadel (aus Kunststoff), weil der Druck bis "hinter" den Begrenzerstift ging.
Uwe
Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Freitag 6. Februar 2015, 10:02
von Odin
genau aus deinem erwähnten Grund wollte ich eigentlich nicht kälter stellen. Ich hatte die Wahl, entweder bei 19°C Druck zu verlieren, oder bei 12°C eine evtl. einschlafende Nachgärung. Naja, einen Tod muss man manchmel wohl sterben
Ich hab´s grün schlauchen mit SVG Probe berechnet. Es gibt zwar Meinungen, die sagen, das geht nicht so gut bei og Bieren, bei mir hat es aber immer ganz gut geklappt, weil die SVG Probe 10°C Vorsprung hat. Den Zeitpunkt habe ich so gewählt, dass eigentlich kein Druck abgelassen werden muss, sondern dass der Restextrakt genau reicht für die Karbonisierung. Ich werde das mit dem Manometer heute Abend mal mit einem leeren Fass mit vorgespannter Kohlensäure testen.
Ich berichte dann hier, evtl. ist das Ergebnis auch für andere interessant

Re: schnelles Weizen Spundung im Keg
Verfasst: Samstag 7. Februar 2015, 00:13
von Odin
so, ich habs getestet. Manchmal steht man schon ein wenig auf dem Schlauch

Die Prüfung war relativ einfach

Dafür habe ich einfach ein gebrauchtes Keg genommen, was bis zum nächstem Gebrauch unter Druck steht. Spundkopf drauf und einige Stunden gewartet. Der Druck war bei 2,7bar und hat sich auch über Stunden nicht verändert. Somit ist die rote Anzeige eigentlich sinnlos, denn auch darüber bläst nix ab. Das Bier bleibt nun noch bis Montag so bei 19-20°C und kommt danach in die Kühlung.