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Ich und mein Holz
Verfasst: Montag 22. April 2019, 10:49
von Mediterror
Servusla zusammen,
ich hab seid Jahren eine Idee die ich nun endlich mal umsetzen will.
Ich möchte die Aromatiken von verschiedenen Hölzern vergleichen.
Mein Ansatz ist hierzu: Ich würde einen hellen Bock (relativ einfach ohne viel schnickschnack) brauen, diesen Aufteilen und mit diversen Hölzern (Eiche, Kirsch, Walnuss, Zeder....) Stopfen.
Bin nun auch aufgrund eines FB-Post am Überlegen ob ich überhaupt eine Gärung einleite oder eine spontangärung durch das Holz versuche.
Hat hier jemand erfahrungen mit "echtem, frischem" Holz?
Soll/Muss die Rinde runter?
Wie viel Holz soll ich je Liter stopfen ?
Hab auch überlegt ob ich die Hölzer vorher im Ofen kurz antrockne ( dies hatte ich vor Jahren schonmal bei nem Barleywine gemacht.)
Hat hier jemand Infos bzw. erfahrungen zu den Thema?
Gruß
Medi
Re: Ich und mein Holz
Verfasst: Montag 22. April 2019, 11:19
von Ladeberger
Das "Toasting" von Hölzern macht wahnsinnig viel aus. Lass dir doch von Eder ein
Proben-Set kommen, die können indivduell aus dem Sortiment zusammengestellt werden. Auch wird einem bei der Auswahl und Dosage telefonisch kompetent weitergeholfen. Nach Abschluss deiner Evaluation bekommste dort auch direkt das passende Holzfass geküft.
Gruß
Andy
Re: Ich und mein Holz
Verfasst: Montag 22. April 2019, 11:48
von emjay2812
Beim Wein werden oft frische Fässer verwendet, die das typische vanilleähnliche "Barrique"-Armoa verursachen.
Die Fässer sind neu, nicht gebraucht und nur leicht gebrannt - manchmal wird sogar das rohe Holz verwendet.
Whiskey dagegen wird in gebrauchten Fässern gelagert (Port/Rum/Wein/Brandy) - hier entstehen die Aromen
weniger vom Holz als von den Spiritousen die vorher in den Fässern lagerten.
Es kommt also darauf an, welche Aromatiken du ins Bier bringen möchtest.
Re: Ich und mein Holz
Verfasst: Montag 22. April 2019, 12:21
von marsabba
Ich hab das vor Jahren mal bei einem Sauerbier ausprobiert, und zwar so:
Verschiedene Hölzer (Haselnuss, Kirsche, Aprikose) entrindet (vor allem das Kambium schmeckt nicht gut) , in Scheiben zersägt und über einige Monate getrocknet.
Dann im Backofen getoastet (weiss nicht mehr, vermutlich 180 grad über 15 Minuten) und damit wohl auch sterilisiert.
Wenn du solche Holzstücke für einen Tag ins Wasser legst erkennst du deutlich das Holzaroma, welches sehr mit dem Fruchtaroma korreliert.
Die Hölzer kamen zusammen mit Kirsche/Johannisbeeren zur zweeiten Gärung in ein Lambic-ähnliches Sauerbier, was schon über viele Monate gereift war.
Ich hab da so 30g auf 5 Liter Bier verwendet. Leider konnte man am Ende von den Hölzern nichts schmecken, dafür war die Frucht wohl zu dominant. Im Nachhinein betrachtet war das wohl ziemlich dämlich, Frucht *und* Holz zuzugeben.
Viele Grüße
Martin
Re: Ich und mein Holz
Verfasst: Montag 22. April 2019, 12:44
von §11
emjay2812 hat geschrieben: ↑Montag 22. April 2019, 11:48
Whiskey dagegen wird in gebrauchten Fässern gelagert (Port/Rum/Wein/Brandy) - hier entstehen die Aromen
weniger vom Holz als von den Spiritousen die vorher in den Fässern lagerten.
Das kommt sehr auf den Whisky an. Bourbon muss in neuen Fässern gelagert werden.
Gruß
Jan
Re: Ich und mein Holz
Verfasst: Montag 22. April 2019, 14:27
von bierfaristo
Whiskey, im Sinne von Bourbon, muss immer in neuen Weißeichefässern reifen. Viele dieser Fässer gelangen dann nach Schottland, in denen Whisky (Scotch) reift. In Fässern anderer Spirituosen wird normalerweise nur gefinished.
Re: Ich und mein Holz
Verfasst: Montag 22. April 2019, 20:45
von emjay2812
Da hat mein fundiertes Halbwissen mich getäuscht.
Sorry.