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Ich habe erst kürzlich begonnen, bei manchen Suden durch Cold Crash (mit Gelatine) für eine beschleunigte Klärung zu sorgen. Zu diesem Zwecke stelle ich meinen Grainfather Conical Fermenter komplett in das Kalt-Abteil eines großen Standkühlschranks (ein modernes neues Modell von Samsung, das zumindest im TK-Abteil durchaus sehr schnell kühlen kann, für das Kalt-Abteil kann ich die Leistung nicht so gut einschätzen) und stelle die tiefstmögliche Temperatur von 2 °C ein.

Bei meinem jüngsten Sud (21 Liter Brut IPA) habe ich nun einfach mal die iSpindel drin gelassen und verfolgt, wie die Temperatur abfällt. Nach 42 Stunden ist die von der iSpindel gemessene Temperatur (also in der Würze, einige Zentimeter unter der Oberfläche) von 24 °C gerade mal auf 7°C abgesunken und die Kurve wird natürlich flacher.

Meine persönliche Erkenntnis, die ich mit Euch teilen und zur Diskussion stellen möchte: Man sollte die Abkühlzeit nicht unterschätzen. Wenn ich zwei Tage Cold Crash machen möchte, sollte das vielleicht bedeuten, den Fermenter eher 4-5 Tage in den Kühlschrank zu stellen (je nachdem wie man die Zeiten nun deuten will).

Das liegt aber an deinem Kühlschrank. Ich bekomme mit meinen historischen Siemenskühlschränken die Temperatur eines 20l binnen 15h von 18°C auf unter 5°C.

Danke für Deinen Vergleichswert. Auch gemessen "im" Jungbier?
Außerdem dürfte bei mir der doppelwandiger Fermenter vielleicht noch eine Rolle spielen. Was für ein Behälter ist es bei Dir?

Einen cold crash koennen wir nicht machen.

Es gibt einen prozess wobei mann einige millimeter jungbier gegen eine wand frieren laesst. Dies wieder ab schab und mit jungbier vermischt (slush puppy) und dann das bier vom eis trennt. Das resultat ist eine extrem gute klaerung vom bier ohne das es fuer das amerikanische gesetz distillation ist (alcohol erhoehung unter 0,5%).

Fuer genaue technische details, ich denke Oli oder Jan,

Ingo

fsb hat geschrieben: Mittwoch 7. August 2019, 10:56 Danke für Deinen Vergleichswert. Auch gemessen "im" Jungbier?
Außerdem dürfte bei mir der doppelwandiger Fermenter vielleicht noch eine Rolle spielen. Was für ein Behälter ist es bei Dir?

Ja, im Bier gemessen. Der Behälter ist ein Fermonster aus Kunststoff. Der hält natürlich nicht viel an Wärme.

Entscheidend ist letzlich der Wärmeübergang. Der ist in Kühlschränken ohne Gebläse schon bescheiden genug, speziell hier kommt noch der isolierte Behälter hinzu.

Einen Tank mit Doppelmantel in den Kühlschrank zu stellen entspricht eben auch nicht "dem Sinn der Sache"

Schafft denn der Durchlaufkühler, an dem er während der Hauptgärung hängt, keine 2 °C?

Eine Alternative für kleines Geld wäre vielleicht auch, im Kühlschrank Wasser durch den Doppelmantel und einen Radiator zu pumpen. Ein kleiner PC-Lüfter stellt eine ausreichende Luftbewegung sicher.

Gruß
Andy

Ladeberger hat geschrieben: Mittwoch 7. August 2019, 13:54 ... Einen Tank mit Doppelmantel in den Kühlschrank zu stellen entspricht eben auch nicht "dem Sinn der Sache"

Wohl wahr. :-)

Schafft denn der Durchlaufkühler, an dem er während der Hauptgärung hängt, keine 2 °C?

Leider nein. Das Setup steht im Wohnzimmer bei >= 23 °C Raumtemperatur. Ich habe keine genauen Messungen durchgeführt, schätze aber, dass ich im Fermenter so maximal auf ca. 10-12 °C runter kommen könnte.

Eine Alternative für kleines Geld wäre vielleicht auch, im Kühlschrank Wasser durch den Doppelmantel und einen Radiator zu pumpen. Ein kleiner PC-Lüfter stellt eine ausreichende Luftbewegung sicher.

Ja, danke für den Tipp. Mit dem Gedanken spiele ich auch bereits. Aber das dürfte dann wohl auch nur für die Gärführung genügen und den Durchlaufkühler für diesen Zweck unnötig machen. Für einen Cold Crash ist der doch eher schmale Flüssigkeitskühlring im Grainfather Fermenter vermutlich unterdimensioniert. Bevie (Grainfather Hersteller) gibt selbst zu, dass sogar die Kombination Glycol Chiller & Conical Fermenter nicht wirklich für einen Cold Crash geeignet ist. Das ist schade, aber wenigsten ehrlich.