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Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 23:02
von Biermensch
Hallo zusammen,

ich habe mittlerweile so einige IPAs auf dem Buckel, aber nun das erste mal eines mit ausschließlich Amarillo als WP und gestopft. Das Ergebnis ist sehr lecker, aber ich hatte mir irgendwie mehr erhofft, bzw. etwas anderes. Das Bier wurde mit 3g/l gestopft für 6 Tage ohne Säckchen mit Doldenhopfen, welcher frisch dafür aufgemacht wurde (abgesehen vom WP). Das Bier schmeckt einfach klasse, aber ich hatte stärkere Aromen erhofft. Woran liegt das? Da Hauptproblem ist, das ich mit mehr...wie soll ich sagen...."Hopfen-Tiefe" gewünscht hätte.

Vermutungen:

1. Ich bin zu sehr Citra gewohnt/bzw. kenne Amarillo einfach nicht. Ich dachte die beiden Hopfen gehen so halbwegs in die gleiche Richtung.
2. War noch zuviel CO2 gebunden, welches das Aroma ausgetrieben hat? Die HG war lt. Refraktometer duchr, aber evtl zuviel CO2 im Bier gebunden. Ich vermute dies, weil auch .das typische hopfige "Nebenaroma" fehlt, das ich sonst immer bei Stopfen habe, oder bei anderen Bieren wahrgenommen hab. Das ist auch der Punkt, warum ich zweifle, das es nur am naturgebenen Hopfenaroma liegt.
3. Weil ich zur Bitterung Target vewendet hab?

Sorry, wenn das etwas verworren klingt, aber ich bin echt überrascht. Ich dachte Ich hätte mir die reinste Hopfenbombe gebaut. Ich hatte schon weniger g/l gestopft, aber kernigere Ergebisse. aber eben nicht mit Amarillo.


Was denkt Ihr?


Gruß

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 23:07
von Seed7
Vergleiche mal den Ölgehalt: Citra <-> Amarillo obwohl es nicht alles sagt.

Ingo

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 23:25
von marsabba
Hi,

Punkt 1 - Amarillo ist kein richtiger Haudrauf-Hopfen, sondern im Gegenteil sehr ausgewogen und "smooth". Ich trinke gerade ein IPA mit Amarillo/Simcoe zu ungefähr 80:20, trotzdem dominiert der Simcoe.
Dafür kann man den Amarillo durchaus auch mal mit europäischen Hopfen kombinieren, das gibt oft eine ausgewogene Mischung.

Viele Grüße
Martin

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 01:57
von Corvus
Hast Du eine ausschließliche WP-Hopfung gemacht? Wenn ja, könnte es eventuell daran liegen, dass Du keine - wie Du es selbst beschreibst - "Hopfentiefe" hast. Der Hopfen wird dann schlechter eingebunden. Ich meine, dass das auch schon einmal Thema war.
Wissen wird man es wohl nur genau, wenn man das gleiche Bier noch einmal braut und vor dem WP zumindest ein/zwei Flavor-Gaben macht.

LG
Andreas

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 02:04
von flying
Gestopft mit Dolden, ohne Säckchen. Da ist das Gemüse wohl nur oben rumgeschmommen? Doldenhopfen werden meißtens mittels irgendwelchen Gewichten im Sack versenkt.

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 07:48
von Ladeberger
Ist das noch Ernte 2013? Die hatte mich bei Amarillo nicht so recht überzeugt. Ich braue jedes Jahr das gleiche Amarillo Ale und mit dem der Vorjahre hatte das nicht viel gemein... Fehler meinerseits sind nicht auszuschließen, aber ich glaube eigentlich meinen Prozess dahingehend im Griff, wenn nicht sogar verfeinert zu haben. Habe das Rezept danach fast identisch nochmal gebraut mit '13 Galaxy, umgerechnet nach Ölgehalt und das war ein Traum.

Ich gebe auf Sortenbeschreibungen garnichts mehr, sondern suche nach konkreten Erfahrungsberichten zum Jahrgang.

Gruß
Andy

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 10:35
von Biermensch
Nun hab ich ja reichlich Gründe von euch erhalten. Danke!

Dann werd ich mal weiterhin mein "smooth"-Amarillo Ale trinken und das nächste mal anders vorgehen.

:Drink

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 11:37
von Biermensch
@Ladeberger
Hab grad nochmal nachgesehen, es ist tatsächlich Ernte von 2013!

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 12:28
von Boludo
Rene hat recht. Mit Dolden ohne Sack stopfen bringt nicht viel. Da schwimmt nur alles oben drauf. Nimm nächstes mal Pellets und vielleicht ein bißchen mehr.

Stefan

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 13:55
von Biermensch
@boludo
Ja, wird wohl besser sein. Aber ich hab 1-2 mal am Tag vorsichtig untergerührt. Von daher denke ich, dass das in dem Fall nicht so viel ausgemacht hat. Aber es stimmt schon. Es war eine dicke Hopfenschicht obenauf.

Offensichtlich wars eine ganze Reihe von Ursachen... :redhead

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 14:04
von gulp
Dolden untergerührt? Da hast du doch Sauerstoffeintrag ohne Ende, mal ganz abgesehen von der Infektionsgefahr.

Gruß
Peter

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 14:19
von Biermensch
Sauerstoffeintrag ? Mal davon abgesehen davon, das die Hefe sich gleich drauf stürzt, lebt das Bier gar nicht lang genug um großartig zu oxidieren. Auch die Farbe ist nach wie vor schön hell. Da Hau ich wahrscheinlich beim Maischen/Umfüllen/Anstellen/Abfüllen 1000mal so viel O2 rein. Ein 60 IBU IPA mit 75g Stopfhopfen hält schon was aus bzgl. Infektion. Ich arbeite ja schön brav mit sterilisierten Schaumlöffel und rühre "vorsichtig". Bisher ist nix passiert.

Du hast wohl theoretisch recht, praktisch ist´s mir wurscht :Bigsmile

Re: Amarillo schwach auf der Brust?

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 14:24
von Captain Brewley
Zum Amarillo selbst: ich hab letztes Jahr einen Amarillo-Weizenbock gebraut (der Hopfen war da noch Jahrgang 2012) und hatte auch den Eindruck, dass er relativ breit schmeckt (kann's nicht anders beschreiben). Andere Hopfensorten wie Simcoe oder Citra haben dagegen mehr spitze Aromen, die auf der Zunge kitzeln. Drum würde ich den Amarillo in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr als Single Hop verbrauen.