Seite 1 von 1
UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Sonntag 8. September 2019, 09:16
von Hopfen-Q
Hallo zusammen,
ich gäre meine Export- und Lagerbiere bei 10° und verwende jeweils 2-3 Tüten W34/70 für ca. 25 Liter. Die Gärung verläuft meist schleppend und zieht sich über 3-4 Wochen.
Jetzt spiele ich mit dem Gedanken, statt der kleinen Tütchen eine 100g Packung "Brewferm Lager" zu kaufen und dann zwei mal je 50g zu nehmen. Ich erhoffe mir neben dem Preisvorteil auch eine schnellere Gärung.
Zwei Fragen, falls jemand über entsprechende Erfahrungen verfügt:
1) unterscheiden sich W34/70 und Brewferm Lager geschmacklich deutlich, oder ist das eher zu vernachlässigen?
2) seht ihr ein Problem darin, aus einer 100g Packung die Hälfte vorsichtig zu entnehmen, diese dann wieder zu verschließen und vakuumiert im Kühlschrank für einige Wochen zu lagern?
Ich weiß dass in diesem Zusammenhang auch immer "Starter" empfohlen werden. Das ist mir bekannt und wird in vielen Threads diskutiert, braucht also hier nicht wiederholt zu werden

.
danke im Voraus für euere Tipps und Erfahrungswerte
Micha, die Hopfen-Q
Re: UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Sonntag 8. September 2019, 11:19
von Sura
Starter macht keinen Sinn, und wird bei Trockenhefe auch nirgendwo empfohlen. Darüber braucht also tatsächlich nicht diskutiert werden.
Du kannst natürlich eine andere Hefe nehmen und davon reichlich reinkippen, aber ob das jetzt wirklich Sinn macht....?
Das die Gärung nicht läuft kann aber an vielen anderen Sachen liegen. Bitte beschreibe mal Punkt für Punkt (incl. Temperatur- und Zeitangaben) wie du mit der Hefe am Brautag umgehst.
Re: UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Sonntag 8. September 2019, 11:39
von halsbonbon
Ich halte 3-4 Wochen für ein Vergärung mit UG Hefe bei 10 Grad für vollkommen OK. Bei mir geht das auch nicht schneller. Oder mache ich auch was falsch ?
Kann mir nicht vorstellen das die Gärung einfach mit "mehr Hefe" deutlich schneller geht.
Wenn es meine Zeit und mein Platz im Kühlschrank zulässt ernte ich die Hefe nach der Gärung und verwende sie weiter. Das merkt man in der Geldbörse ganz gut.
Viele Grüße,
René
Re: UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Sonntag 8. September 2019, 11:44
von Boludo
3-4 Wochen ist alles andere als optimal.
Hefe ernten wäre keine Option?
Ansonsten liegt es eigentlich nicht an zu wenig Hefe, die sollte reichen.
Eventuell fehlt Zink oder FAN. Untergärige Hefe reagiert deutliche empfindlicher auf FAN Mangel als obergärige, da konnte eine kurze Eiweißrast helfen. Zink kann man über Nährsalze zuführen.
Bei untergäriger Trockenhefe würde ich zwar auch bei 10°C ansgellen, aber bei 12°C vergären, gegen Ende dann auf 14°C erhöhen.
Und dann kann es natürlich noch sein, dass du durch falsches Rehydrieren den Großteil der Hefe killst.
Stefan
Re: UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Sonntag 8. September 2019, 12:16
von Hopfen-Q
danke schonmal für die Antworten.
Das Rehydrieren mach ich wie im Datenblatt beschrieben, also je Tüte (11,5g) in 100ml Wasser bei 23° rühren und dann 30min stehen lassen, bis sich eine schaumige Deckschicht bildet. Wie es dann weiter geht ist dann tatsächlich etwas unklar. Ich kühle auf 10° runter und gebe es dann zur Würze. Vielleicht sollte man dabei langsamer vorgehen, aber ich wüsste nicht wie.
Interessant finde ich, dass keiner meine Frage nach der Weiterlagerung einer offenen Packung beantwortet. Scheinbar macht das niemand so. obwohl es doch eigendlich naheliegend wäre. Ich probier das mal aus.
Re: UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Sonntag 8. September 2019, 16:22
von Sura
Zum richtigen rehydrieren gibt es elendig viele Threads.
Hier mal einer davon
Ich bitte dich, dir da mal ein paar Dinge anzulesen. Jedesmal wenn du beim rehydrieren Fehler machst, gehen dir Hefezellen Hopps. Wenn zuviel falsch läuft, wärest du mit 1-2 Tüten mehr und aufstreuen sogar auf der besseren Seite.
Obergärig wäre das ja fast egal, untergärig ist das tragisch.
halsbonbon hat geschrieben: ↑Sonntag 8. September 2019, 11:39
Ich halte 3-4 Wochen für ein Vergärung mit UG Hefe bei 10 Grad für vollkommen OK. Bei mir geht das auch nicht schneller. Oder mache ich auch was falsch ?
Ja. Drei bis vier Wochen Gärung sind zu lang. Drei Wochen ist selbst bei schwierigen Suden meine persönliche Obergrenze wo ich für das nächstemal eine Fehleranalyse mache.
halsbonbon hat geschrieben: ↑Sonntag 8. September 2019, 11:39
Kann mir nicht vorstellen das die Gärung einfach mit "mehr Hefe" deutlich schneller geht.
Wenn es meine Zeit und mein Platz im Kühlschrank zulässt ernte ich die Hefe nach der Gärung und verwende sie weiter. Das merkt man in der Geldbörse ganz gut.
Natürlich geht mit Overpitching die Gärung schneller!
Siehst du auch hier. Das ist ja auch nicht schlimm, kost´ halt nur mehr Hefe.
Ist aber genauso wie die Geschichte von der Hefeernte und das die dann ab der zweiten Führung (und der ersten Mutation) auf einmal abgehen soll wie ein Zäpfchen. Der Grund ist da wohl in den meisten Fällen gnadenloses Overpitching.

Re: UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Sonntag 8. September 2019, 16:44
von Bierjunge
Hopfen-Q hat geschrieben: ↑Sonntag 8. September 2019, 12:16
Interessant finde ich, dass keiner meine Frage nach der Weiterlagerung einer offenen Packung beantwortet. Scheinbar macht das niemand so. obwohl es doch eigendlich naheliegend wäre.
Doch, ich habe genau das schon mal gemacht, ebenfalls mit der Brewferm Lager und erfolgreich. Aber was besagt das schon?
Moritz
Re: UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Sonntag 8. September 2019, 17:05
von flying
Probier es halt mal mit Flüssighefe. Ist auch deutlich billiger...
https://www.braupartner.de/epages/Braup ... 001/20L%22
Es ist der gleiche Stamm. Für das Geld für 3 Tüten W34/70 bekommst Du bei Braupartner fast einen Liter Flüssighefe vom W34 Stamm der für 100 L reichen soll.
Untergärige Trockenhefen sollte man m. M. schneller verbrauchen wie Obergärige. Der Doemensstamm 308 als Danstar Diamond war bei mir nach Anbruch trotz einvakuumieren nach ein paar Wochen hinüber. Das merkte man schon an der Optik weil das Granulat gelblich und "matschig" wurde.
m.f.g
René
Sorry, jetzt ist es der richtige Stamm..
https://www.braupartner.de/epages/Braup ... 003/20L%22
Re: UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Sonntag 8. September 2019, 18:34
von schattenbräu
Ich kaufe Trockenhefe schon einige Zeit in größeren Packungen und bei der ersten Verwendung teile ich sie in mir entsprechende Portionen, vakuumiere sie und lagere sie im Kühlschrank. Das hat bis dato funktioniert, ich habe aber keine Langzeiterfahrung (ca. 1 Jahr)
Re: UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Sonntag 8. September 2019, 20:46
von Lier
Hallo Micha,
zu 2.) Ich verwende die Gozdawa W34/70 im 500g Gebinde und vakuumiere wieder nach Verwendung. Lagerung im Kühlschrank. Das Paket hat ein Jahr gehalten, keine Probleme. Teils habe ich die Erntehefe weitergegeben, wobei gutes Bier entstanden.
Viele Grüße,
Lars
Re: UG Trockenhefe als größere Packung kaufen
Verfasst: Mittwoch 25. September 2019, 06:18
von icebear
Moin Micha,
ich mache das sowohl bei meinen Trocken-Bierhefen, als auch meiner Trocken-Backhefe seit Jahren ähnlich. Ich lagere die vakuumierte Hefe allerdings im Tiefkühler.
Zur Verwendung taue ich die Hefe auch nicht vorher auf. Einfach direkt aus dem Froster verwenden.
Meine W34/70 ist durch eine längere Braupause inzwischen sicherlich älter als 5 Jahre. Bisher habe ich keine Probleme.
Gruß Lars