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Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Samstag 5. Oktober 2019, 22:21
von schwarzwaldbrauer
Hallo, vielleicht hat jemand Erfahrungswerte.
Habe Gutmann-Hefe aus Bodensätzen geerntet und mit Erfolg eingesetzt. Bei der ersten Gärführung habe ich in der Hochkräusenphase wieder geerntet, in NaCl eingelagert, Starter gemacht und wieder verwendet. Nun bin ich mit dieser Hefe in der 3. Gärführung.
Hat jemand Erfahrung, wie oft man dieses Spielchen weitertreiben kann?
Gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen og und ug Hefen?
Gibt es eine Indikationsmöglichkeit zur Beurteilung des Hefezustands?
Im Voraus schon mal danke,
Dieter
Re: Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Samstag 5. Oktober 2019, 22:26
von ggansde
Moin,
Bei der Gutmann-Hefe völlig sinnlos, da man diese ja immer frisch aus der Flasche nimmt. Ansonsten eine Frage des Equipments zum Hefemanagement. Ich würde mir aus einem Bodensatz die gewünschte Zahl Kochsalz-Ampullen anlegen und daraus immer Starter machen. Aus meiner Sicht ist es kontraproduktiv, immer weitere Generationen zu produzieren.
VG, Markus
Re: Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Samstag 5. Oktober 2019, 23:04
von schwarzwaldbrauer
Hi Markus,
an Gutmann Bier komme ich leider nur schwer heran. Hatte wohl Glück mit Flaschen die 3 Monate vor dem MHD waren.
Beim ersten Versuch hats geklappt. War meine allererste Hefeernte und ich habe damals nicht daran gedacht, gleich mehrmals 20 ml einzulagern. Das werde ich bei der jetzigen Gärung tun. Parallel schaue ich dann nach neuen Kaufflaschen.
Wieder was gelernt,
Danke
Dieter
Re: Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2019, 05:08
von Boludo
Theoretisch kann man obergärige Hefe unendlich oft weiter führen. Das macht Gutmann selber ja auch so.
Der limitierende Faktor ist deine Arbeitshygiene, insofern lässt sich deine Frage kaum beantworten.
Re: Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2019, 09:12
von schwarzwaldbrauer
Boludo hat geschrieben: ↑Sonntag 6. Oktober 2019, 05:08
Theoretisch kann man obergärige Hefe unendlich oft weiter führen. Das macht Gutmann selber ja auch so.
Danke, damit wäre die nächste Frage: Wie ist das dann bei ug Hefe?
Gruß Dieter
Re: Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2019, 09:20
von DerDerDasBierBraut
Genauso.

Re: Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2019, 11:25
von Bergbock
Theoretisch ist das in der Tat so.
Praktisch ist es aber v.a. bei ug Hefen so, dass nicht mehr als 6 - 7 Weiterführungen gemacht werden. Die Brauer fürchten eine Kontamination sowie einen sogenannten Flokkulationsverlust mit jeder Weiterführung.
Man muss dabei natürlich bedenken, dass im Grossmassstab ganz schön Verluste entstehen, wenn ein Sud kontaminiert ist. Im Hobbymassstab ist das zwar sehr ärgerlich aber finanziell nicht gerade existenziell.
Frank
Re: Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2019, 11:52
von diapolo
Hi,
ich führe meine UG-Hefe maximal 5 mal. Hier hatte ich bis jetzt keine Veränderung festgestellt. Ich hatte mal aus ner BRauerei eine HEfe aus 7. Führung hier wurde dann das "Böhmische Pils" von der Camba draus.
Mfg
Bernd
Re: Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2019, 12:03
von gulp
UG Hefe führen die Profis 5-10 mal. Hat mir z.B. auch der Braumeister der Stadtbrauerei Spalt so erzählt:
https://biergrantler.de/06/2015/spalter ... erei-2015/.
Gruß
Peter
Re: Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2019, 16:38
von Alt-Phex
Teilweise werden die Hefen auch mit frischer Reinzuchthefe versetzt um Mutationen vorzubeugen.
Re: Erntehefe, wie viele Gärführungen sind möglich?
Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2019, 18:47
von schwarzwaldbrauer
Danke für all die hilfreichen Antworten!
Dieter