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Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 10:05
von Bierwisch
Hallo Hobbybrauer,

bei meinem letzten Sud am Wochenende habe ich trotz früherer schlechter Erfahrungen (meine Ausbeute ging in den Keller) dem Konditionieren nochmal eine Chance geben wollen.
Sechs Kilo Schüttung + 200ml Wasser zwanzig Minuten vorm Schroten ergab viel zu feuchtes Malz, dass mir meine Schrotmühle verklebte. Nix ging mehr bei 1,3mm Walzenabstand. Also habe ich den Abstand maximal vergrößert (ca.2 mm) und dann gleich nochmal mit 1,3mm geschrotet.
Die Spelzen blieben zwar schön intakt (früher sah das aber nicht wesentlich anders aus), aber der Feinanteil war viel zu gering. Das merkte ich dann nach dem Läutern – die Ausschlagmange war exakt getroffen, aber leider fehlten 2P. Zum Glück hatte ich noch Rohrzucker da, damit das Weihnachtsporter nicht zu dünn wird.

Vielleicht hätte ich beim zweiten Schroten den Walzenabstand enger wählen sollen, aber ich war so genervt, daß ich froh war, als der Job erledigt war.

Jedenfalls werde ich mir das Konditionieren in Zukunft schenken, vielleicht probiere ich demnächst mal Spelzenabtrennung...

Gruß,
Bierwisch

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 10:11
von Boludo
Du hast zu viel Wasser genommen, man nimmt maximal 2%, das wären dann 120mL.

Stefan

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 10:12
von Bodo
Mal ne blöde Frage, warum machst Du das? Ist deine Ausbeute so schlecht, oder nur aus Interesse?

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 10:20
von manny15
Hi Bierwisch Hallo Stefan
Hatte eben scheinbar zur gleichen zeit geschrieben, auf absenden aber nicht da????

Zum Konditionieren: Mache ich wenn ein hoher Weizenanteil oder Haferflocken im Spiel sind.
Abends davor im Hobbock da ist das Malz klamm, die Spelzen hatten mehr zeit zum weich werden :.)

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 10:25
von Ruthard
Versuche es halt mal mit 2% und 12h vor dem Schroten.


Cheers, Ruthard

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 10:30
von Seed7
Nur 10 ml/kg Wasser benützen, gut durchmischen, 15 Minuten ruhe und dann Schrotten. Danach noch etwa 200 g trockenes Malz durch die Mühle um sie wieder trocken zu machen.

Ingo

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 10:55
von Bierwisch
Tja, wenn es der Kuh zu gut geht, dann geht sie halt aufs Eis....

Ich habe mit 3% gerechnet und hätte das vermutlich deutlich eher machen müssen. Aber egal, ich mach es nicht mehr, meine Spelzen sind ok und ich habe nur ganz selten mal Probleme beim Läutern. Mit meiner Ausbeute bin ich eigentlich auch zufrieden. Darum war es eigentlich ein überflüssiges Experiment.

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 11:17
von Ladeberger
Hallo Bierwisch,

eine konditionierte/elastische Spelze macht mehr mit, deswegen sollte man die Mühle sogar schärfer einstellen. 1,3mm ist in der Industrie gerademal Vorbruch, die Ausmahlung kann bei 0,6-0,8mm erfolgen. Ich hatte im Versuchsaufbau einer Dissertation unlängst gelesen, dass das Schrot trocken durch eine Zweiwalzenmühle mit 0,6mm gejagt wurde.

n der Literatur findet sich zum erzielbaren Schrotergebnis einer Zweiwalzenmühle ein (Spelzen-)Anteil von 28–35%, der nicht durch das 1,25mm Sieb fällt. Oder anders ausgedrückt sollten rund 70% des Malzes feiner als 1,25mm vermahlen sein. Ich wette wenn man den durchschnittlichen Hobbybrauerschrot auf diesen Sieb legt, kommt da nichtmal ein Drittel durch.

Hattest du ohne Konditionieren denn überhaupt Probleme mit dem Läutern?

Gruß
Andy

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 11:32
von Bierwisch
Nee, überhaupt nicht.
Ich erreiche immer zwischen 65 und 70% SHA und da bestand eigentlich kein Leidensdruck.

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 11:37
von Beerbrouer
Bierwisch hat geschrieben:Tja, wenn es der Kuh zu gut geht, dann geht sie halt aufs Eis....

Ich habe mit 3% gerechnet und hätte das vermutlich deutlich eher machen müssen. Aber egal, ich mach es nicht mehr, meine Spelzen sind ok und ich habe nur ganz selten mal Probleme beim Läutern. Mit meiner Ausbeute bin ich eigentlich auch zufrieden. Darum war es eigentlich ein überflüssiges Experiment.
Torsten, du sprichst mir hier aus der Seele. Du hast ja wie ich auch die Kompakt. Mir ist es beim vorletzten mal genauso gegangen. Trotz Ausbeute über 70 Prozent musste ich es mal wieder probieren - das Ergebnis war wie bei dir. Ich habe mir jetzt zurechtgelegt, dass die Kompakt aufgrund der großen Walzendurchmesser und der anderen Struktur ein zusätzliches Konditionieren nicht erfordert (im Gegensatz zu meiner alten Mühle; bei der Barley Crusher hatte sich das sehr gelohnt). Ich mache es auch nicht mehr.

Gruß

Gerald

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 14:32
von Gartenbrauer
Ich benutze eine Sprühflasche und ca. 2% Wasser.

Dann 2 Stunden warten und schroten mit Spaltabstand 1,5 mm und ein zweites mal mit 1,0 mm.

Astreine Schrotergebnisse, nie mehr ohne Kontitionierung.

Harald

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 14:36
von Boludo
Wir nehmen wie gesagt 2% und verteilen das aus dem Meßbecher über dem Malz und dann wird ordentlich umgeschaufelt und sofort ohne Wartezeit geschrotet, geht astrein.
Die alte Methode war, das Malz in ein rundes Gärfaß mit dem Wasser zu schmeißen und ein paar mal durch den Braukeller kegeln, so wie Frank das hier sehr elegant vorführt:
Bild


Stefan

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 14:42
von Bierwisch
Was bringt das bei euren Ausschlagmengen?
Bessere SHA?
Einfacheres Läutern?

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 14:47
von Boludo
Es läutert viel besser!

So sehen die Spelzen aus:
Bild
Die schwimmen beim Läutern zum Teil oben drauf.
Sieht aus wie Malz, die sind innen aber leer.
Wir hatten eine Zeit lang große Läuterprobleme und haben das dann aus Verzweiflung gemacht.
Das lag aber an vielen Faktoren und eventuell würde es mittlerweile auch ohne gehen.
Wir machen es aber trotzdem immer noch, da wir kein Risiko eingehen wollen und wir uns an den ganzen Spelzen erfreuen.
Wenn Du keine Probleme hast, dann lass es doch, ich hab das auch lange Zeit nie gemacht.

Stefan

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 14:49
von Bierwisch
Die Spelzen sehen bei mir auch ohne Konditionierung so aus.
Lassen wir es dabei.

Re: Konditionieren – der letzte Versuch

Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 21:38
von afri
Ich schrub es im alten Forum bereits, bei mir roch das Malz nach dem Konditionieren komisch (nach nur 15' Konditionierung!), das lasse ich in Zukunft lieber sein. Ich habe üblicherweise mit dem doppelten Oskar keine Läuterprobleme, also ein Arbeitsschritt weniger.
Achim