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Etylacetat - massiv in Hefestarter

Verfasst: Montag 21. Oktober 2019, 16:59
von ssegelhorst
Hallo zusammen,
seit gestern rührt eine in NaCl konservierte Wyeast 1318 auf dem Magnetrührer (10ml + 40ml Starter). Eben erste Kontrolle: ich kann nur Etylacetat riechen - und das mächtig! :crying
Wegkippen muss ich ihn auf jeden Fall, aber ich würde gerne wissen, woran es gelegen haben könnte. Sauber gearbeitet habe ich meiner Meinung nach, dennoch klingt es sehr nach einer Infektion, oder?

Re: Etylacetat - massiv in Hefestarter

Verfasst: Montag 21. Oktober 2019, 18:23
von ssegelhorst
beryll hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 18:08 Hi Sebastian,

das wird ein Fischen im Trüben, Du musst einfach den kompletten Prozess bei Dir durchleuchten.
Beispiel: ich hab schon zig Starter angesetzt, von Agar, mit Kryoperlen, aus NaCl, Schrägagar mit Mineralöl, es ging immer gut... bis auf das eine Mal, als der komplette Starter nach der 3. Stufe plötzlich nach Pattex stank ohne Ende :Angry

Ich hab damals eingefrorene Würze benutzt, die gleiche Charge wie bei Stufe 1 und 2, trotzdem war dort offensichtlich bei der letzten Portion was nicht in Ordnung. Meine Lösung seitdem: ich nutze nur noch DME oder frische Würze nach dem MMuM Rezept von Bernd.

Wie bist Du vorgegangen?

VG Peter
Moin Peter,

Ich fange mal vorne an: aus der eingelagerten Hefe in NaCl 10ml entnommen und in der Spritze ca. 2 Stunden auf Raumtemperatur erwärmen lassen. Paralell aus DME eine Starterwürze gekocht (10g/100ml). 40ml von der Würze zusammen mit den 10ml aus der Spritze in einen kleinen Erlenmeyerkolben und ab auf den Magnetrührer. Was mir im Nachhinein noch einfiel... Aufgrund der kleinen Menge war das eher ein riesiges Gepnasche als ein Strudel im Kolben... Ist der Starter vielleicht auch einfach massiv oxidiert? Sollte ich bei der niedrigen Propagationsstufe überhaupt schon den Rührer benutzen?

Re: Etylacetat - massiv in Hefestarter

Verfasst: Montag 21. Oktober 2019, 18:43
von ssegelhorst
Das mache ich gerade. Dieses Mal nehme ich auch einfach etwas mehr Starterwürze, in der Hoffnung das genügend Zellen da sind und es dann mit dem Magnetrührer besser funktioniert. Da findet man ja doch sehr unterschiedliche Angaben, zur ersten Propagationsstufe. Deine Zentrifugierröhrchen muss ich mir aber doch mal genauer ansehen. Vielen Dank schon mal!

Re: Etylacetat - massiv in Hefestarter

Verfasst: Montag 21. Oktober 2019, 19:22
von bierhistoriker.org
Hallo zusammen,

Ethylacetat hat zwei mögliche Ursachen:
1.) Entsteht bei der Fettsäure-Synthese und tritt durch die Zellwand der Hefezelle aus (geringere Konzentrationen).
2.) Bakterielle Verunreinigung ( essigbildende Acetobacter - höhere Konzentration)

cheers

Jürgen

PS: Dank an Randy Mosher :thumbsup

Re: Etylacetat - massiv in Hefestarter

Verfasst: Montag 21. Oktober 2019, 21:57
von Citrist
bierhistoriker.org hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 19:22 (...)
2.) Bakterielle Verunreinigung ( essigbildende Acetobacter - höhere Konzentration)
(...)
Ebent, Acetobacter und andere. Malzstaub, oder was auch immer, jedenfalls ist das Sauerstoff abhängig. Beim Starter genau DIE richtigen Voraussetzungen.
Pech gehabt.

Re: Etylacetat - massiv in Hefestarter

Verfasst: Dienstag 22. Oktober 2019, 20:30
von ssegelhorst
beryll hat geschrieben: Montag 21. Oktober 2019, 18:36 ...
Ob es das nun allerdings war, kann ich Dir nicht sagen. Zieh am Besten nochmals einen Starter aus dem Ecoflac und schau, ob das wieder passiert. Entweder ist dann die Hefe im NaCl schon mit einem Schaden versehen oder vielleicht macht Dein DME Zicken. :Grübel

VG Peter
Leider das gleiche Ergebnis, auch im zweiten Versuch. Es ist so tatsächlich bereits eine Verunreinigung beim Einlagern passiert. Schade, aber wieder etwas dazugelernt.