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Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Samstag 28. Dezember 2019, 00:05
von OS-Schlingel
Hallo zusammen,
durch Zufall haben wir eine Wildhefeinfektion, die sich vermutlich auf Mirabellen befand.
Durch das Mikroskop habe ich Zellen wie Brett/ Lacto erkannt. Durch die erst gallertartige
Konsistenz des Früchtesuds und sehr fruchtigen Aromen, tippe ich auf Pediococuss.
Kann man über einen Abstrich auf einen Nährboden eine "Reinzucht" herausarbeiten und
in Cryoperlen einlagern, bei -20°C und auch wiederbeleben?

Freue mich auf Eure Rückmeldung.

Gruß Stephen

Re: Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Samstag 28. Dezember 2019, 00:25
von DerDerDasBierBraut
Wenn du die Bestie schon isoliert hast, dann lagere sie anfangs zur Sicherheit mehrgleisig ein. Kryoperlen, Schrägagar und NaCl.
Nach einigen Monaten kannst du testen welche Arten der Konservierung die Biester mögen und welche nicht, und die mehrgleisige Einlagerung entsprechend reduzieren.

Lactobacillus und Brettanomyces sehen unter dem Mikroskop ähnlich aus, sind aber unterschiedlich groß.
Die Zellen von Brett ist wesentlich größer. Etwa so lang wie normale Saccharomyces.
Lactobacillus und Pediococcus sind 6-10 mal kleiner.

PS: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe lagert Bierwisch seine Biester in Gläsern mit Bier und Polenta, damit die Kleinen was zum Knabbern haben.

Re: Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Samstag 28. Dezember 2019, 02:17
von §11
die meisten Lactobacilus sind Stäbchen, während Pediococcus (wie der Namen schon sagt) kugelförmig sind.

Re: Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Samstag 28. Dezember 2019, 02:47
von DerDerDasBierBraut
Unter unseren Hobbymikroskopen erkennt man die verbundenen Kugeln (a) der Pediokokken jedoch manchmal nur als "Stäbchen"?
https://hiveminer.com/Tags/pediococcus/Timeline

Re: Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Samstag 28. Dezember 2019, 13:18
von OS-Schlingel
Hallo Ihr Zwei,
ich habe ein Mikroskop mit 2000 facher Vergrößerung und kann deutliche Unterschiede erkennen.
Deutlich sind obergärige Hefeweizenzellen zu erkennen. Ebenso einzelne runde Zellen in großer Zahl.
Dann habe ich erst gedacht, ich hätte Luftblasen auf dem Trägerglas... nach weiterer Vergrößerung waren es "Nester" von Stäbchen .....
Mittlerweile glaube ich aber, es wird ein ziemlicher Cocktail sein.
Das Bier schmeckt lecker mit einer fruchtigen "Nase" die ich noch niemals anders gefunden habe.

Gruß Stephen

P.S. Leider konnte ich die Kamera noch nicht aktivieren, sonst gäbe es ein Foto.

Re: Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Samstag 28. Dezember 2019, 21:59
von Citrist
2000fach- ernsthaft? Ich nehme mal an mit Ölimmersion?
Bilder bitte!
Ach ja: schon mal versucht zu färben?

Re: Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Montag 6. Januar 2020, 22:05
von Citrist
Wie sieht's aus mit Bildern?

Re: Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2020, 19:43
von flying
Die dominanten Hefen auf Früchten und Weintrauben sind Apiculatushefen, häufig anamorph Hanseniaspora Uvarum. So um die 95% hab ich mal gelesen. Die restlichen 5% der Besiedelung teilen sich dann die anderes Gesellen wie Torulaspora, S. Cerevisia, Brett., Kokken, Stäbchen und noch vieles mehr...

H. Uvarum gärt sehr gut, macht aber auch Essigsäure und Essigsäureester (Uhu- Ton).

Re: Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Freitag 17. Januar 2020, 21:03
von OS-Schlingel
Hallo zusammen,
Hab mal einen Versuch gestartet, unsere Kleinen auf Bildern festzuhalten.
20200117_124056.jpg
2000 fache Vergrößerung lässt sich schlecht fotografieren. Die Ringe sind Nester mit Stäbchen. Mit den Augen gut zu erkennen. Mit Kamera ...naja.
20200117_125410.jpg
1000 fach ist einfacher Hefe oder Pediocucuss? Zoom über Handy Cam
20200117_124651.jpg
.
Ebenfalls 1000 fach ohne Handy Zoom

Die Aufnahmen habe ich mit einem Handyadapter und Samsung gemacht.

Gruß Stephen

Vielleicht erkennt ja jemand unsere Kleinen.... soll heißen, das ich den Typ nicht bestimmen kann.

Re: Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Samstag 18. Januar 2020, 08:32
von DerDerDasBierBraut
OS-Schlingel hat geschrieben: Freitag 17. Januar 2020, 21:03 1000 fach ist einfacher Hefe oder Pediocucuss? Zoom über Handy Cam
Sieht wie Hefe aus. Auch von der Größe her, bei der man sich auf einem Fotoausschnitt allerdings auch verschätzen kann :-)

Verdünne die Probe mal 1:100. Dann wird es eindeutiger. Pedios kleben aneinander wie Kugelmagneten.
http://old.vscht.cz/obsah/fakulty/fpbt/ ... thmuc5.jpg

Re: Wie konserviert man Wildhefe??

Verfasst: Samstag 18. Januar 2020, 10:21
von OS-Schlingel
Hallo Jens,
Hab die Probe aus der Decke erst mal konserviert.
Will versuchen, die dann wieder zu beleben.

Dann kann ich das nochmal probieren.

Danke für die Tipps.

Gruß Stephen