Neuer HENDI-Pimp mit PID-Regelung
Verfasst: Freitag 17. Januar 2020, 19:07
Geschätztes Forum!
Nachdem ich hier schon ein paar Jahre mitlese und einige Anfängerfragen gestellt habe, kann ich jetzt auch erstmals etwas Sinnvolles vorzeigen. Ich war mit den gängigen Methoden zur Automatisierung der analogen Hendi-Platte (3,5KW) unzufrieden und möchte euch meinen eigenen Umbau vorstellen:
Der Drehpoti wird ausgebaut und durch einen 4-poligen Würfelstecker/ Buchse ersetzt (Bild1). Wenn man das Kabel des Poti nicht abknipsen will (Garantieverlust), kann man ein Molex-Kabel verwenden (Bild2). Den Molex-Stecker muss man ein Bisschen mit der Nagelfeile bearbeiten, sonst passt er nicht auf das chinesische System. Der Würfelstecker/ Buchse wird nach Schaltplan (Bild3) verdrahtet. Die Funktion des Poti wird von einem kleinen Relais und einem Trennverstärker im Schaltschrank übernommen (Bild4). Der Ausgang des TV muss durch die Software der Brausteuerung auf 0-5V Steuerspannung begrenzt werden. Achtung! –Die Steuerspannung ist umgekehrt proportional zur Leistung der Platte. D.h. 0V=3500W; 5V=500W (Mindestleistung). Die optimalen Regelparameter habe ich mit einem selbsttunenden Temperaturregler ermittelt. Sie lauten:
• Gain: 81,31684 (P-Anteil)
• TI: 451,1982s (I-Anteil)
• TD: 112,7995 (D-Anteil)
• TM_Lag: 5,0s (Verzögerung D-Anteil)
• PFAC_SP: 0,8 (Reduzierung P-Anteil bei Sollwertsprüngen)
• CON_ZONE: 2,0 (Regelzone, händisch nachoptimiert)
Die Parameter können bei anderen Töpfen und Füllmengen leicht abweichen. Wenn der verwendete Regler die Parameter „PFAC_SP“ und „CON_ZONE“ nicht kennt, sollte man den Regler bis 2-3°C unterhalb der Solltemperatur im Nachführmodus mit 100% Stellwert fahren und dann auf Regelbetrieb umschalten. Die Temperatur schwankt um maximal 0,1°C (Bild5). Die Platte schalte ich bei 3% Stellgröße ab und bei 5% Stellgröße wieder ein, damit es bei Regelschwankungen nicht zu oft zum An-, bzw. Ausschalten der Platte kommen kann.
Hier einmal die Vorteile meines Umbaus auf einen Blick:
• Es werden nur 5V Spannung statt 16A Strom geschaltet
• Der Lauf des Lüfters ist jederzeit gewährleistet
• Stufenlose PID-Regelung möglich
• Kein Bohren, kein Durchkratzen von Leiterbahnen und kein Einlöten nötig
• Umbau ist komplett reversibel (kein Garantieverlust)
• Wer die Platte ohne Brausteuerung nutzen will, kann den Poti an einen zweiten Würfelstecker montieren und statt der Brausteuerung den Poti aufstecken.
Ich habe bereits 2 Platten nach diesem Konzept umgebaut und beide laufen seit Jahren einwandfrei. Trotzdem übernehme ich für Nachbauten keine Garantie.
Prost! – Robster
Bild1: Bild2: Bild3: Bild4: Bild5:
Grün: Istwert; Blau: Sollwert; Orange: Stellwert
Nachdem ich hier schon ein paar Jahre mitlese und einige Anfängerfragen gestellt habe, kann ich jetzt auch erstmals etwas Sinnvolles vorzeigen. Ich war mit den gängigen Methoden zur Automatisierung der analogen Hendi-Platte (3,5KW) unzufrieden und möchte euch meinen eigenen Umbau vorstellen:
Der Drehpoti wird ausgebaut und durch einen 4-poligen Würfelstecker/ Buchse ersetzt (Bild1). Wenn man das Kabel des Poti nicht abknipsen will (Garantieverlust), kann man ein Molex-Kabel verwenden (Bild2). Den Molex-Stecker muss man ein Bisschen mit der Nagelfeile bearbeiten, sonst passt er nicht auf das chinesische System. Der Würfelstecker/ Buchse wird nach Schaltplan (Bild3) verdrahtet. Die Funktion des Poti wird von einem kleinen Relais und einem Trennverstärker im Schaltschrank übernommen (Bild4). Der Ausgang des TV muss durch die Software der Brausteuerung auf 0-5V Steuerspannung begrenzt werden. Achtung! –Die Steuerspannung ist umgekehrt proportional zur Leistung der Platte. D.h. 0V=3500W; 5V=500W (Mindestleistung). Die optimalen Regelparameter habe ich mit einem selbsttunenden Temperaturregler ermittelt. Sie lauten:
• Gain: 81,31684 (P-Anteil)
• TI: 451,1982s (I-Anteil)
• TD: 112,7995 (D-Anteil)
• TM_Lag: 5,0s (Verzögerung D-Anteil)
• PFAC_SP: 0,8 (Reduzierung P-Anteil bei Sollwertsprüngen)
• CON_ZONE: 2,0 (Regelzone, händisch nachoptimiert)
Die Parameter können bei anderen Töpfen und Füllmengen leicht abweichen. Wenn der verwendete Regler die Parameter „PFAC_SP“ und „CON_ZONE“ nicht kennt, sollte man den Regler bis 2-3°C unterhalb der Solltemperatur im Nachführmodus mit 100% Stellwert fahren und dann auf Regelbetrieb umschalten. Die Temperatur schwankt um maximal 0,1°C (Bild5). Die Platte schalte ich bei 3% Stellgröße ab und bei 5% Stellgröße wieder ein, damit es bei Regelschwankungen nicht zu oft zum An-, bzw. Ausschalten der Platte kommen kann.
Hier einmal die Vorteile meines Umbaus auf einen Blick:
• Es werden nur 5V Spannung statt 16A Strom geschaltet
• Der Lauf des Lüfters ist jederzeit gewährleistet
• Stufenlose PID-Regelung möglich
• Kein Bohren, kein Durchkratzen von Leiterbahnen und kein Einlöten nötig
• Umbau ist komplett reversibel (kein Garantieverlust)
• Wer die Platte ohne Brausteuerung nutzen will, kann den Poti an einen zweiten Würfelstecker montieren und statt der Brausteuerung den Poti aufstecken.
Ich habe bereits 2 Platten nach diesem Konzept umgebaut und beide laufen seit Jahren einwandfrei. Trotzdem übernehme ich für Nachbauten keine Garantie.
Prost! – Robster
Bild1: Bild2: Bild3: Bild4: Bild5:
Grün: Istwert; Blau: Sollwert; Orange: Stellwert