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Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Sonntag 19. Januar 2020, 13:56
von recycler
Hallo,
ich habe gestern eine Hefelieferung (verschiedene Trockenhefen obergärig sowie eine Cidrehefe) direkt vom Herstellershop erhalten.
Eine Hefesorte (U.S. West Coast) 'rieselt' nicht wie gewohnt im Päckchen, sondern hat eine pastöse Sruktur. Ich habe den Hersteller angeschrieben, der sich auch sogleich gemeldet hat und geantwortet, dass diese Chargennr. o.k. ist und diese Hefe anders hergestellt wird.
Ich kannte bisher Trockenhefe immer nur trocken, kleinkörnig und fein rieselnd. Gibt es bei Trockenhefen Strukturunterschiede?
Viele Grüße
recycler (Michael)
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Sonntag 19. Januar 2020, 16:43
von Pivnice
recycler hat geschrieben: ↑Sonntag 19. Januar 2020, 13:56
direkt vom Herstellershop erhalten.
Eine Hefesorte (U.S. West Coast) 'rieselt' nicht wie gewohnt
Welcher Herstellershop ? Gozdawa ?
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Sonntag 19. Januar 2020, 17:29
von recycler
Genau.
Ciao
recycler
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Sonntag 19. Januar 2020, 17:38
von Pivnice
Du könntest den Titel des Posts umändern oder stattdessen im Gozdawa Hefethread posten
Gozdawa U.S. West Coast - Herstellung geändert
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... st#p271744
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Sonntag 19. Januar 2020, 17:48
von recycler
Hallo,
den Gozdawa-Tread kenne ich. Mich interessiert eigentlich nur, ob es generell (auch bei anderen Trockenhefeherstellern) Unterschiede in der Struktur der Hefe gibt (hatte bisher noch keine Hefe verwendet, die nicht trocken und rieselfähig war).
Ciao
recycler
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Sonntag 19. Januar 2020, 20:16
von Pivnice
recycler hat geschrieben: ↑Sonntag 19. Januar 2020, 17:48
noch keine Hefe verwendet, die nicht trocken und rieselfähig war
Ich kenne nur Trockenhefen in der Form kleiner trockener Würstchen
Broschüre von Fermentis
https://drive.google.com/drive/folders/ ... 5pgnL5q-o8
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Montag 20. Januar 2020, 12:57
von Commander8x
recycler hat geschrieben: ↑Sonntag 19. Januar 2020, 13:56 Gibt es bei Trockenhefen Strukturunterschiede?
Soweit ich weiß, werden die Trockenhefen durch Sprühtrocknung hergestellt (Versprühen der Kultur in einen Behälter mit Unterdruck). Könnte sein, dass dieser Stamm die vollständige Trocknung nicht mag, deshalb hat der Hersteller mglw. eine Paste daraus gemacht.
Entscheidend ist, wieviel lebende Zellen aus der Trockensubstanz wieder zum Leben erwachen, manche überleben vielleicht den osmolaren Schock nicht, d.h. die starke Zunahme der Salzkonzentration durch das Wegtrocknen des Wassers.
Gruß Matthias
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Montag 20. Januar 2020, 15:30
von flying
Wenn es pastös ist, kann es keine Trockenhefe sein. Der Wassergehalt ist zu hoch. Falls es kein Wasser ist und die getrocknete Hefe möglicherweise in Glycerin oder Propylenglykol suspendiert ist, sollte das eindeutig gekennzeichnet sein..?
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Montag 20. Januar 2020, 16:42
von DerDerDasBierBraut
Alternativ gibt es noch Presshefe, die durch Zentrifugieren aufkonzentriet und anschließend gepresst wird.
Oder einfach ein mit Warmluft getrockneter "Hefeschlorz", wie bei Kveik?
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Dienstag 21. Januar 2020, 07:49
von Commander8x
flying hat geschrieben: ↑Montag 20. Januar 2020, 15:30
Wenn es pastös ist, kann es keine Trockenhefe sein. Der Wassergehalt ist zu hoch. Falls es kein Wasser ist und die getrocknete Hefe möglicherweise in Glycerin oder Propylenglykol suspendiert ist, sollte das eindeutig gekennzeichnet sein..?
Ja, sollte man denken. Aber Hefe ist ein Lebensmittel-Zusatzstoff, und ob sich alle Hersteller dieser (v.a. ausländische) an die Kennzeichnungspflicht halten, ist fraglich.
War denn eine Lagertemperatur angegeben, sagen wir mal 4°C?
Langsam trocknen bei erhöhter Temperatur halte ich für unwahrscheinlich (Autolysegefahr).
Gruß Matthias
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Dienstag 21. Januar 2020, 08:08
von Barney Gumble
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Dienstag 21. Januar 2020, 08:32
von DerDerDasBierBraut
Ein hochauflösendes Foto von der Hefe mit der pastösen Struktur wäre toll gewesen. Dann wäre der Radius bei den Spekulationen deutlich kleiner.
Das Trocknen von Bierhefen an der Frischluft oder in Warmluft machen die Skandinavier und Weißrussen seit hunderten von Jahren Matthias. Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass Gzodawa die "U.S. West Coast" trocknet wie eine Kveik, aber kann man es ohne nähere Informationen pauschal ausschließen?
Für mich ist "Presshefe" die wahrscheinlichste Option.
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Dienstag 21. Januar 2020, 09:12
von recycler
Danke für die Antworten. Die Hefepäckchen sind noch verschlossen, werde Bilder beim Einsatz vor dem Dehydrieren machen.
Viele Grüße
Michael (recycler)
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Dienstag 21. Januar 2020, 09:39
von DerDerDasBierBraut
Rein interessehalber: Was für ein MHD ist auf der Packung angegeben? Vergleichbar mit Trockenhefen?
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Dienstag 21. Januar 2020, 09:54
von recycler
MDH ist 12/2021 und die Hefe wird als Trockenhefe verkauft. Da ich verunsichert bin, hatte ich beim Hersteller und hier wegen der Struktur nachgefragt.
Ciao
recycler
Re: Trockenhefe - Struktur ?
Verfasst: Dienstag 21. Januar 2020, 13:17
von Commander8x
Klassischer Vertipper. Glycerin wollte ich schreiben....
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Januar 2020, 08:32
Das Trocknen von Bierhefen an der Frischluft oder in Warmluft machen die Skandinavier und Weißrussen seit hunderten von Jahren.
Wußte ich nicht. Mein Horizont reicht nur vom Labor bis zu einer untergärigen Mimose.
Vielleicht haben diese Hefen robuste Zellwände. Bei behutsamem Vorgehen kann das sicher funktionieren.
Matthias