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Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 10:24
von Tonkrug
Hallo liebe Osterbraugemeinde,
folgendes Problem :
Ich habe am Donnerstag und Freitag jeweils ein 20l Pils gebraut.
Rezeptur von Maische Malz und mehr "Rheder Perle" schon öfters gebraut und immer sehr lecker.
Da meine Braustube getrennt von meinen Wohnort liegt habe ich erst heute nach dem Rechten gesehen.
Bei beiden Bieren (nach drei Tagen) ist die Hefe nicht angekommen (füssighefe W 34/70 ) sie hat auch nicht überweisst sondern die Würze ist oben
noch ganz "klar".warscheinlich war die Hefe zu alt und mein Starter schlecht gemacht aber das kann ich leider nicht mehr ändern
Im gärspund ist eine mini minimale Gärtätigkeit zuerkennen _nach Minuten eine kleine Blase_
Mir geht es jetzt nicht um Fehlersuche sondern die frage Ist noch was zu retten gleich entsorgen
oder haben sich mittlerweile soviele fehlaromen gebildet das ich eh nicht mehr glücklich werde
Die Würze liegt bei 9°c
Hefe zum neu anstellen Frühestens mitte der Woche vorher bekomme ich keine bei
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 10:26
von Tonkrug
Wer hat einen tip
Österliche Grüsse
Tonkrug
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 10:37
von Spittyman
Also ich habe letztens mein erstes Untergäriges gebraut, ebenfalls die 34/70, und aus Gewohnheit nach obergärigen Maßstäben gepitched

. Es hat bestimmt 1 1/2 Wochen gedauert, bis das was passiert ist! Ich habs eisern durchgezogen. Dann nach der genannten Zeit fing die Aktivität sichtlich an. Gegen Ende hat es richtig übel geschwefelt, was sich dann jedoch wieder gegeben hat. Insgesamt war das Bier jedoch wirklich lecker. Ich konnte einen direkten Vergleich zum selben Sud, vergoren mit einer Altbier-Hefe, ziehen und konnte keine störenden Aromen feststellen.
Ich würde eingach noch mal warten. Im Zweifel hast di dazugelernt!
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 10:41
von Silbereule
Hi Tonkrug, ich für meinen Teil würde es probieren. Solange sich nicht schon sichtbar jemand anders an der Würze vergeht würde ich jetzt lieber nochmal paar Euro investieren, mit der Chance doch alles gerettet zu haben. Ich hatte kürzlich eine Nottingham Ale von der Malzwerkstatt, die war leider mausetot, hab dann nach ca. 60 Stunden die Notfallhefe (Notty von Gozdawa) reingekippt. Nach weiteren 12 Stunden war gute Gärtätigkeit. Waren jetzt nur 3 Tage, bei dir ist noch etwas länger, aber das sollte auch gehen.
LG Steffen
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 10:47
von Braufex
Tonkrug hat geschrieben: Montag 13. April 2020, 10:26
Wer hat einen tip
Österliche Grüsse
Tonkrug
Gib doch Deinen ungefähren Wohnort bekannt, vielleicht hat ja jemand in Deiner Nähe eine Hefe für Dich, die Du heute noch abholen kannst.
Kann man sich ja aus 2m zuwerfen
Gruß Erwin
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 11:03
von ggansde
Moin,
bei der 34/70 habe ich auch schon mal 72 h gewartet bevor man Gäraktivitäten sehen konnte. Das muss aber nicht heißen, dass da nicht schon längst etwas passiert ist. Die Würze sättigt sich jetzt mit CO2. Da passt bei 9 °C schon einiges rein. Sobald das CO2 nicht mehr gelöst (chmeisch/physikalisch) werden kann ensteht Schaum und es blubbert im Gärspund (wenn alles dicht ist).
Wieviel Hefe hast Du verwendet?
VG, Markus
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 11:21
von tinoquell
Hallo,
siehe
hier - ich hatte das gleiche Problem.
Habe dann nach 4 Tagen Brauereihefe nachgeschoben und alles ist gut geworden.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen würde ich darauf vertrauen, dass die Würze nicht so schnell verdirbt und durchaus auch nach 5-6 Tagen noch nachimpfen.
Viel Erfolg!
Tino
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 12:01
von Ruthard
Hatte ich auch mal - eigentlich war das nur ein Versuchssud mit uraltem Malz, mit dem ich ein neu gebautes Rührwerk testen wollte. Das hat sehr gut geklappt und die Würze hat so lecker gerochen, dass ich es nicht übers Herze gebracht hatte, sie wegzuschütten. Im Kühlschrank hatte ich noch ein Glas vergessene 34/70 Erntehefe, die ich mutig drangekippt habe. Nach eine ganzen Woche hat sich aber nichts gezeigt. Weil sowieso alles verloren war, habe ich den Sud dann bei 23° ins Büro gestellt. Nach weiteren drei Tagen fing es an zu überweißeln, danach habe ich schulbuchmäßig weiter gemacht. Im Keller fing es dann barbarisch an zu schwefeln, dass man tagelang nicht dran konnte. Das hat sich aber wieder gelegt und schlussendlich ist es einer meiner besten Biere geworden.
Natürlich nicht reproduzierbar und in jeder Hinsicht einmalig. Angesetzt wurde der Sud am Rosenmontag 2013, das war der Tag, an dem der bayerische Papst seinen Rücktritt erklärt hatte, deswegen habe ich das Bier "Benedictus Servus" genannt. Die letzte Flasche wurde 1 1/2 Jahre später geköpft und war immer noch gut.
Was ich damit sagen will: nie zu früh aufgeben. Solange sich keine offensichtlichen Fehler ergeben wie Kahmhaut oder Schimmel, einfach weiter machen. Auch Geruch nach faulen Eiern ist kein Grund, den Sud wegzuschütten. Es wird vielleicht nicht das Bier, das man haben wollte, aber es muss kein schlechtes sein. Verwerfen kann man immer noch, aber wenn es erst mal weg ist, ist es weg.
Cheers, Ruthard
P.S.: wer Lust bekommen hat, das nachzubrauen -
http://brew24.com/ Sud #1301
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 12:19
von Tonkrug
Danke für euere "beruhigen" Worte
Zur Info : hatte mit 200ml flüssighefe 34/70 von Braupartner angestellt,
Bekomme wenn alles klappt morgen hefe oder hat jemand aus dem raum Karlsruhe was übrig?
Danke und noch schönen Feiertag
Tonkrug
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 12:37
von ggansde
Heißt 100 ml auf 20 L oder jeweils 200 ml 20 L?
VG, Markus
Edit: Laut Heferechner hättest Du 360 Mrd. Zellen auf 20 L benötigt, also eher 2 Ampullen pro Sud.
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 14:50
von Tonkrug
Pro Sud waren es 200ml war das zuwenig?
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 15:13
von ggansde
Grenzwertig. Drei, aufgeteilt auf die zwei Sude wären besser gewesen. Sollte aber noch klappen. Wie gesagt, es wird schon im Gang sein, nur sieht man es noch nicht.
VG, Markus
Re: Hefe kommt nicht an Noch was zu retten?
Verfasst: Montag 13. April 2020, 16:12
von Unbewegter Beweger
Hallo Tonkrug,
hast du eigentlich mal den Restextrakt gemessen, oder hast du nur das Blubbern beobachtet. Wieviel sich bei der Gärung getan hat, kann man eigentlich nur durch messen beurteilen.
Liebe Grüße, Sven