Seite 1 von 1
Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 19:49
von Westvleteren
Ich habe am 15.2. meinen Weizenbock abgefüllt, nachdem sich drei Tage der gemessene Restextrakt nicht mehr geändert hat (Stammwürze 17.5%, Restextrakt 5.5%).
Für die Nachgärung habe ich für den gewünschten CO2-Gehalt von 6,5g/l (Nachgärtemperatur 20°C) insgesamt 181,5g Traubenzucker verwendet (11g/l bei einer Gesamtmenge von 16,5l) - alles per fabier.de berechnet.
Bereits drei Tage nach Flaschenabfüllung (d.h. am 18.2.) zeigte mir mein neues Mattmill-Manometer die gewünschten 3 bar bzw. 6,5g/l (bei 20°C). Schön, das ging fast noch schneller als die Hauptgärung, dachte ich mir.
Allerdings erhöht sich seitdem der Druck immer weiter, wenn auch langsamer: Am 23.2. waren es 3,4 bar, heute am 26.2. habe ich 3,9 bar gemessen, das wären schon über 8g CO2/l! So langsam bekomme ich Angst vor Flaschenbomben.
Würdet Ihr jetzt entlüften? Ich habe ein wenig Angst, dass ich die Druckminderung schlecht kontrollieren kann und dann manche Flaschen eventuell unterkarbonisiert sind.
V.a. frage ich mich wo der Fehler liegt (Manometer? Hauptgärung war doch noch nicht zu Ende?) bzw. wie ich das nächste Mal die "Wunschkarbonisierung" besser treffen kann. Gibt es bei Euch auch häufiger solche starken Abweichung zwischen Manometerwert und der zuvor berechneten Zielkarbonisierung?
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 19:53
von hoepfli
11,5g/l ?
Hast du eventuell da was mit der Literangabe und den Flaschen a 0,5 l durcheinander gebracht?
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 20:01
von Westvleteren
Hallo hoepfli,
also bei folgenden Angaben in fabier:
Gär- und Jungbiertemperatur: 20°C
Gewünschter CO2-Gehalt (g/Liter): 6,5g/l
und Traubenzucker bekomme ich 11g/Liter heraus.
Den Traubenzucker habe ich in 300ml Wasser gelöst/gekocht und auf Jungbiertemperatur abgekühlt. Danach habe ich direkt auf die Traubenzuckerlösung umgeschlaucht, vorsichtig umgerührt und danach abgefüllt. Alles ok?
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 20:02
von Brauturm
so wie du das schilderst denke ich das du nicht endvergoren hast.(69%).Ich würde entlüften ,also vorsichtig den Kronkorken leicht anheben, einmalig,das Bier wird schon nicht schal werden !
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 20:03
von Hieronymus
Dein Restextrakt ist mit 5,5 °P eindeutig zu hoch. Selbst bei 17,5 °P StW müsste man am Ende tiefer kommen.
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 20:15
von Westvleteren
Mir kam mein Restextrakt auch ein wenig hoch vor, aber über drei Tage hat sich nichts mehr an den Refraktometer bzw. Spindelwerten geändert. Als Hefe hatte ich übrigens die Wyeast 3068.
Also würdet Ihr am ehesten vermuten, dass die Hauptgärung eingeschlafen war bzw. noch nicht vollständig war? Soetwas ist nur immer schierig zu beurteilen und am häufigsten liest man von der "drei Tage Regel".
Immerhin schmeckt der Weizenbock wirklich wundervoll und noch nicht überkarbonisiert (was auch daran liegen könnte, dass sich das CO2 noch nicht richtig im Bier lösen konnte, da es noch zu warm steht bzw. noch nicht in der kälteren Reifung ist).
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 20:17
von hoepfli
Den Traubenzucker habe ich in 300ml Wasser gelöst/gekocht und auf Jungbiertemperatur abgekühlt. Danach habe ich direkt auf die Traubenzuckerlösung umgeschlaucht, vorsichtig umgerührt und danach abgefüllt. Alles ok?
Dieses Verfahren ist eigentlich die übliche Variante hier im Forum. Es kommt aber auf die ordentliche Vermischung an und diese ist bei einer hochviskosen Zuckerlösung nicht sofort gegeben. Somit kann es passieren, dass du in den Flaschen unterschiedliche Zuckermengen bekommst und dadurch eine unterschiedliche Carbonisierung. Kannst du andere Flaschen testen?
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 20:25
von Westvleteren
hoepfli hat geschrieben:Den Traubenzucker habe ich in 300ml Wasser gelöst/gekocht und auf Jungbiertemperatur abgekühlt. Danach habe ich direkt auf die Traubenzuckerlösung umgeschlaucht, vorsichtig umgerührt und danach abgefüllt. Alles ok?
Dieses Verfahren ist eigentlich die übliche Variante hier im Forum. Es kommt aber auf die ordentliche Vermischung an und diese ist bei einer hochviskosen Zuckerlösung nicht sofort gegeben. Somit kann es passieren, dass du in den Flaschen unterschiedliche Zuckermengen bekommst und dadurch eine unterschiedliche Carbonisierung. Kannst du andere Flaschen testen?
Bei den drei Weizenbock-Flaschen, die ich in den letzten Tagen bisher getestet habe, war die Karbonisierung im Grunde ziemlich ähnlich und ich empfand es -trotz des hohen Druckes- nicht als überkarbonisiert. Bei ersten Sud (natürlich Klosterbier) habe ich alles genauso gemacht und ich konnte nach der Reifung keine Unterschiede der Flaschen bezügl. Karbonisierung erkennen.
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 20:31
von Westvleteren
Ich habe gerade noch mal in meinem Sudprotokoll nachgelesen: Die 5,5°P waren mit der Spindel im Gäreimer gemessen, d.h. wahrscheinlich trotz vorherigem Drehen noch etwas fehlerbehaftet. Ich hatte danach etwas abgeschöpft, durch einen Kaffeefilter gezogen und bin dann auf 5,0°P gekommen, d.h. ca. 6,5-7% Alkohol (je nach Rechner), was ich für einen Weizenbock ziemlich passend fand.
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 20:48
von cyme
Westvleteren hat geschrieben:Mir kam mein Restextrakt auch ein wenig hoch vor, aber über drei Tage hat sich nichts mehr an den Refraktometer bzw. Spindelwerten geändert. Als Hefe hatte ich übrigens die Wyeast 3068.
Also würdet Ihr am ehesten vermuten, dass die Hauptgärung eingeschlafen war bzw. noch nicht vollständig war? Soetwas ist nur immer schierig zu beurteilen und am häufigsten liest man von der "drei Tage Regel".
Das ist ein Grund, warum auch bei OG eine Schnellgärprobe hilfreich sein kann. Wichtig ist hier allerdings, dass man nicht einfach nur 200ml der angestellten Würze beiseite stellt, sondern man der Probe eine wirklich große Hefemenge gibt.
Tröster beschreibt das ganz gut.
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 20:57
von Ruthard
4 bar müssen noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, kein Grund zur Panik:
Das war auch die 3068
Cheers, Ruthard
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 21:06
von Westvleteren
Tja, wenn das so weitergeht bin ich in ein paar Tagen sicher auch bei 4 bar angekommen. Waren Deine 4 bar so geplant? Da dies erst mein zweiter Sud ist habe ich noch keine Erfahrung, wie genau man für gewöhnlich die gewünschte Zielkarbonisierung trifft.
Momentan passt die Karbonisierung ja bei den von mir getesteten Flaschen. Ich frage mich nur, wie stark sich das während der kälteren Reifung ändert. Wird die "gefühlte" Karbonisierung dann höher sein, weil sich das CO2 besser im Bier löst bzw. ist stammt ein Großteil des Drucks momentan von der Lust oben in der Flasche?
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 21:35
von Neubierig
Hmmm, ich erinnere mich jetzt an
diesem Thread, wo ich für einen Manometer mit weitere Druckspanne plädierte. Fast Niemand konnte den Bedarf für so was sehen, auch der Hersteller nicht.
Westvleteren kommt leider zur Grenze sienes Geräts.
Cheers,
Keith :-) (wer ein Mano bis 6 Bar hat, wie Ruthard, und hat diese extra Bereich auch genutzt)
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 21:39
von cyme
Westvleteren hat geschrieben:Tja, wenn das so weitergeht bin ich in ein paar Tagen sicher auch bei 4 bar angekommen. Waren Deine 4 bar so geplant? Da dies erst mein zweiter Sud ist habe ich noch keine Erfahrung, wie genau man für gewöhnlich die gewünschte Zielkarbonisierung trifft.
Wenn du richtig misst und rechnest, wird das immer eine Punktlandung. Wieviel CO2 aus einem g Zucker entsteht ist eine fixe Größe, und abgesehen vom unwahrscheinlichen Fall, dass die Hefe stirbt (zu hohe Temperatur, zu hoher Alkoholgehalt), werden die Flaschen über kurz oder lang diese Menge CO2 enthalten.
Allerdings geht das ganze nur, wenn dein Sud vor'm abfüllen vollständig ausgegoren ist. Wer früher abfüllt, spielt Lotto.
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 21:47
von uli74
Um Überkarbonisierung zu vermeiden empfieht es sich, wenn die Gärung zu stocken beginnt vorsichtig umzurühren und das Gärfass einfach wärmer zu stellen. Was die sog. "3-Tage_Regel" angeht hab ich hier auf Hobbybrauer.de meine Meinung schon ausreichend kundgetan.
Wie mein Vorredner schon geschrieben hat wirds bei richtiger Berechnung der Zuckermenge immer eine Punktlandung. Nur stimmt die Rechnung nur wenn die Gärung komplett durch ist. Und die kann auch mal für einige Zeit stocken. Die "3-Tage-Regel" kannst Du von daher vergessen.
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 21:58
von Westvleteren
uli74 hat geschrieben:Um Überkarbonisierung zu vermeiden empfieht es sich, wenn die Gärung zu stocken beginnt vorsichtig umzurühren und das Gärfass einfach wärmer zu stellen.
Ja, davon hatte ich bereits gelesen. Leider hat es weder bei meinem ersten noch zweiten Sud etwas am Restextrakt verändert. Der Weizenbock kommt mir auch überhaupt nicht zu süß vor - im Vergleich dazu schmecken mir eher die "Industrie-Weizenböcke" etwas zu pappig-süß.
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2015, 22:44
von uli74
Wie süss Dein Weizenbock schmeckt ist auch von der Bittere und der Karbonisierung abhängig.
Unabhängig davon ists kein Fehler etwas länger als drei Tage mit Abfüllen zu warten wenn der Restextraktgehalt sich nicht verändert.
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Freitag 27. Februar 2015, 07:35
von Horsti
Ich schließe mich Ulis Meinung an.
Ich habe oft genug erlebt, dass Gärungen nach ein paar Tagen wieder.in Fahrt kamen. Stichwort: Umstellung des Stoffwechsels auf Maltotriose.
Ich glaube, besonders bei stärkeren Bieren muss man mehr Zeit einplanen. Die Hefe wird ja zunehmend gestresst durch ihr Ausscheidungsprodukt Alkohol und ist dann evtl nicht mehr so fit und wird träge.
Gruß
Simon
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Freitag 27. Februar 2015, 09:26
von Westvleteren
Westvleteren12 hat geschrieben:Wieso der Druck immer weiter steigt ???
Das ist die Strafe von Gambrinus, wenn man als Newbie einen bestehenden Nick kapert !
unfreundliche Grüße
Jürgen
Der Nickname war noch frei - wenn er "bestehend" wäre, dann hätte ich ihn wohl kaum nehmen können (oder an der Forumssoftware ist irgendetwas fehlerhaft). Falls Du mir das genauer erklären magst --> PM.
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Freitag 27. Februar 2015, 09:46
von philipp
Westvleteren12 hat geschrieben:Das ist die Strafe von Gambrinus, wenn man als Newbie einen bestehenden Nick kapert !
Nicht jeder Neuling kennt (zwischenzeitlich abgemeldete) Forenurgesteine wie dich ;-)
Gibt sogar einen philippst (oder gabs im alten Forum AFAIR).
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Freitag 27. Februar 2015, 09:49
von Westvleteren
Muß ich mich jetzt als Strafe in "Oettinger" umbenennen?

Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Freitag 27. Februar 2015, 09:56
von tauroplu
Nee, nee, an der Forensoftware liegt das nicht, alles im Lot.
Jürgen, wenn Westvleteren frei war, steht es auch jedem frei, diesen Nick zu wählen und als Newbie kann er ja nun nicht jeden hier bereits existierenden Nick kennen, ihm da jetzt einen Vorwurf draus zu machen finde ich nicht fair.
EDIT: Und wieder war der Philipp schneller...
Gruß
Michael
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Freitag 27. Februar 2015, 10:23
von Neubierig
Westvleteren hat geschrieben:Muß ich mich jetzt als Strafe in "Oettinger" umbenennen?

LOL
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Freitag 27. Februar 2015, 11:47
von Neubierig
Ich muss sagen, ich dachte zuerst er war der Jürgen. Ich hatte mich ein bisschen gewundert, warum sollte so ein erfahrene Brauer dieses Problem haben und melden? Dann sah ich, dass es kein Foto von Frank Zappa gab, und dann war es mir klar.
Durch die Mitgliederliste zu gucken macht natürlich Keine, wenn er/sie sich anmelden will - so was zu verlangen ist nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht gerade Neuling-freundlich.
Cheers,
Keith :-)
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Freitag 27. Februar 2015, 12:00
von Ruthard
first world problems.
Cheers, Ruthard
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Freitag 27. Februar 2015, 12:03
von tauroplu
Jürgen, das macht nicht nur keiner, das KANN auch niemand, denn wer noch nicht angemeldet/registriert ist, kann auch nicht die Mitgliederliste einsehen.
Gruß
Michael
Re: Flaschendruck steigt und steigt und steigt...
Verfasst: Freitag 27. Februar 2015, 13:25
von gulp
Macht halt einen Avatar von euch selbst, dann gibts auch keine Verwechslungen.
Gruß
Peter