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Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 19:11
von DarkPanther
Hallo alle Zusammen,
Ich habe momentan ein leckeres Ale mit Mandarina Bavaria und Chinook am blubbern. In dem Gärspund war eine StarSan-Lösung. Wer kennt es nicht, das StarSan fängt an zu blubbern und die Flüssigkeit im Gärspund wird immer weniger. Ergo muss man nachfüllen. Seit ca. vier Tagen ist die HG aktiv und ich wollte etwas Rum nachfüllen, damit sich die Flüssigkeit nicht wieder so schnell verblubbert. Hierbei habe ich die Kappe vom Gärspund genommen, wodurch die restliche Lösung mit einem großen Sog, in die gärende Würze gezogen wurde. Höchstwahrscheinlich ist dabei auch Sauerstoff mit in den Eimer gelangt und ich befürchte, dass durch den relativ starken Sog auch die Co2 Schicht gebrochen wurde.
Sind meine Befürchtungen berechtigt, dass ich mir hiermit mein Bier versaut habe, oder ensteht hierdurch kein großes Problem?
Vielen Dank für eure Antworten!
MfG
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 19:31
von bierfaristo
Es gibt keine CO2-Schicht und gebrochen werden kann die schon gar nicht. Und in den Gärspund gehört Wasser, sonst nichts.
Und ja, du hast dir mit der Luft Sauerstoff angesaugt.
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 19:56
von chaos-black
Bei der Menge Starsan, die in nen Gärspund passt, würde ich mir keine Sorgen machen. Wie groß ist denn der Sud?
Sowas kann mal passieren. Der Sud ist wahrscheinlich trotzdem ok (vlt. nicht dein allerbester) und du lernst wahrscheinlich etwas draus.
Kopf hoch! :)
Alex
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 20:08
von London Rain
chaos-black hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Mai 2020, 19:56
und du lernst wahrscheinlich etwas draus.
Zum Beispiel kein Napalm in das Gärröhrchen zu füllen.
Gruß
Tim
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 20:10
von DarkPanther
Vielen Dank für deine Rückmeldung Alex!
Sind 22 Liter. Die Lösung macht mir keine großen Sorgen, sondern ich befürchte eher eine Oxidation. Kann aber auch sein, dass die Hefe dieses wenige O2 während der Fermentation aufbraucht. Mal gucken, zu ändern ist es jetzt auch nicht mehr. Ich habe mir überlegt, keinen Gärspund mehr zu benutzen, sondern einfach einen Schlauch zu nehmen und diesen dann in ein Gefäß mit keimarmer, bzw. desinfizierenden Flüssigkeit zu leiten. Da braucht man schon einen starken Unterdruck um wieder etwas in den Gärbottich zu ziehen und man hat das Problem mit dem Nachfüllen nicht mehr.
LG
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 20:12
von DarkPanther
London Rain hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Mai 2020, 20:08
chaos-black hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Mai 2020, 19:56
und du lernst wahrscheinlich etwas draus.
Zum Beispiel kein Napalm in das Gärröhrchen zu füllen.

Werde ich mir merken!

haha.
LG
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 20:38
von Boludo
Die Funktion eines Gärspundes ist es, Insekten und Sauerstoff vom Bier fern zu halten. Desinfektionsmittel sind da überhaupt nicht erforderlich. Solange kein Insekt irgendwelche Keime aktiv da reintransportiert, kommt da auch nichts rein.
Ich benutzte überhaupt keinen Gärspund sondern schraub nur den Deckel locker drauf.
Wenn der Gärspund voller Fruchtfliegen ist oder Desinfektionsmittel enthält, erreicht man bei einem Unterdruck genau das Gegenteil von dem, was man erreichen wollte.
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 20:52
von metaler143
DarkPanther hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Mai 2020, 20:10
sondern ich befürchte eher eine Oxidation. Kann aber auch sein, dass die Hefe dieses wenige O2 während der Fermentation aufbraucht.
Ich kenne deine Abfüllmethode nicht, aber solange du hier nicht in komplett mit CO2 gefüllte Kegs abfüllst (inkl. mit CO2 gefülltem Schlauch) würde ich mir an der Stelle größere Sorgen um Sauerstoff machen.
Wegen der StarSan-Lösung würde ich persönlich mir auch keine zu großen Sorgen machen, die Amis füllen gerne in Kegs, die noch voller Schaum sind und bestimmt auch einen Fingerhut voll StarSan beinhalten.
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 20:53
von DarkPanther
In dem zuletzt beschriebenen Setting kann ich dir recht geben, weil dort kein Risiko besteht, dass Flüssigkeit in den Sud gelangt. Habe aber schon mitbekommen, dass das Wasser im Gärspund angefangen hat zu schimmeln, oder wie bei mir am Anfang beschrieben, Flüssigkeit in den Sud gelangt. Da möchte ich nicht in keinster Weise kontaminiertes Wasser, oder etwas anderes was nicht lebensmittelverträglich ist, in meinem Sud haben.
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 20:55
von DarkPanther
metaler143 hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Mai 2020, 20:52
DarkPanther hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Mai 2020, 20:10
sondern ich befürchte eher eine Oxidation. Kann aber auch sein, dass die Hefe dieses wenige O2 während der Fermentation aufbraucht.
Ich kenne deine Abfüllmethode nicht, aber solange du hier nicht in komplett mit CO2 gefüllte Kegs abfüllst (inkl. mit CO2 gefülltem Schlauch) würde ich mir an der Stelle größere Sorgen um Sauerstoff machen.
Wegen der StarSan-Lösung würde ich persönlich mir auch keine zu großen Sorgen machen, die Amis füllen gerne in Kegs, die noch voller Schaum sind und bestimmt auch einen Fingerhut voll StarSan beinhalten.
Das Bier wird zum Glück in Co2 gefüllte Kegs abgefüllt.
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 21:05
von bierfaristo
Wenn dein mit Wasser befüllter Gärspund anfängt zu schimmeln, dann hast du aber ein anderes, grundsätzlicheres, Problem.
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 21:12
von DarkPanther
bierfaristo hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Mai 2020, 21:05
Wenn dein mit Wasser befüllter Gärspund anfängt zu schimmeln, dann hast du aber ein anderes, grundsätzlicheres, Problem.
Mir persönlich ist es noch nie passiert. Ich habe das aber in mehreren Foren schon gelesen und möchte es generell komplett vermeiden.
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 21:36
von Mario294
Was für ein gärspund hast du denn in Verwendung? Ich habe So etwas hier

- products-20160114013051-0100131.jpg (9.59 KiB) 3289 mal betrachtet
Wenn hier aus welchem Grund auch immer ein Unterdruck entsteht zieht Luft durch aber Wasser kommt nie in das gärbehältniss (ausser es wurde zuviel Flüssigkeit eingefüllt)
Die andere Frage ist weshalb überhaupt Unterdruck in deinem Gärbehältniss entsteht? Normal sollte die Temperatur bei der Gärung Konstant sein und somit fällt mir kein Grund ein wie Unterdruck entstehen könnte.
Zum Schimmel, solange da nur Wasser drin ist und das Bier nicht übergeschäumt ist bei der Gärung gibt es keine Nährstoffe im Gärspund welche den schimmelsporen den passenden Lebensraum bieten weshalb ich mir darüber gar keine sorgen machen würde.
Ich habe schon mehrere Monate Wein im Gärbehältniss gehabt und hab ab und an Wasser nachgefüllt wegen Verdunstung und wenn zu viele fliegen darin schwommen eben neues Wasser rein gemacht.
Wegen dem Sauerstoff würde ich mich jetzt auch nicht verrückt machen da wird beim abfüllen ja sicher mehr dran kommen.
Grüße Mario
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 22:08
von afri
London Rain hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Mai 2020, 20:08
Zum Beispiel kein Napalm in das Gärröhrchen zu füllen.
Es freut mich stets, wenn dieser Spruch weiterverbreitet wird, denn er stimmt. Ins Gärrohr gehört nichts anderes als Wasser. Und wenn da jemand Schimmel hat, auch das möchte ich unterschreiben, gibt es dort ernsthafte Probleme.
Das mit dem Napalm stammt von einer Website namens
http://www.besser-bier-brauen.de/, das ist nicht auf meinem Mist gewachsen.
Achim
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 22:11
von Boludo
Mario294 hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Mai 2020, 21:36
Zum Schimmel, solange da nur Wasser drin ist und das Bier nicht übergeschäumt ist bei der Gärung gibt es keine Nährstoffe im Gärspund welche den schimmelsporen den passenden Lebensraum bieten weshalb ich mir darüber gar keine sorgen machen würde.
Bei der Gärung entstehen Duftstoffe, die Fruchtfliegen magisch anziehen.
Diese ersaufen dann massenhaft im Gärspund mitsamt ihren Milchsäurebakterien, wenn man Pech hat.
Und wenn die Gärung beendet ist und es nachts ein wenig kälter wird landet die gesamte Brühe im Jungbier.
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Montag 4. Mai 2020, 06:28
von ggansde
Moin,
mein Lambic steht teilweise Jahre nur mit Wasser im Gärspund. Da schimmelt nix.
VG, Markus
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Montag 4. Mai 2020, 06:29
von Mario294
Wie gesagt bei diesem etwas größeren gärspund wird Wasser hoch gezogen und bevor es nach innen gelangen kann blubbert Luft durch... Das Luft eingelassen wird ist nicht optimal aber immer noch besser als wenn das Wasser nach innen gelangt.
Bei mir steht der Gäreimer im Keller dort ist die Temperatur ausreichend konstant damit es gar kein Unterdruck gibt.
Ein Gärspund welcher Wasser ins Bier lässt ist doch eine fehlkonstruktion oder nicht?
Grüße Mario
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Montag 4. Mai 2020, 06:34
von ggansde
Mario294 hat geschrieben: ↑Montag 4. Mai 2020, 06:29
Ein Gärspund welcher Wasser ins Bier lässt ist doch eine fehlkonstruktion oder nicht?
Moin,
wieso? Die Fehlkonstruktion ist doch eher der Anwender. Bei Überdruck und aktiver Temperaturführung sollte dass doch gar nicht passieren können.
VG, Markus
Re: Gärspund eingesogen!
Verfasst: Montag 4. Mai 2020, 07:32
von Mario294
Klar normal sollte gar kein Unterdruck entstehen da hast du recht. Aber wenn es möglich ist dieser Gefahr aus dem weg zu gehen in dem der Gärspund das nicht zulässt ist das doch noch besser
