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Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Samstag 28. Februar 2015, 17:28
von Frank
Hallo Leute
Ich braue jetz schon so 2-3 Jahre Bier und interessieren mich jetzt auch mal für die "Resteverwertung"
Also Schnitzel mit getrocknetem Treber mach ich schon seit einer Zeit, schmeck superlecken...
Jetz will ich mal so von euch wissen was ihr mit dem Hefebrei macht nach der Gärung? Schmeist ihr ihn auch in den Abfluss wie ich es tue? Aber könnte man diesen nicht irgenwie wiederverwerten zum Brotbacken ? Ist ja eigendlich Hefe, oder sehe ich das falsch? Nunja, drauflosstesten hab ich jetz keine Lust. Wer hat Erfahrung damit ?
Fals auch noch jemand das dazugehörige Brotbackrezept hat, das wäre super
MfG
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Samstag 28. Februar 2015, 17:40
von Seed7
Damit kannst du Brot backen, der Brauer war frueher der Hefelieferant fuer den Baecker.
Ingo
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Samstag 28. Februar 2015, 17:41
von christian_p
Wenn du damit backen willst, würde ich die Hefe vorher unbedingt waschen.
Die Hopfenharze sind nicht wirklich angenehm im Brot.
Christian
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Samstag 28. Februar 2015, 17:54
von Maex
Ich mache meinen Pizzateig in meiner Kneipe natürlich selber.
Den nächsten probiere ich mal mit Bierhefe, 1kg zu Testzwecken.
Da ich im Moment ca. 25 Gläser mit zig verschiedenen Hefen habe, wird die Sortenauswahl das größte Problem

Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Samstag 28. Februar 2015, 19:05
von tessuti
Hi,
Ich habe bereits mehrfach Treberbrot gebacken als ich keine Backhefe hatte. Für ca. 2 kg Teig hatte ich geschätzte 3 Esslöffel der gelagerten Hefe aus dem Kühlschrank zugegeben. Vorteig mit wenig Zucker nicht vergessen ( "Dämpferl") und wenn der dann Blasen wirft alles unterrühren.
Falls du Treberbrot machst, den Treber erst nach dem Gehen einarbeiten.
Klappt wunderbar.
Frank
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Samstag 28. Februar 2015, 20:43
von Holger-Pohl
Ich empfehle dir diesbezüglich Kontakt mit "Solod" aufzunehmen.
Siehe meinen Tröt: Back- und Brauwochenende.
Er ist gelernter Bäcker und Bäckermeister und kann dir genau sagen, wie du das zu handhaben hast.
Grüßele
Holger
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Samstag 28. Februar 2015, 22:48
von afri
Meist verwerfe ich die Hefe, außer es ist in naher Zukunft Brot oder Pizza geplant. Die eignet sich hervorragend zum Backen, wie Christian und Ingo schon schruben. Wenn da ein paar Hopfenharze mit ins Brot wandern, ist das nícht so wild, aber es sollte sich halt im Rahmen bewegen. Zu viel schmeckt eben nicht. Ansonsten ist frische und aktive Hefe durch kaum etwas zu ersetzen.
Achim
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Samstag 28. Februar 2015, 23:53
von Trisman
Wenn du "richtig" Brot backst, dann arbeitest du eh mit sehr langen Teigruhen und sehr wenig Hefe. Ein 1kg Brot hat dann schon mal nur ca 5-10gr Hefe, da sollten die Hopfenharze nicht viel am Geschmack verändern.
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Sonntag 1. März 2015, 01:02
von jenses
Ich habe ein einziges Mal, als mir mein Sauerteig verreckt war, Bierhefe zum Brotbacken genommen.
Wie heißt es so schön: "Bier wird's immer".
Ja, genau.
Nur richtiges Brot wird's niemals

Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Sonntag 1. März 2015, 11:30
von Frank
Danke Leute
Dann werd ich's mal versuchen.
Nur mit dem "Hefewaschen" da weiss ich jetzt echt nicht wie das gehen soll... Werd's mal mit filtern versuchen
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Sonntag 1. März 2015, 18:47
von Johnny H
Ich denke auch, dass man nicht mehr als 5-10g frische und aktive Hefe pro Kilo Brot braucht. Wir nehmen für unser Treberbrot immer 2 Pck. Trockenhefe pro 1kg Mehl und 500g Treber, aber ich denke, bei frischer Hefe braucht man deutlich weniger. Mit Erntehefe haben wir es aber noch nicht versucht.
Wir haben dieses Wochenende Pizza gemacht und dazu etwa 3 TL dickflüssige Erntehefe auf 500g Mehl genommen, also ca. 15g (war schon teilweise mit Waschwasser verdünnt). Ist grandios geworden, und länger gehen lassen hilft auch auf jeden Fall!! Weniger Hefe wäre vermutlich auch gegangen.
Wenn Du den Hanghofer hast, kannst Du ja mal reinschauen - er beschreibt da eine Hefewaschprozedur, die in meiner Erfahrung zumindest mal einen Großteil der Hopfenharze abtrennt. Im Prinzip läuft es so, dass man den Bodensatz mit ein wenig abgekochtem Wasser aufschlämmt, dann 30-60 min in einem Glas absitzen lässt, dann Bodensatz und überstehende Flüssigkeit verwirft. Diese Prozedur wiederholen, 1-2 Stunden absitzen lassen, Bodensatz und überstehende Lösung verwerfen. Dann die so erhaltene Kernhefe in ein drittes Glas überführen. Bei UG Hefe ist die Erntehefe lt. Doemens am besten unter Würze aufzubewahren.
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Sonntag 1. März 2015, 19:02
von reib
Johnny H hat geschrieben:Ich denke auch, dass man nicht mehr als 5-10g frische und aktive Hefe pro Kilo Brot braucht. Wir nehmen für unser Treberbrot immer 2 Pck. Trockenhefe pro 1kg Mehl und 500g Treber, aber ich denke, bei frischer Hefe braucht man deutlich weniger. Mit Erntehefe haben wir es aber noch nicht versucht.
1 g Trockenhefe entsprechen 2,5 bis 3 g Frischhefe.
Quelle:
http://www.ploetzblog.de/tipps-und-tric ... ge-fragen/
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Montag 2. März 2015, 09:41
von Laurion
Ich kann mir Bierhefe zum backen nicht vorstellen,weil Backhefe mit Mehl zurechtkommen muss und das in kurzer Zeit.Eine Bierhefe braucht selbst bei optimalen Bedingungen schon einige Stunden um einigermaßen zu arbeiten,und mit Mehl als Nahrung sicherlich nicht.Der Gedanke mit der übriggebliebenen Hefe war mir auch schon gekommen,ich habe es aber nicht versucht.
Gruß Stefan
Re: Brotbacken mit eigener Bierhefe
Verfasst: Mittwoch 11. März 2015, 13:18
von Darkenemy
Hallo, also zum Pizzabacken ist Brauereihefe hervorragend geeignet. Ich verwende allerdings eher Weizensauerteig, den ich in meiner Küche mit meinen dort lebenden (vermutlich auch Brauhefen) Mikroorganismen hergestellt habe. Um dort eine Überlast von Hefen zu bekommen (sollte aber als Anfüttermethode mit Brauereihefe ebenso funktionieren), mache ich eine (oder mehrere) "Hefeführungen":
1. Mein Sauerteig hat eine TA von 200, also gleiche Anteile Mehl und Wasser. Rühr dazu einfach 1:1 Mehl und Wasser an und gib die Brauereihefe hinzu
2. davon einen Teil abnehmen (z.B. 50g) und mit gleichen Teilen Wasser und Mehl verrühren (also 50:50:50) -> 4-6h an einem warmen Ort abgedeckt stehen lassen
3. Schritt zwei so lange wiederholen, bis nach 4-6h das Teigvolumen etwa doppelt so groß ist.
So wird der Teig nicht so schnell sauer, weil deutlich mehr die Hefe begünstigt wird (in Deinem Teig eher vernachlässigbar), was bei PIzzateigen von Vorteil ist, weil die ja am besten einige Tage in den Kühlschrank gehen, bevor sie verarbeitet werden.
Du kannst Dir auch einen festen Teig damit herstellen (TA150, bzw. Mehl:Wasser 2:1), wenn Dir die Hefeaktivität ausreichend erscheint und den im Kühlschrank aufbewahren, einmal wöchentlich am besten füttern (Mehl:Wasser 2:1). Davon kann man dann einen Teil für den nächsten Brot- oder Pizzateig verwenden als Hefeersatz. Kalt und fest geführt wir der Teig nur ganz ganz mild sauer...
Gruß Gunnar