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WSL-17 Flaschengärung schwefelt – abwarten oder pasteurisieren?

Verfasst: Mittwoch 20. Mai 2020, 12:19
von erotte
Moin,

Vor etwa 3 Wochen habe ich ein alkoholarmes WSL-17-IPA in Flaschen gefüllt und mit 5g/l Zuckergabe nachkarbonisiert.
Nach 10 Tagen war es noch frisch und echt lecker, jetzt müffelt es doch deutlich nach H2S.

Was macht jetzt mehr Sinn? Ein Rettungsversuch durch pasteurisieren und oder abwarten und auf Selbstheilung durch Lagerung hoffen?
Oder beides? :Grübel

Danke und Gruß
Eckhard

Re: WSL-17 Flaschengärung schwefelt – abwarten oder pasteurisieren?

Verfasst: Mittwoch 20. Mai 2020, 12:29
von DerDerDasBierBraut
Bei Schwefel funktioniert die "Selbstheilung durch Lagerung" im geschlossenen Gebinde nur mit lebender und vitaler Hefe. Im offenen Gebinde könnte man darüber hinaus eine CO2 Wäsche machen.

Re: WSL-17 Flaschengärung schwefelt – abwarten oder pasteurisieren?

Verfasst: Mittwoch 20. Mai 2020, 12:44
von Northern Brewer
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 20. Mai 2020, 12:29 In offenen Gebinde könnte man darüber hinaus eine CO2 Wäsche machen.
Damit würde man allerdings bei einem IPA auch die Hopfenaromen austreiben - hab ich von Dir gelernt, Jens :Bigsmile

Re: WSL-17 Flaschengärung schwefelt – abwarten oder pasteurisieren?

Verfasst: Mittwoch 20. Mai 2020, 13:01
von erotte
Okay, also eher abwarten, anderes Bier trinken und hoffen, dass sich das schon irgendwie regelt, denn die Hefe ist ja noch aktiv.

Allerdings produziert die aktive Hefe ja auch weiterhin H2S. Wenn ich das jetzt stoppe, konserviere ich den aktuellen H2S-Status quasi mit – es kommt aber auch nix mehr dazu.
Wahrscheinlich werde ich das nicht mehr ganz los, was vertretbar wäre, weil es nur eine geringe Menge ist.

Das stellt sich viel eher die Frage, wie ich das beim nächsten Mal vermeiden kann.
Wahrscheinlich macht pasteurisieren nach abgeschlossener Nachkarbonisierung Sinn, das ist beim alkoholarmen WSL-17-Bräu ja so oder so keine ganz schlechte Idee.

Re: WSL-17 Flaschengärung schwefelt – abwarten oder pasteurisieren?

Verfasst: Mittwoch 20. Mai 2020, 13:23
von DerDerDasBierBraut
Es ist eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera, oder beiden oder ganz übel.

Schwefel ist schon intensiv. Er verdeckt die angenehmen Bieraromen (nach meinem Empfinden) fast vollständig.
Pasteurisieren hat (bei mir) ebenfalls sehr viele Hopfenaromen zerstört. Werde ich nie wieder machen.
Schwefel in der Flasche und Pasteurisieren ist Pest und Cholera gleichzeitig. Und obendrein noch Corona oder Pickel ....

Beim Rauslagern des Schwefels oder bei der CO2 Wäsche verschwinden viele Hopfenaromen durch Alterung bzw. Ausgasung. Dafür ist das "Grundbier" vielleicht trinkbar. Also Pest oder Cholera, ohne Corona. Dafür vielleicht mit Flaschenbombe.

Re: WSL-17 Flaschengärung schwefelt – abwarten oder pasteurisieren?

Verfasst: Mittwoch 20. Mai 2020, 16:39
von erotte
CO2-Wäsche kommt bei mir ja eh nicht in Frage.
Ich werde mal einen Teil der Flaschen pasteurisieren und schauen, was passiert.
Als ich das das letzte mal gemacht habe, fand ich den Unterschied nicht so erheblich, allerdings waren da auch vorwiegend starke Bitteraromen von gekochtem Hopfen drin, dieses mal habe ich deutlich mehr Aromahopfen verarbeitet.

Re: WSL-17 Flaschengärung schwefelt – abwarten oder pasteurisieren?

Verfasst: Sonntag 20. September 2020, 21:53
von erotte
Noch mal der Vollständigkeit halber: ich habe die Flaschen bei 65 Grad pasteurisiert und dann einfach noch mal 2 Wochen stehen lassen.
Der Hefefurz hat sich dann doch irgendwie verflüchtigt, vielleicht habe ich aber auch zwei besonders missratene Flaschen mir dem Schwefelwaserstoffgeruch erwischt.
Also wie so oft: Geduld, alles wird gut!