Gagelbier
Verfasst: Sonntag 7. Juni 2020, 02:11
Nabend,
ich will hier jetzt mal meine Erfahrungen mit Gagelbier kundtun...
Anfang 2018 habe ich mir 3 Gagelpflanzen gekauft, in der Hoffnung, das ein solchen Bier nicht nur lecker, sondern besonders wird.
Um dem ganzen vorzugreifen: Ziel erreicht.
Aber zurück zum Thema.
Die Pflanzen waren im Frühjahr ca. 1/2 m hoch, nicht gerade starkwüchsig. Da habe ich die Pflanzen an einem sonnigen Platz in Torf gesetzt und erstmal wachsen lassen. Irgendwo las ich: Ernte im Spätherbst... OK, also warten. Ja ScheiXXe, der Gagel wirft leider recht schnell seine Blätter ab und es war Essig mit der Ernte.
Aber alle Pflanzen haben den ersten Winter überstanden, sich auch im Jahr 2019 gut entwickelt. Eine ist anders, das werden also wohl 2 Jungs und ein Mädchen sein (oder umgekehrt^^)
Warten, warten, plötzlich fielen wieder die ersten Blätter ;-( Also Anfang Oktober die Ernte gestartet.
Dann am 5.10.2019 der erste Gagel-Sud:
Ein möglichst einfaches Rezept:
4,5 kg Pilsner
0,45 kg Carahell
Einmaischen bei 55°
30 min 63°
25 min 72°
80 min Hopfen kochen, nach 10 min. 20g Perle (6% Alpha) => 13 IBU, den Rest sollte der Gagel bittern (45g frischer Gagel).
Das ganze mit der K-97 vergoren, die stand gerade noch in der 4. Führung rum.
(grrr, böse Hefe... alle damit vergorenen Sude wurden Fruchtbomben).
Na ja, also abgefüllt, und nach der Nachgärung war das ganze also eine Fruchtbombe wie alle K97-Sude ;-(
Das gute daran: der Sud ging dann als fruchtiges Weihnachtsbier durch ^^
Am 11.1. der nächste Versuch:
Diesmal, etwas klüger...
Ein reiner Sud mit Wiener Malz, kein Cara-Zeugs drin.
Beim Hopfen dann die Perle durch Cascade ersetzt, gleiche IBU (13). Den Gagel hatte ich direkt frisch eingefroren und aus der Truhe zugefügt.
Das ganze vergoren mit der Notti, um möglichst neutrale Aromen zu bekommen (Kellertemperatur dürfte irgendwo bei 16-18°C gelegen haben)
Geschmacklich: recht süß, ohne die Fruchtbombe der K97 zu sein.
Jetzt wäre für mich die nächste Änderung dran: 20% Rauchmalz um etwas wilderen (ursprünglicheren?) Geschmack dran zu bekommen, und eventuell die Notti durch die T-58 zu ersetzen.
Aber da hat mir meine Frau einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht: Das Gagel ist das erste Bier, das sie in den letzten 20 Jahren freiwillig trinkt ;-)
Auch die Pils-gewohnten Nachbarn konnten sich mit dem Gagel-Geschmack gut anfreunden.
Also habe ich gerade erstmal den Gagel wieder so gebraut, das es der Besten aller Ehefrauen (Kishon) gefällt.
Joh
ich will hier jetzt mal meine Erfahrungen mit Gagelbier kundtun...
Anfang 2018 habe ich mir 3 Gagelpflanzen gekauft, in der Hoffnung, das ein solchen Bier nicht nur lecker, sondern besonders wird.
Um dem ganzen vorzugreifen: Ziel erreicht.
Aber zurück zum Thema.
Die Pflanzen waren im Frühjahr ca. 1/2 m hoch, nicht gerade starkwüchsig. Da habe ich die Pflanzen an einem sonnigen Platz in Torf gesetzt und erstmal wachsen lassen. Irgendwo las ich: Ernte im Spätherbst... OK, also warten. Ja ScheiXXe, der Gagel wirft leider recht schnell seine Blätter ab und es war Essig mit der Ernte.
Aber alle Pflanzen haben den ersten Winter überstanden, sich auch im Jahr 2019 gut entwickelt. Eine ist anders, das werden also wohl 2 Jungs und ein Mädchen sein (oder umgekehrt^^)
Warten, warten, plötzlich fielen wieder die ersten Blätter ;-( Also Anfang Oktober die Ernte gestartet.
Dann am 5.10.2019 der erste Gagel-Sud:
Ein möglichst einfaches Rezept:
4,5 kg Pilsner
0,45 kg Carahell
Einmaischen bei 55°
30 min 63°
25 min 72°
80 min Hopfen kochen, nach 10 min. 20g Perle (6% Alpha) => 13 IBU, den Rest sollte der Gagel bittern (45g frischer Gagel).
Das ganze mit der K-97 vergoren, die stand gerade noch in der 4. Führung rum.
(grrr, böse Hefe... alle damit vergorenen Sude wurden Fruchtbomben).
Na ja, also abgefüllt, und nach der Nachgärung war das ganze also eine Fruchtbombe wie alle K97-Sude ;-(
Das gute daran: der Sud ging dann als fruchtiges Weihnachtsbier durch ^^
Am 11.1. der nächste Versuch:
Diesmal, etwas klüger...
Ein reiner Sud mit Wiener Malz, kein Cara-Zeugs drin.
Beim Hopfen dann die Perle durch Cascade ersetzt, gleiche IBU (13). Den Gagel hatte ich direkt frisch eingefroren und aus der Truhe zugefügt.
Das ganze vergoren mit der Notti, um möglichst neutrale Aromen zu bekommen (Kellertemperatur dürfte irgendwo bei 16-18°C gelegen haben)
Geschmacklich: recht süß, ohne die Fruchtbombe der K97 zu sein.
Jetzt wäre für mich die nächste Änderung dran: 20% Rauchmalz um etwas wilderen (ursprünglicheren?) Geschmack dran zu bekommen, und eventuell die Notti durch die T-58 zu ersetzen.
Aber da hat mir meine Frau einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht: Das Gagel ist das erste Bier, das sie in den letzten 20 Jahren freiwillig trinkt ;-)
Auch die Pils-gewohnten Nachbarn konnten sich mit dem Gagel-Geschmack gut anfreunden.
Also habe ich gerade erstmal den Gagel wieder so gebraut, das es der Besten aller Ehefrauen (Kishon) gefällt.
Joh