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Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 11:07
von mavro
Hallo zusammen,

ich möchte als nächstes ein Rotbier brauen (wahrscheinlich das Rotkäppchen bei MMuM) und bin beim Googeln auf https://rotbier.de/ gestoßen.

Dort wird m.E. teilweise kompletter Nonsense erzählt oder ich habe die letzten Jahre im Unterricht nicht aufgepasst :Waa

Schaut mal auf diese Seite:
https://rotbier.de/rezept-fuer-rotbier/

"...
Abmaischen: 50 min bei 78 °C
..."

"...
Vorgehensweise
Nach dem ersten Brautag entsteht ein Sud mit 14 °P. Am zweiten Brautag ist er auf 22 °C abgekühlt. Morgens kommt die untergärige Hefe mit etwas Zucker (1 EL) bei 23 °C hinzu. Der Sud muss nun auf 13 °C abkühlen. Abends ist bereits eine Gärentwicklung zu sehen. Am dritten Tag arbeitet die Hefe, das zieht sich über mehrere Tage hin. Der Sud kann zwischenzeitlich kurz auf über 20 °C erwärmt werden. Nach frühestens zwei Wochen ist der Sud für die Abfüllung bereit. Es muss nun Zucker hinzugegeben werden, dann ist das inzwischen herrlich rote Bier zur Abfüllung bereit. Danach erfolgt die Nachgärung bei 12 °C, anschließend die Kaltreifung bei mindestens 1 bis maximal 5 °C. Sie kann nochmals vier Wochen dauern. Das Bier wird im Laufe der Zeit immer besser.
..."



Sehr Ihr das auch so?

Re: Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 11:20
von Boludo
Schlimm!
Und beim Magnum steht nicht mal dabei wie viel Alpha der hat.

Re: Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 11:25
von tauroplu
Zitat: "Abmaischen: 50 min bei 78 °C"
Das ist jetzt aber so ungewöhnlich nicht. Zeiten bis 60 Min. sind schon denkbar, wenn man z.B. ein alkoholärmeres Bier herstellt und das Weniger an Vollmundigkeit/Geschmack durch eine längere Verzuckerungspause ausgleichen will. Dort werden ja hauptsächlich Dextrine/Grenzdextrine durch das Enzym erzeugt, die für ein gewisses Mundgefühl sorgen können. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Grund sein könnte, eine derart ungewöhnlich lange Zeit zu verweilen. Standard ist das natürlich nicht.

Oh..."Achtung: Dies ist eine Grobanleitung, kein exaktes Rezept!" hab ich grad erst gesehen. So hält man sich natürlich berechtigte Kritik vom Hals :Bigsmile

Re: Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 11:27
von Beerkenauer
mavro hat geschrieben: Donnerstag 25. Juni 2020, 11:07 Hallo zusammen,

ich möchte als nächstes ein Rotbier brauen (wahrscheinlich das Rotkäppchen bei MMuM) und bin beim Googeln auf https://rotbier.de/ gestoßen.

Dort wird m.E. teilweise kompletter Nonsense erzählt oder ich habe die letzten Jahre im Unterricht nicht aufgepasst :Waa

Schaut mal auf diese Seite:
https://rotbier.de/rezept-fuer-rotbier/

"...
Abmaischen: 50 min bei 78 °C
..."

"...
Vorgehensweise
Nach dem ersten Brautag entsteht ein Sud mit 14 °P. Am zweiten Brautag ist er auf 22 °C abgekühlt. Morgens kommt die untergärige Hefe mit etwas Zucker (1 EL) bei 23 °C hinzu. Der Sud muss nun auf 13 °C abkühlen. Abends ist bereits eine Gärentwicklung zu sehen. Am dritten Tag arbeitet die Hefe, das zieht sich über mehrere Tage hin. Der Sud kann zwischenzeitlich kurz auf über 20 °C erwärmt werden. Nach frühestens zwei Wochen ist der Sud für die Abfüllung bereit. Es muss nun Zucker hinzugegeben werden, dann ist das inzwischen herrlich rote Bier zur Abfüllung bereit. Danach erfolgt die Nachgärung bei 12 °C, anschließend die Kaltreifung bei mindestens 1 bis maximal 5 °C. Sie kann nochmals vier Wochen dauern. Das Bier wird im Laufe der Zeit immer besser.
..."



Sehr Ihr das auch so?
Du hast den Dislaimer vergessen :puzz

"Achtung: Dies ist eine Grobanleitung, kein exaktes Rezept!" :thumbsup

Stefan

Re: Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 11:36
von sebschilling
Zitat: "Der Sud kann zwischenzeitlich kurz auf über 20 °C erwärmt werden..." - Damit könnte eine Diacetylrast gemeint sein, angesichts der verwendeten untergärigen Hefe...

Alles in Allem wirkt das Rezept aber tatsächlich wie von jemandem geschrieben, der nicht viel oder nichts vom Brauen versteht. Wenn sich ein Anfänger daran orientiert, dann wirds wahrscheinlich nix. Wenigstens gibt's einen Disclaimer: Zitat: "Achtung: Dies ist eine Grobanleitung, kein exaktes Rezept!"

Edit: Stefan war schneller...

Re: Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 12:10
von bwanapombe
Diese Seiten und ihre Inhalte kann man nicht man nicht als ernstzunehmende Informationen einordnen.

Das sind Textsammlungen zum Generieren von Suchemaschinentreffern.

Man schaue nur unter Tradition des Rotbiers.

Jeder der folgenden Sätze ist entweder sinnentleert oder mindestens teilweise unrichtig.

Dirk

Re: Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 12:22
von gulp
Zitat:
Die Rotbiere – so geht es aus den überlieferten Rezepten hervor – enthielten als Zutaten Münchner, Pilsener und Wiener Malz. Sie wurden daraus klassisch gebraut, anschließend wurden sie mit Hallertauer Aromahopfen und feinstem Spalter gehopft. Rot wurden sie wegen der damaligen Malzherstellung.
Das ist kompletter Nonsens. Rotbier wurde in Nürnberg bis etwa zum Ende der Reichsstadt 1806 gebraut und hat vermutlich wie das heutige Schlenkerla geschmeckt.

Münchener, Pilsener und Wiener Malz wurden erst kurz vor Mitte des 19. Jahrhundert (~ 1840)erfunden. Das überlieferte Rezept möchte ich mal sehen... :Bigsmile

Gruß
Peter

Re: Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 12:28
von heinrich2012
Und für Stephan: Magnum hatte keinen Alpha sondern nen Ferrari :Bigsmile

Re: Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 12:35
von bierhistoriker.org
heinrich2012 hat geschrieben: Donnerstag 25. Juni 2020, 12:28 Und für Stephan: Magnum hatte keinen Alpha sondern nen Ferrari :Bigsmile
....der ist nur geliehen! :thumbsup

Re: Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 12:48
von Boludo
heinrich2012 hat geschrieben: Donnerstag 25. Juni 2020, 12:28 Und für Stephan: Magnum hatte keinen Alpha sondern nen Ferrari :Bigsmile
Chapeau! :Pulpfiction

Re: Kopfschüttel - Rotbierseite

Verfasst: Donnerstag 25. Juni 2020, 13:49
von Commander8x
bierhistoriker.org hat geschrieben: Donnerstag 25. Juni 2020, 12:35
heinrich2012 hat geschrieben: Donnerstag 25. Juni 2020, 12:28 Und für Stephan: Magnum hatte keinen Alpha sondern nen Ferrari :Bigsmile
....der ist nur geliehen! :thumbsup
.... ganz egal! Und der Brauer muss nen Schnauzer und Brustfell haben. :thumbsup

Immerhin, Biertrinker war er ja....

Gruß Matthias