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Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Montag 13. Juli 2020, 11:15
von Patrick1988
Moin Hobbybrauer,
Ich wollte hier mal eine allgemeine Frage stellen, worüber ich schon länger nachgedacht habe...
Ich bin nun in meiner Hobbybraukarriere nun noch ziemlich am Anfang und habe noch (extrem) viel zu lernen. gerade mal sechs Sude durch... Was ich an dem Hobby aber jetzt schon absolut abgefahren finde:
An Gadgets, Verbesserungen, Erweiterungen, technischem Firlefanz bietet es ja einfach die Möglichkeit bis ins Unendliche zu investieren. (Wozu ich leider schwer neige...)

Meine Frau ist schon immer genervt, wenn ich abends im Bett wieder mit dem iPad neben ihr liege und ihr zum 12466. Mal erkläre, warum ich unbedingt ein Tilt-Hydrometer brauche, haha...
Ich möchte bei vielen Sachen direkt zuschlagen, tu's aber nicht. Einfach nur, um mir das mit meiner "Brauerfahrung" über die nächsten jahre/Monate quasi "freizuspielen"...
Wie ist da eure Einstellung? Seid ihr eher Equipment-Junkies, oder gar Low-Budget Freunde? Habt ihr gleich zu beginn viel investiert? Oder später? Und auf welchem Equipment liegen eurer Prioritäten? Was waren eure empfehlenswertesten Investitionen?
Beste Grüße,
Patrick
PS.: Letzte Investition: Low Budget. Distanzrohr für Braumeister. :)
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Montag 13. Juli 2020, 11:20
von TheCK
Ich investiere soviel wie nötig wenn nötig.
Es wird also nicht auf Zwang immer das Aktuellste, Beste, Glänzendste gekauft. Grundsätzlich bin ich mit meinem Edelstahl-Topf, dem Holzkochköffel in Übergröße und meinen Gäreimern ganz zufrieden. Zwischendurch kam mal eine Läuterspirale ins Haus weil das Läutern einfach nur genervt hat - mittlerweile wurde die Konstruktion sogar noch um einen Eigenbau-Füllstandsanzeiger und ein Schnüffelstück ergänzt.
Also eher kleinere Verbesserungen wenn sich zeigt, dass sie auch wirklich etwas verbessern und sinnvoll sind.
Klar kann man mit einer Ablaufsteuerung, einem Rührwerk, diversen Pumpen und ZKGs NOCH bessere Ergebnisse erzielen. Für mich ist das aber eine Kosten-Nutzen-Frage und ich sehe hier eben die Qualitätssteigerung eben nicht groß genug um die Investitionen zu rechtfertigen.
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Montag 13. Juli 2020, 11:57
von VolT Bräu
Ich habe ein relativ preiswertes, aber auch inzwischen recht umfangreiches Equipment.
Ich versuche immer möglichst günstig zu kaufen, auch gebraucht. Ich muss sagen, dass sich das nur zum Teil als gute Strategie herausgestellt hat. Manchmal gilt auch der klassische Satz "Wer billig kauft, kauft zweimal". Ich glaube bei größeren Investitionen wie Zapf-Equipment würde ich inzwischen eher auf Qualität setzen. Bei einem Edelstahltopf o. Ä. kann man natürlich nicht so viel falsch machen.
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Montag 13. Juli 2020, 12:14
von OS-Schlingel
...ab und zu mit etwas Glück, gibt es Angebote wie "Black Friday" oder ein Hobbybrauer stellt sein Hobby ein.
Klassisch sind für mich Sammelbestellungen. Da wird viel und schnell gekauft, weil es einen möglichst hohen Rabatt gibt.
Wie viel Grainfather und Fermentasaurus hier schon wieder verkauft wurden.... sicherlich, die meisten bleiben bei den
Erstbesitzern, aber als Anfänger kann man hier und da schon mal ein Schnäppchen machen.
Man muss halt für sich entscheiden, was man wirklich braucht. Dann spielt die Zeit für den Interessenten
Gruß Stephen
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Montag 13. Juli 2020, 13:41
von StefanK
Eine interessante Frage...
An sich sehe ich mich noch immer in der Phase des Anfängers. Inzwischen mit einiger Erfahrung, aber bei Weitem nicht so belesen oder gereift wie die teils professionellen Veteranen, die sich hier im Forum tummeln. Dem entsprechend finde ich es auch immer schwer, abzuwägen, was nötig ist, was wünschenwert und was vielleicht auch an meinen Bedürfnissen vorbei geht oder gar sinnloser Tand ist.
In der Regel gehe ich immer so vor:
- Wo hakt es bei meinem Brauprozess?
- Was ist notwendig, um eine angestrebte Verbesserung zu erzielen?
- Stehen die Kosten in einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen?
- Ergeben sich Synergien zu schon vorhandenem Equipment für das oder abseits des Brauens?
Dabei können die Impulse ganz sachlich und messbar sein (Sudhausausbeute, Aufheizzeit, Reinigungszeit etc.) oder mal eher emotional (Edelstahl!). Summa summarum bin ich da bisher immer ganz gut gefahren. Meine Ausstattung hat sich über drei Jahre hinweg vom alten Einkocher aus Mutters Keller nebst Plastikeimer zu einem optimierten Einkocher-Setup mit Edelstahl Brewbucket entwickelt. Nächster Punkt wird vermutlich eine neue Würzepfanne oder irgendwie das Nachgussmanagement sein. Das ist eigentlich das einzige, was noch nervt...
Cheers
Stefan
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Montag 13. Juli 2020, 13:47
von §11
Ich denke die Anlage muss halt vor allem zum Brauer und dessen “Umständen“ passen.
Als erstes stellt sich die Frage, was man brauen will und wieviel Flexibilität gefordert ist. Sollen es zum Beispiel immer dieselben englischen Bierstile werden, weil man die halt am spannend findet, dann reicht im Ablauf eine Anlage die auf single infusion mash ausgelegt ist, will ich mich evtl. auch mal an Dekoktion versuchen, muss die Anlage entsprechend anders aussehen. Soll die Anlage „Alles“ können, wird es entsprechend komplexer.
Ein weitere Faktor ist wo gebraut wird. Gibt es ein extra „Gartenhaus“ oder dergleichen, oder braut man sogar im Freien, dann ist Gas wohl eine gute Alternative. Braut man im Haus/ der Wohnung, ist wohl ein elektrisches Sudwerk die richtige Wahl.
Wichtig ist auch das „Umfeld“ und die eigene „Situation“. Ich hab meinen Braumeister gekauft als meine Kinder sehr klein waren und ich geschäftlich sehr viel unterwegs. Die Möglichkeit der Automatisierung war mir wichtig, weil ich so öfter zum Brauen komme, weil das halt „nebenher“ laufen kann, während ich zum Beispiel was mit der Familie unternehme. Ich falle halt keine 6-10 Stunden komplett aus.
Das sind ein paar Punkte die mir so einfallen. Der ganze Rest, rund ums Sudhaus, kommt mit der Zeit, wenn sich die Prozesse eingeschliffen haben und man merkt wie sie sich optimieren lassen.
Gruss
Jan
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Montag 13. Juli 2020, 14:00
von secuspec
Hallo zusammen,
wie bei Stefan, treiben mich Dinge die mich in meinem Prozess nerven. Diese werden schrittweise verbessert. Dabei stehe ich inzwischen auch auf dem Standpunkt gleich ordentliches Equipment anzuschaffen - der Preis ist zweitrangig, sofern er sich in einem für mich vernünftigen Rahmen bewegt. Edelstahl ist inzwischen obligatorisch - da mache ich keine Kompromisse mehr.
Die andere Sache ist aber, dass ich halt auch gerne auslote was sich z.B. mit der Brausteuerung so alles anfangen lässt, allerdings ohne alles voll automatisieren zu wollen. Sie soll unterstützen und den Brautag erleichtern. So habe ich jetzt z.B. einen EasyDens angeschafft, einfach weil das Teil super einfach zu handhaben ist und ich mir noch etwas genauere Messergebnisse davon verspreche. Genauso bin ich dabei die CraftbeerPi Steuerung auf Brewblox umzustellen - aber auch da, ohne Stress, schrittweise.
Meine Frau trägt das Hobby mit großer Fassung und erfreut sich am Ergebnis

.
Viele Grüße,
Steffen
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Montag 13. Juli 2020, 19:46
von Barney Gumble
Ich habe 2009 angefangen und eigentlich nur einmal von Plastik-Läuterkonstruktion mit Kühlboxen und Cu-Rohren auf einen Senkboden im aufgeschnittenen Keg aufgerüstet, daneben halt keine grundsätzlichen Änderungen sondern nur zusätzliche Gadgets wie pH-Meter, Magnetrührer inkl. Belüftung, weiteres kleines Fass, wobei ich von Anfang an schon 140cm-Kühli und Cu-Kühl-Spirale (edit und 3,5 kW Gashocker Kocher und gute Mattmill) hatte. Hab halt den ersten Schritt groß (edit und rustikal) gemacht und dann aber keine weiteren weil mir und anderen meine Ergebnisse von Anfang an sehr gut vorkamen. Wenn man natürlich nur mit ganz "kleinem" Equipment (biab) anfängt, ist es naheliegend dann größere Schritte zu machen. Da ich gerne auf Elektronik (edit und v. a. Pumpen) verzichte, ist es eben auch bei mir bei einem sehr durchschnittlichem Equipment geblieben aber da ich noch andere Hobbies habe, ist das für mich auch gut so, nicht weitere große Summen in die Hand zu nehmen.
VG
Shlomo
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Montag 13. Juli 2020, 21:02
von aegir
Ich kaufe mir nicht dauernd neues Equipment. Hab ich mich für ein System entschieden, langt mir das für Jahre...von Kleinigkeiten mal abgesehen. Aber selbst mit Dingen die mich eigentlich nerven kann ich mich relativ gut und lang abfinden.
Wenn ich mir aber was anschaffe schau ich auch nicht aufs Geld. Ich kaufe nicht mehr billig, sondern "preiswert". Der Schwabe ist halt sparsam...was aber nicht geizig bedeutet
Gruß Hotte
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Montag 13. Juli 2020, 22:44
von afri
Zu Anfang lebt man mit mancher Krücke, die zumindest bei mir nach und nach eliminiert wurde, nachdem klar war, ich bleibe dabei. Auch ich habe 1500 Löcher in den doppelten Oskar gebohrt, bevor ich von der Hexe überzeugt werden konnte. Auch ich habe lange Zeit im 2kW-Bielmeier gemaischt, bevor sich der Topf auf Hendi als bessere Alternative für meine Ausschlagmengen erwies.
Große Löcher ins Budget reißen Hendi, Mühle und Edelstahlgärbehälter. Aber das sind sinnvolle Anschaffungen, deren Wert man erst erkennt, wenn man das Zeug einsetzt. Als Anfänger war ich heilfroh, geschrotenes Malz bestellen zu können, aber es hat doch einen gewissen Wert, Malz als Sackware zu haben (was unbegrenzt haltbar ist) und dann brauen zu können, wenn es beliebt. Vermutlich ist also die eigene Malzquetsche das höchste Gut unter den Gadgets, die man zu brauchen vermeint. Jedenfalls für meine Seite der Sicht. Andere Sichtweisen willkommen.
Achim
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Dienstag 14. Juli 2020, 01:30
von DerDerDasBierBraut
Patrick1988 hat geschrieben: Montag 13. Juli 2020, 11:15
Meine Frau ist schon immer genervt, wenn ich abends im Bett wieder mit dem iPad neben ihr liege und ihr zum 12466. Mal erkläre, warum ich unbedingt ein Tilt-Hydrometer brauche, haha...
Tipp: Vergiss Tilt! So geht das! >>
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 00#p255500
Abgesehen von der iSpindel war ich sehr lange "Optimierungsopfer".
Ich habe mir einen 20 Liter Einkocher mit High-End Equipment gekauft und alles Mögliche drangebastelt (also "High-End"

nach Youtube Anfängerwissen). Nach 3 Suden (also nach damaligen Verhältnissen ziemlich geilen Bieren) musste ein Upgrade auf einen 40 Liter Einkocher her. 80% des "High-End Equipments"

passten nicht dazu ... Also alles neu basteln und vorherige Investitionen verwerfen. Der 40 Liter Einkocher war lange Zeit ziemlich cool und jede nur erdenkliche Optimierungsmaßnahme wurde "ein- ", "an- " oder umgebaut. Unter dem Strich waren Einkocher 1 und Einkocher 2 samt Tuning und Fehlschlägen am Ende teurer als ein Braumeister 50 mit 85 Liter Bruttofassungsvermögen und das Bier reichte damals nie. Ich dachte, der BM 50 nur ist ein "super geiler Einkocher"

mit 85 Liter Bruttovolumen. Also Einkocher weg, Zubehör weg und Wechsel auf BM50 ...
Etliche Kegs mussten her ... und Zapfanlage(n) ... und Edelstahl Gärequipment ... und geile Gärkühlungsselbstbauten ... und Gärsteuerung(en) und eine Gefriertruhe .... Um am Ende den BM 50 wegen diverser "Unzulänglichkeiten" samt aller teuren Tuningmaßnahmen zum Dumpingpreis zu verschleudern .... um letztendlich beim einzig "ehrlichen" zu landen (aus meiner Sicht).
2 Induktionsplatten, 3 aufeinander abgestimmte Töpfe, 1 Rührwerk und (wer mag) 1 Brausteuerung (CBPi).
Ich liebe mein heutiges Equipment und vermisse wirklich "nichts"!
Naja.... Mehr Zeit zum Brauen, Lottogewinn, Ehefrau die Bier mag, Töchter, die Bier lieben, nie Braufehler machen, Aluhüte ohne Knitterfalten ...
Jedenfalls ist mein Hobbybrauequipment Stand heute für mich ziemlich perfekt. Ich kann damit alles machen was ich möchte, habe keine Einschränkungen und alle Freiheiten. Einige Jahre hat es gedauert ...
PS: Manchmal schaue ich noch neidisch auf Typen wie @Sura - Bottichmaischer - , der spaßeshalber 3 Splitsude ( = 6 Pilse ) zum Austesten von Hefen an einem Tag durchziehen kann. Aber so eine Performance brauche ich einfach zu selten.
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Dienstag 14. Juli 2020, 07:35
von DerDallmann
Ich halte alles möglichst einfach und kaufe selten mal was nach. Angefangen hats auch mit deim guten alten Einkocher. Nach ca. 30 Suden dann Umstieg auf BIAB. Ein 70l Topf auf einer Metro-3,5kW-Induktionsplatte mit BIAB-Maischesack. "Isolierung" aus 2 Wolldecken. Vergoren wird immer noch in 30l Kunststoff-Hobbocks, wie beim ersten Sud. (Die Hobbocks wurden allerdings schon durchgetauscht) Dazu habe ich einen Gärkühlschrank mit Inkbird und ein paar NC-Kegs. Mein Brau-Equipment ist echt überschaubar, war nicht teuer und ich vermisse auch nichts. Ich sehe nicht, dass ich in nächster Zeit etwas neues anschaffe, bis auf einen neuen Maischesack. Der alte hats hinter sich...
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Dienstag 14. Juli 2020, 07:40
von Boludo
Alles, was die Qualität des Bieres erhöht, ist für mich eine Investition wert.
Ein vollautomatischer Brauautomat zb gehört nicht dazu.
Aber eine Gefriertruhe mit Inkbird sehr wohl. Oder eine Osmoseanlage.
Ein Rührwerk ist nice to have und eine Automatisierung muss für mich überhaupt nicht sein.
Als Anfänger sollte man an ein paar Dingen nicht sparen.
Eine vernünftige Läutervorrichtung (zB Hexe) muss auf jeden Fall sofort her. Und ein Flaschenmanometer.
Ich habe mir schon sehr lange nichts mehr gekauft, obwohl es noch einiges zu verbessern gäbe. Aber wenn ich eh nur alle ein bis zwei Monate braue, dann ist das für mich ok so wie es ist. Dann dauert es vielleicht ein bisschen länger oder ist etwas umständlicher. Wenn das Bier hinterher ok ist, dann wars das wert.
Stefan
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Dienstag 14. Juli 2020, 18:46
von Silbereule
Ich bin wie so viele mit Bierkit gestartet und dann mit Einkocher richtig eingestiegen. Bin auch der Meinung, dass vor allem anderen eine geführte Gärung entscheidend ist, erst damit wurd's bei mir richtig gut. Die Investition in Inkbird und gebrauchten Kühlschrank ist mit 50-70€ möglich und somit sollte das auch für die meisten machbar sein, wenn dann könnte eher der Platz bei manchen ein Problem sein, das irgendwie gelöst werden muss.
Für alles weitere kommt es meiner Meinung nach sehr auf den Typ an. Meine Frau hat mir hierzu eine wie ich finde sehr gute Frage gestellt. "Was macht mir am Bier brauen eigentlich so viel Spaß?"
Es gibt die Leute unter uns, die gerne basteln, und sich die Dinge gerne selber zusammenbauen, Schweißen Hämmern Kloppen. Andere interessieren sich für Elektronik, automatisieren, programmieren, löten. Wieder andere legen Wert darauf mit möglichst einfachen Mitteln und "viel mit Hand" zu machen, genießen es 8 Stunden meditativ zu rühren. Wieder andere sind ausschließlich an der Qualität des Bieres interessiert und versuchen hier die Perfektion. Und viele weitere mehr und auch in vielen Kombinationen.
Nach einiger Selbstreflexion ist die Antwort für mich, dass mich vor allem die naturwissenschaftlichen Abläufe interessieren, die vielen Parameter, was kann ich wie ändern und wie wirkt es sich auf das fertige Produkt aus. Das ganze handwerklich ist nichts für mich, es schaudert mich regelrecht wenn ich lese was Jens alles gemacht hat, das würde ich gar nicht hinkriegen
Daher überlege ich auch gerade in ein Grainfather zu investieren, weil ich mich auf die Weise genau auf das konzentrieren kann, was mir Spaß macht.
Um die Eingangsfrage nach der Kaufphilosophie zu beantworten, sollte sich jeder auch diese Frage stellen, um dann zu überlegen, wie kann ich das umsetzen, was gerade mir am Bier brauen so Spaß macht
Herzliche Grüße
Steffen
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Mittwoch 15. Juli 2020, 15:33
von Patrick1988
Tolle Antworten!! Ganz ganz lieben Dank!

Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 01:08
von Alt-Phex
Ich braue seit über zwei Jahren fast nur noch mit fauler Kombirast. Hier und da vlt. mal eine kleine Pseudodekoktion wenn die Temperatur doch zuweit abgefallen oder die Maische nach 60min nicht Jodnormal ist. 20L Thermport und 34L Kochtopf auf Hendi. Vergoren wird in den Baumarkt Mostfässern. Nach wie vor Hauptsächlich Flaschengärung und für den Sommer habe ich zwei 10L Kegs.
Keine Spindeldildos, keine Brausteuerungen und kein sonstiger Firlefanz. Brauche ich alles nicht.
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 12:04
von 85erBräu
Hey zwar schon etwas hinterher,
ich Brau seit etwa 6 Jahren und hab das erste und zweite mal mit 30 liter Weck Kochtöpfen (bereits im Haushalt vorhanden) angefangen.
DAs war jedoch zu wenig, ich nehms wie die meisten hier.
Bewert sich was wird es weiter genutzt, ist etwas naja überflüssig oder verbraucht zu viel zeit im Prozess wird es ersetzt.
Jedoch bin ich Metallbauer und Konstrukteur und kann mir hier vielseitig selbst weiter helfen, hab aus Alten Milchtanks meien Braubehälter gebaut und
Milchkühlungen für das Abkühlen des Sudes besorgt.
Meine Ausrüstung verfeinert sich ständig und auch meine Räumlichkeiten wurden mit der Zeit besser.
Ich hab eine 45 Liter Anlage Kompakt zusammengebaut und für den Altagsgebrauch eine 230 Liter Anlage.
Was den Sprung von der 180 zur 230 liter Anlage gezeigt hat, während bei der 180 l eine Läuterhexe noch wunderbar fuktioniert hat und Zeitnah geläutert werden konnte musste ich bei der 230 liter anlage auf einen Läuterboden umbauen da hier die Läuterhexe regelmäsig zugemacht hat und die Würze nur noch herausgeträufelt ist (Läuterzeit etwa 3 Stunden) dann wurde es immer eine Mitternachts aktion bis das gebräu gekocht war.
Naja Lange Rede kurzer sin vieles ist mit Equiment möglich aber hilf dir selbst dann hilft dir Gott und dein Geldbeutel wird geschont.
Falls gewünscht noch ein paar Bilder meiner Anlage anfragen, vieleicht kannst du für dich etwas abschauen.
Gruß Dominik
Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 11:35
von Hopfenlaub
Hallo Patrick,
ein wirklich interessantes Thema!
-und viele gute Antworten der Mitglieder.
Stefan's Antwort möchte ich dabei nochmal etwas hervorheben:
Was nervt mich persönlich am Meisten an einem Brautag;
DIe kleinen Schwierigkeiten analysieren und eine praktikable Lösung finden, kann ich mir selbst behelfen und was praktisches basteln oder günstig (evtl. gebraucht) kaufen, kann ich was teureres kaufen was mir auch anderswo hilft, gibt es ein "workaround" womit ich leben kann...oder ist das Problem doch zu unbedeutend (und ich stehe erst 3 Sude später wieder vor Frage 1) ?
Auch Silbereule hat einen guten Impuls gesetzt:
Was macht mir am Brauen am meisten Spaß?
Ist es der Prozess ansich, Stichwort meditatives Rühren, das Feintuning vom Schroten über die Rasten bis hin zur Gärführung, das Basteln und Finden von Lösungen auftretender Probleme oder ganz einfach die Optik einer tollen Anlage?
Mein persönlicher Ansporn liegt beim Basteln, meist günstig und doch effektiv etwas bauen, das mir die Arbeit erleichtert und/oder schön aussieht, das Auge braut ja mit
Klar gibt es auch mal die ein oder andere teure Investition, aber die sind dann doch reichlich überlegt und (hoffentlich) längerfristig (Yato, Kegs, GF Conical, Hubtisch)
Wenn du diese Fragen für dich selbst beantworten kannst wirst du schon den richtigen Weg einschlagen. Das tolle an diesem Hobby ist doch neben der Community, dass es sich mit fast jedem Budget durchführen lässt und trotzdem jedem Spaß macht

Re: Eure Brauequipment-Kaufphilosophie?
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 17:36
von DietmarK
Hallo Patrick,
Ich braue seit 2 Jahren, die (Minimal-) Ausrüstung habe ich von meiner Frau als Geburtstagsgeschenk bekommen.
Maischetopf, Paddel, Spindel, BIAB-Sack, 2nd hand Gärbehälter, dazu noch Malz, Hopfen, Hefe und Anleitung von einem Kumpel.
Zwischenzeitlich wuchs Ausrüstung etwas - 2 gebrauchte Kühlschränke, Malzquetsche, noch ein Topf, Kühlspirale, mehr Malz, Hefe und Hopfen, 160 Bügelflaschen etc etc
Ich braue meistens 2x monatlich, im Regelfall 22-25 Liter,
mehrheitlich bayerisch/fränkische Biere (+ Kölsch, IPA, Wit) und einen Preis hab ich auch schon gewonnen.
Immer noch mit BIAB - ich läutere aber auch mit Sack im Topf, also alles noch sehr einfach und manuell.
Wir sind kürzlich umgezogen, da passt einiges nicht mehr
so richtig in der Küche, deshalb überlege ich im Moment
auf einen gebrauchten Grainfather umzusteigen.
Aber auch wenn ich das mache werde ich alles andere
weiterhin minimalistisch und simpel laufen lassen.
Hier ein Foto vom Set-up in der vorherigen Küche

- Mein Grund set-up

- .
Gleichzeitig noch meinen grossen Dank an das Forum.
Eure Diskussionen haben mir sehr geholfen besser zu werden, Fehler zu eliminieren, mutiger zu werden und schliesslich auch den Award zu gewinnen!
Gruss aus Singapore!
Dietmar