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Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 17:02
von Bum
Hallo zusammen,
ich bin hier im Forum noch nicht allzu lange am Start, bzw braue auch erst seit Mai diesen Jahres. Ich habe schon viele sehr gute Tipps durch dieses Forum gewinnen können. Dafür ein fettes Dankeschön
Nach meinen ersten drei erfolgreichen Suden (Klosterbräu von Gastro Brennecke(Hefe unbekannt), Citra Pale Ale von MMum und Triticum Wormatia von MMum) wollte ich mal den Schumacher Alt Klon von MMum nachbrauen. Im Rezept steht die Brewferm Top, da ich aber noch NULL Erfahrung mit den Hefen habe, wollte ich vorher gern wissen, wie ich das hefebedingt am süffgsten hinbekomme.
Laut meinen Recherchen käme noch die S-04 oder die Nottingham dafür in Frage...
Habe auch noch US-05, mit der ich das Citra Pale Ale angesetzt habe (sowohl frisch, als auch geerntet), und noch geerntete Wyeast 3068 vom Weizen.
Ich bin sicher, dass ich mir helfen könnt
Gruß
Jörg
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 17:08
von Alt-Phex
In ein Alt gehört eine Altbierhefe. Sonst wird das nicht stilecht. Alle von dir genannten Hefen sind unpassend, da es Alehefen sind und die ein völlig anderes Geschmackprofil ergeben. Und eine Weizenhefe passt natürlich erst recht nicht.
Die Brewferm Top passt hier schon. Ansonsten kann ich dir die Gozdawa Old German Altbier 9 (OGA9) empfehlen.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 17:17
von Alt-Phex
Achja. und du solltest eher Kühler anstellen und vergären. 15-16°C sind für die Top oder die OGA9 optimal um möglichst wenig störende Ester ins Alt zu bekommen.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 17:33
von Bum
Super, Danke Dir!
Dann werde ich bei der Brewferm Top bleiben, oder noch besser den Sud splitten und einen Teil mit der von dir empfohlenen OGA9 vergären.
Dann hätte ich gleich mal den direkten Vergleich, man wird ja nicht dümmer
In meiner kühlsten Räumlichkeit sind es leider 22°C, oder aber ich stelle die Gärbehälter in meinen Schuppen. Der steht den Ganzen Tag im Schatten, da hätte ich quasi tagsüber 22-25°C und nachts entsprechend der Außentemperatur bis auf ca.10°C. Könnte die Gärbehälter noch etwas Dämmen, um die Spitzen der Schwankungen etwas abzufangen. In Summe sollte ich dann unter 20°C kommen. Oder ist das keine gute Idee?
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 17:52
von Boludo
Bum hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. Juli 2020, 17:33
Super, Danke Dir!
Dann werde ich bei der Brewferm Top bleiben, oder noch besser den Sud splitten und einen Teil mit der von dir empfohlenen OGA9 vergären.
Dann hätte ich gleich mal den direkten Vergleich, man wird ja nicht dümmer
In meiner kühlsten Räumlichkeit sind es leider 22°C, oder aber ich stelle die Gärbehälter in meinen Schuppen. Der steht den Ganzen Tag im Schatten, da hätte ich quasi tagsüber 22-25°C und nachts entsprechend der Außentemperatur bis auf ca.10°C. Könnte die Gärbehälter noch etwas Dämmen, um die Spitzen der Schwankungen etwas abzufangen. In Summe sollte ich dann unter 20°C kommen. Oder ist das keine gute Idee?
Würde ich nicht machen. Die Schwankungen könnten der Hefe gar nicht gefallen und Fehlaromen bekommst Du dann trotzdem.
Bedenke, dass bei der Gärung zusätzlich Wärme entsteht, du kannst da tagsüber schon Richtung 30°C kommen.
Um ehrlich zu sein hast du nicht die richtigen Möglichkeiten, ein vernünftiges Albier zu brauen. Mir fallen nicht viele Biere ein, die man so warm vergären kann.
Solltest Du großen Gefallen an dem Hobby haben und ein bisschen Platz, dann denk mal über eine gebrauchte Tiefkühltruhe und einen Inkbird nach.
Man kann sich am Brautag noch so sehr anstrengen, wenn dann die Gärung schief läuft, schmeckt das Bier trotzdem nicht.
Stefan
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 18:08
von Bum
Habe zwei eigens fürs Brauen angeschaffte Kühlschränke, die sind leider noch etwas voll mit Bier aus den ersten Suden. Denke, in den großen KS müsste mein 60l Fass passen, oder halt 2x 30l. Der kleinere ist eine Kühl,-Gefrier-Kombi, also fällt die Steuerung bei diesem raus...
Also erstmal schneller trinken...
Wenn ich jetzt noch mit ner Truhe um die Ecke komme...

in der noch nicht mal was eingefroren werden kann.
Die Nummer gefällt mir langsam...

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 18:24
von Bum
ist jetzt vielleicht etwas offtopic, aber ich könnte mir doch aus Holz und Styropor eine entsprechend minimal dimensionierte Box bauen, an die ich ein kleines Klimagerät mit Inkbird anschließe... oder stelle ich mir das gerade zu einfach vor

Geht ja in meinen Fall nur um die Absenkung der Temperatur. Eventuell würde sogar ein gedämmter Karton, den ich einfach überstülpe, ausreichen...
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 18:33
von VolT Bräu
Kannst du versuchen, nur ist das natürlich relativ pfuschig, energieeffizient und kaum günstiger machbar als eine kleine gebrauchte Kühltruhe/Eisschrank oder ähnliches.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 18:39
von Bum
also in den großen Kühlschrank passt das 60l Fass locker rein, bekomme bestimmt noch ein 30er drunter. Hat eventuell mal jemand die Dimensionen von einen 30l Speidel Fass?
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 19:54
von Bum
gerade mal im Garten sämtliche 200l Wasserfässer gecheckt. Je nach Standplatz zwischen 14-17°C.
Viele Wege führen nach Rom...

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 20:03
von Kurt
Wyeast 1007 und auch WYeast 1010 sind ebenfalls klasse Althefen.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 20:07
von Bum
Danke

Ich merke schon, ein einfacher split wird nicht ausreichen...
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 20:31
von HubertBräu
Ich finde auch die Wyeast #1007 sehr gut für ein Alt Bier.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 00:01
von Mehrbier
Ich kann mich Alt-Phex nur anschließen: Die OGA macht ein feines Alt. Für diesen Stil meine Hefe der Wahl. Desweiteren wirst du um eine gescheite Gärführung nicht herum kommen, dann liebe Klasse statt Masse oder eben schneller und mehr trinken.
Da werden mir zwar einige wiedersprechen, aber ich nehme durchaus bei Platzmangel mal das Bier aus dem Kühlschrank und lagere es am nächst kühleren Ort im Haus, wenn ich vergären muss.
Viel Erfolg beim nächsten Sud wünscht Gerdi, der immer etwas Alt im Haus hat.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 07:10
von Boludo
Mehrbier hat geschrieben: ↑Freitag 17. Juli 2020, 00:01
Da werden mir zwar einige wiedersprechen, aber ich nehme durchaus bei Platzmangel mal das Bier aus dem Kühlschrank und lagere es am nächst kühleren Ort im Haus, wenn ich vergären muss.
Da widerspreche ich gar nicht. Auch meine Kühlkapazität reicht oft nicht aus und eher fliegt das Bier aus der Kühlung als dass ich zu warm vergäre.
Natürlich hält sich Bier in der Kälte länger frisch. Aber es verdirbt auch nicht schlagartig bei Kellertemperatur. Man schaue mal in den nächsten Getränkemarkt, was da für Temperaturen herrschen (ich sage nicht, dass das gut ist). Gibt auch Biere wie IPA, die reagieren sehr empfindlich auf Wärme, ein dunkler Bock jetzt eher weniger.
Also Bier kalt lagern ist gut, aber deswegen kein neues Bier mehr brauen ist auch doof.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 08:47
von jemo
Wenn Du keine geeignete Kühlkapazitäten hast, ist der Sommer für ein Alt auch die falsche Jahreszeit. Ich vergäre Alt nur im Winter und habe das Gärfass in einem Kellerraum mit offenen Fenster stehen. Durch eine Heizpirale bringe ich das Faß dann auf 16°.
Im Sommer mache ich eher Weizen oder belgische Biere.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 09:22
von Bum
Habe ja 2 Kühlschränke, einer ist wirklich groß, sodass ich da ein 60er und ein 30er Fass reinbekomme. Dann kommt das abgefüllte Bier halt zu meinen Eltern in den Keller oder die Scheune, und ich halte mir nur geringe Mengen an Flaschen in dem kleineren KS vor.
Habe mir gerade von Gastro Brennecke das 30l Fass bestellt, das ist zum einen flacher als das 30er Speidel, und es hat auch einen schön großen Deckel(zwecks Reinigung). Außerdem habe ich mir das Inkbird ITC-308 bestellt.
Kurze Frage dazu... Die Gärgase entweichen aus dem Kühlschrank problemlos ohne weiteres zu tun? Und bezüglich des Inkbirds... den Kühlschrank auf maximale Kühlung stellen, Fühler rein, 16°C am Inkbird einstellen und fertig?
Wäre ja easy...
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 09:41
von Braufex
Bum hat geschrieben: ↑Freitag 17. Juli 2020, 09:22
Die Gärgase entweichen aus dem Kühlschrank problemlos ohne weiteres zu tun?
Ja, kein Problem. Wahrscheinlich hast Du eh einen Durchgang an der Rückseite nach außen, um das Kondenswasser abzuleiten
Und bezüglich des Inkbirds... den Kühlschrank auf maximale Kühlung stellen, Fühler rein, 16°C am Inkbird einstellen und fertig?
Da gibts verschiedene Philosophien und Möglichkeiten.
Du kannst z.B. den Fühler des Inkbird mit Isolation an den Gärbehälter klemmen und direkt die Gärtemperatur regeln, schwankt aber dann stärker.
Oder die Gär-Temperatur mit einem Thermometer messen (auch wieder mit Isolation an den Behälter klemmen, oder mit Tauchhülse) und dann gezielt die Lufttemperatur im Kühlschrank über den Inkbird steuern und somit die gewünschte Gärtemperatur halten. Ist halt aufwändiger.
Gruß Erwin
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 10:09
von VolT Bräu
Zum Halten der Temperatur ohne großes Überschwingen ist es im kleinen Maßstab m. E. die beste Lösung den Fühler einfach reinzuhängen und die Lufttemperatur im Kühli zu regeln.
Ggf. durch Kontrollmessungen im/am Gärbottich unterstützt (um zu sehen ob man evtl. etwas tiefer als Ziel einstellen muss).
Wenn man kleine Mengen und eher am kühlen Ende vergärt, sollte die Eigenerwärmung nicht zu groß werden.
Aber wie Erwin schon sagte: Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 10:50
von Bum
danke euch! Echt super, wie einem hier geholfen wird!
Was ist besser? Den KS so einregeln, dass die Temp über den Inkbird möglichst wenig geregelt werden muss, oder aber auf maximale Kühlung. Denke eher die erstere, oder?
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 11:09
von VolT Bräu
Bum hat geschrieben: ↑Freitag 17. Juli 2020, 10:50
danke euch! Echt super, wie einem hier geholfen wird!
Was ist besser? Den KS so einregeln, dass die Temp über den Inkbird möglichst wenig geregelt werden muss, oder aber auf maximale Kühlung. Denke eher die erstere, oder?
Verstehe nicht was du meinst? Der Inkbird regelt den KS digital "an" /"aus". Der KS selbst kennt auch nur diese beiden Betriebsarten. Solange der nicht höher eingestellt ist als deine Zieltemperatur, ist es egal. Die Antwort ist also: Auf Minimum stellen, bzw. ggf. zur Vermeidung von Unfällen mit dem Sensor nur etwas unterhalb der Zieltemperatur.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 11:12
von Mehrbier
Wenn ich deine Frage richtig verstehe, wäre mein Rat den Kühlschrank auf Volldampf zu stellen. Wenn der Inkbird einschaltet soll ja möglichst Kühlleistung da sein. Zumindest mache ich das so. Die Temp darf bei mir um 0,5 Grad nach oben und unten schwanken. Mit Überschwingen hatte ich bisher keine Probleme. Aber das hängt alles hauptsächlich von deinem System ab, das kann man nicht 1 zu 1 über tragen.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 11:29
von Bum
@ Mehrbier
ja, genau so habe ich das gemeint. Habe mir halt die Frage gestellt, ob es eventuell dem KS schaden könnte, wenn der Inkbird ihm unter Volllast permanent den Saft abdreht. ...und es cleverer sei, den KS so schon möglichst fein einzuregeln, sodass der Inkbird möglichst selten eingreifen muss...
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 11:40
von VolT Bräu
Im Endeffekt brauchst Du bei einem Kühlschrank nicht mal unbedingt einen Inkbird, wenn Du den so benutzt wie von mir vorgeschlagen.
Viele nutzen einen Tiefkühler. Der lässt sich nicht so hoch einstellen und muss daher extern geregelt werden. Oder du misst mit einem Fühler im/am Gärbottich (was bei größeren Mengen sicherlich nötig ist, bei kleineren eher nicht). Kühlschrank auf passende Temperatur tut es evtl auch schon. Doppelte Regelung funktioniert nicht. Entweder der Kühlschrank schafft es alleine oder der Inbird würgt ihn ab. Dazwischen gibt es nicht viel.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 11:43
von Bum
ich nehme an, 40 Liter sind eine kleine Menge...
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 12:09
von VolT Bräu
Bum hat geschrieben: ↑Freitag 17. Juli 2020, 11:43
ich nehme an, 40 Liter sind eine kleine Menge...
Ich denke schon.
Bei mir sind es eher 25 Liter, aber ich habe bisher (gemessen über iSpindel, also im Bottich) noch kein Problem mit nennenswerter Selbsterwärmung festgestellt, dass sich nicht durch die Regelung der Umgebungstemperatur lösen ließ.
Je größer und je stärker der Bottich selbst isoliert ist, desto kritischer wird das.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 13:14
von Braufex
Bum hat geschrieben: ↑Freitag 17. Juli 2020, 11:29
Habe mir halt die Frage gestellt, ob es eventuell dem KS schaden könnte, wenn der Inkbird ihm unter Volllast permanent den Saft abdreht. ...und es cleverer sei, den KS so schon möglichst fein einzuregeln, sodass der Inkbird möglichst selten eingreifen muss...
Kühlschrank auf kälteste Einstellung und am Inkbird die Einschaltverzögerung für den Kühlschrank auf 6 - 10min stellen.
Der Kompressor bracht nach dem Ausschalten ein bißchen Zeit vor dem nächsten Einschalten.
Hysterese im Inkbird hab ich auf 0,3°K gestellt.
Gruß Erwin
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 13:40
von Bum
Top

Danke!!!
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 13:40
von Mehrbier
Braufex hat geschrieben: ↑Freitag 17. Juli 2020, 13:14
Kühlschrank auf kälteste Einstellung und am Inkbird die Einschaltverzögerung für den Kühlschrank auf 6 - 10min stellen.
Oh, das wusste ich noch nicht. Das werde ich mal vorsichtshalber einstellen. Wobei bei mir die Intervalle normalerweise größer sind. Aber sicher ist sicher.

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 15:19
von heizungsrohr
Ich würde die Hysterese auch auf mindestens 0,5K einstellen, sonst taktet der Kühlschrank zu sehr, bzw der Inkbird wartet immer auf die Einschaltverzögerung. Aber da gibts verschiedene Ansichten. Bei Gärungen hab ich normalerweise bis zu 1K eingestellt, wenn ich Bier kühle 1,5K
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 15:49
von Bum
Muss jetzt mal blöd Fragen...die hysterese ist am inkbird einstellbar, und besagt dass wenn ich angenommen 16°C einstelle, und hysterese auf 1k stelle, der inkbird erst bei 17°C wieder saft durchlässt...und beim erreichen der 16°C wieder dicht macht? ...habe mich damit noch nicht auseinander gesetzt...
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 17:03
von heizungsrohr
Du kannst beim Inkbird festlegen, ab welcher Temperaturabweichung geheizt werden soll (sofern du ein Heizelement anschließt) und ab welcher Abweichung gekühlt werden soll. Lies am besten in der Anleitung nach, welche Werte du dabei genau verändern musst. Im Gäralltag ist letzterer Wert wichtiger (CD oder so heißt der dann im Display), da du eher kühlen als heizen musst
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 17:29
von Bum
Ok. Wenn es nächste woche ankommt, werde ich mich damit befassen und erstmal probe fahren, bevor der sud ansteht. Danke euch

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Dienstag 11. August 2020, 07:41
von Bum
So, Kühlschrank ist die ganze Zeit am Inkbird. Zieltemperatur habe ich bisher auf 17°C gesetzt, die Differenz von den voreigestellten 2K habe ich gelassen. Der Fühler liegt mittig lose im Raum, und die Temp pendelt zwischen 16,5°C und 19°C. Ich überlege, ob ich die Zieltemperatur noch etwas senke, da die optimale Gärtemperatur der Gozdawa OGA9 & der Brewferm Top ja zwischen 15°C und 20°C liegt. Stelle ca. 2x 25l in den Kühlschrank, da ich die Biere dann vergleichen möchte. Aus diesem Grund will ich eigentlich den Fühler an kein Fass pappen, sondern einfach die Raumtemperatur regeln.
Die Gärtemperatur sollte ja dann nur ca. 2-3K höher ausfallen, oder?
Welche Raumtemperatur würdet ihr mir empfehlen? Eventuell die Kühldifferenz noch etwas runternehmen, auf 1K?
Gruß
Jörg
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Dienstag 11. August 2020, 20:47
von toaster
Mach‘s doch wie oben vorgeschlagen mit einem Stück Styropor (Karton und ein wenig Watte ginge wohl auch) am Gärgefäss an. Das funktioniert super. Ich gebe dann am Inkbird die „richtige“ Temperatur ein und die stimmt dann ziemlich gut. Durch den Styropor misst die Sonde eher die etwas trägere Temp im Gefäss als jene in der Luft. Sieht bei mir so aus:
Gruss Martin
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Dienstag 11. August 2020, 20:57
von JokerPs
Dazu gibt es hier einen interessanten Beitrag, was die Sonde am Gärfass bringt im Vergleich zum Raum:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 52#p389652
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Mittwoch 12. August 2020, 08:03
von Bum
gestern gebraut. Habe den Sud dann wie gesagt gesplittet, und den Tipp von Alt-Phex, die Gozdawa OGA9 zu testen, umgesetzt. Die andere Hälfte ist mit der im Rezept stehenden Brewferm Top angesetzt. Habe leider nicht die angepeilten 50l geschafft, eher so 42-43l. Hatte aber beim Kochen keinen Deckel benutzt, also auch nicht schräg aufgelegt.
Fässer stehen im Kühli, Sonde ist noch mittig im Raum. Lasse ich auch erstmal so, und messe am Anfang mal an der Wandung der Fässer gegen.
Könnte mir vorstellen, dass ich so besser fahre, da wenn ich den Kühli aufmache und warme Luft reinkommt, er ja direkt seinen Dienst verrichtet. Mit dem Fühler am Fass, so denke ich zumindest, wäre die Steuerung so träge, dass die Suppe zu warm wird, bevor der Kühli anspringt.

So meine Theorie.
Sollte die an der Wandung gemessene Temperatur zu hoch sein, stelle ich den Inkbird noch etwas runter und senke gegebenenfalls die Kühldifferenz.
Die Hefen sind schon angekommen, sahen auch beim rehydrieren unterschiedlich aus und rochen auch verschieden. Bin mal gespannt auf's Ergebnis.
Grüsse
Jörg
PS: Es sind dann doch wieder Spiedel-Fässer geworden. Das zuerst bestellte mit dem günen Deckel und den für mich eigentlich besseren Maßen, ging direkt zurück. Qualität war gelinde gesagt miserabel. Überall, also innen und außen scharfkantige Stellen, Reste von Angüssen, offene Einschlüsse am Inneren des Deckel(welcher on Top noch nach kompletten festknallen nicht dicht abschloss). Wurde aber anstandslos zurückgenommen...aber davon bin ich geheilt, Speidel ist da schon Top.

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 13. August 2020, 09:14
von Bum
Beide Hefen gehen gerade voll ab, wobei das stürmische Kräusen vorbei sein wird. Sehe nur, dass sie bestimmt 10-15cm hoch standen.
Die Umgebungstemp, welche ich in meinem Fall durch den Inkbird steuere pendelt zwischen 15°C & 16°C.
Die Temperatur der Fasswandungen messe ich mit einem Maverick ET732, und zusätzlich noch mit einem Inkbird IHT-1P. Das Obere zeigt 18°C, das Untere 17°C.
Denke, das kann man gelten lassen.
Grüsse
Jörg

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 13. August 2020, 16:54
von Braufuzi
Hallo Zusammen
Ich verwende für Altbiere nur die Gozdawa Old German,habe damit bis jetzt die besten Erfahrungen und Ergebnisse bekommen.Absolute Top Hefestamm

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Mittwoch 19. August 2020, 18:52
von Bum
gerade beide Jungbiere zum ersten Mal nach 8 Tagen Gärung mit dem Refraktometer bestimmt. Ausgangswürze waren 13 Brix, jetzt beide exakt gleich bei 8,1 Brix.
Laut Fabier bin ich bei einem Alkoholgehalt von 4,11% vol. Das letzte halbe Prozent entsteht ja, wenn ich richtig informiert bin, wärend der Flaschengärung. Müsste also alles soweit in Ordnung sein, und auch nicht mehr viel gehen, oder?
Würde in 5 Tagen nochmal messen, will die Fässer nicht so oft aufmachen. Achso, Gärtemperatur(an der Fasswandung) waren wärend der letzten 5Tage 16°C.
Gruß
Jörg

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 20. August 2020, 14:09
von Alt-Phex
Bum hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. August 2020, 18:52
Müsste also alles soweit in Ordnung sein, und auch nicht mehr viel gehen, oder?
Du kannst bei beiden Hefen mit einem sEVG von 70-75% rechnen. Da geht also noch was. Du kannst jetzt die Gärtemperatur, wenn möglich, etwas erhöhen um es den Hefen etwas leichter zu machen.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 20. August 2020, 14:51
von Bum
Ok. Meinst du 1k reicht, oder eventuell in Etappen?
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 20. August 2020, 15:02
von HubertBräu
Du kannst um 1K pro Tag erhöhen .. und bis auf 20°C hochgehen.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Donnerstag 20. August 2020, 15:18
von Bum
Danke

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 14. Juni 2024, 15:30
von integrator
Bum hat geschrieben: ↑Mittwoch 12. August 2020, 08:03
gestern gebraut. Habe den Sud dann wie gesagt gesplittet, und den Tipp von Alt-Phex, die Gozdawa OGA9 zu testen, umgesetzt. Die andere Hälfte ist mit der im Rezept stehenden Brewferm Top angesetzt.

Ist schon eine Weile her aber kannst du noch einen geschmacklichen Vergleich ziehen.
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Freitag 14. Juni 2024, 21:10
von Ras Tafaric
WLP029
Ich find für deutsche Ales ist die wirklich fein. Die sollte auf ein Alt passen wie der Ar*** auf den Eimer...
Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Samstag 15. Juni 2024, 09:12
von integrator
Ras Tafaric hat geschrieben: ↑Freitag 14. Juni 2024, 21:10
WLP029
Ich find für deutsche Ales ist die wirklich fein. Die sollte auf ein Alt passen wie der Ar*** auf den Eimer...
Jo, Danke für die Info. Die hatte ich auch schon ins Auge gefasst.
Ich habe auch ganz bewusst gefragt weil man öfters von stressiger Gärung der OGA9 liest.
Ich plane dieses Jahr mein erstes Alt.

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Samstag 15. Juni 2024, 11:14
von Grandes
Habe auch schon mehrfach mit die OGA9 benutzt. Funktioniert einwandfrei , auch bei 15-16°C sehr gut. Großzügige Menge ist meines Erachtens sehr wichtig.

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Samstag 15. Juni 2024, 21:26
von Colindo
Ras Tafaric hat geschrieben: ↑Freitag 14. Juni 2024, 21:10
WLP029
Ich find für deutsche Ales ist die wirklich fein. Die sollte auf ein Alt passen wie der Ar*** auf den Eimer...
Kurze Anmerkung: Alt und Kölsch und Weizenbier sind keine Ales. Ales bezeichnet eine Untergruppe der obergärigen Biere, die früher nicht oder wenig gehopft wurden. Also in Deutschland allerhöchtens das Grutbier

Re: Hefe für Altbier
Verfasst: Sonntag 16. Juni 2024, 10:42
von integrator
Moin zusammen,
ich habe jetzt folgende Kandidaten ins Auge gefasst ...
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OGA9 (Stressige Gärung?)
Ich finde bei der Anstellrate nur die Info 40-70 gr./hl. Geht die Angabe soweit auseinander da sie einen grossen Temperaturbereich abdeckt? Wer hat hier Tips/Erfahrungen zur Anstellrate (Menge, Starter, ...)
-
Wyeast 1007 (Sedimentiert schlecht?)
Wie sieht es nach x Wochen Lagerung bei 4⁰C aus, wie verhält es sich beim einschenken
-
WLP029 (Keine klassische Althefe)
Kann einer das Geschmacksprofil, vielleicht auch im Vergleich zu den anderen, beschreiben.
Sonnigen Sonntag
