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Berechnung der Schlauchlänge
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 21:28
von PMI-de
Moin!
Ich bin bei der Recherche für meinen Zapfkühlschrank auf folgendes Video gestoßen:
https://www.youtube.com/watch?v=w6whE1jrVQ4
Er stellt dabei sein Excel-Sheet vor, mit dem man die Länge der Bierleitung berechnen können soll.
https://www.beernbbqbylarry.com/BNBFile ... ncing.xlsx
Wenn ich hier mit den folgenden Werten arbeite:
Temperatur 5 Grad
Druck 18,8 PSI (Sättigungsdruck 0,95 bar, 0,05 Druckverlust, 0,1 Höhe, 0,2 Sicherheit)
Final Gravity: 1,010
Höhe: 90 cm, (Mitte Faß bis Schankhahn) = 2,95ft
Schlauch 7mm = 0,2756 inch
Zapfgeschwindigkeit : 8 Sek für ein Pint
Dann komme ich auf eine Schlauchlänge von sagenhaften 68 ft oder 20,7m
Bin ich zu blöd, oder stimmt das Excel Sheet nicht?
Selbst die von ihm genutzte Quelle kommt beinahe auf dasselbe Ergebnis.
3-4 Meter Schlauch lasse ich mir noch gefallen, aber 20m ???
Hintergrund: der mitgelieferte 1m Schlauch erscheint mir zu kurz. Da ich (noch) mit Mini-Kegs arbeite und mir jeder Tropfen heilig ist, möchte ich nicht Zuviel experimentieren :-)
Merci für Erhellungen oder einen Schubser in die richtige Richtung.
pi.
Re: Berechnung der Schlauchlänge
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 21:45
von nPlusEins
Hi PMI-de,
ich bin auch noch kein Zapfanlagen Profi, aber meines Erachtens kannst du dir die ganze Rechnererei sparen wenn du Zapfhähne mit Kompensator nimmst. Der Überschüssige Druck wird dann am Kompensator abgebaut und der 1m Schlauch ist kein Problem.
Der Druckverlust im Schlauch ist eigentlich nur Relevant wenn man keinen Kompensator hat (z.B. Picknick Zapfhahn oder Beergun). In dem Fall nimmt man aber besser 4mm Schläuche, da dort der Druckverlust im Schlauch wesentlich größer ist. Oder halt bei sehr langen Zapfleitungen aus dem Keller etc.
Gruß
nPlusEins
Re: Berechnung der Schlauchlänge
Verfasst: Donnerstag 16. Juli 2020, 22:08
von §11
Ja, vergiss das mal ganz schnell wieder. Im (theoretischen) Ansatz möglich den Druck über den Druckverlust im Schlauch abzubauen, aber sinnbefreit. In der Praxis erledigt das der Kompensator
Gruss
Jan
Re: Berechnung der Schlauchlänge
Verfasst: Montag 20. Juli 2020, 23:00
von PMI-de
Danke.
Ich bin mit meinem Latein am Ende.
Habe jetzt ein Kellerbier in einem 5l Partyfass am Hahn. Heute das zweite Fass probiert. Es kommt bei beiden Fässern nur Schaum. Dasselbe Bier aus dem gleichen Sud habe ich auch auf Flaschen gezogen. Dort ist der CO2 Gehalt OK. Geplant waren 5g CO2/l. Nachgärung lief über Speise mit gleicher Dauer für die Fässer und Flaschen in dem gleichen Gärkühlschrank.
Ich hatte erst an eine Überkarbonisierung gedacht, aber die Flaschen sind ja OK. Und beim Druckablassen vor dem Anstich klang es nicht nach übermässigem Druck.
Setup:
Fässer seit zwei Tagen im Kühlschrank bei 6-7 Grad C
4m Bierleitung mit 7mm
Zapfsäule mit Kompensatorhahn direkt auf dem Kühlschrank
Vom Kühlschrank bis zum Hahn läuft der Schlauch durch ein Kupferrohr, um durchgängig zu kühlen
Druck eingestellt auf Werte zwischen 0,8 und 1,8bar in 0,2 bar Schritten. (Theoretisch müssten es ja 1,2-1,3 bar sein)
Ich hab mit geschlossenem Kompensator begonnen. Sobald es läuft, läuft nur Schaum. Hahn ist komplett offen, Leitung ist sauber und in Spiralen aufsteigend verlegt.
Der Frust ist groß. 10 Liter Schaum machen keinen Spaß.
Hoffe, ein geplanter Umstieg auf 19l Kegs lassen etwas mehr Steuerung zu, da man mal ordentlich den Spunddruck messen kann.
Pi.
Re: Berechnung der Schlauchlänge
Verfasst: Dienstag 21. Juli 2020, 09:20
von secuspec
Hallo Pi,
auch wenn sich erst einmal alles schlüssig anhört, könnte es noch immer daran liegen, dass doch irgendwo CO2 entbindet. 4m Bierleitung sind bei einem Kompensatorhahn definitiv nicht notwendig. Könnte es sein, dass Du im Leitungsweg Kupplungen hast, oder mehrere Querschnittsänderungen?
Vorschlag: Nimm mal die ganzen 4m aus dem Leitungsweg und reduziere die Leitungslänge auf das Minimum vom Hahn zu den Kegs. Vermeide irgendwelche unnötigen Übergänge.
Gerade mit dem Kompensatorhahn sollte das funktionieren. Bei einem neuen Anstich, oder wenn das Fass stark bewegt wurde, kommt tatsächlich etwas Schaum am Anfang - aber eben keine 10 Liter wie von Dir beschrieben.
Nicht verzagen - ich hatte bei meinem Kegerator dieselben Probleme, weil ich Anfangs keine Kompensatorhähne hatte und die Leitungslänge nach amerikanischer Literatur versucht habe anzupassen - das mag gehen, ist aber, wie Jan schon angemerkt hat, nicht notwendig. Kompensatorhahn ist das Zauberwort. Wobei Du tunlichst darauf achten musst, dass der Kompensator und die Hahninnenflächen selbst sauber und nicht etwa aufgeraut sind.
Ich drücke die Daumen !
Viele Grüße,
Steffen
Re: Berechnung der Schlauchlänge
Verfasst: Dienstag 21. Juli 2020, 10:46
von Birra_Barracuda
PMI-de hat geschrieben: ↑Montag 20. Juli 2020, 23:00
Druck eingestellt auf Werte zwischen 0,8 und 1,8bar in 0,2 bar Schritten. (Theoretisch müssten es ja 1,2-1,3 bar sein)
Ich hab mit geschlossenem Kompensator begonnen. Sobald es läuft, läuft nur Schaum. Hahn ist komplett offen
Pi.
Wenn du mit dem niedrigen Zapfdruck angefangen hast, könnte das eine mögliche Ursache sein. Du hattest ja ca. 1,3 bar berechnet. Wenn du drunter anfängst, entbindet sich erst mal CO_2 aus dem Bier und schäumt das Fass auf. Dann kommt nur Schaum, bis sich die Sättigung dem niedrigen Druck angepasst hat und das restliche Bier sich wieder beruhigt hat.
Schöne Grüsse
Curt