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Stone Pale Ale

Verfasst: Mittwoch 4. März 2015, 20:46
von quartermoose
Stone Brewing hat das Rezept zum Stone Pale Ale veröffentlicht: http://blog.stonebrewing.com/index.php/ ... le-recipe/

Das Bier wird von der Brauerei nicht mehr hergestellt.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Mittwoch 4. März 2015, 22:26
von Alt-Phex
Cool, könnte das mal einer vernünftig "Übersetzen" ?

Nicht das ich kein Englisch könnte, aber gewisse Begrifflichkeiten der engl. Brauer sind mir einfach nicht geläufig.
(Was ist mit 60L oder 75L gemeint, Liter sind es ja wohl nicht. EBC vieleicht ?)

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Mittwoch 4. März 2015, 22:37
von highlander
Hallo,

das "L" steht für °Lovibond. einen Umrechner findest Du hier.
https://www.brewtoad.com/tools/color-converter

Alles andere sollte kein Problem sein.

Gruß highlander

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Mittwoch 4. März 2015, 22:51
von Alt-Phex
Danke, dann lag ich mit EBC ja schon richtig. Versuche ich mich dochmal an einer Übersetzung.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Mittwoch 4. März 2015, 23:24
von Alt-Phex
So, ich habe das mal einigermaßen übersetzt, die Maischtemperturen erscheinen mir allerdings sehr hoch.
Bei der Schüttung habe ich die passenden Malze nach der Mueggeland Tabelle genommen. Hier spielt wohl
eher der EBC Wert die größere Rolle.

Rezept für 19L mit 14°P

4,7 kg Pale Ale Malz
572g Caramelmalz Dunkel Typ III (160 EBC)
136g Caramelmalz Böhmisch (210 EBC)

12,4g Columbus Hopfen (12.9% alpha)
21,8g Ahtanum Hopfen (6.0% alpha)
33,7g Ahtanum Hopfen (6.0% alpha)


In 14L 78°C Wasser einmaischen
20min bei 68°C Grad halten.

8L 84°C zugeben, ergibt 74°C

Läutern mit 12L Nachguß

Kochzeit: 90min

Columbus zu Kochbeginn
(1 Teelöffel Irish Moss 15min vor Kochende, wer das mag.)
21,8g Ahtanum 10min vor Kochende
33,7g Ahtanum 0min - Nach Flameout/Whirlpool


Vergären mit der White Labs WLP007 Dry English Ale
oder der WLP002 English Ale bei 22°C


Im Rezept ist zusätzlich noch Malzextrakt angegeben, der wohl
zur Karbonisierung der Flaschengärung gedacht ist. Da das eh
jeder anders handhabt, lasse ich das mal weg.

Kritiken und Verbesserungen sind natürlich willkommen.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Mittwoch 4. März 2015, 23:51
von gulp
die Maischtemperturen erscheinen mir allerdings sehr hoch.
In 14L 78°C Wasser einmaischen
Hängt halt von der Malz- und Umgebungstemperatur ab.

Gruß
Peter

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 01:12
von cyme
Für die genaue Berechnung gibt's das hier:
http://www.brewersfriend.com/mash/

Mit den Mengen von Alt-Phex stimmen die Temperaturen, sofern man das Malz bei 4°C geschrotet hat. :Wink

Wer's zu 100% nachbrauen will, muss noch die passende Hefe aus Flaschen strippen - Stone filtriert nicht sondern zentrifugiert nur, und einige der zum lagern gedachten Biere sind aus Flaschengärung. Gerüchten nach sei WY1217 auch der Hefestamm von Stone.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 01:16
von Alt-Phex
cyme hat geschrieben:
Mit den Mengen von Alt-Phex stimmen die Temperaturen, sofern man das Malz bei 4°C geschrotet hat. :Wink
Sag ich doch, das da was nicht stimmen kann. :thumbsup

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 01:20
von Ruthard
Ob man nun bei 4° Malz und 78° Wasser oder 20° Malz und 74° Wasser einmaischt, die Zieltemperatur von 68° ist ungewöhnlich hoch, die 20 Minuten Dauer sind sehr kurz und über die Dauer der 74° Rast wird gar nichts gesagt.

Cheers, Ruthard

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 01:28
von cyme
Die 68°C find ich nicht so abwegig. Die von 21st Amendment maischen ihr IPA bei 70,5°C.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 06:53
von Boludo
Dass die nur 20 Minuten rasten hat man uns bei Doemens schon gesagt. Das seien auch zum Teil Blausude.
Irgend wie witzig wie die alle Lehrmeinungen ignorieren und trotzdem Spitzenbier dabei rauskommt.

Stefan

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 08:31
von Neubierig
Hi, 156°F = 68,88888°C, also eher 69°C

Cheers,

Keith :-)

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 08:34
von Havana
Brauwolf hat geschrieben:Ob man nun bei 4° Malz und 78° Wasser oder 20° Malz und 74° Wasser einmaischt, die Zieltemperatur von 68° ist ungewöhnlich hoch, die 20 Minuten Dauer sind sehr kurz und über die Dauer der 74° Rast wird gar nichts gesagt.

Cheers, Ruthard
Eigentlich sinds ja 69°C (156°F) und die Sudhaus Ausbeute liegt bei sehr mageren 52%.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 08:40
von Ruthard
Boludo hat geschrieben:Dass die nur 20 Minuten rasten hat man uns bei Doemens schon gesagt. Das seien auch zum Teil Blausude.
Irgend wie witzig wie die alle Lehrmeinungen ignorieren und trotzdem Spitzenbier dabei rauskommt.

Stefan
Unter optimalen Bedingungen (Schrotung, pH-Wert, Temperatur) sind die 20 Minuten tatsächlich kein Problem. Wenn es nicht passt, wird eben Kokosmilch vergoren. Spitzenbiere? Will mal sagen, einzigartige Biere.

Diese Brauereien scheitern dann an normalen Aufgaben wie zum Beispiel einem Hellen, schwach gehopften.

Cheers, Ruthard

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 09:06
von Boludo
Brauwolf hat geschrieben:
Diese Brauereien scheitern dann an normalen Aufgaben wie zum Beispiel einem Hellen, schwach gehopften.
Natürlich kann man so kein Münchner Hell brauen.
Drum machen sie es ja auch erst gar nicht :Wink
Wir haben letztes Mal aus Versehen zu warm eingemaischt. Das war 100% Wiener Malz. Nach 30 Minuten bei 70°C war es iodnormal.
Vermutlich sogar schon früher.
Die Maische wurde dann aber eh gekocht und mit neuem Malz und Wasser gerastet (Earl Verfahren), darum war uns das auch egal.
Trotzdem erstaunlich.

Zum Thema Spitzenbier: Da kann man sich natürlich streiten. Jedenfalls gewinnen sie mit der Methode Preise.


Stefan

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 09:24
von jemo
Hat diese kurze Rast denn einen Einfluß auf den Geschmack? Sonst könnte man ja einfach bei 69° bis jodnormal rasten...

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 09:47
von Neubierig
jemo hat geschrieben:Hat diese kurze Rast denn einen Einfluß auf den Geschmack? Sonst könnte man ja einfach bei 69° bis jodnormal rasten...
So hätte ich es gemacht. Kombirast bei 69°C, essen gehen, schau mal bei Gelegenheit später

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 09:58
von Boludo
Bei so einer hohen Kombirast entstehen natürlich mehr unvergärbare Zucker.
Bei einem stark gehopften Pale Ale mit 14°P aber vermutlich genau richtig.

Stefan

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 17:17
von cyme
In den Experimenten von Greg Doss nimmt der Anteil der vergärbaren Zucker ohnehin erst über 68°C so wirklich ab, zwischen 63°C und 68°C hat er gerade mal eine Veränderung des EVG von 2% gemessen:
http://www.homebrewersassociation.org/a ... 20Doss.pdf
Die Daten von Kai Tröster sehen ähnlich aus:
http://braukaiser.com/wiki/index.php?ti ... emperature

Wer sich fürchtet, kann natürlich das ganze auch mit aufsteigenden Rasten brauen und wird bestimmt auch gutes Bier bekommen. Ich hätte aber keine Bedenken, das ganze wie nach Rezept zu machen.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 17:30
von jemo
Wenn es stimmt, daß die mit der 1217 vergären, dann müsste das Bier aber ordentlich Restsüße haben. Ich habe testweise ein SNPA mit der 1217 vergoren und das schmeckt in der Spitze leicht süßlich, zumindest im Vergleich zur US05.
Wobei das nicht schlecht schmeckt, aber eben anders als gewohnt.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 20:06
von der_ak
Es gibt übrigens auch eine ältere Version des Rezepts von 2008, inkl. einiger weiterer Rezepte von Stone-Bieren: http://www.stonebrewing.com/news/081201/

Spannend dabei ist zu sehen, wie sich das Rezept seitdem verändert hat.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 20:14
von der_ak
cyme hat geschrieben:Gerüchten nach sei WY1217 auch der Hefestamm von Stone.
Nicht, wenn man Stone selbst glauben will: http://blog.stonebrewing.com/index.php/ ... -part-one/

Bei White Labs heißt der Stone-Hefestamm übrigens WLP5036 und nein, er ist nicht kommerziell erhältlich.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Donnerstag 5. März 2015, 20:26
von cyme
Das eine muss das andere nicht ausschließen. Zwar verkauft White Labs ihn nicht, aber nichts hindert Wyeast daran, den Stamm aus einer Flasche zu isolieren, zu propagieren und als WYxxxx zu verkaufen. Ob WY1217 das tatsächlich ist oder nicht, das können wir nicht wissen - angeblich sei es der Stamm "einer beliebten Brauerei aus San Diego", was Stone sein kann aber nicht muss. Alles hörensagen. Wer garantiert den gleichen Stamm will, muss den Bodensatz einer Flasche hernehmen.

Re: Stone Pale Ale

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2019, 17:00
von anak85
Hallo zusammen,

dieser Thread ist zwar etwas alt, aber ich würde gerne von euern Erfahrungen lernen. Hat jemand das Rezept gebraucht und könnte berichten?

Ich stelle mir die Frage bzgl. der Maischzeiten. Das Originalrezept sieht ein brauen im "Cooler" vor und da ich im Mundschenk braue, habe ich da ganz andere Möglichkeiten. Daher machen die Schritte für mich wenig Sinn.

So das Rezept:

Maischen:
- 14,2 Liter einmaischen bei 78°C im Cooler
- 20 Minuten Rast bei 69°C (vermutlich warten sie bis die Temperatur fällt und warten dann 20 Minuten, als wären hier schon etwa 30 Minuten vergangen)
- 11,3 Liter bei 84°C nachgießen um auf eine Maischetemperatur von 74°C zu kommen (über eine Rast wird nichts erwähnt)

Läutern:
- 11,6 Liter bei 75,5°C nachgießen

Bei BeerSmith habe ich folgende Maischephasen gefunden:
Version 1: 69°C für 75 Minuten
Version 2: 66°C für 75 Minuten
Version 3: 69°C für 40 Minuten + 75,5°C für 10 Minuten
Version 4: 69°C für 60 Minuten + 74°C für 10 Minuten

Ich würde nach Gefühl auch zu Version 3 oder 4 tendieren. Was meint ihr?