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Honig in der Gärung
Verfasst: Montag 31. August 2020, 20:49
von Hopfenkaltschale
Hallo Leute,
ich will dieses Jahr endlich mal ein Weihnachtsbier machen und möchte das Spekulatius Winterbier von DevilsHole82 mal probieren... Jetzt habe ich in seinem Angaben gesehen, dass da was steht von 250g Honig in die Gärung. Da ich noch nie mit Honig gearbeitet habe, frage ich mich gerade wann genau und wie man den gibt?
Ich meine wenn man das in die Gärung gibt müsste ich ja trotzdem die Stammwürze messen können um später den Alkoholgehalt bestimmen zu können, der Honig verändert ja meine Stammwürze die ich nach dem Kochen hatte. Bei belgischem Bier wird ja das Candisyrup oder Zucker beim Kochen zu gegeben... Aber mit dem Honig das ist mir nicht ganz klar, ich müsste den dann ja wohl auch etwas erwärmen um die Viskosität zu verbessern und dann die Geschichte auch einrühren oder so...
Bin ich gerade völlig auf der falsche Fährte? Wie handhabt ihr das?
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Montag 31. August 2020, 21:20
von Johnny Eleven
Bei den Anmerkungen von DevilsHole82 zu seinem Rezept bei MMuM
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=rezept steht dazu folgendes:
Honig wurde beim Kühlen auf Anstelltemperatur hinzugefügt. Optimal unter 40°C, da sonst gesunde Inhaltsstoffe zerstört werden.
Viele Grüße
Johannes
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Montag 31. August 2020, 21:26
von §11
Honig ist zu etwa 95% vergärbar. Das heißt du kannst den Honig auch am Ende der Gärung zugeben und dir den Alkoholgehalt ausrechnen.
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Montag 31. August 2020, 21:26
von Hopfenkaltschale
Das habe ich gelesen, ich frage mich nur ob man das einfach rein kippt und dann passt das oder ob das irgendwie aufgelöst werden muss oder so...
Ich meine einfach mal machen ist ok, ich versuche mir nur immer vorher Gedanken zu machen wie es möglichst gut wird... Wenn ich da nen Klumpen rein werfe und die Hefebiester fressen den einfach auf ist das ok, wenn das so nicht funktioniert ist es im Nachhinein kacke...
Ich hoffe du verstehst was ich meine ;-)
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Montag 31. August 2020, 21:30
von Hopfenkaltschale
Ok Jan das ist ne gute Antwort.
Erwärmst du den den Honig etwas und rührst ihn ein oder einfach raus aus dem Glas und rein in den Gärbottich so kalt wie er im Glas auch immer ist?
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Montag 31. August 2020, 21:35
von Johnny Eleven
Ich würde den Honig behutsam im Wasserbad etwas erwärmen, um die Viskosität zu erhöhen, und dann wie im Rezept beschrieben dazu geben.
Viele Grüße
Johannes
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Montag 31. August 2020, 21:39
von afri
Versprich dir nicht zuviel vom Honig, der wird fast komplett vergoren, weil er fast komplett aus Zucker besteht. Wenn du ihn unbedingt verdünnen willst, dann mache es halt, aber zur Gärung gegeben verdünnt er sich von allein, auch ohne Erwärmung etc. Ich würde ihn möglichst spät geben, damit die wenigen Aromen nicht noch mehr ausgetrieben werden, also dann wenn die Gärung beinahe zuende zu sein scheint. So mache ich das mit dem Hopfenstopfen und das müsste auch für dich funktionieren.
Achim
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Montag 31. August 2020, 21:51
von Hopfenkaltschale
Ich würde es auch so machen, aber wenn das einfach rein kann ohne viel Firlefanz ist das auch gut und ich müsste da nicht rum rühren etc.
Deshalb wollte ich die Frage mal an die erfahrenen „Honigverwender“ richten.
@Afri: Verdünnen will ich den auf keinen Fall, ich dachte einfach daran den Honig im Glas leicht zu erwärmen und dadurch eine bessere Viskosität zu erlangen... Ich war mir such nicht sicher ob ich den einrühren muss oder ob das von alleine geht.
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Montag 31. August 2020, 22:26
von §11
Das mit der Aussage „Honig vergärt zu 95% und deshalb bleibt fast kein Geschmack“ ist meiner Erfahrung nach nicht richtig. Ich kenne Met das extrem geil schmeckt und die einzige Zutat ist.....Honig.
Ich würde Ihn erwärmen, das we besser aus dem Glas geht und nach der HG zusetzen, dann wird durch das Kohlendioxid nicht viel Aroma ausgetrieben.
Gruß
Jan
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Montag 31. August 2020, 23:53
von renzbräu
Wäre es praktikabel den Honig für die Nachgärung in die Flasche zu bekommen? Ich stelle es mir schwierig vor, in jede Flasche die exakt gleiche Menge Honig zu bekommen. Da ist Honig von der Konsistenz was anderes als Speise oder Zucker... Aber das Aroma wäre drin und würde nicht mehr ausgetrieben.
Nicht das der pappige Honig beim Einfüllen nicht in die Flasche will - und sich der Flaschenhals als Flaschenhals herausstellt

Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Dienstag 1. September 2020, 01:09
von §11
renzbräu hat geschrieben: Montag 31. August 2020, 23:53
Wäre es praktikabel den Honig für die Nachgärung in die Flasche zu bekommen? Ich stelle es mir schwierig vor, in jede Flasche die exakt gleiche Menge Honig zu bekommen. Da ist Honig von der Konsistenz was anderes als Speise oder Zucker... Aber das Aroma wäre drin und würde nicht mehr ausgetrieben.
Nicht das der pappige Honig beim Einfüllen nicht in die Flasche will - und sich der Flaschenhals als Flaschenhals herausstellt
Dafür musst dann sprühgetrockneten Honig nehmen.
https://www.amazon.de/Honigpulver-beste ... 288&sr=8-1
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Dienstag 1. September 2020, 06:47
von chaos-black
Ich würde nicht dazu raten, den Honig nach der Gärung dazuzugeben. Dann springt die Gärung natürlich wieder an, womöglich ist die Hefe dann aber nicht mehr im Stande, die bei der wieder angesprungenen Gärung entstandenen unerwünschten Gärnebenprodukte vollständig abzubauen.
Daher würde ich es entweder dazu geben, während die Gärung im Gange ist, oder sogar schon beim Gärfassbefüllen - auch wenn das eventuell einige Aromen auswaschen kann. Ich hab auch schon Met gemacht, und da ist immer der ganze Honig in der Hauptgärung dabei gewesen und wie Jan schon anmerkte, schmeckt man den Honig trotzdem.
Beste Grüße,
Alex
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Dienstag 1. September 2020, 06:52
von Hopfenkaltschale
Vielleicht könnte man den Honig im Keg vorlegen und dann nach der HG drauf schlauchen, dann 1-2 Wochen warten bis der Honig vergoren ist (quasi ne NG mit Honig) und anschließend mit dem Kaltlagern beginnen.
Spundapparat drauf und warten...
Dann würde der Honig das Bier Karbonisieren und das was dann evtl. noch fehlt drücke ich so aus der CO2 Flasche nach. Aroma mäßig sollte doch dann so das meiste erhalten bleiben oder?
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Dienstag 1. September 2020, 12:30
von OS-Schlingel
Hallo zusammen,
habe ebenfalls einen Sud mit nachfolgender Honiggabe (Nachgärung) gebraut. Als Hefe kann die Notti zum Einsatz.
Problem bei der Sache ist die "Fresswut" der Notti. Bei ca. 10,5% ABV war die fertig und das Honigaroma stabil. Ich sag liebe nicht, wieviel Honig ich da reingefüllt habe...
Das Zeug zerstört Leben! ....ist aber sehr lecker.
Besser, man setzt eine Hefe mit niedrigem EVG ein (Windsor, um die 50% ?) Dann kannst Du den Honig zum aromatisieren
einsetzen. Eine ungefähre Beschreibung ist das Rezept von Jan unter "Chief´s Honey Ale" (Honigbier aus dem Weißen Haus)
Viel Erfolg
Gruß Stephen
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Dienstag 1. September 2020, 12:46
von ggansde
Moin,
es ist auch nicht unwichtig, welchen Honig man verwendet. Ist der eher geschmacksneutral, findet er sich später auch kaum im fertigen Bier wieder. Ich habe zweimal ein Weihnachtsbier mit Honig gebraut (Zugabe zum Ende der HG), einmal mit Zitrusblütenhonig, einmal mit italienischen Kastanienhonig. Die verbliebenen Aromen der Zitrus- bzw. Kastanienblüten waren der Hammer. Man darf natürlich nicht mit Weihnachtsgewürzen anfangen, damit versaut man sich die feinen Aromen.
VG, Markus
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Dienstag 1. September 2020, 12:56
von renzbräu
§11 hat geschrieben: Dienstag 1. September 2020, 01:09
Dafür musst dann sprühgetrockneten Honig nehmen.
Was es nicht alles gibt.
Hatte noch überlegt, den in Wasser zu lösen oder kristallisierten honig in Stücke zu "schneiden".
KEG-Nutzer mit Spundapparatur haben es da leichter
Re: Honig in der Gärung
Verfasst: Dienstag 1. September 2020, 14:16
von Hopfenkaltschale
In Daniel‘s Rezept steht glaube ich nur Honig, ich dachte an Orangenblütenhonig oder sowas, das sollte ganz gut zur Weihnachtszeit passen... Hoffe das kommt gut im Bier.
@Markus: Mit Gewürzen experimentiere ich nicht rum, ich habe das glaube ich in irgendeinem Beitrag von dir gelesen (mit Glühweingewürz und noch irgendwas glaube ich war das) und das war ja viel zu krass mit dem Geschmack am Ende.