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Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Samstag 3. Oktober 2020, 19:22
von CraftbeerBückeburg
Grüß euch,

Ich brauche mal euer Fachwisseb/eure Erfahrungen.
vor kurzem habe ich einen Sud Helles gebraut.
Lief soweit alles gut.
Nach der Hauptgärung (Munton Premium Gold) war noch alles hübsch.

Heute, 14 Tage nach Abfüllung und Flaschen-Bachgärung, mach ich eine Flasche aunf und bin von dem Ergebnis optisch nicht zufrieden.

Haupt ihr eine Idee was passiert ist, oder sind doe 14 Tage zu wenig?
Vielen Dank und liebe Grüße
thomas
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Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Samstag 3. Oktober 2020, 21:23
von marsabba
Hallo,

14 Tage sind zuwenig; wart mal noch 3,4 wochen, stell das Bier schön kalt, und dann klärt sich das auch.

Grüße
Martin

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Samstag 3. Oktober 2020, 23:04
von Alt-Phex
Durch die Nachgärung in der Flasche werden die Trubstoffe, bzw. die Hefe natürlich wieder in Schwebe gebracht. Wenn die Nachgärung beendet ist dann stell das Bier für ein paar Wochen in den Kühlschrank, so wie Martin sagt.

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Samstag 3. Oktober 2020, 23:42
von afri
Am 3.11. erneut testen. Wenn es dann noch immer so aussieht, hier melden. Aber ich schätze, das wird nicht passieren.
Achim

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2020, 07:03
von CraftbeerBückeburg
Grüß euch,

ich habe mich schon vor einiger Zeit um Hilfe gefragt.
Mein Ansatz aus dem aus dem September ist nach wie vor extrem trübe ist und ich finde, dass das Bier ein Fehlaroma entwickelt hat (ohne genau sagen zu können was es ist).

Damit ihr ein paar Infos habt, was ich gemacht habe, skizziere ich mal den Brautag.

Schüttung:
3,4 Kg Pilsener
0,2 Kg Münchner
0,2 Kg CaraPils

Hauptguss: 14 L
Nachguss: 16 L
Wasser: Bückeburger Stadtwasser mit 24°dH

Maischprozess:
Einmaischen bei 59°C
Eiweißrast 57°C 15min
Maltoserast 63°C 40min
Verzuckerung: 72°C 25 min
Jod Normal

Das Anschwänzwasser war kalt (ca. 40°C)
gekocht wurde 70 Minuten
Hopfengabe nach 15 min (Saazer 4,3% Alphasre, 30g) und nach 40 Minuten (Saazer 4,3% Alphasre 3g).
Nach dem Whirlpool war die Würze sehr schön klar.
Ich habe nicht gekühlt, sondern die Würze bei ca. 78°C in den Gärtank gepumpt.

Den Gartank (ein 30 Liter ZKT) habe ich vorher mit Isopropanol besprüht.
Vor dem Anstellen, war die Würze auch noch klar, musste aber mit ca. 3 Liter abgekochtem Wasser verdünnt werden.
Erst bei der Gärung mit Munton Premium Gold wurde das Bier trüb und wurde nicht mehr klar :(

Ich hoffe ihr habt eine Idee was da passiert ist.
Habt vielen Dank für eure Hilfe

Viele Grüße
Thomas

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2020, 08:47
von Till
Zum Fehlaroma wird niemand was sagen können, wenn es nicht besser beschrieben werden kann. Aber dass das Bier mit obergäriger Hefe nicht schmeckt wie ein Helles, sondern (kenne die Muntons Gold nicht) mehr oder weniger starke Geschmacksnoten der Hefe mitbekommt, die stärker und anders als die von einer richtigen UG Hefe sind, sollte klar sein.

Woher deine Trübung kommt kann man mit kleinen Chemieexperimenten wohl ganz gut eingrenzen. Ursachen und Gegenmaßnahmen sind vielfältig. Such mal im Forum, Jens hat da einiges zu geschrieben. Es gibt im Braumagazin auch einen informativen Artikel.

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2020, 11:22
von CraftbeerBückeburg
Moin Till,

Erstmal vielen Dank.
Kannst du mit eine geschmacksneutrale OG Hefe empfehlen?
Leider hane ich aktuell nicht doe Möglichkeiten "kalt" zu vergären.
Arbeite aber dran 😀

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2020, 12:32
von Brandergartenbier
CraftbeerBückeburg hat geschrieben: Donnerstag 10. Dezember 2020, 11:22 Moin Till,

Erstmal vielen Dank.
Kannst du mit eine geschmacksneutrale OG Hefe empfehlen?
Leider hane ich aktuell nicht doe Möglichkeiten "kalt" zu vergären.
Arbeite aber dran 😀
Nottingham Ale ist relativ neutral und auch schnell

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2020, 12:39
von Alt-Phex
Zum einen hast du die Würze heiss in den Gärtank gegeben wodurch dort der Kühltrub ausgefallen ist. Zum anderen kann es auch einfach an der verwendeten Hefe liegen die schlecht sedimentiert.

Die Gozdawa Old German Altbier 9 (OGA9) hat ein eher neutraleres Geschmacksprofil wenn man bei 15-16°C vergärt und klärt sehr gut.

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Donnerstag 10. Dezember 2020, 21:21
von CraftbeerBückeburg
Ich vermute auch, dass es sich um kalttrub handelt.
überlege wir ich das mit den runterkühlen anstelle.

Ich braue auf den Balkon und habe da keine Möglichkeit fließend Wasser ran zu schaffen 😔. Meine aber gelesen zu haben, dass ein runterkühlen auf unter 60°C zum ausfällen reicht.
Dannach könnte man in den Gärtank pumpen und in den Kühlschrank stellen....

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2020, 09:26
von Johanson
CraftbeerBückeburg hat geschrieben: Donnerstag 10. Dezember 2020, 21:21 Ich braue auf den Balkon und habe da keine Möglichkeit fließend Wasser ran zu schaffen 😔.
Mal blöd gefragt, ist das wirklich ein unlösbares Problem? Gartenschläuche gibt es in jeder Länge und mit einem entsprechenden Anschlussset geht der auch an den Wasserhahn. Positiver Nebeneffekt: Du brauchst auch beim Brauen nicht für jeden Spritzer Wasser in die Küche zu laufen.

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Freitag 11. Dezember 2020, 10:44
von Till
Hallo Thomas,

neutrale OG-Hefen gibt es einige (z.B: die genannten oder die US05). Aber aus meiner Sicht ist für ein Helles dringend untergäriges Brauen notwendig. Mit neutralen OG Hefen kriegst Du mit Deinem Rezept ganz sicher leckere Biere hin, die sich dann irgendwo grob in der Richtung Wiess/Helles/Zwickl oder so orientieren sollten. Wenn das Dein Ziel, ist ist alles in Ordnung. Vielleicht reite ich auch zu sehr auf den Begriffen/Stilistiken rum, aber ich würde das dann nicht Helles nennen und irgendwelche damit verknüpften Erwartungen haben. Ich hab bei Hellem halt immer so eine gerade wahrnehmbare aber nicht aufdringliche Schwefelnote im Kopf, die ich nur von Untergärigem kenne.

Du könntest auch versuchen eine UG Hefe (z.B. 34/70) warm (oder besser in einem kühlen Keller) zu vergären. Kann sein, dass da jetzt ein risiger Streit drüber ausbricht, aber es gibt einige Versuche, die wohl halbwegs erfolgreich gelaufen sind. Vielleicht geht das dann in die Richtung, wäre aber eher die Kategorie "Experiment".

Grüße,
Till

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 11:50
von rakader
Alt-Phex hat geschrieben: Donnerstag 10. Dezember 2020, 12:39 Zum anderen kann es auch einfach an der verwendeten Hefe liegen die schlecht sedimentiert.
Die Muntons Premium Gold ist keine Staubhefe, sondern gärt schnell durch und sedimentiert dann gut. Es ist eine relativ geschmacksneutrale Vielzweckhefe. Einzig die Packungsgröße ist mit 6g knapp bemessen. Insofern kommt es natürlich auf die Stammwürze an. Vielleicht helfen 2 Päckchen oder ein Starter.

Je nach Biertyp könnte das ultraharte Wasser hier problematisch sein. 24dH schreit jedenfalls nach Aufbereitung.

Insofern tippe ich stark auf dem Brauprozess selbst: Bier richtig auf 19°C runterkühlen, erst dann anstellen. Vor meine Kühlspirale habe ich das immer in der Badewanne gemacht. Und den Temperaturbereich sollte man natürlich auf beachten.
Dann dürfte für die Nachgärung auch ein vorheriges Umdrücken/Umfüllen hilfreich sein.

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 20:15
von CraftbeerBückeburg
Guten Abend,

Vielen liebenDank für all eure Tipps.
Ich möchte schon in Richtung Helles gehen.
Also wo das am Ende eingeordnetwird ist mir total egal.
Das Bier sollte schlank und ordentlich süffig sein.
Ich finde dafür den Saazer total passend.

Das Rezept hane ich bisher dreimal gebraut
beim ersten mal war top.
beim zweiten Mal war mein Thermometer kaputt weswegen jede Rast ungefähr 15°C zu niedrig war (was dann erst beim Kochen auffiel).
Das Bier war nix :(
Und jetzt nochmal.
Das einzige was ich geäbdert habe,war der neue Gärtank (30l ZKT). Hatte davor einen 30l Eimer.

Überlege,ob ich beim nächsten Mal weiches Wasser nehme (dann das Sauermalz weglasse, und dann nach dem Whirlpool auf unter 60°C kühle und dann in den Gärtank pumpe.
Dann im Kellerauf Anstelltemperatur abkühlen und vergären lasse.. . .

Re: Bier bei Nachgärung trüb

Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 23:13
von Alt-Phex
CraftbeerBückeburg hat geschrieben: Samstag 12. Dezember 2020, 20:15 Überlege,ob ich beim nächsten Mal weiches Wasser nehme (dann das Sauermalz weglasse, und dann nach dem Whirlpool auf unter 60°C kühle und dann in den Gärtank pumpe.
Dann im Kellerauf Anstelltemperatur abkühlen und vergären lasse.. . .
Ich verstehe einfach nicht warum du unbedingt im Gärtank und nicht direkt in der Sudpafnne kühlen willst. Das bringt doch keine Vorteile.