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Rezept für ein Bock

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 09:22
von Berlius
Servus zusammen,

ich überlege mir gerade ein einfach gehaltenes Bock zu brauen und würde mich über ein paar Ratschläge oder Tips freuen.

Schüttung:
50% PiMa
50% WiMa

Infusion:
Einmaischen
1. Rast bei 57 Grad für 10min.
2. Rast bei 63 Grad für 60min.
3. Rast bei 72 Grad für 20min.

Hopfung auf 35 IBU:
Hallertauer Mittelfrüh als VWH
Magnum bei Kochbeginn

Hefe:
Brauereihefe aus Schammelsdorf

Stammwürze:
16%

Gruß
Daniel

Re: Rezept für ein Bock

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 21:33
von afri
Berlius hat geschrieben:würde mich über ein paar Ratschläge oder Tips freuen.
Wenn du VWH willst, dann lasse einfach den Magnum weg und berechne die Bittere mit ausschließlich Mittelfrüh. Ist einfacher im Handling und bringt stabile Aromen ins Produkt, falls gewünscht (denke ich mal, da du ansonsten ausschließlich bitterhopfen würdest).

Statt der klassischen Rasten kannst du auch eine Kombirast bei ~65°C machen, bei mir dauert die 60' und eine Verlängerung auf 90' hat am Extraktgehalt nur sehr wenig geändert (0,4°P mehr). Ist ebenfalls einfacher und schneller; außerdem spart es etwas Energie, falls du nicht auf Abmaischtemperatur hochheizen willst und nach besagten 60' bereits Jodnormalität vorliegt.
Achim

Re: Rezept für ein Bock

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 21:39
von Berlius
Servus,

schon mal danke, dass sich jemand zu Wort meldet.
Also Kombiast lasse ich erstmal aussen vor, weil ich mich intensiver mit den Rasten und den dazugehörigen Zeiten befassen will.
Ich verstehe nicht ganz den Hintergrund, warum ich den Magnum weglassen sollte?

Gruß
Daniel

Re: Rezept für ein Bock

Verfasst: Montag 9. März 2015, 13:58
von Berlius
Mahlzeit,

hat denn sonst noch jemand was zu meinem Rezept zu sagen?
Kann ich das soweit lassen oder würdet ihr an den Rasten oder am Hopfen etwas ändern?

Sonnige Grüße
Daniel

Re: Rezept für ein Bock

Verfasst: Montag 9. März 2015, 22:50
von afri
Berlius hat geschrieben: Ich verstehe nicht ganz den Hintergrund, warum ich den Magnum weglassen sollte?
Weil du bei kompletter VWH die Hopfenmenge so berechnen solltest, dass der geplante Bitterwert mit der VWH erreicht wird. Eine Zusätzliche Bittergabe ist dann nicht mehr nötig bzw. kontraproduktiv (es wird zu bitter). Mit den Rasten hat das nix zu tun, denn die liegen ja vor dem Läutern; Kombirast oder klassisch gerastet wäre also egal für dein Vorhaben.

VWH soll besonders intensive und beständige Aromen bringen, aber sie muss auch die Bittere gewährleisten, ansonsten ist sie sinnlos. Daher bitterst du mit dem Aromahopfen, was berechnet werden will. Berechne also dazu die Hopfenmenge, die dir die entsprechend gewünschte Bittere bringt, für 90' Kochzeit (oder wie lange es halt bei dir kocht). Dann hast du das Aroma des gewünschten Hopfens und gleichzeitig die geplante Bittere in einer Gabe gleich beim Läutern oder eben zu einem beliebigen Zeitpunkt vor dem Kochen.
Achim

Re: Rezept für ein Bock

Verfasst: Montag 9. März 2015, 23:16
von Berlius
Danke Achim für die Erläuterung.
Das ist mir soweit schon klar, dass ich mit der VWH auch die Bittere komplett einstellen kannn.
Aber bekomme ich dann nicht auch viel mehr Aroma mit rein ins Bier als wenn ich die Gaben aufteile?
Das Ganze soll ja nicht zu aromatisch werden.

Gruß
Daniel

Re: Rezept für ein Bock

Verfasst: Montag 9. März 2015, 23:57
von Alt-Phex
Der Mittelfrüh hat ja nur wenig Alphasäure. Du könntest auch mit dem Magnum bittern
und den Mittefrüh zu Kochende/Whirlpool hinzugeben. Prise Caramalz würde ich noch
dazu geben, 2-5%. Als Gegengewicht zum Hopfen.

Ist aber nur meine Meinung, bzw. so würde ich das angehen.

Re: Rezept für ein Bock

Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 03:53
von Berlius
Guten Morgen,

@Alt-Phex: Danke. Den Magnum will ich ja zum bittern nehmen. Ist der Unterschied von VWH zu 10min vor Kochende so gravierend?
Auf Cara möchte ich eigentlich verzichten. Bin noch auf der Findungsphase von Rezepten mit den Basismalzen. Wenn diese dann mal stehen, dann taste ich mich an die Cara Malze heran um die Wirkung besser einschätzen zu können. Quasi learning bei doing.
Daniel

Re: Rezept für ein Bock

Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 06:51
von tauroplu
Hallo, Daniel,

Schau mal ins Wiki zum Thema VWH.

Gruß
Michael

Re: Rezept für ein Bock

Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 07:28
von Berlius
Hallo Michael,

das Wiki hatte ich schon diesbezüglich gelesen.
Ich habe nur ein kleines Verständnisproblem.
Bei der Aromahopfung 10min vor Kochende bekomme ich doch nur geringe Bittere und sehr viel Aroma oder?
Bei der VWH bekomme ich eine stärkere Bittere als bei der Aromahopfung und nicht ganz so viel Aroma oder?
Steh irgendwie auf dem Schlauch.

verwirrte Grüße
Daniel

Re: Rezept für ein Bock

Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 22:27
von afri
Berlius hat geschrieben:Ich habe nur ein kleines Verständnisproblem.
Bei der Aromahopfung 10min vor Kochende bekomme ich doch nur geringe Bittere und sehr viel Aroma oder?
Bei der VWH bekomme ich eine stärkere Bittere als bei der Aromahopfung und nicht ganz so viel Aroma oder?
Jein. Wenn du auf ein bestimmtes Aroma aus bist, bitterst du mit irgendeiner Bittersorte für die ganze Kochzeit und davon kommt dann weitgehend dein geplanter Bitterwert; das Aroma kommt vom Aromahopfen vor Kochende oder im WP. Bei der VWH bekommst du berechnet die gleiche Bittere, wenn die Menge entsprechend dosiert wird, aber das entstehende Aroma ist nicht weniger, sondern soll (laut Literatur) länger haltbar und ebenso intensiv sein, wie bei einer Gabe vor Kochende.

Meine Erfahrung: heute habe ich erstmals einen Zweijährling probiert, also ein Bier, das vor genau zwei Jahren in die Flasche kam. Das Aroma von in diesem Fall Saphir war noch immer deutlich zu riechen, wenn auch vielleicht nicht mehr so intensiv wie seinerzeit. Ich habe mit Nugget 14,2% gebittert und den Saphir 4,9% erst nach 75' sowie nach Kochende und zum Stopfen gegeben. In diesem Fall ist das Aroma also nicht völlig verschwunden, ob eine VWH hier mehr Aroma ergeben hätte, ist natürlich nicht mehr zu ermitteln. Ich würde es jedoch bezweifeln.
Achim