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Hefezugabe UG

Verfasst: Donnerstag 22. Oktober 2020, 19:20
von Vampi81
Ich hab nun schon sehr lange gestöbert aber ich habe nochmal 2-3 Verständnisfragen.
Ich möchte Pils UG brauen. Hardware ist vorhanden. Prinzip auch fast klar :-)

Jetzt meine Fragen:

1. W34/70 Starter auf Anstelltemperatur runterkühlen vor der Zugabe zur Würze? Temperatur 8°C?
2. Auf 10 Grad kommen lassen- soll ich dazu die Temperatur am Inkbird auf 10°C erhöhen wenn ja nach wieviel Tagen? (mit Heizelement) ?
3. Wenn 2/3 der HG um sind auf 16 °C erhöhen in 1°C Schritten pro Tag? Wie lange auf 16°C lassen? Bis HG durch ist?
4. NG in der Flasche wie lange und bei welcher Temperatur am besten? Ich werde hier mit Speise arbeiten.

Danke schonmal für Eure Mühe

Gruß Thomas

Re: Hefezugabe UG

Verfasst: Donnerstag 22. Oktober 2020, 20:45
von Innuendo
Die W34/70 stelle ich auf 8-10°C an und reduziere auf 6-8°C. Nach dem Ankommen steigt die Temperatur auf ca. 9° (iSpindel). Ich belasse die Temperatur beim Kühlschrank auf 8°C. Normalerweise ist nach 8-10 Tagen die Gärung abgeschlossen. Ich nehme dann die schmutzige Decke ab und reduziere auf 6°C. Nach ca. 14 Tagen schlauche ich in NC Kegs und reduziere auf 2°C. Zu Nachgärung in Flaschen weiß ich nix.
Soweit ich weiß, entsteht bei geführter kalter Gärung kein Diacetyl. Dementsprechend muss es nach der Gärung auch nicht abgebaut werden.
Innu

Re: Hefezugabe UG

Verfasst: Donnerstag 22. Oktober 2020, 21:20
von DerDerDasBierBraut
Vampi81 hat geschrieben: Donnerstag 22. Oktober 2020, 19:20 1. W34/70 Starter auf Anstelltemperatur runterkühlen vor der Zugabe zur Würze? Temperatur 8°C?
2. Auf 10 Grad kommen lassen- soll ich dazu die Temperatur am Inkbird auf 10°C erhöhen wenn ja nach wieviel Tagen? (mit Heizelement) ?
3. Wenn 2/3 der HG um sind auf 16 °C erhöhen in 1°C Schritten pro Tag? Wie lange auf 16°C lassen? Bis HG durch ist?
4. NG in der Flasche wie lange und bei welcher Temperatur am besten? Ich werde hier mit Speise arbeiten.
1. Ja, aber schön langsam. Stell den Starter bedarfsweise in ein Wasserbad im Kühlschrank, damit er langsamer abkühlt.
2. Auf 10°C kommen lassen, von selbst, durch Gärungswärme oder Umgebungswärme.
3. 2-3 Tage, oder bis man kein Diacetyl in der Probe mehr wahrnimmt. Temperatur langsam steigern ist eine gute Idee. Maximal 1K pro Tag strebe ich bei mir an. Die Diacetylrast im Gäreimer ist aber nicht notwendig bei Flaschengärung, da das Bier dann eh lange genug während der Flaschengärung bei Raumtemperatur rumsteht
4. siehe 3

@Innu

Bei der Gärung bildet sich 2‑Acetolactat. Daraus bildet sich nach der kalten Gärung Diacetyl, wenn das Bier mal etwas wärmer als ca. 14°C steht.
Die Diacetylrast wird so lange gemacht, bis die Hefe das ganze 2‑Acetolactat in Diacetyl umgewandelt hat und das Diacetyl im Nachgang wieder abgebaut hat. So kann kein neues Diacetyl entstehen und man ist vor diesen Fehlaroma sicher.
Sicher ist man auch, wenn das Bier bis zum Trinken der letzten Flasche immer kalt genug steht.

Re: Hefezugabe UG

Verfasst: Donnerstag 22. Oktober 2020, 21:54
von Innuendo
@DddBb: habe grad in meinen Notizen geblättert: da hatte ich irgendwas anderes im Kopf. Ist durchgestrichen :redhead

Re: Hefezugabe UG

Verfasst: Donnerstag 22. Oktober 2020, 22:26
von DerDerDasBierBraut
Geht mir nicht anders :-). Dass das Ausgangsmaterial 2‑Acetolactat heißt musste ich auch erstmal wieder im Braumagazin nachschlagen.

Re: Hefezugabe UG

Verfasst: Freitag 23. Oktober 2020, 15:13
von Vampi81
Vielen Dank für die Informationen.
Eine kleine Nachfrage noch.
Ich würde die Nachgärung in der Flasche auch im Kühlschrank bei 8°C machen wollen.
Muss ich das Prozedere dann wiederholen mit Temperaturanstieg auf 16°C?

Re: Hefezugabe UG

Verfasst: Freitag 23. Oktober 2020, 15:17
von DerDerDasBierBraut
Kalte Flaschengärung ist nicht sinnvoll. Mach die Flaschengärung bei Zimmertemperatur und stelle das Bier dann kalt. Ist besser.

Re: Hefezugabe UG

Verfasst: Freitag 23. Oktober 2020, 16:04
von Stubbi_33
Hallo zusammen,

um keinen neuen Fred aufzumachen, würde ich gerne meine Frage auch hier stellen, da es sich prinzipiell gerade in "meine" Richtung entwickelt hat.

Habe auch ein Pils gebraut (hoffe ich jedenfalls - werde es dann ja bald hoffentlich schmecken)

Dieses steht nun seit dem 11.10 bei anfägnlich 8,9°C im Kühlschrank. InkBird steht auf 12° mit Einschaltung bei erreichen von 15.
Die ersten 9 Tage war die Temp im Gäreimer (TILT) auf ca. 12° gestiegen.
Seit dem 10ten Tag bis heute sind es weitere 2°C und aktuelle Jungbiertemperatur sind 13,9°C.

Nun meine Frage zum Diacetyl - sollte ich die Temp. im Jungbier ruhig weiter hochgehen lassen, solange die HG noch tätig ist, und das ist sie "leider" immer noch, oder lieber den InkBird wieder aktivieren und auf 10°C runterkühlen und den Abbau in der späteren Flaschgärung durchziehen.

Ich hoffe es verständlich, ansonsten gerne "schimpfen" und ich versuche es deutlicher zu machen.

Stubbi

Re: Hefezugabe UG

Verfasst: Freitag 23. Oktober 2020, 17:39
von renzbräu
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Freitag 23. Oktober 2020, 15:17 Kalte Flaschengärung ist nicht sinnvoll. Mach die Flaschengärung bei Zimmertemperatur und stelle das Bier dann kalt. Ist besser.
Kannst Du da bitte noch mal zwei Takte dazu erklären? Welchen Vorteil bringt die Zimmertemperatur? Bisher hatte ich meine Flaschengärung wie die HG durchgeführt.

Edit: Grundlage für dieses Vorgehen war die Annahme, dass was für die Hauptgärung gut ist auch für die Flaschengärung passt.

Re: Hefezugabe UG

Verfasst: Freitag 23. Oktober 2020, 17:46
von Vampi81
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Freitag 23. Oktober 2020, 15:17 Kalte Flaschengärung ist nicht sinnvoll. Mach die Flaschengärung bei Zimmertemperatur und stelle das Bier dann kalt. Ist besser.
ok alles klar mach ich so.

Dank Dir