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Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 10:37
von Pman
Hallo,

heute soll der Sud zur Nachgärung mittels Zucker in Bügelflaschen umgefüllt werden. Nun habe ich zur Abfüllhöhe verschiedenes und gegenteiliges gelesen... Wieviel kommt da nun in die Flaschen? Soviel wie möglich oder doch nur so um die 90% wegen Raum für Kohlensäuredruck? Ist ja nicht ganz unwichtig für meine Berechnung für die Zuckermenge...

Danke,
Pitt.

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 10:48
von Sepp15
ich mache die Flaschen randvoll und wenn ich dann das Abfüllröhrchen rausziehe ergibt sich ein Freiraum von ca. 3-4 cm. Das hat bis jetzt immer so gepasst,
im Prinzip genau so wie bei den Kaufbieren.

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 10:50
von Lehabraeu
So wie man die Biere im Geschäft kriegt passt perfekt.

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 11:18
von BrauFuchs
Nach der nachgärung kalt stellen und die Kohlensäure bindet sich. Kein großen Raum lassen, so wie man sie kauft mach ich es auch. Manchmal fülle ich etwas rasch ab sodass im flaschenhals schaum ist, obwohl oxidation während der nachgärungsphase nicht schlimm ist, die hefe verstoffwechselt diesen.

Gruß

Lukas

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 11:21
von uli74
Wen Du mit Abfüllröhrchen arbeitest kannst Du die Flaschen randvoll machen. Sobald Du das Abfüllröhrchen rausziehst sinkt der Flüssigkeitspegel in der Flasche auf den Pegelstand in Kaufbierflaschen. Bei ner Beergun ist das dasselbe, wie es bei einem GDA aussieht weiss ich nicht, müsste aber auch passen.

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 12:13
von Lasso
BrauFuchs hat geschrieben:Nach der nachgärung kalt stellen und die Kohlensäure bindet sich. Kein großen Raum lassen, so wie man sie kauft mach ich es auch. Manchmal fülle ich etwas rasch ab sodass im flaschenhals schaum ist, obwohl oxidation während der nachgärungsphase nicht schlimm ist, die hefe verstoffwechselt diesen.

Gruß

Lukas
Ich meine in einem der Threads über das Doemens Seminar wurde geschrieben, dass man möglichst wenig Raum lassen sollte eben weil die Hefe nicht allen Sauerstoff im Flaschenhals verstoffwechseln kann...

Mehr dazu auch im aktuellen Braumagazin: http://braumagazin.de/article/oxidation ... ralterung/

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 13:36
von Pman
Danke, der Artikel ist ja echt extrem interessant!

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 15:49
von BrauFuchs
Jop deswegen ja das mit dem aufschäumen. 0,5 mg/L Sauerstoff im Bier und es schmeckt nach wenigen Tagen/ Wochen anders.

Gruß
Lukas

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 16:27
von Gonska
Also ist die schnelle Abfüllpistole aus diesem Thread hinsichtlich Oxidation eher mit Argwohn zu betrachten?

Immerhin plätschert das beim Befüllen der Flaschen schon mehr als ordentlich - was beim schnöden Abfüllröhrchen ja nicht der Fall ist..

Gruß
Carsten

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 22:03
von afri
Gonska hat geschrieben:Also ist die schnelle Abfüllpistole aus diesem Thread hinsichtlich Oxidation eher mit Argwohn zu betrachten?

Immerhin plätschert das beim Befüllen der Flaschen schon mehr als ordentlich - was beim schnöden Abfüllröhrchen ja nicht der Fall ist..
Ich habe das genau andersherum verstanden, dass es mit der Pistole eben nicht plätschert?! Wie dem auch sei, je voller desto besser, so die vorherrschende Meinung.

Ich habe jahrelang so abgefüllt, dass der Bierspiegel bei 0,5 Mönchshof-Flaschen am unteren Ende des schmalen Halsteils lag, also viel zu wenig drin in den Buddeln bzw. viel zuviel Luft. Dann habe ich fast randvoll gemacht, soll man ja so tun. Hat aber keinen Unterschied gemacht, geschmeckt hat es dennoch. Also, Pitt, mach mal so wie du denkst. Bier wird's immer.
Achim

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 22:26
von Pman
afri hat geschrieben: Bier wird's immer.
Na, da bin ich ja beruhigt... :Smile

Hab jetzt randvoll mittels Abfüllröhrchen abgefüllt. Mal sehen... Aber das mir der Pistole muss ich mir nochmal genauer ansehen.

Pitt

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Montag 9. März 2015, 09:26
von dingenz
afri hat geschrieben:
Gonska hat geschrieben:Also ist die schnelle Abfüllpistole aus diesem Thread hinsichtlich Oxidation eher mit Argwohn zu betrachten?

Immerhin plätschert das beim Befüllen der Flaschen schon mehr als ordentlich - was beim schnöden Abfüllröhrchen ja nicht der Fall ist..
Ich habe das genau andersherum verstanden, dass es mit der Pistole eben nicht plätschert?! (...)
Beim Abfüllen mit dem Abfüllröhrchen gibt es nahezu keine Fallhöhe, da das Jungbier in der Falsche dirakt ganz unten austritt. Bei der Abfüllpistole gibt es eine gewisse Fallhöhe, da diese nicht auf den Boden reicht (bei NRW-Flaschen etwa die Hälfte der Flaschenhöhe). Schräg halten wäre eine Möglichkeit diese zu reduzieren, aber das ist wenig praktikabel.

Inwiefern dieser Sauerstoffzutrag vernachlässigbar ist, kann ich (noch) nicht einschätzen.


Zur ursprünglichen Frage: Abfüllen auf in etwa der Füllhöhe der Kaufbiere hat sich bei mir ebenfalls bewährt.

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Montag 9. März 2015, 10:41
von Ladeberger
Es wäre ein Fehler sich als Hobbybrauer unter dem Aspekt "Professionalität" am industriellen Füllstand zu orientieren. Dort wird ein riesen Aufwand betrieben, um den eingetragenen Sauerstoff in diesem (technisch bedingten) Kopfraum auf einen Bruchteil dessen zu drücken, was wir in gleichem Kopfraumvolumen an Sauerstoff haben. Schaut euch im verlinkten Artikel bitte Abschnitt 2.2.1. "Sau­er­stof­f­e­in­trag bei der Abfüllung" und dazugehörgige Abb. 5: Abfüll­vor­gang an. Das können wir so im Grunde garnicht imitieren, da bleibt als zweitbeste Maßnahme nur: So voll wie möglich.

Gruß
Andy

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Montag 9. März 2015, 11:00
von dingenz
Zu beachten gilt: Beim Karbonisieren pro Flasche ist die Füllhöhe auch nicht ganz irrelevant.

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Montag 9. März 2015, 11:08
von Pepsin
Guten Morgen,
Bis zu einem Sud im November letztes Jahr hatte mich die Füllhöhe auch nicht groß beschäftigt. Es war ein IPA mit viel Cascade und Pacific Gem gestopft. Leider hat sich deutliche Oxidation eingeschlichen. Nachhängende breite Bittere beschreibt es glaube ich sehr gut.
Den Artikel im Brau!magazin habe ich anschließend begeistert gelesen. Jetzt ist meine Devise auch: So voll wie möglich!

Grüße,
Stefan

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Montag 9. März 2015, 11:11
von Boludo
dingenz hat geschrieben:Zu beachten gilt: Beim Karbonisieren pro Flasche ist die Füllhöhe auch nicht ganz irrelevant.
Das sind gerade mal 20 mL hin oder her. Bezogen auf die 500mL sind das sage und schreibe 4%.
So genau kann man den Zucker/Speise gar nicht pro Flasche abmessen.
Mir ist das eh egal da ich das gesamte Jungbier mit dem Zucker vermische und dann erst abfüll.

Stefan

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Montag 9. März 2015, 11:22
von Kuchlbraeu
Pman hat geschrieben:Ist ja nicht ganz unwichtig für meine Berechnung für die Zuckermenge...
dingenz hat geschrieben:Zu beachten gilt: Beim Karbonisieren pro Flasche ist die Füllhöhe auch nicht ganz irrelevant.
Ernsthaft, eine Euro-Norm Flasche fasst, wenn sie randvoll ist, ca. 525ml.
Bezogen auf 500ml und 7g/l Zucker hieße das, man müsste ~0,16g mehr Zucker je Flasche geben wenn sie randvoll gefüllt wird.
Ich ziehe in Zweifel, dass irgendjemand hier, gerechtfertigten Aufwand vorausgesetzt, in der Lage ist derart exakt zu messen und zu dosieren.

Re: Abfüllhöhe Flaschen

Verfasst: Montag 9. März 2015, 12:31
von dingenz
Ich hätte den Zwinker-Smiley dazu setzen sollen... :Wink Den gleichen kleinen Stauraum Unterschied macht es für die Luft ja auch.