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Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 12:04
von t3k
Moin Moin,
da ich selbst gerne in den bebilderten Braudokumentationen schökere, möchte ich euch meinen ersten Sud auch nicht vorenthalten.
Darüber hinaus hab ich Sascha versprochen nochmal Rückmeldung zu dem Einsatz seines Rührwerks zu geben. Ich bin zwar noch ganz am Anfrang meiner "Brauerkarriere" ;) aber für mich hat das Rührwerk super funktioniert.
Ich bin gesannt auf eure Rückmeldung, Verbesserungsvorschläge u. Kritik.
Genug gequatscht.
Gebraut wurde ein Märzen nach folgendem Rezept:
4,4 Kg Pilnser Malz
200g Karamelaz dunkel
90g Hopfen (4% Alphasäure)
Hauptguss: 14 L
Nachguss: 16 L
Hefe: Untergärig
Brautag war der 31.01.2015
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 12:16
von Alt-Phex
Schöne Braudoku, sowas sehe ich auch immer gerne.
Aber bitte quäle doch deine Flaschen nicht so. Backofen steht zwar in vielen Anleitungen drin,
ist aber unnötig (und falsch!). Wenn du die Gummis an den Verschlüssen nicht von Hand abbekommst,
dann lass sie dran, was soll da passieren ?
Ich packe meine Flaschen alle in die Spülmaschine, was vollkommen ausreicht.
Nichts abkochen, totbacken oder sinnlos mit Alk-Lösung besprühen.
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 13:00
von Liquidminer
Schaut doch schonmal gut aus! Ich nehme an, dass Du die W34/70 genommen hast? Gerade bei der ist es wichtig nach Anleitung zu rehydrieren, also in Wasser und nicht in Würze, wie es Deinen Bildern nach zu urteilen aussieht. Kann es sein, dass Du warm vergoren hast? Wahrscheinlich hat die Hefe deshalb nicht beim Ankommen rumgezickt. Wie dem auch sei, es ist ein schönes Bier geworden. Danke für die Bilder!
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 13:15
von AddMoreHops
Hhmm sieht lecker aus.
Zu den Verschlüssen: die Flaschen vom
Aktien Zwick´l Kellerbier (Bayreuther Bierbrauerei AG)
haben noch "normale" Gummis, die man abbekommt.
Kannst du Dein Braurezept mal posten ?
Grüße
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 15:32
von saschabouchon

das sieht doch Top aus! Die Sonne scheint, da kriege ich doch gleich Durst

Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 17:52
von t3k
Moin Moin,
@Alt-Phex: Jup, das hab ich mir auch gedacht. Aber beim ersten Mal wollte ich alles 100% richtig machen

Das nächste Mal spar ich mir den Backofen. Die Nummer mit der Spühlmaschiene muss ich mir mal überlegen. Ich hätte bedenken, dass die Flaschen wirklich richtig ausgespühlt werden. Diesesmal habe ich jede Flasche einzeln mit der Flaschenbürste beackert .. viele davon musste ich mir auch noch ein 2. Mal zur Brust nehmen, da sie durch die Sichtprüfung gefallen sind. Ich bin jetzt dazu übergeganen, wie viele hier im Forum, die Flaschen direkt nach dem austrinken kurz durch zuspühlen (einfach mit Warm-Wasser) und dann Kopf über zu lagern. In den kommenden 1-2 Wochen will ich meinen 2. Sud (ein sommerliches Leichtbier mit ca. 3 Umdrehungen) brauen. Da werde ich dann sehen ob die Behandlung den Zustand der Flashen verbessert hat.
--> Hat hier vielleicht einer von euch einen Rezept-Tipp ? Es soll erfrischend spritzig werden u. eben nicht so viel Umdreungen haben.
@Liquidminer: Genau die W-34/70 hab ich werwendet. Vergoren hab ich bei der optimalen Temperaturspanne von 12-15°C. Zu der Zeit hatte es zum Glück genau diese Temperatur auf unserem Dachboden ;) Allerdings wusste ich nicht, dass man die 34/70 mit Wasser ansetzten muss ? Auf der Verpackung steht jedenfalls nichts davon. Beim ersten Versuch hatte ich ca. 300-400 ml Würze genommen, das hat einfach nicht geklappt. Mit 200ml hat es dann hin gehauen.
@AddMoreHops: Das Rezept ist aus dem Buch "Heimbrauen" von Hagen Rudolph. Was drin ist hab ich ja oben bereits geschrieben. Der Ablauf war wie folgt:
[*] Einmaischen bei 35°C
[*] Eiweißrast (Wenn gewünscht) 15 min bei 55°C (ich hab Sie gemacht)
[*] Maltoserast: 35 min bei 64°C
[*] 1. Verzuckerungsrast: 20 min bei 72 °C
[*] 2. Verzuckerungsrast: 20 min bei 78 °C
Stammwürze ca. 13% (Ich habe von 16 % auf 13,5 % verdünnt)
Reifezeit min. 5 Wochen. (Hier hab ich beschlossen kontinuierlich Proben zu nehmen

. Stand heute 3 Wochen nach Abfüllung u. 5 Wochen nach dem Brautag ist die Hälfte weg ... hust .. hust

)
Bezüglich der Flaschen, den Nippel habe ich nur bei der ersten Flasche abgefummelt, weil ich wissen wollte was das für ein Teil ist. Die Version kannte ich bis dato noch nicht. Für den Rest habe ich den ganzen Bügel abgemacht u. Abgekocht. Ne ganz schöne sch*** Arbeit. Das Thema Flashen-waschen u. Flashen-Hygiene hat aus meiner Sicht das größte Optimierungspotential.
Danke für die Rückmeldungen.
Gruß
T3K
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 18:10
von Alt-Phex
Bezüglich der Flaschen, den Nippel habe ich nur bei der ersten Flasche abgefummelt, weil ich wissen wollte was das für ein Teil ist. Die Version kannte ich bis dato noch nicht. Für den Rest habe ich den ganzen Bügel abgemacht u. Abgekocht. Ne ganz schöne sch*** Arbeit. Das Thema Flashen-waschen u. Flashen-Hygiene hat aus meiner Sicht das größte Optimierungspotential.
Das Abkochen ist auch nicht nötig. Das Bier das du abfüllst hat doch Alkohol und Hopfen.
Was soll denn da großartiges passieren, wenn du generell sauber arbeitest ?
In den Brauereien wird auch nichts abgefummelt und ausgekocht.
OK, die Pullen gehen da durch Heißlauge, die sind aber auch teilweise richtig verranzt.
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 18:14
von Liquidminer
t3k hat geschrieben:
@Liquidminer: Genau die W-34/70 hab ich werwendet. Vergoren hab ich bei der optimalen Temperaturspanne von 12-15°C. Zu der Zeit hatte es zum Glück genau diese Temperatur auf unserem Dachboden ;) Allerdings wusste ich nicht, dass man die 34/70 mit Wasser ansetzten muss ? Auf der Verpackung steht jedenfalls nichts davon. Beim ersten Versuch hatte ich ca. 300-400 ml Würze genommen, das hat einfach nicht geklappt. Mit 200ml hat es dann hin gehauen.
Gruß
T3K
Im Allgemeinen wird Trockenhefe zunächst in warmen Wasser rehydriert und danach auf die Würze losgelassen. Wenn man das so macht erreicht man höhere Überlebensraten. So weit die Theorie. Wie in Deinem Fall kann das auch funktionieren, wenn man die Hefe direkt in die Würze streut, das muss aber nicht so sein.
Hier steht n bissl was zu den Hintergründen.
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 20:49
von Griller76
Hallo Torsten,
vielen Dank für Deinen Link zur Hefereaktivierung. Das hilft mir schon sehr weiter.
freundliche Grüße
Alexander
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 22:19
von afri
Man kann Trockenhefe direkt einstreuen, zumindest bei der Notti macht das nix. Die 34/70 rehydriere ich inzwischen mit Glattwasser (natürlich auf Gärtemperatur gekühlt), mit besten Ergebnissen. Wasser geht sicher auch gut, aber ich habe die Vorstellung, dass sich die lieben kleinen Hefen mit Glattwasser noch einen Tick besser auf ihre Arbeit vorbereiten.
Flaschen werden nicht im Backofen gefoltert, das macht man einfach nicht. Nach Entleerung mehrfach spülen mit Wasser jeglicher Temperatur ist ausreichend. Wenn die optische Kontrolle dann negativ ausfällt (tut sie bei mir hin und wieder), zurück in den Leergutkreislauf, aus welchem sie entnommen wurden.
BTW; wenn ich Flaschen nur selbst verwende, habe ich ihre Historie im Kopf. Wenn ich sie weggebe, weiß ich nicht was die Leutz damit anstellen. Daher habe ich mir angewöhnt, vom Lieblingskaufbier immer wieder mal eine Kiste vor dem Trinken die Etiketten abzumachen und nach dem Trinken entsprechend gespült zu lagern. Bei einem Sud, von welchem ich 'was wegzugeben gedenke, fülle ich dann eine Kiste in die besagten Lieblingsbierflaschen ab und verteile sie entsprechend. Wenn die wiederkommen, interessiert mich der Zustand nicht, ich gebe die Kiste sofort wieder in den Leergutkreislauf zurück.
Achim
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 22:34
von Bierolo
afri hat geschrieben:...
Flaschen werden nicht im Backofen gefoltert, das macht man einfach nicht. Nach Entleerung mehrfach spülen mit Wasser jeglicher Temperatur ist ausreichend. Wenn die optische Kontrolle dann negativ ausfällt (tut sie bei mir hin und wieder), zurück in den Leergutkreislauf, aus welchem sie entnommen wurden.
Achim
Richtig !
Ich habe bei meiner letzten Brauerei-Besichtigung auch keine Backofen-Straße gesehen wo tausende von Flaschen # G A N Z - L A N G S A M # erhitzt werden und dann # G A N Z - L A N G S A M # abgekühlt werden.
Wenn ich zurückblicke, rasen die Flaschen mit gefühlt ca. 10km / Stunde auf dem Förderband - und das ist aus meiner Sicht nicht langsam.
Also statt Folter, so schnell wie möglich spülen und beim Reinigen von Problemflaschen keine extra Aufwände, sondern zurück in den Lerrgutkreislauf.
VG Reinhard
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Montag 9. März 2015, 08:01
von t3k
Moin Moin,
Da habe ich wohl ein empfindliches Thema erwischt, was ?
Ich selbst habe auch schon x Brauerreiführungen in allen Himmelsrichtungen gemacht, aber bis dato war das Thema Flaschenreinigung noch nie Bestandteil der Führungen und bevor ich selbst unter die Brauer gegangen bin ist mir die Frage auch nicht in den Sinn gekommen ;)
Ich bin bis dato davon ausgegangen, das die Brauereien mit Lauge oder ähnlichem arbeiten oder die Flaschen vielleicht sogar schon gereinigt zurück bekommen.
Gibt es im Forum jemand der weis wie es in Brauereien tatsächlich gemacht wird ?
Danke & Gruß
T3K
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Montag 9. März 2015, 09:32
von Sebas
Moin,
Brauereien waschen die Flaschen in riesigen Reinigungsmaschinen, die mit Heißwasser und Lauge arbeiten, bis zu ca. 120.000 Fl/h

:
http://www.khs.com/produkte/einzelmasch ... asche.html.
Ich lade mal ein Referenzvideo hoch und schicke Dir den Link per PN.
Gruß,
Sebastian
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Montag 9. März 2015, 10:16
von Ursus007
Hallo t3k,
schöner Bericht, so kann man sehen, was die anderen machen bzw. anders machen.
In dem einen Bild meine ich zu sehen, wie Du den Nachguß direkt mit der Kelle aufbringst. Plätschert das nicht zu stark und macht einen Krater in die Treberschicht? Ich jedenfalls (und einige andere hier auch) lege auf die Treberschicht einen Deckel einer Einfrierdose und gieße den Nachguss darauf. So läuft er ganz geschmeidig über den Deckelrand in alle Richtungen und wirbelt nichts auf.
Und auch mein Senf zum Thema Flaschen backen: Hab ich früher auch mal gemacht. Und dann hatte ich mal eine Flasche, die hat - wohl durch die Temp.-Spannungen - einen Riß im Boden bekommen und nach dem der Druck bei der Nachgärung stieg, hats mir das Hefesediment unten raus gedrückt. Seitdem mach ich es nicht mehr. Hätte nun auch Angst, dass es die Flasche zerreißt, auch wenn noch gar nicht genügend Druck aufgebaut ist.
Aber sonst alles prima, weiter so!
Servus,
Ursus
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Montag 9. März 2015, 10:37
von Brockmann24
Ursus007 hat geschrieben:Hallo t3k,
schöner Bericht, so kann man sehen, was die anderen machen bzw. anders machen.
In dem einen Bild meine ich zu sehen, wie Du den Nachguß direkt mit der Kelle aufbringst. Plätschert das nicht zu stark und macht einen Krater in die Treberschicht? Ich jedenfalls (und einige andere hier auch) lege auf die Treberschicht einen Deckel einer Einfrierdose und gieße den Nachguss darauf. So läuft er ganz geschmeidig über den Deckelrand in alle Richtungen und wirbelt nichts.
Ursus
Da gingen im alten Forum die Meinungen auch auseinander.
Ich hab bisher auch den Nachguss direkt mit der Kelle oder einem Becher vorsichtig in den Läuterbottich laufen lassen. Ich habe den Eindruck, dass damit die Mehlschicht, die sich auf dem Treber ablagert, leicht aufgewirbelt wird, und das Wasser wieder gleichmäßiger in den Treber eindringen kann. Und wenn die Treberschicht dick genug ist, wird dadurch die Filterwirkung auch nicht beeinträchtigt.
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Montag 9. März 2015, 11:26
von t3k
@Sebastian: Danke für den Link. Das schaue ich mir heute Abend mal an;)
Zu dem Nachguss; Jup den habe ich vorsichtig per Kelle eingebracht. Ich hatte nicht den Eindruck das der Treber groß aufgewirbelt wird, ich habe aber auch darauf geachtet, dass immer 1-2 cm Wasser über dem Treber standen. Vielleicht hat das eine Aufeirbelung verhindert.
Ich werde mir mal durch den Kopf gehen lassen wie man das zukünftig besser machen kann. Nen plastikdeckel möchte ich aber nicht in mein Bier legen, da hab ich vielleicht nen kleinen Splien gegen Plastik ;)
Zu den Spannungsrissen; Das war auch meine größte Sorge. Bei mir ist bis dato aber noch alles heile.
Danke & Gruß
T3K
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Montag 9. März 2015, 11:37
von Reinoldus
Dann nimm doch einfach eine Schaumkelle, die vielen kleinen Löcher wirken wie eine Sprinkleranlage.
Und es gibt sie in Edelstahl.
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Montag 9. März 2015, 12:13
von Alt-Phex
oder bastel dir sowas hier:
Das Sieb ist aus diesen Pappaufstellern beim Discounter. Edelstahlteile für 1-2 EUR.
Mit Klemmen an einem Kuchengitter festgemacht.
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Montag 9. März 2015, 13:35
von t3k
@Alt-Phex: die Lösung finde ich schick :) Danke
Hat jemand noch ein gutes Rezept für mein geplantes sommerliches Leichtbier ?
Nen Roggenweizen steht auch noch auf dem Todo-Zettel ;)
Gruß
T3K
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Montag 9. März 2015, 17:12
von cyme
Das hier ist ein Forenklassiker für ein leichtes Sommerbier:
Samba Pale Ale. Hier auch noch der Thread mit dem Ursprung des Rezepts und einigen berichten, da bekommst du eine Vorstellung davon, was dich erwartet:
Unser Pale Ale.
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Montag 9. März 2015, 23:16
von der_dennis
Kannst du bitte das Rezept zum Zwiebel Schinken Treberbrot posten? Hört sich lecker an!
Re: Doku zu meinem ersten Sud -> ein Märzen
Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 16:25
von t3k
Moin Moin,
@cyme: Super, vielen Dank. Das werde ich mir mal ansehen.
@der_dennis: ich habe das Grund-Rezept hier verwendet
Chefkoch Treberbrot.
Den Link hab ich aus diesem Threat
reber Brot aus resten hier im Forum.
Für die Zwibel u. Schinkenvariante hat meine Frau einfach ein paar Schinkenwürfel + nen paar Zwiebeln kurz in die Pfanne geworfen und angedünstet. Im Anschluss haben wir das Ergebnis abkühlen lassen u. später mit in den Teig gerührt.
Fast noch besser fand ich allerdings die Nuss-Variante. Hier haben wir einfach ganze Haselnüsse, nach Gusto, dazugeworfen.
Gruß
T3K