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Ventil für Maischkessel
Verfasst: Sonntag 8. November 2020, 20:55
von Räuber Hopfenstopf
Hallo zusammen,
wir (meine Freundin und ich) sind noch nicht so lange dabei und haben die meisten Sude mit einer Kombirast im Thermoport gemacht. Ab und zu auch mal im Kessel mit aufsteigenden Temperaturen und auch mal mit Dekoktion probiert. Ein wesentliches Problem erschien uns da der intensive Kontakt der Maische mit Luft. Deswegen soll eine Abmaischvorrichtung mit 1,5 oder 2“ Hahn, Bogen und Rohr an einen Kessel. Hat jemand Erfahrungen mit den Ventilen? Was nimmt man da? Scheibenventil oder Kugelhahn? Das Scheibenventil scheint mir leichter zu reinigen zu sein, öffnet aber nicht komplett. Der Kugelhahn kann das, ist aber mehr Putzerei. Reicht 1,5“ für einen 10-Gallonen Topf.
Viele Grüße
Björn
Re: Ventil für Maischkessel
Verfasst: Montag 9. November 2020, 14:04
von secuspec
Hallo Björn,
Scheibenventil. 1,5" reicht dafür in der Regel - aber auch da kann mal was hängen bleiben, was Du dann von innen durchprokeln musst. Passiert bei ganz harten Schüttungen sogar bei einem 2" Teil ab und zu.
Wichtig dabei ist, dass eben nicht nur ein Bogen am Ventil angebracht ist von dem dann die heiße Würze einen halben Meter in den Läutertopf plätschert, sondern dass daran dann auch noch eine Rohrverlängerung angebracht ist, die möglichst bis auf das Läuterblech oder den Topfboden (bei Läuterhexe & Co) herunter reicht.
Sowas da :
https://www.crafthardware.de/produkt/tr ... ange-dn40/
Viele Grüße,
Steffen

Re: Ventil für Maischkessel
Verfasst: Montag 9. November 2020, 14:24
von Olli van der Saar
Hallo Steffen,
bislang habe ich immer "einen halben Meter plätschern" lassen. Ist zwar doof wegen des Sauerstoffeintrags, aber wenn man sonst aufpasst halt unvermeidlich. Dachte ich.
Blöde Frage, aber das Rohr entfernst du dann sicher beim Läutern? Das steckt doch dann nicht die ganze Zeit im Treber?..
Gruß,
Olli
Re: Ventil für Maischkessel
Verfasst: Montag 9. November 2020, 14:25
von Räuber Hopfenstopf
So war das auch gedacht. Ich wollte das entweder bei Crafthardware oder Brewpaganda bestellen. Ich habe mir hier im Forum einen gebrauchten Topf besorgt und der Schlosser meines Vertrauens schweisst mir einen Triclamp-Stutzen an.
Re: Ventil für Maischkessel
Verfasst: Montag 9. November 2020, 14:33
von secuspec
Olli van der Saar hat geschrieben: Montag 9. November 2020, 14:24
Hallo Steffen,
bislang habe ich immer "einen halben Meter plätschern" lassen. Ist zwar doof wegen des Sauerstoffeintrags, aber wenn man sonst aufpasst halt unvermeidlich. Dachte ich.
Blöde Frage, aber das Rohr entfernst du dann sicher beim Läutern? Das steckt doch dann nicht die ganze Zeit im Treber?..
Gruß,
Olli
Hi Olli,
wenn alle Maische im Läutertopf ist, mache ich es ab, drehe den Hahn um 90 Grad in meine Richtung, mache das Rohr wieder dran und nutze es als Ablauf in einen Hobbock fürs Saubermachen des Maische/Kochtopfes, in den ich ja die geläuterte Würze zurück pumpen will. Ist ganz praktisch, weil ich so keine Töpfe bewegen muss. In der Zwischenzeit ist Läuterruhe und genau in dieser Zeit mache ich den Topf fürs Hopfenkochen wesentlich bequemer als ohne das Rohr sauber. Hat also zwei willkommene Funktionen.
Viele Grüße,
Steffen
Re: Ventil für Maischkessel
Verfasst: Montag 9. November 2020, 14:48
von Olli van der Saar
Tipp Topp! Kommt die Einkaufsliste.

Re: Ventil für Maischkessel
Verfasst: Montag 9. November 2020, 15:23
von DevilsHole82
Ich hab an meinem 50 L Kessel ein 2" Tri-Clamp Scheibenventil mit 90°-Bogen und entsprechendem 2"-Schlauchstück. Bekommt man alles für nen Appel und Ei im chinesischen Amazonasbecken.
Re: Ventil für Maischkessel
Verfasst: Montag 9. November 2020, 15:32
von secuspec
DevilsHole82 hat geschrieben: Montag 9. November 2020, 15:23
Ich hab an meinem 50 L Kessel ein 2" Tri-Clamp Scheibenventil mit 90°-Bogen und entsprechendem 2"-Schlauchstück. Bekommt man alles für nen Appel und Ei im chinesischen Amazonasbecken.
Ja klar, kannst Du natürlich auch beim Chinamann bestellen, aber bei Brewpaganda oder Crafthardware hast Du eben auch noch einen sehr guten Service dahinter und hast die Teile auch schneller. Bedenke auch die ganze Zollaktion bei den schweren Teilen, so dass der Aufwand in der Regel nicht lohnt.
Viele Grüße,
Steffen
Re: Ventil für Maischkessel
Verfasst: Montag 9. November 2020, 16:08
von DevilsHole82
Wenn man weiß was man will, braucht man keinen Service. Ich hab es damals auch nicht einsehen wollen für meine Edelstahlbestellung in DE 150 € mehr zu bezahlen. Und womöglich bestellt der deutsche Händler beim selben chinesischen Hersteller wie ich.
Für den Preisunterschied hab ich dann gern vier Wochen auf meine Bestellung gewartet und vom Zoll her war das auch kein Aufwand. Der Versender hat die Bestellung einfach aufgeteilt. Somit hatte ich mit dem Amt gar nichts zu tun.
Re: Ventil für Maischkessel
Verfasst: Montag 9. November 2020, 17:41
von Räuber Hopfenstopf
Danke erstmal für die Tips. Ich werde mir das zusammenstellen und dann schauen wir mal. In China bestelle ich nichts. Wenn alle Wert ich China bestellt, leben wir hier irgendwann wieder von Ackerbau und Viehzucht. Ich habe früher reichlich chinesische und indische Armaturen für Versuchsanalgen verbauen lassen (die üblichen Flaschen für Rohleitungen in Dampfkesselanlagen und Druckbehältern). Da wurden kompette Chargen zurückgepfiffen, weil der indische Zulieferer dummerweise Reste eines Kernreaktors oder sowas mit eingeschmolzen hat. Auf jeden Falle sprengte die Analyse den zulässigen Gehalt radioaktiver Isotope im 316L Edelstahl. Und was die Lebensmittelechtheit von chinesischen Dichtungen angeht, bin ich auch vorsichtig. Mir hat ein chinesischer Zulieferer auf die Frage, wer denn seine Produkte CE-zertifiziert hat mal geantwortet, dass ich das wohl falsch verstanden habe. CE heisst gar nicht "conformité européenne", sondern "chinese export". Er würde mir draufdrucken, was ich möchte. Also kaufe ich lieber bei jemandem, der hoffentlich weiß, wo sein Kram herkommt. Letztendlich kommt fast alles aus China, aber da gibt es auch den einen oder anderen Unterschied. Und schlussendlich kostet mich mein Hobby ein paar Taler. Da sind dann auch die paar übrig, von denen ein netter Kollege dann leben kann. Wenn ich da gaize, kann ich mir mein Bier auch im Discounter holen. Wenn man vierstellige Summen ausgibt, um 160 Liter Bier im Jahr zu brauen, soll es nicht auf 50 € ankommen, denke ich.