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Hopfenschema
Verfasst: Freitag 20. November 2020, 18:07
von GauScho
Moin,
ich möchte ein Pils brauen.
40l Ausschlagwürze
Kochzeit 75 Minuten:
- 20g Magnum 12,7 % Vorderwürze
- 18g Magnum 12,7% 5 min
- 10g Mittelfrüh 4,2% 5min
- 10g Select 4,7% Whirlpool 80°
IBU nach braureka errechnet: 27,8
Normale Kühlspirale für nen 50l Topf.
Ich könnte alternativ auch Perle oder Tradition nehmen, die sind aber noch nicht angebrochen und der ältere Hopfen soll verbraut werden, wenn sinnvoll.
Was haltet ihr davon? Ist das halbwegs sinnvoll?
Gruß
Re: Hopfenschema
Verfasst: Freitag 20. November 2020, 18:21
von hkpdererste
Der magnum ist ja ein Bitterhopfen ... In Vorderwürze und als 5-Minuten-Gabe würd ich den jetzt nicht verwenden. Macht wohl wenn's dumm läuft auch schon mal Knoblauch-Aroma.
Die Whirlpool-Gabe ist bei Pils klassisch nicht üblich, aber wohl von Kollegen schon verwendet worden, die damit auf der HBCON gut abgeschnitten haben ... Kann man also wohl so machen.
Edit sagt mir grad noch sie würde für Pils etwas mehr IBU empfehlen.
Re: Hopfenschema
Verfasst: Freitag 20. November 2020, 18:23
von n0l3n
Hey,
die Hopfung ist vom Grundprinzip gar nicht so schlecht.
Aber ich würde noch ein paar Anpassungen vornehmen.
Die Magnum-Gabe 5 Minuten vor Ende würde ich weglassen und etwas mehr als Bittergabe hinzugeben. Bei einem Pils würde ich ca. 35-40 IBU anpeilen, das ist aber Geschmackssache.
Ich würde versuchen wie folgt zu hopfen:
Magnum zu Kochbeginn auf ca. 70-75% der IBU
Mittelfrüh 30 Minuten vor Kochende 20-25% der IBU
Select 5 Minuten vor Ende für die restlichen IBU
Re: Hopfenschema
Verfasst: Freitag 20. November 2020, 18:39
von §11
Wie so oft, es kommt drauf an.
Ich bin mit dem Stil „deutsches Pils“ etwas unzufrieden. Meiner Meinung nach gibt es in Deutschland drei Pilsstile.
Das Norddeutsche, das recht schlank daher kommt und eine hohe Bittere bei geringem Hopfenaroma aufweist. Beispiel ist Jever
Die großen Pilsmarken aus NRW (Sauerland) die etwas dunkler und malziger daherkommen, weniger bitter sind und etwas mehr Hopfenaroma haben. Beispiel wäre KöPi oder auch Krombacher.
Zu letzt das Süddeutsche (Bayern und Franken) das meist deutlich milder und körperreicher ist. Hier ist das Hopfenaroma klar im Fokus. Typischer Vertreter ist das Augustiner Pils.
Je nachdem, fällt auch die Hopfung anders aus
Gruß
Jan
Re: Hopfenschema
Verfasst: Freitag 20. November 2020, 19:32
von GauScho
Moin,
besten Dank für die Antworten!
Ja, ich habe es zu vage formuliert.
Ich weiß schlecht, wie ich es beschreiben soll. Eher in die norddeutsche Richtung.
Hopfig aber nicht zu trocken hopfig, sondern mit nem guten aromatischen Geschmack / Abgang, leicht cremig.
Werde also die Vorderwürzgabe weglassen und den zweiten Magnum gegen einen Aromahopfen tauschen.
Würdet ihr den Magnum generell gegen Perle tauschen oder ist das im Prinzip egal?
Gruß
Peter
Re: Hopfenschema
Verfasst: Freitag 20. November 2020, 21:00
von BrauSachse
Bei der HBCON letztes Jahr gab es den dritten Platz für ein Pils, bei dem der Brauer Aromahopfen (Saazer) und Bitterhopfen (Magnum) beim Brauen vertauscht hatte. Herausgekommen ist ein tolles Bier - mein Kommentar als tikra steht ganz oben bei MMum.
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... Taunuspils
So falsch kann eine späte Magnumgabe also nicht sein.

Ich fand das Pils (von mir nachgebraut) ein tolles Pils - auch eher etwas herb. Ich denke, die von dir geplante Magnumgabe passt ganz gut zu deinem Vorhaben.
Die IBUs würde ich an deiner Stelle etwas erhöhen - aber das ist Geschmackssache, wie Jan schon schrieb.
Viele Grüße
Tilo